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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Strukturtyp
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- 1922-01-11
- Erscheinungsdatum
- 11.01.1922
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. X- 9, 11. Januar 1922. Mindcstumrcchnungskurse für Erzeugnisse des Kunstverlags. Belgien 18.— Francs, Dänemark g.— Kronen, Frankreich und Kolonien . . 18.— Francs, Großbritannien und Kolonien . 9.— Shilling, Italien und Kolonien . . . 25.— Lire, Luxemburg 18.— Francs, Niederlande und Kolonien . . 6.— FI., Norwegen 12.— Kronen, Portugal 11— span. Peset., Schweden 7r/2 Kronen, Schweiz 10.— Francs, Spanien ll.— Peset., Vereinigte Staaten v. Amerika 2>/< U. S. Dollar, Ägypten 9.— Shilling, Mexiko 2-/. U. S. Dollar, Kanada 2'/, U. S. Dollar, Südafrika 9.— Shilling. Bei der Endsumme der Faktur muß der Vermerk stehen: »Zahlbar in Schweizer Francs, usw. effektiv.« Für die Länder Japan, China, Südamerika, Mittelamcrika südlich von Mexiko ist ein Ausschlag von I50N, für Finnland ein solcher von 50?L auf die jeweiligen deutschen Preise zu erheben. Leipzig, den 9. Januar 1922. Der Rcichsbcvollmichtigte der Autzcnhandelsncbcnstcllc für das Buchgewerbe. Otto Selke. Die Eröffnung der Ausstellung „Hct Duiische Boek" im Haag. lVergl. auch Bbl. Nr. 7, S. W.) Am 7. Januar wurde in den wundervollen Räumen des Königlichen Kunsthauscs Kleykamp im Haag die von der Deutschen Gesellschaft sür Auslandsbuchhandel aus Einladung der Niederländisch-Deutschen Gesellschaft veranstaltete Buchaus stellung mit einem feierlichen Akt eröffnet. Die niederländischen Ministerien des Äußeren und des Kultus, die Gesandtschaft des Deutschen Reichs, der Bürgermeister vom Haag und eine Reihe anderer amtlicher Persönlichkeiten vereinigten sich mit einer stattlichen Zahl geladener Gäste, die der Vorstand der Nieder ländisch-Deutschen Gesellschaft, der frühere Minister Profes sor van Gijn, begrüßte. In seiner Eröffnungsrede setzte er ohne Schönfärberei die ökonomischen und geistigen Verhält nisse auseinander, wie sie sich im Sinne des Holländers bei der heutigen Weltlage darstellen; und er zeigte, warum eine Nieder ländisch-Deutsche Gesellschaft als erste ihrer öffentlichen Hand lungen eine Ausstellung des deutschen Buches für nötig hielt. Ihm schloß sich als zweiter Redner der um das Zustande kommen der Ausstellung außerordentlich verdiente Prosessor vr. Sleeswijk an, der mit glänzender Beherrschung der deutschen Sprache geistreich seiner Verehrung für deutsche Ver gangenheit und seiner Hoffnung für deutsche Zukunft Ausdruck gab Sodann drückte der Bürgermeister vom Haag, ebenso wie seine beiden Vorredner auf deutsch, namens der Stadt verwaltung die Sympathien aus, die er für die Niederländisch- Deutsche Vereinigung und sür diese Ausstellung im besonderen hegt. Dann ergriff Verlagsbuchhändler Gustav Kirstein aus Leipzig das Wort zu folgender Ansprache: »Meine hochverehrten Herren! Es ist der Deutschen Gesellschaft für Auslandsbuchhandel, in deren Namen ich hier spreche, eine besondere Freude und Ehre, dank der Einladung der Niederländisch-Deurschen Ver einigung Ihnen zeigen zu dürfen, was der deutsche Buchhan- del und das deutsche Buchgewerbe in den letzten Jahren ge leistet haben. Gerade in Holland haben Buchdruck und Buch handel seit Jahrhunderten eine Pflege gesunden, die sür uns in manchem Betracht vorbildlich gewesen ist und auf die wir 38 immer mit Liebe geblickt haben. Von Holland hat der Ruhm der Elzevtrs die gebildete Welt überstrahlt; von Holland aus hat sich der Geist des Erasmus verbreitet, hat der Druck seiner Werke die größten deutschen Künstler der Blütezeit be schäftigt. Und wenn wir heute in Deutschland aus einem kost baren modernen Druck den ehrwürdigen Namen Enschede lesen, so gilt das für uns gleich der Echthcitspunze auf einem edlen Schmuckstück. Gerade die Wiedererweckung der hand werklichen Qualität hat in Holland in Unternehmungen wie der Zilberdistel, der Vereinigung Johann Blaeu und mancher Privatpresse eine Stätte gesunden, der wir unsere Bestrebun gen brüderlich zur Seite stellen. Aber, meine hochverehrten Herren, wie es unter Ver wandten nicht selten geht: zwischen dem niederländischen Buchgewerbe und dem deutschen Buchgewerbe hat es auch an Streitigkeiten nicht gefehlt, ja sogar nicht an einem jahrhun dertelangen, weltberühmten Kampf: dem Kamps um de» Vor rang in der Erfindung der Buchdruckerkunst, dem Kampf um die Palme zwischen Ihrem Laurens Coster und unserem Jo hann Gutenberg. Und es ist eine wunderschöne Fügung, daß wir diese Buchausstellung gerade in einem Moment eröffnen, wo dank den soeben publizierten Forschungen ein großer Frie- dcnsschluß stattgefunden hat, ein Friedensschluß ohne Sie ger und Besiegten, ein Friedensschluß, in dem festgestellt wor den ist, daß wir in Zukunst nicht mehr von Gutenberg oder Coster, sondern von Gutenbcrg und Coster zu sprechen haben. Wenn es in dieser Ausstellung etwas gibt, wofür wir Ihre Aufmerksamkeit erbitten, so ist es vornehmlich die Uner- schüttertheit und Unerschütterlichkeit der deutschen Buchpro duktion, trotz allem, was geschehen ist. Schon 1921 sind wir wieder bei derselben Jahresproduktion von rund 35 000 Neu erscheinungen angelangt, die wir im Jahre 19lZ in den Sta tistiken verzeichnet finden. Möge Ihre Prüfung auch das gleiche Schwergewicht an Qualität seststellen, das wir Ihnen in früheren, glücklicheren Zeilen darzudieten gewohnt waren. Das jedenfalls kann ich sagen: der Geist, der den deut schen Verlagsbuchhandel durchdringt, ist ein ernster, streben der, aus die innere und äußere Güte gerichteter. Wir wissen Wohl, daß das B ü ch e r erzeugen und das Büchersammeln mehr ist als Warenerzeugcn und Wertesammeln. Wir ver stehen Wohl die Worte des Dichters Richard Dehmel: Was wir sammeln, was wir speichern, Mag's den Erben auch bereichern; Einst vergeht's. Nur der Schatz der Seelenspenden Wächst, je mehr wir ihn verschwenden — Jetzt und stets. Möge die Seele, die in dem Schatzbehalter dieser Aus stellung beschlossen liegt, zu Ihnen sprechen; möge sie weit und weiter wirken. Das ist unser Wunsch und unsere Hoffnung!« Nun begann ein Rundgang durch die Ausstellung, bei dem die deutschen Vertreter den Eindruck hatten, daß die Ausstellung von den anwesenden Gästen allgemein anerkannt und bewundert wurde. Die ungemein geschickte und geschmackvolle Anordnung und Aufstellung durch den Direktor der Leipziger Akademie, Professor Walter Tiemann, fand starkes Lob. Dann wurde in den mit ostasiatiscben Kunstschätzen geschmück ten anschließenden Räumen des Kunsthauscs Kleyklamp ein Tee gereicht. Für den Abend hatte der Vorstand der Niederländisch. Deutschen Gesellschaft zu einem Festmahl geladen, und am näch sten Mittag waren die beteiligten Herren Gäste des stellvertre tenden deutschen Gesandten. Auch die Presse zeigte sich in ihren Zeitungskritiken sehr befriedigt. Selbstverständlich waren bei Eröffnung auch die Spitzen des holländischen Verlages und Sortiments zugegen, und wir freuten uns, bei dieser Gelegen heit unfern verehrten Herrn van Stockum begrüßen zu können. Vergessen soll auch nicht werden die Werktätige Unterstützung, die die Veranstalter durch den Presseattache der Deutschen Ge- sandtschaft, Herrn vr. Schwendemann, erfahren haben; und zuletzt, aber wahrlich nicht als Geringsten, soll der treuen
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