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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.01.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-01-03
- Erscheinungsdatum
- 03.01.1913
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- Deutsch
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- Saxonica
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Redaktioneller Teil. vV L, 3. Januar ISIS. sich ihre matzgebende Stellung tm Deutschen Buchhandel zu sichern! Aber auch der Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler hat da geholfen, und der ganze deutsche Buchhandel mutz in Zukunft noch helfen, falls die neue Errungenschaft be hauptet werden soll! Hat da nicht unser Vorstand das Recht und die Pflicht, die »Großen« im Leipziger Buchhandel daran zu er innern, daß sie auch Pflichten haben gegen jene, die Leipzig groß gemacht haben und ohne die es unmöglich gewesen wäre, die gewaltigen Kapitalien anzusammeln, die jetzt anscheinend den Kampf aller gegen alle herbeifllhren? Denn auch im Leip ziger Buchhandel gibt es schroffe Interessengegensätze selbst auf dem Felde, von dessen zweckmäßiger Kultivierung das Gedeihen aller abhängt. Das soeben versandte Rundschreiben des Kollegen Hermann Franz Ramdohr in Fa. Franz Wagner in Sachen der Pakct-Bestellanstalt ist dafür ein sprechender Beweis!*) Daß aber Leipzig bei gutem Willen auch schwierige Probleme lösen und im anfgcdrungenen notwendigen Kampfe siegen kann, wenn die führenden Firmen ehrlich zusammenhalten, das hat noch der jüngste Markthelferstreik gezeigt. Auch er war ein Zeichen der Zeit, in der das Großkapital und die Organisation das Feld be herrschen, und es ist gewiß nur gut, daß den beteiligten Kreisen rechtzeitig gezeigt wurde, daß die Bäume nicht ohne weiteres in den Himmel wachsen, wenn man sie rechtzeitig und schonend beschneidet! Hätte man das den Angestellten des Deutschen Buch gewerbes gegenüber beachtet, so würde die berühmte Tarifgemein- schast heute nicht von den Arbeitnehmern tyrannisiert werden, und die Prinzipalität der typographischen Betriebe stände ihren Mitarbeitern heute nicht fast ausnahmslos machtlos gegenüber. Ich bin weit entfernt, unfern Mitarbeitern das Koalitionsrccht zu bestreiten — das wäre ebenso unrecht wie unsinnig, denn vom Berge rollende Felsen kann man nicht aufhalten! Aber alles sollte doch seine Grenzen haben. Rücksichtslose Organisation, oder, besser gesagt, deren verwerfliche Nebenerscheinungen rufen über kurz oder lang Gegenorganisationen auf den Plan, die unter Umständen den Arbeitnehmern recht gefährlich werden können, wie die tägliche Erfahrung zeigt. Das sollten sich vor allen Dingen auch die Leiter der Allgemeinen Vereinigung und die Schriftleiter ihres Organs merken, das anscheinend seine Haupt aufgabe darin sicht, Prinzipale und Gehilfen in einen Gegensatz zu bringen und jene Prinzipale zu diskreditieren, die den Mut haben, sich gelegentlich offen darüber zu äußern, wie sie über den Ton denken, der sich in den Spalten des Organs der Allgemeinen Bereinigung immer und immer wieder breit macht. Ich hatte im letzten Jahre die Ehre, sowohl vom Schriftleiter des Blattes als auch vom Gesamtvorstande der Allgemeinen Vereinigung verklagt zu werden, so daß ich gezwungen war, den in Frage kommenden Gerichtsstellen in Berlin-Schöneberg und in Münster einigen Einblick in die Verhältnisse zu ermöglichen, die den außerhalb des Buchhandels stehenden Kreisen seither noch wenig bekannt sind. Die betreffenden Klagen sind in beiden Instanzen kosten pflichtig abgewiesen worden, und wenn die betreffenden Urteile demnächst im Wortlaute in diesem Blatte abgcdrnckt werden, so geschieht das lediglich, um die Kollegen im Buchhandel auf Ver hältnisse aufmerksam zu machen, die längst die Aufmerksamkeit der Prinzipalität verdient hätten, und um unfern unbefangenen Mitarbeitern ein richtiges Urteil über Dinge zu ermögliche», das sie sich durch die Mitteilungen der Buchhändler-Warte — soweit solche Mitteilungen überhaupt erfolgen — nicht bilden können. M. i. W., 3i. Dezember 1912. 3. Sek. Aus dem französischen Buchhandel. i. Sortimenters Leiden. — Billige Literatur. — Die literarischen Preise. — Vom Warenhausbuchhanbel. — JahrescrgelmlS. Die bereits in Nr. 253 des vor. Jahrg. erwähnte Rundfrage der Sortimenter-Kammer von Paris an ihre Mitglieder betreffs der obligatorischen Einhaltung des Ladenpreises hat den Erfolg gezeitigt, daß sich bisher nur 2 Buchhändler mit der gegenwärti- Wirb in einer der nächste» Nrn. des Bbl. zum Abdruck gelangen. Red. gen Lage zufrieden erklärten, 3"/» der Antworten fordern die Bei behaltung des Status quo mit Einführung einiger Änderungen, 12?l> sind für eine langsame Bewegung zum Ladeirpreise hin, und 85°l> verlangen dessen Anwendung ohne Einschränkung. Der 3 Fr. 59 Cts.-Roman wird aber auch fernerhin für 3 Fr. abgegeben werden. Der Bruttovcrdienst des Sortimenters an einem solchen Bande beträgt durchschnittlich 85 Cts. Wenn der geringe Gewinn erstaunen sollte, so muß berücksichtigt werden, daß der Barverkauf in einem viel größeren Umfange üblich ist, als in Deutschland - man ist sogar so weit gegangen, den Pariser Buchhändlern bei dem Bekanntwerden der Bewegung für Ein Haltung des Ladenpreises den Vorwurf zu machen, daß sie den einzigen Beruf in Paris darstellten, der keinen Kredit gäbe. Gewisse Zeitungen, die allen »literarischen Fragen« ein weit gehendes Interesse entgegcnbringen, haben es für nötig erachtet, verschiedene Buchhändler um ihre persönlichen Meinungen be züglich der Notwendigkeit der Einführung des Ladeirpreises zu befrage». Diese haben geantwortet, daß der Durchschniltsrabatt 27"/» betrage, und wenn sie davon noch 19"/» an das Publikum abgäben, so stelle dies ihren eigenen Verdienst dar. Infolge des geringen Nutzens seien sie nicht in der Lage, genügend tüchtige Angestellte zu bezahlen, die als verständige literarische Berater dem Publikum dienen könnten, während durch eine Besserung der Lage der Sortimenter diese selbst und nicht zum wenigsten das Publiktim und die Autoren gewinnen würden. Die Buchhändler auf den Boulevards erhalten während die ser Monate bis an 29 neue Bücher pro Tag, es ist ihnen natür lich unmöglich, alle auszustellcn oder zu empfehlen. Um aber wenigstens die unverlangten Sendungen auf das Mindestmaß herabzusetzen, hat die Sortimenterkammer folgende Bedingungen angenommen: 1. Jeder Sortimenter, der ohne vorheriges Verlangen von einem Verleger, mit dem er nicht in fortgesetzter Verbindung steht, eine Sendung erhält, hat diese in möglichst kurzer Frist als Eilgut unfrankiert und evtl, unter Nachnahme der entstandene» Untosten zurückzuscnden. Unterbleibt die Rücksendung aus ir gend einem Grunde, so ist die Verantwortlichkeit des Sortimen ters gänzlich erloschen, wenn der Verleger innerhalb eines Jahres nicht selbst Maßnahmen trifft, um wieder in den Besitz seiner Werke zu gelangen. 2. Jede Kommissionssendung von Werken, die nicht auf dem Umschlag die Firma ihres Verlegers tragen, wird als nicht ein gegangen angesehen. 3. Die Sortimenter-Kammer wird zusammen mit dem Syn dikat der Verleger nach Mitteln suchen, um durchzusetzen, daß alle Kommissionäre, die ein ihnen zum Vertriebe übertragenes Buch in Kommission versenden, ebenfalls ihre Firma durch einen deut lichen Aufdruck auf dem Umschlag kenntlich machen. Während die Sortimenter in vorsichtiger, aber bestimmter Weise an der Besserung der Verhältnisse arbeiten, scheint es, als ob unter gewissen Verlegern ein Wettstreit herrsche, wer Wohl die billigste Literatur auf den Markt bringen könne. So bietet man dem Publikum z. B. in der Sammlung »In Ilxtanso« für 59 Cts. einen vollständigen Roman, der früher in einer 3 Fr. 59 Cts.-Ausgabe erschienen ist. Durch einen gedrängten Satz ist der Neudruck in eine Broschüre gepreßt, die etwa 15 :22 am mißt. Um die Neujahrszeit zeigt der Verleger dieser Sammlung an, daß er 19 Bände erster Autoren in elegantem Karton, die einer Bibliothek von 10 Bänden von je 3 Fr. 59 Cts. entsprechen, zum Preise von nur 3 Fr. 50 Cts. abgibt I — Es erscheint aber als ausgemacht, daß jeder Käufer, der nur auf das Inserat hin bestellt, enttäuscht ist. Dann besteht seit längerer Zeit »I,n ko ui Ile littö- rniro«, eine Publikation im Format der Tageszeitungen, worin ein vollständiger Roman oder ein ganzes Theaterstück zum Preise von 19 Cts. veröffentlicht wird. Dieser Preis war aber noch zu unterbieten, denn seit weni gen Wochen erscheint täglich in Paris »3 o I, i v r o -l u n 8 o n«, dessen Format ungefähr dem des Berliner Tageblatts entspricht. Man kann also für 5 Cts. einen vollständigen Ro man bekannter Schriftsteller erstehen, so daß cs »für jeden Fran zosen Pflicht ist, sich eine Bibliothek anzulegen«, wie der Ver-
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