Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.06.1922
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1922-06-06
- Erscheinungsdatum
- 06.06.1922
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19220606
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192206060
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19220606
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1922
- Monat1922-06
- Tag1922-06-06
- Monat1922-06
- Jahr1922
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«ö»k»»>»u i. » LVch». Redaktioneller Teil. X- 129, k. Juni 1922. Vereinigung der Berliner Mitglieder des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler. Jahresbericht 1921/1922 <abgeschlossen am 15. März 1922), erstattet vom Vorstande für die ordentliche Hauptversammlung am 8. Mai 1922. Die Hoffnungen, mit denen wir in das Berichtsjahr ein traten, haben sich leider nicht erfüllt. Auch die verflossenen Monate haben für den Buchhandel nicht zu einer Ordnung seiner inneren Verhältnisse geführt, insbesondere haben die Beschlüsse der letzten <1921) Kantateversammlung nicht vermocht, eine Ver ständigung zwischen Verlag und Sortiment über die Fragen der Preisbildung herbeizuführen. Nur die Verträge zwischen wissen schaftlichem Verlag und Sortiment haben im allgemeinen eine Grundlage zu befriedigender Zusammenarbeit der Vertragspart ner gegeben. Es war vorauszusehen, daß für die Interessen aller übrigen Verlagsrichtungcn sich keine einheitliche Formel finden würde. Zwar bildeten sich einige größere Gruppen, die auf ver schiedenen Wegen das erstrebte Ziel des zuschlagfreien Verkaufs und damit die Wiederherstellung des Ladenpreises erreichen woll ten! aber die sich überstürzenden Ereignisse, welche unser gesam tes Wirtschaftsleben nicht zur Ruhe kommen ließen, mußten alle Bestrebungen des Buchhandels und allen guten Willen zu einer Einigung, den man beiden Parteien nicht abstreiten wird, zu schanden machen. Es ist vielleicht im Wesen des Buches als Ware überhaupt begründet, daß eine Anpassung der Verkaufspreise an den jewei ligen Stand der Mark selbst bei Neuerscheinungen nicht möglich ist, und daß infolgedessen das Mißverhältnis zwischen der Steige rung der Unkosten einerseits und des Bruttonutzens andererseits das Sortiment zwingt, an der Erhebung von Zuschlägen festzu halten. Zwar scheint es jetzt, als ob der Kapitalschwund, unter dem besonders der Verlag schwer leidet, eine schnellere Erhöhung der Bllcherpreise erzwingt, aber das ständige Sinken unserer Valuta als Folge des unerträglichen Drucks der Entente-Forde- rungen wird es auch fernerhin erschweren, die Bücherpreise mit der Entwertung des Geldes Schritt halten zu lassen. Eine Wirtschaftskonferenz, welche der Vorstand des Börsen vereins für den 5. April einberufen hatte, sollte unter Ausschal, tung aller fachpolitischen Fragen eine Lösung der Schwierigkeiten auf anderen Wegen suchen als den bisher von uns bcschrittenen. Das Ergebnis sollte die Grundlage für die kommenden Kantate- Verhandlungen bilden. Die abgeänderte Fassung der Notstandsord nung, welche von der letzten Hauptversammlung des Börscnver- eins beschlossen war, sah wohl auch fernerhin die Erhebung von Zuschlägen vor in den Fällen, in denen Gruppenabkommen zwi schen Verlag und Sortiment nicht getätigt waren. Da aber der Börsenvereins-Vorstand sich außerstande erklärte, diesen Zuschlä gen seinen Schutz angedeihen zu lassen, war auch Ihr Vorstand nicht in der Lage, seine eigentliche Aufgabe, den Ordnungen des B.-V. Geltung zu verschaffen, in vollem Umfange zu erfüllen. Eine außerordentliche Mitgliederversammlung, die vielleicht viele erwartet hatten, hätte hieran auch nichts ändern können. Wir waren daher, wenn auch schweren Herzens, zur Untätigkeit, wenig stens in diesem Punkt, verdammt und konnten den keineswegs erfreulichen Zuständen nicht steuern. An unserer Stelle versuchte es der Berliner Sortimenterverein, eine örtliche Regelung herbei- znführcn. Die Durchführung des zwar einstimmig gefaßten Be schlusses, an der Erhebung von 20?S Teuerungszuschlag festzuhal ten, konnte aber schon deshalb keine Ordnung in den Berliner Platzverhältnissen schaffen, als von den zahlreichen nicht erschie nenen Berliner Sortimentern viele durch Verträge gebunden waren, zuschlagfrei zu verkaufen. Besonders sind es die Warenhäuser, welche das Recht zu Gruppenabkommen nach den Leipziger Beschlüssen für sich in Anspruch nehmen und dementsprechend auf die Erhebung von Zu schlägen verzichten. Sie bilden einen so starken wirtschaftlichen Faktor im Berliner Buchhandel, daß ihre Stellung nicht ohne Einslutz auf einen Teil des Sortiments bleiben konnte. In Ver handlungen mit ihren Vertretern haben wir aber die Überzeugung gewonnen, daß sie sich gern jeder Regelung anschließen werden, hinter der die zur restlosen Durchführung erforderliche Macht steht, und wir haben keine Veranlassung, daran zu zweifeln, daß die Warenhäuser Beschlüsse, denen sie beigetreten sind, auch loyal zur Durchführung bringen werden. Die Herb st Versammlung des »Verbandes der Kreis, und Ortsvereine- fand in Heidelberg am 19. und 11. September statt. Ihr Vorstand war durch den Vorsitzenden vertreten und ferner durch die Herren Nitschmann und Schmersahl in ihrer gleichzeitigen Eigenschaft als Vorstandsmitglieder der Deutschen Buchhändlergilde. Die Erledigung der stark angewachsenen Geschäfte erfolgte in der Hauptsache durch Umlauf und durch Fernsprecher. Wichtige Fragen wurden in sechs Vorstandssitzungen erledigt. Der bei der letzten Hauptversammlung beschlossene Anschluß an die »Beslellanstalt für den Berliner Buchhandel- ist zur Durchführung gekommen. Der hierfür von uns zu leistende Beitrag ist für das kommende Rechnungsjahr mit 7 590 ckk vereinbart worden. Er wird in Zukunft alljährlich neu veranlagt werden. Die Über leitung der Arbeit auf die Bestellänstalt und die wertvolle Unter stützung, welche der Vorstand durch den Geschäftsführer der Be stellanstalt, Herrn Rudolf Möhring, hiermit erhalten hat, macht es bei den ständig umfangreicher werdenden Arbeiten erst mög lich, die Geschäfte in der wünschenswerten Weife weiterzusllhren, ohne daß die eigenen Betriebe notleiden. Die Ausstellung »Buch und Bild-, welche im Kunstgewerbemuseum in der Zeit vom 15. November bis 4. De zember veranstaltet wurde, kann als ein voller Erfolg verbucht werden. Seit der Berliner Gewerbeausstellung im Jahre 1898 hatte die Reichshauptstadt keine Bllcherschau mehr gesehen. Die Beteiligung des Verlages war eine außerordentlich rege, sodaß ein gutes Bild von dem augenblicklichen Stande des Buchgewerbes gegeben werden konnte. Die Presse, welche nicht immer mit unserem ihr so verwandten Berufe die wünschenswerte Fühlung gehalten hatte und besonders in den letzten Jahren häufig das richtige Verständnis für die schwierige Lage des Buchhandels hatte vermissen lassen, beschäftigte sich eingehend mit der Ausstel lung und hat durch ihre Anteilnahme viel zum Erfolg beigetra- gen. Rund 30 999 zahlende Besucher haben in drei Wochen die Ausstellung besichtigt, und abgesehen von den zahlreichen dort selbst aufgegebcncn Bestellungen in Höhe von 259 999 .« dürste das Weihnachtsgeschäft durch die werbende Kraft der Schau wesentlich beeinflußt worden sein. Eine Wiederholung für diesen Herbst ist in Aussicht genommen. An den Arbeiten für diese großzügige Veranstaltung beteiligten sich vom Vorstande der Vor sitzende und der Schatzmeister. Am 19. Juli 1921 fand in Hannover eine Besprechung statt, in der die Erfahrungen über die verschiedenen Zeitschriften- B e st e l l a n st a l t e n in Deutschland ausgetauscht wurden. Da auch Berlin ein dringendes Interesse daran hat, die Zeitschriften lieferungen für das Sortiment gewinnbringend zu gestalten, hat Ihr Vorsitzender an den Verhandlungen teilgcnommen. Wenn auch die meisten dieser Stelle» erst kurze Zeit bestehen, so lauteten die Berichte doch im allgemeinen günstig. Ob aber bei den großen Entfernungen Berlins für unsere Stadt sich eine derartige Zen trale wird schaffen lassen, erscheint fraglich. Immerhin wäre es an der Zeit, in ein eingehendes Studium der vorhandenen Mög lichkeiten einzutreten. Kollegen, welche hieran interessiert sind, werden gebeten, sich mit dem Vorsitzenden in Verbindung zu setzen. Die Tarifverhandlungen mit den Angestell tenverbänden verliefen auch im letzten Jahre nicht ohne Kämpfe. Es muß aber festgeslellt werden, daß auf seiten der Arbeitnehmer das Verständnis für die wirtschaftlichen Möglich keiten des Buchhandels und ihre Grenzen im Wachsen begriffen ist. So war es möglich, die Verhandlungen stets zu einem guten Ende zu führen und den Berliner Buchhandel vor den schweren Schädigungen eines Streiks zu bewahren. Im Verlaufe des Jahres 1921 wurde dreimal der Ge haltstarif für die Angestellten im Berliner Buch handel einer Revision unterzogen. Im einzelnen ist hierzu fol gendes zu sagen:
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder