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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.09.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-09-23
- Erscheinungsdatum
- 23.09.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1914
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^ 221, 23. September 1914. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Unsererseits werden wir die Bemühungen der Kreisvereine nachdrücklichst unterstützen Wir sind zu Auskünften jeder Art gern bereit und werden nach Möglichkeit dazu beitragen, an einzelnen Orten etwa auftretende Schwierigkeiten, soweit es in unserer Macht liegt, zu beseitigen. Gelingt es, die buchhändlerischen Arbeitskräfte so in den Dienst der Sache zu stellen, wie das bei richtiger Durchführung der oben gegebenen allgemeinen Anweisungen zu erwarten ist, so dürfen wir hoffen, daß der Deutsche Buchhandel bei der Durchführung dieser wichtigen Aufgabe die Führerrolle übernehmen wird. Solche Maßnahmen werden außerordentlich dazu beitragen, das Ansehen des Buchhandels zu heben und unfern Stand für die neue Zeit vorzubereiten, die mit dem Abschluß des Friedens anbrechen wird. Erfüllen wir unsere vater ländische Pflicht durch Mitarbeit an einer ganz Deutschland umfassenden Organisation, so bereiten wir das wirtschaftliche Gedeihen des Deutschen Buchhandels in den kommenden Friedenszeiten vor. Die Liebesgaben des Deutschen Buchhandels werden bekanntlich mit einem Stempel versehen, der auf die buch händlerische Herkunft der einzelnen Bücher hinweist. Wir dürfen hoffen und erwarten, daß unsere jetzigen Bemühungen manche Volkskreise zu Bücherkäufern erziehen werden, die bisher für das gute Buch verloren waren. An die Wohlfahrts bestrebungen großen Ausmaßes, an denen wir den Deutschen Buchhandel gern teilnehmen lassen möchten, knüpft sich also in diesem Falle unmittelbar die Aussicht, daß wir uns Abnehmer der duchhändlerischen Erzeugnisse schaffen, die sich auch in Friedenszeiten der buchhändlerischen Liebesgaben dankbar erinnern werden. Leipzig, den 22. September 1914. Der Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Karl Siegismund. Georg Krehenberg. Curt Fernau. Artur Seemann. Max Kretschmann. Oscar Schmorl. Zur Beschlagnahme von Karten, Plänen usw. Der Chef des Feldheeres hat angeordnet, daß der Vertrieb von Karten aller Maßstäbe jetzt freizugeben ist. Berlin, 22. September 1914. Karl Siegismund, Erster Vorsteher des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Eingabe des Vorstandes des Börsenvereins betr. Einschränkung der Vorschrift über die Abfassung der Briefe usw. nach dem neutralen Ausland in deutscher Sprache. Leipzig, den 18. September 1914. An Se. Exzellenz den Staatssekretär im Reichspostamt Wirklichen Geheimen Rat Herrn Kraetke Berlin. Der ehrerbietigst Unterzeichnete Vorstand des Börsenver eins bittet Ew. Exzellenz im Interesse des von ihm vertretenen deutschen Gesamtbuchhandels folgende Bitte vortragen zu dürfen. Die Ausfuhr von Gegenständen des Buchhandels aus dem Reich nach dem Ausland war bis zum Beginn des Krieges sehr bedeutend. Die Bibliotheken und zahlreiche Gelehrte der ganzen Welt zählten zu seinen Kunden. Durch den Ausbruch des Krieges ist das Ausfuhrgeschäft des deutschen Buchhandels wie abgeschnitten, und der deutsche Exporthandel ist dadurch und infolge Stockung der Zahlungen aus dem Auslande für bereits erfolgte Lieferungen schwer bedroht. Allmählich bereitet sich eine Besserung vor. Diese wird aber dadurch erschwert, bzw. unmöglich gemacht, daß die Reichspostverwaltung den Briefverkehr mit den Kunden im neutralen Auslande nur dann gestattet, wenn die Briefe an sie in deutscher Sprache abgefatzt und unverschlossen sind. Da die ausländischen Kunden zumeist unsere Sprache nicht beherr schen, so ist ein deutscher Briefwechsel mit ihnen zweck- und aussichtslos; sie werden also ihren Bedarf an deutscher Lite ratur einschränken oder durch ausländische Exportfirmen decken, da selbst offene Bücherzettel mit französischem oder eng lischem Wortlaut von der Reichspostverwaltung nicht zur Be förderung zugelassen werden. Mit Rücksicht hierauf ergeht deshalb an uns aus dem Kreise unserer Mitglieder die Anregung, bei Ew. Exzellenz auf eine Einschränkung der Vorschrift über die Abfassung der Briefe usw. nach dem neutralen Auslande in deutscher Sprache hin wirken zu wollen. Wir glauben annehmen zu dürfen, daß dies nicht nur zum Nutzen des deutschen Exportbuchhandels, son dern des gesamten deutschen Ausfuhrhandels ist. Weiter muß aber bedacht werden, daß die Aufrechterhal tung des letzteren, insbesondere des Verkehrs des deutschen Buchhandels mit den Gebildeten des neutralen Auslandes ganz hervorragend der deutschen Sache dient, da sie die geeigneten Stellen sind, um der Wahrheit in diesen schweren Zeiten der Bedrängnis und des Verlassenseins unseres geliebten deut schen Vaterlandes zum Siege zu verhelfen. Außerdem ist nicht anzunehmen, daß die Durchführung der vorgeschlagenen Abänderung auf Schwierigkeiten stoßen wird, da die Prüfungsstellen bei den Postverwaltungen sicher über genügend z. B. in der englischen, französischen oder italieni schen Sprache geschulte Kräfte verfügen werden, um ein in diesen Sprachen abgefaßtes Schriftstück beurteilen zu können. Sollte dies jedoch nicht der Fall sein, so werden die Handels vertretungen gern bereit sein, vertrauenswürdige und sprachen kundige Personen aus den beteiligten Handelskreisen zur Mit arbeit nachzuweisen. So stellt sich auch der Unterzeichnete Vor stand gern mit Rat und Tat zur Verfügung und hofft auf eine wohlwollende Prüfung und geneigte Erfüllung seiner Bitte. In größter Ehrerbietung Der Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Karl Siegismund, Erster Vorsteher. Lazarett-Bibliotheken. Von Kurt Strien. Nachdruck verboten. Der Kranke und der Genesende sind für Einflüsse, die von außen an ihn herantreten, sehr empfindlich. Das macht sich be sonders dann bemerkbar, wenn diese Einflüsse schädlicher Art sind. Ein Familienvater, der im Krankenhause liegt und die Nachricht von häuslichen Sorgen seiner Familie erhält, wird nicht so schnell der völligen Heilung entgegengehen wie ein anderer, dem der artige Sorgen völlig ferngehalten werden. Aus diesem Grunde suchen schon die Hausärzte von ihren Patienten alles fernzu halten, was diese irgendwie beunruhigen oder aufregen könnte. Das steigert sich bei Klinik- oder Heilanstalt-Insassen von der Brief- und Besuchs-Zensur bis zur völligen Abschneidung jedes Verkehrs mit der Außenwelt. Ein Patient, der der Außen welt auf diese Art entrückt wurde, der im Frieden des Kranken 1431
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