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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.11.1929
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1929-11-23
- Erscheinungsdatum
- 23.11.1929
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- Deutsch
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271, 23. November 1929. Redaktioneller Teil Börsenblatt f. ö.Dtschn. Buchhandel. der Hall ist, fast niemals benutzt werden: sollte es vorqekoinmcn sein, daß während der Zeit des Diebstahls das Fehlen einer Inku nabel festgestellt wurde, so wird niemand sogleich angenommen haben, daß sie gestohlen sei, da ihr augenblickliches Fehlen sich noch auf alle mögliche andere Weise erklären konnte. Entdeckt wurde der Diebstahl zufolge eines Zufalls. Die näheren Umstände dabei waren diese: es fiel dem Ankäufer eines kreviarium ^o^uutineuse (Hanns Bohatta, Liturgische Bibliographie des 15. Fahrhunderts Nr. 306) die Seltenheit dieses Stückes auf. Er fragte deswegen bei der Kom mission für den Gesamtkatalog der Wiegendrucke in Berlin an und erhielt unter dem 30. Dezember 1027 folgende Auskunft: »Was Bohatta 300 angeht, so kennen wir davon nur das Exemplar in der Stadtbibliothek zu Frankfurt a. M. Der Drucker ist Grüniuger. Unsere Aufnahme hat bei gleicher Blattzählung folgende Kollation: 290 Bl. Sign.: s8) j« izu» 6« v« VIM xio i?io rrw — nio o« pio — Im Zweifelsfalle bleibt Ihnen eine Anfrage in Frankfurt.« Es ist klar, daß der Antiquar daraufhin sofort sich mit der Stadt- bibliothck in Frankfurt in Verbindung setzte, weil nun allerdings plötzlich ein starker Verdacht gegen die rechtmäßige Erwerbung der Inkunabeln durch vr. Kogler aufkam. Der weitere Verlauf von dem Zeitpunkt der Mitteilung an die Stadtbibliothek an interessiert hier nickst: auch ist dies an anderer Stelle schon geschildert worden. Hier muß dagegen noch interessieren, inwiefern seitens der Stadtbibliothek trotz der vorher dargestellten Veränderungen der Inkunabeln noch der Nachweis geführt werden konnte, daß sie ihr Eigentum seien. Dabei ist von vornherein zu sagen, was sich ans einzelnen Beispie len noch ergeben wird, daß die Entdeckungsmcrkmale zwar für die Stadtbibliothek sofort den Beweis erbrachten, bei dem Antiquar da gegen keinen Verdacht zu erregen brauchten. Viele unserer Inkuna beln stammen aus dem Frankfurter Karmeliterkloster. Diese Bände tragen regelmäßig an drei Stellen Signaturschildcr, oben, unten und in dreiviertel Höhe. Trotzdem die Signaturschilder abgelöst waren, konnten die Stellen, an denen sie gesessen hatten, noch er kannt werden, und ihre charakteristische Dreiheit bildete für die Stadtbibliothek einen Beweis für die Zugehörigkeit zu ihr. Des gleichen fanden sich noch einzelne Namen von früheren Besitzern, die I)i-. Kogler nichts besagten, für die Stadtbibliothek aber von ent scheidender Bedeutung wurden, da sie auch ans den zugehörigen Katalogzetteln vermerkt waren. Auch hatte vr. Kogler ein charak teristisches graues Papier, in das ein großer Teil der Inkunabeln gleichförmig eingeschlagcn bzw. in das die Deckel eingeklebt waren, nicht völlig beseitigt, sodaß die Reste noch als Beweis dienen konn ten. Endlich waren von ihm beim Wegradicren der Bleistiftzahlen kleine merkwürdige Zeichen, die ein früherer Bibliothekar Haueisen angebracht hatte, nicht mit wegradiert worden. Auch aus diesem Falle und seinen Einzelheiten geht wieder her vor, daß es für keinen noch so vorsichtigen Antiquar absolut sichere Mittel gibt, aus Diebstählen stammendes Büchermaterial als solches zu erkennen, ebensowenig wie sich Bibliotheken durch irgendwelche besondere Vorsichtsmaßnahmen gegen Diebstähle schützen können. Der gemeinsame Trost aber für Bibliothekare und Buchhändler ist, daß wesentliche Bücherdiebstähle noch immer entdeckt worden sind und die Schädigungen im großen ganzen wieder gutgemacht werden konnten. Zweig, Stefan: Kleine Chronik. Vier Erzählungen. Insel- Bücherei Nr. 408. Im Insel-Verlag zu Leipzig. Preis 00 Pfg. In diesen Blättern erfolgt eine Besprechung von Neuerschei nungen in der Regel nur, wenn sie für die Praxis des Buchhandels bestimmt sind und wenn nun ausnahmsweise ein Werk der Dicht kunst besprochen, ja empfohlen wird, so hat dies seinen Grund in dem Umstande, daß von den vier in dem Bändchen vereinigten Er zählungen eine in enger Beziehung zum Kunsthandel steht und die andere die Schicksale eines allerdings nicht offiziellen Wiener Buch händlers behandelt. Die erstere betitelt sich: »Die unsichtbar e Sammlung. Eine Episode aus der deutschen Inflation- und wird sicherlich bei den Kunsthändlern und Kunstantiquaren großem Interesse und wohl auch großem Mitleid für den so unglücklichen, aber trotzdem sich durchaus glücklich fühlenden Besitzer einer Kunst sammlung begegnen. Die zweite Erzählung heißt: »B n ch m c n- del« und diese ist es, derenthalben das Büchlein die Aufmerksamkeit des Buchhandels und aller in den Betrieben Beschäftigten vollauf verdient. Der »Buchmendel« ist ein aus Rußland nach Wien ein- gewandcrter, mit geringer Bildung ausgestatteter junger Mann, der in einer Ecke eines vorstädtischen Kaffeehauses einen primitiven Psendobnchhandel betreibt und damit seinen bescheidenen Lebens- bcdars bestreitet. Er kennt von der Welt nur eines: das ist die 1228 Welt der Bücher und Kataloge. Nichts hat für ihn Interesse als alte und neue Drucke, Titelblätter, Preise, Illustrationen, — was ein Bibliograph zu beschreiben hat und in eine bestimmte Drdnung bringt, das ist in seinem wunderbaren Gedächtnisse verzeichnet, auf- bewahrt und steht jedem, der davon Gebrauch mache» will, zur Ver fügung. Eine E. T. A. Hoffmannschc Gestalt! Was in der Welt vorgeht, weiß er nicht und es kümmert ihn nicht. Wie liebevoll hat Stefan Zweig, der selber ein sehr zärtliches Verhältnis zu Büchern, Handschriften und Kunstblättern hat, diesen Sonderling geschildert! Ta pocht das Schicksal an die Pforte — das Schicksal des Welt kriegs. Eine nahezu komische Episodenhandlung — die Bestellung eines Katalogs von London — bringt im Endziel den ganz welt fremden Bnchmendcl ins Konzentrationslager. Dort, unter meist rohen, jedenfalls buchunkundigen Menschen verkommt er — da er entlassen wird, ist er nicht gerade zermalmt, aber zertreten, zer- bröselt. Es dürfte vielen Buchhändlern, die den Bnchmcndel lesen, ähnlich wie mir gehen. Kaum war ich fertig, fing ich wieder von Anfang an. Die Liebe, die Zweig bei dieser Erzählung aufgewendet hat, die Kunst und Kraft der Schilderung verdient Bewunderung. Wien. Friedrich Schiller. Wöchentliche Übersicht über geschSftl. Einrichtungen u. VerLnderungen. Zusammengestellt von der Redaktion des Adreßbuches des Deutschen Buchhandels. Abkürzungen: O — Mitglied des B.-V. — ö — Mitglied des Ver bandes der Deutschen Musikaltenhändler. — X — Die Firma ist nach eigener Angabe hanbelsgerichtlich eingetragen. — »sp --- Fern sprecher. — TA. — Telegrammadresse. - U -- Bankkonto. — --- Postscheckkonto. — -I- — Mitglied der BAG (Abrechnungs-Genossen- schast Deutscher Buchhändler, e. G. IN. b. H., Leipzig.) — 's ^ In das Adreßbuch neu ausgenommene Firma. — B. — Börsenblatt. — H. --- Handelsgertchtliche Eintragung (mit Angabe des Erscheinungstages der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung.i — Dir. — Direkte Mitteilung. 11. bis 16. November 1929. Vorhergehende Liste 1929, Rr. 261. Konkurse und Vergleichsverfahren. Gotthardt, Th., Wittenberge <Bz. Potsdam). Das Ver gleichsverfahren wurde ansgehoben. sB. 287.) -H a a s L C o. V e r s a n d b u ch h a n d l u n g, B c r l i n. Das Kon kursverfahren wurde ausgehoben. Krau Emma verw. Haas führt das Geschäft ohne Übernahme der Pass, unter der bis herigen Firma fort. sDir.) OS u n d e l i n, Kricdri ch, Inh. Emil Groth, Buchhand lung, Schlawc (Pomm.), in Konkurs s. 19/IX. 1929. Der Inh. OEmil Groth ist 11/IX. 1929 verstorben. sDir.) fAdasch, Max, L i c g n i tz, Haynaucr Str. 12. Buchhandlung. Gegr. 1859' als Kaulsuß'sche Buchhdlg. Leipziger Komm.: «. Opetz. O ZA I b re ch t' s ch c Hof buch-, Kunst-, Musikal.- n. Pa- pierhdlg., I. F., Coburg. Dem Earl Albrecht u. dem Frl. Else Albrecht wurde Prokura erteilt. sH. 11/XI. 1929.) Berger-Lev ra ult, Str aß bürg (Els.). Komm.: Stuttgart, Koch, Ress L Octtnger. sDir.) Bergma u n, A u g., M ünchc n. Adresse jetzt München 2 SO, Angertorstr. 1b. ^ seht 2V96V. sDir.) , ZBirnbach, Richard, Berlin SW 88. Leipziger Komm, jetzt Hug L Co. sB. 281.s vorm. H. Bühler, kgl. bayer. Hosbuchhdlg., Georg S ch m i d t, B a d R e i ch e n h a l l, ging 1/XI. 1929 ohne Akt. u. Pass, an Erich Bergmann über, der vorm. H. Bühler, kgl. bayer. Hosbuchhdlg., Erich Bergmann sinniert. Leipziger Komm.: Koehler. s B. 280.) OCa es mann s e n., Friedrich, Wels, veränderte sich in Alois Posch. sDir.) ^OCHa liier, C. A., L Comp. (Richard Birnbach), Berlin SW 88. Leipziger Komm, jetzt Hug L Co. sB. 281.) sContincnt Edition G. m. b. H., B e r l i n-Lichterjelde-Süd, Keldstr. 22. Geschäfts?.: Adols Sommerseld. Leipziger Komm.: a. Fr. Foerster. OEditions Excel sior, Paris, hat den Verkehr mit dem deutschen Buchhandel ausgegebcn.
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