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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.07.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-07-22
- Erscheinungsdatum
- 22.07.1914
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- Deutsch
- Sammlungen
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7^ Nr. 167. »; Erscheint nxrvlSglich. Fue Mitglieder des DSrsenvereinS »; Die ganze Seite umsnpt 3vO vicegespalt. Petitzeilen. die 2eilo »» ;ist der Dezugspreis Im Mitgljedsbeitrag einr^^'^"— ------- --- ---- » weitere Exemplare zum eigenen Gebrauch Losten i i »jShrlich frei Geschäftsstelle oder 3S Mark bei Doftüv »innerhalb des Deutsche» Reiches. Nrchtmitg . , ! tDcntschen Reiche zahlen für jedes Exemplar SO Mark bsz. »! des Dörsenvereins dis viergefpaltone <petitzeils oder deren ' l!3S MarS jShrlich. Noch dem Ausland erfolgt Lieferung!! Raum 15 >/« 6.13.50 M., >/? 6.2S TN-, >/. 6. vO M.; sür Nicht-»» I?über Leipzig oder durch Kreuzband, an Nichtmitglieder in?? Mitglieder 40 <pf., 32 M-, S0 M-, 100 W. — Beilagen werden ?! I; dieser» Falle gegen 5 22Iark Sufchlag für jedes Exemplar. ?! nicht angenommen.—«beiderjeitigerErjüllungsort ist Leipzig !» UMWWÄMrftMLrAüs'öeMMWmM Leipzig, Mittwoch den 22. Juli 1914. 81. Jahrgang. Redaktioneller Teil Buchhändler — Kaufmann — Bugra Ein Beitrag zur Frage des kaufmännischen Geistes im Buch handel. Von Karl Illing. Wenn man die Lebensfähigkeit eines Berufsstandes darnach beurteilt, in welchem Umfange er aus innerem Bedürfnis heraus an der Förderung und weiteren Ausgestaltung seiner Existenz arbeitet, also über die Gegenwart hinaus weitschauend an die eigene Zukunft denkt, dann wird man den Buchhandel als einen der lebensfähigsten bezeichnen können. Seine Geschichte, insbe sondere die neuere, lehrt uns, daß es ihm noch zu keiner Zeit an großen Zielen gefehlt hat, die nicht nur die besten Kräfte der ver schiedenen Berufsverbände in Anspruch nahmen, sondern die auch gewissermaßen Gemeingut aller Berufsgenossen waren, weil sie dem, was der einzelne, bewußt oder unbewußt, schon herbeige wünscht hatte, Gestalt verliehen. So ist es auch heute wieder. Durch den Buchhandel geht eine Bewegung, deren Losung heißt: »Mehr kaufmännischer Geist!« Noch ist sie in ihren Anfängen be griffen, wer aber die Artikel und Berichte an dieser Stelle auf merksam verfolgt hat, wird bemerkt haben, daß die ursprünglich schüchternen Versuche auf diesem Gebiete ein lebhaftes Echo gefunden haben, denn das Bedürfnis nach diesem kaufmännischen Geiste besteht schon lange im Buchhandel und nicht zuletzt auch in den Kreisen, die immer am festesten am Althergebrachten hängen und allem Neuen am kühlsten gegenüberstehen. Was heißt es denn anders, als kaufmännischen Geist betätigen, wenn der Sorti mentsbuchhändler eine Internationale buchhändlerische Schutzver- einigung gegen Kreditmißbrauch gründet, wenn er durch gemein same Bestellung und Bezug künstlerischer Plakate allen Kollegen gleichmäßig Gelegenheit zu wirkungsvoller Weihnachtsreklame verschafft, wenn er der Schaufensterdekoration größere Aufmerk samkeit schenkt, wenn der gemeinsame Bezug von Schulbüchern zur Beseitigung der schwer empfundenen Mißstände im Schul büchergeschäft empfohlen wird? Freilich wird hier das Bemühen des einzelnen häufig keine oder nur geringe Erfolge zeitigen, und die Gefahr ist groß, daß gelegentliche Mißerfolge dem System zugeschrieben werden und es in Mißkredit bringen. Deshalb ist es hocherfreulich, daß der Börsenverein jetzt, wo nach jahrzehntelanger Arbeit die Organi sation nach innen und außen fest gefügt ist, wo sie gerade erst bei den Verhandlungen über die Errichtung der Deutschen Bü cherei den Beweis ihrer Bedeutung und wirtschaftlichen Macht erbracht hat, den Entschluß gefaßt hat, sich der Sache einmal offiziell anzunehmen und damit in einen der dunkelsten Winkel seines stolzen Baues hineinzuleuchten. Die Buchhaltungs frage kann ja als der Angelpunkt der ganzen Bewegung gel ten, denn sie bildet die Voraussetzung eines jeden nach kaufmän nischen Grundsätzen geleiteten Geschäftsbetriebs. Hoffen wir, daß der Erfolg den Erwartungen entsprechen wird! Leicht ist die Aufgabe, den Buchhändler für eine mehr kauf männische Betriebsweise zu interessieren, nicht. Der Buchhändler ist, um es sehr drastisch auszudrücken, eben zu sehr Buchhändler. Er hat sich, Wohl infolge der eigenartigen Organisation seines Standes, vollständig von dem übrigen Handel abgesondert und ist vielfach geneigt, dessen Einrichtungen und Praktiken ohne weiteres als ungeeignet für sich abzulehnen, weil sie nicht »den besonderen Verhältnissen im Buchhandel« Rechnung tragen, überhaupt, diese »besonderen Verhältnisse im Buchhandel«! Sie haben, glaube ich, so manches aus dem Gewissen, und wenn es nur das wäre, daß sie in so manchem Buchhändler die Überzeugung begründen und nähren, daß er in bezug auf Geschäftsführung und Ge schäftsgebaren wirklich in allen Fällen eine besondere Rolle im Handel spiele, daß alles, was nicht mindestens das Beiwort »buch- händlerisch« trägt, für ihn keinen praktischen Nutzen haben könne. Sie sind noch verhältnismäßig harmlos, wenn es sich um Fragen der Betriebsorganisation handelt, obgleich nicht geleugnet wer den kann, daß sie auch hier häufig den Hemmschuh für jeden Fort schritt bilden. Es sei nur an die Buchhaltung und die Kredit gewährung im Sortimentsbuchhandel erinnert. Direkt ver hängnisvoll können aber die »besonderen Verhältnisse« wirken, wenn es sich z. B. um rechtliche Fragen handelt, und da gerade spuken sie am meisten. Die Einsendungen zum Sprechsaal dieses Blattes beweisen es nicht selten. So mancher Buchhändler, dem das Bürgerliche oder das Handelsgesetzbuch in seiner un zweideutigen Art, seiner unerbittlichen Konsequenz unbequem ist, greift auf sie zurück, in der stillen Hoffnnung, eine mitfühlende Seele zu finden, die ihm bestätigt, daß im vorliegenden Falle, na türlich mit Rücksicht auf die besonderen Verhältnisse ... ES soll ja nicht bestritten werden, daß bei der Beurteilung rechtlicher Fragen die Branchengebräuche eine erhebliche Nolle spielen, doch werden sie im Buchhandel im großen und ganzen sicherlich be deutend überschätzt. Hier gilt es zunächst einmal einzugreifen. Der Buchhändler muß sich mehr als Kaufmann fühlen. Die ersten Schritte sind getan, überall regt es sich. Die Erörterungen über das Thema, ob die buchhändlerische Ostermeßabrechnung noch als zeitgemäß zu betrachten sei, über die Frage der englischen Arbeitszeit, über Schaufensterdekoration, über Ausnutzung der Zeitereignisse zur Reklame, um nur einige Beispiele anzuführen, sie sind alle aus kaufmännischem Geiste geboren, und wenn auch vielleicht so mancher Vorschlag gleich etwas weit geht, so schadet das nichts, die Wirklichkeit wird ihn schon von selbst in die geeig neten Grenzen zurückweisen. Es ist kein Zufall, daß sich die mei sten Vorschläge auf den Sortimentsbuchhandel beziehen. Der Verlagsbuchhandel ist, Wohl infolge seiner freien, unabhängigeren Stellung im Buchhandel und auch infolge seines ausgedehnten Verkehrs mit nichtbnchhändlerischen Kaufleuten, schon jetzt, be sonders in seinen Mittel- und Großbetrieben, durchaus kaufmän nisch organisiert. Anders beim Sortimentsbuchhandel, dessen unbeschränkter kaufmännischer Betätigung sich die Schranken der Verkehrs- und Verkaufsordnung nicht selten entgegenstellen und der deshalb, mehr als der Verleger, geneigt ist, im Buchhandel seine Welt zu erblicken. Auch hier setzt die moderne Bewegung, die sich die Erziehung des Buchhändlers zum Kaufmann zum Ziel gesetzt hat, mächtig ein. Besonders zu begrüßen sind die Ver suche zur Weiterentwicklung auf genossenschaftlicher Grundlage, wie sie in verschiedenen der oben erwähnten Einrichtungen und Vor schläge zu finden sind. Es unterliegt kaum einem Zweifel, daß der Genossenschaftsgedanke für die Zukunft des Sortimentsbuchhan dels von großer, wenn nicht gar ausschlaggebender Bedeutung ist. Ein glücklicher Zufall will es nun, daß gerade jetzt, wo diese Bewegung im Buchhandel besonders hervoriritt, die Bugra ihre 1161
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