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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.07.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-07-22
- Erscheinungsdatum
- 22.07.1914
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- Deutsch
- Sammlungen
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167. 22. Juli 1914. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. der wichtigsten Handelswaren und ihrer Ersatzmittel veranschau licht, reichlichen Stoff finden. Dasselbe gilt von Raum VII. der im Gange wirtschaftsgeographische Übersichten aus dem Rhein land, z. B. Bilder vom Duisburg-Ruhrorter Hafen, bringt, in Nische L die Ausstellung von Handelskammern und kaufmänni schen Standeseinrichtungen enthält, unter denen besonders die Korporation der Kaufmannschaft von Berlin mit alten Urkunden, Kurszetteln, Mitgliederverzeichnissen usw. vertreten ist; Nische 0 zeigt wirtschaftsgeographische Bilderund Zusammenstellungen aus dem Oberlausitzer Textilindustriegebiet. Der nächste Raum VIII führt uns wieder der kaufmännischen Praxis näher. Er zeigt Entwicklung und Stand des kaufmännischen Unterrichtswesens in verschiedenen Staaten. Auf der rechten Seite des Ganges interessieren besonders die Tabellen über die von der Praxis an die Handlungsgehilfen und Handlnngsgehilfinnen gestellten Anforderungen, auf der linken Seite eine Anzahl Statistiken über das Bildungswesen für weibliche Angestellte. Im Buchhandel gibt es ja auch eine Frauenfrage, für deren Beurteilung das Studium der hier vorhandenen Tabellen sehr lehrreich sein dürfte. Sie beweisen vor allem, soweit Statistiken bei ihren bekannten Mängeln überhaupt als beweiskräftig angesehen werden können, die bekannte Tatsache, daß es in erster Linie die mehr mechanischen Arbeiten (Stenographie, Schreibmaschine) sind, für die die Ar beitskraft der Frau in Frage kommt, und dann, daß gerade in den Jahren, wo sich unsere Gehilfen durch Zurücklegen eines Teiles ihrer Bezüge eine bescheidene finanzielle Grundlage für ihre Zu kunft schaffen sollen, die Frauenarbeit am verbreitetsten ist und daher mit ihrer zweifellos gehaltdrückenden Tendenz wohl am verhängnisvollsten wirkt. Die Nischen L und 0 sind dem kommer ziellen Bildungswesen Österreichs gewidmet und zeigen Bilder, Statistiken, Lehrpläne usw. Ein großer Wandschrank enthält eine Zusammenstellung von an österreichischen Handelslehranstal ten benutzten Lehrbüchern österreichischen Verlags. Nischen v und D veranschaulichen das kaufmännische Bildungswesen in verschiedenen deutschen Bundesstaaten. Besonders sei auf den in Nische v befindlichen, von der Firma K. F. Koehler ausgestellten Reformbücherschrank hingewiesen. Raum IX (Geschmacksbildung) bietet besonders dem Sorti mentsbuchhändler Anregung in puncto Schaufensterdeko ration. Darüber ist ja an dieser Stelle auch schon des öfteren geschrieben worden. Die höhere Fachschule für Dekorationskunst in Berlin hat hier 4 Schaufenster zusammengestellt, von denen je 2 als Gegenbeispiele dienen. Wenn sie auch gerade keine Bücher, sondern in dem einen Fall Kolonialwaren, im anderen Kurzwaren enthalten, so geben sie doch auch dem Buchhändler wertvolle Winke. Denken wir uns vielleicht anstelle der wahllos und ohne Rücksicht auf die Gesamtwirkung zusammengestellten Flaschen, Büchsen und Schachteln Bücher, so haben wir das für unfern Buchhandel jetzt noch typische Schaufenster, in dem der Blick unter der Menge der ausgelegten Werke planlos umherirrt: kein Plätz chen der Erholung, kein Ruhepunkt für das Auge, überall Bücher, Bücher! Und dann das Gegenstück: Aufbau nach architektoni schen Grundsätzen. Wie wirkt diese Reihe Zuckerhllte zum Bei spiel! Das könnten im Buchhandel zur Weihnachtszeit Romane bekannter Verleger, überragt von einem wirkungsvollen Weih- nachtsplakat, zur Schulbücherzeit Lehrbücher, zur Reisezeit viel leicht Baedeker sein. Sie bilden dann gewissermaßen das Rück grat des Fensters, und daran schließen sich nun nach vorn die übri gen Teile, nicht planlos, sondern immer nach den Gesetzen der Symmetrie. Es bleibt hier und da freier Raum. Warum auch nicht? Ein Gebäude zeigt ja auch nicht überall Verzierungen. Hier tritt dann der zum Ausschlagen des Fensters gewählte ge schmackvolle Stoff etwas mehr hervor und erhöht dadurch die Gesamtwirkung. — Im übrigen Teil dieser Ausstellungsgruppe finden wir in den verschiedenen Nischen Entwürfe von Plakaten, von Buchtiteln, von Briefbogen, von Prospekten und sonstigen Drucksachen, von Beschriftungen für Schaufenster usw. Manches ist direkt für den Buchhandel entworfen, das meiste nicht, aber der aufmerksame buchhändlerische Betrachter wird auch hier bald wieder das Grundprinzip unserer modernen Geschmacksrichtung: architektonischen Aufbau herausfinden und wird wissen, wie er es aus seine speziellen Verhältnisse nutzbringend anwenden kann. An dieser Stelle sei auch noch auf die in Abteilung VIH v zu sammengestellte Literatur für die kaufmännische Geschmacksbil dung hingewiesen. Raum XI führt uns auf ein recht aktuelles Gebiet, das der Lehrlingsfürsorge. Es kann auch dem buchhändlerischen. Prinzipal nicht gleichgültig sein, wie und wo sein Lehrling seine freie Zeit verbringt, hängt doch zum großen Teil dessen Leistungs fähigkeit und damit seine Nützlichkeit für das Geschäft davon ab. Es ist daher begreiflich, wenn auch Körperschaften, die dem Ge biete der Jugendpflege eigentlich fern stehen, eingegriffen haben und durch Schaffung von Heimen dem Lehrling, dem es sonst an geeignetem Anschluß fehlt, in seinen freien Stunden Gelegenheit zu vernünftigem, die Gesundheit förderndem Spiel und Sport geben und ihm durch Verschaffung geeigneter Literatur, durch Unterrichtskurse und Vortragsabende bei seiner weiteren Ausbil dung behilflich sind. Sehr erfreulich ist es auch, daß die großen Angestelltenverbände, und zwar wohl in erster Linie, diesen Ge danken aufgegriffen und, wie die Ausstellung von Plänen, Bil dern und sonstigem Material, das der Verband Deutscher Hand lungsgehilfen uns vorführt, zeigt, schon in weitgehendem Maße verwirklicht haben. Von der übrigen Ausstellung der Angestell tenverbände interessieren den Buchhändler vor allem die im Ver lag der verschiedenen Verbände erschienenen Schriften und die Statistiken über die vom Verband Deutscher Handlungsgehilfen seinen Mitgliedern jährlich zugewandten Bücherprämien, die in den Jahren 1912/13 allein einen Ladenpreis von 374 000 ./k darstellten. Raum XII enthält eine Sammlung von Anschauungs materialien für den Unterricht in kaufmännischen Fächern, wie sie an den Handelsschulen Österreichs im Gebrauch sind. Die uns- hier vorgeführten Einrichtungen sind musterhaft, insbesondere auch die Durchführung des Musterkontors, das die Praxis derge stalt in die Schule übertragen will, daß die Schüler in verschiede nen Gruppen verschiedene Geschäfte darstellen, die nun miteinan der in Verbindung treten, und in deren Rahmen sämtliche vor kommenden Arbeiten im Zusammenhang durchgenommen werden. Der Wert dieses Unterrichtsmittels ist nicht zu unterschätzen p auch unsere Buchhändlerlehranstalt in Leipzig plant die Einrich tung eines solchen Musterkontors im Anschluß an den im Ent stehen begriffenen einjährigen Kursus für Buchhandlungsgehil fen und junge Leute mit gehobener Schulbildung. Im Raum XIII hat die Firma Albert Osterwald in Leip zig ein Ideal-Kontor für den Leiter eines größeren kauf männischen Betriebs ausgestattet, das natürlich mit allen zur Verfügung stehenden modernen Einrichtungen versehen ist, die sämtlich an verschiedenen Stellen der Jndustrieabteilungen wie derzufinden sind und dort einer eingehenderen Würdigung unter zogen werden sollen. Hieran schließt sich die Ausstellung der Handelshochschule zu Leipzig, von deren Darstellungen einige auch für den mit dem Auslande verkehrenden Buchhändler von, Interesse sind, so die Sammlung von Briefen und Formularen aus dem Exporthandel, die von Prof. Stern zusammengestellt ist. Raum XIV enthält in Nische X eine Übersicht der im Sprach unterricht gebrauchten modernen Hilfsmittel, die vor allem das Bild und das Grammophon in den Bereich der Unterrichtstätig keit ziehen; auch eine Zusammenstellung französischer Lehrbücher ist vorhanden. Nische v trägt die Bezeichnung Mathematik und kaufmännisches Rechnen. Die Ausstellung in dieser Form bietet allerdings dem praktischen Kaufmann wenig, dem Buchhändler gar nichts, denn der ausgestellte Rechenschieber ist speziell für die Bedürfnisse des internationalen Großhandels zugeschnitten. lFortsetzung folgt.) Geschäftsverkäufe. Von Justizrat Hillebrand in Leipzig.*) Das deutsche Handelsgesetzbuch enthält in § 25 folgende Be stimmung : »Wer ein unter Lebenden erworbenes Handelsgeschäft unter der bisherigen Firma mit oder ohne Beifügung eines das *) Mit frdl. erteilter Erlaubnis des Vorstandes des Deutschen Vcrlegervcreins der Nr. 297 der »Mitteilungen des Deutschen Ver-- lcgervereins« entnommen. Red. 1163
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