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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.06.1922
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- 1922-06-06
- Erscheinungsdatum
- 06.06.1922
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X; 129. 6. Juni 1922. Redaktioneller Teil. des Wiederanstiegs der Wissenschaften im Abendland« nach dem Nieder- brache des römischen Reiches das fast völlige Fehlen der im Osten reich vorhandenen fachlichen Büchersammlungen gewesen ist. Aus der Erkenntnis vom hohen Werte fachlicher Büchersammlungen für die wissenschaftliche Arbeit hat man in Amerika, wie schon gesagt, medizinische Fachbibliotheken an zahlreichen Stellen der Vereinigten Staaten geschaffen und fährt darin in rühmlicher Weise auch heute noch fort. In Deutschland hat man den Hauptwort auf di« Ausgestaltung der Spezialbibliothcken der Institute an den Hochschulen gelegt, und mit Recht. .Man sollte aber an den Orten, die keine medizinischen Fakultäten besitzen, aus die Bereitstellung von Bllchersammlungen für ärztlichen Bedarf mehr als bisher bedacht sein, sei es im Anschluß an Krankenanstalten, sei es an Fachvereinigungen. Schließlich wird gerade für die Benutzung der Anschluß an allgemeine städtische Bibliotheken in den meisten Fällen das Gegebene sein. Mine Mitteilungen. Beihilfen zu wissenschaftlichen Unternehmungen. — Von der Preußischen Akademie der Wissenschaften sind bewilligt worden durch Beschluß der physikalisch-mathematischen Klasse: Fräulein l)r. Hertwig zur Fortsetzung ihrer Vererbungsexperi mente 1000 Mark, Prof. Ackermann (Würzburg) für seine Unter suchungen über die Extraktstoffe der wirbellosen Tiere 2000 Mark, l)r. O. Venske (Potsdam) zwecks Fortführung seiner erdmagnetischen Untersuchungen 1500 Mark, Prof. v. Huene (Tübingen) zur Fortfüh rung seiner Arbeiten auf dem Gebiete der fossilen Reptilien und Amphibien 5000 Mark, dem ordentlichen Mitglied der Akademie Prof. Pompecki für die Veröffentlichung des Materials der Tendaguru-Ex- pedition 16 000 Mark, der Deutschen Physikalischen Gesellschaft für die Physikalische Berichterstattung 10 000 Mark, dem Verlag des Jahr buchs für die Fortschritte der Mathematik 5000 Mark, der Sächsischen Akademie der Wissenschaften für das Poggendorffsche biographische Hand wörterbuch für 1920 und 1921 je 1200 Mark, zur Fortführung des Unternehmens -Das Tierreich« 5000 Mark, zur Fortführung der Ar beiten am klomsndator snimslium Zeverum et Zub^veruin 15 000 Mark, vr. Fritz Ley (Berlin) zu Unternehmungen über die Zell- tcilungsphysiologie 2000 Mark; durch Beschluß der philosophisch-historischen Klasse: l)r. Ernst Lewy (Wechterswinkel) für den Druck seiner Tschcremissi- schcn Grammatik 10 000 Mark, vr. Gerullinis (Königsberg) für den Druck der »Altpreußischen Ortsnamen« 6000 Mark, Prof. Herrmann (Torgau) für den Druck des 8axo Orammatieus 6000 Mark, für den HieLnui-us linguae latinae 9000 Mark, den ordentlichen Mitgliedern der Akademie Prof. Burdach für die Forschungen zur neuhochdeutschen Schriftsprache 7500 Mark, Prof. Roethe für die Deutsche Kommission 5000 Mark, Prof. Erman für das Ägyptische Wörterbuch 8500 Mark, Prof. Hintze für die Herstellung des Bandes für 1777 der Politischen Korrespondenz Friedrichs des Großen 12 000 Mark, für das Kartell unternehmen der Herausgabe der Mittelalterlichen Bibliothekskatalogc 2000 Mark. 75-Jahr-Fcicr der Wiener Akademie der Wissenschaften. — Am 31. Mai beging die Wiener Akademie der Wissenschaften mit ihrer jährlichen Festsitzung den 75. Jahrestag ihrer Gründung. In den Be richten des Präsidenten sowie der Sekretäre der beiden Akademie klassen kam die Notlage der Akademie zum Ausdruck, die neuerdings teilweise zum Stillstand des Druckes der akademischen Veröffentlichungen geführt hat. Der Generalsekretär erwähnte, daß in den internationalen Beziehungen der Akademie keine wesentliche Änderung gegenüber dem Vorjahre eingetreten sei; der Schristenaustausch habe zugeuommen. Berliner Papier-Messe 1922. — Der Landesverband Brandenburg im Neichsbund Deutscher Papier- und Schreibwarenhändler veran staltet seine diesjährige Berliner Papier-Messe (Herbstmesse) vom 19. bis 22. August d. I. in den Gesamträumen der Philharmonie, Berlin, Bernburgerstraße 22—23. Für die Beschickung der Messe kommen nach stehende Waren-Gruppen in Betracht: Papier-Erzeugung, -Verarbei tung und -Veredelung — Papierwarcn und Papier-Ausstattung — Schreibwaren und Bureaubedarf — Bücher und Zeitschriften — Ga lanterie- und Lederwaren — Spielwaren und Sportartikel — Buch- bindereiwarcn (Einbände) — Buchdruckereiartikcl — Hilfsmaschinen — Photographische Bedarfsartikel — Reklame und Verpackungsmittel — Jachschul- und Lehrlingswesen. Mit der Herbst-Messe werden die beiden Sonder-Ausstellungcn »Das gute Buch« und »Die Bild-Postkarte« verbunden. Die erstere Zweig-Ausstellung »Das gute Buch« soll ein übersichtliches und lehrreiches Bild vom Stande unserer jetzigen einwandfreien und wohl feilen Lektüre geben und die Geschäfte des Buch- und PapierhandclS in der Auswahl dieser Lektüre unterstützen, um.damit den Bestrebungen der berufenen Organe zur Ausmerzung der ungesunden literarischen Erzeugnisse die Wege zu ebnen. Die zweite Sonder-Ausstellung »Die Bild-Postkarte« soll der Hebung des Postkarten-Verkaufs dienen und über den derzeitigen Stand der Fabrikation «in übersichtliches Bild geben. In Verbindung hiermit sollen neue Wege gezeigt werden, wie trotz des erhöhten PostgcldeS der Verkauf dieser Postkarten wieder gehoben werden kann. — Die Messe-Leitung liegt in den Händen des 1. Vorsitzenden des Landes verbandes Brandenburg Herrn Paul Vollmer, Berlin N. 58, Schönhauser Allee 69, Fernsprecher Humboldt 1232. Richard Wagner-Ausstellung im Leipziger Stadtgeschichtlichen Museum. — Das Material dieser kürzlich eröfsnetcn Ausstellung stammt zum größten Teil aus dem Vermächtnis von Rudolf Hagedorn in Ham burg. Die Sammlung kündet die Universalität des Meisters und zeigt die mannigfaltigen Beziehungen, die Wagner zu den Strömungen und Persönlichkeiten seiner Zeit hatte. Besonderes Interesse beanspruchen zahlreiche Gemälde und Lithographien zeitgenössischer Meister, die Wagner von den Jüngliugsjahrcn bis zum Greiscnalter darstellen. Das markanteste unter den Gemälden ist ein Originalporträt von Caesar Willich ans der Zeit des Züricher Exils. Für Leipzig besonders inter essant ist der erste Entwurf eines Wagnerdenkmals in Marmor von Kietz, der bekanntlich nie ausgeführt wurde. Natürlich ist auch die Wagner-Karikatur, die seinerzeit besonders blühte, mit charakteristischen Stücken vertreten. Viele Gedcnkstücke zeugen von den besonders innigen Beziehungen Wagners zu Leipzig und den Leipzigern. Erstdrucke der Schriften von seinem Onk?l Adolf erinnern an das Königshaus am Markt. Auf einem vergilbten Theaterzettel finden wir den Namen von »Mlle. Wagner«, Wagners Schwester Nosalie, die im damaligen Kgl. Hoftbeatcr das Gretchen spielte. In Leipzig sind auch zahlreiche Ju- gendschriftcn Wagners bei Kahnt. Wigand, Breitkopf L Härtel, I. I. Weber erschienen. Zahlreiche Familienbilder, Originalbriefe und andere Denkwürdigkeiten spiegeln die Welt, in der Wagner lebte. Kustos Or. Walter Lange hat in einer kleinen Schrift den kulturhistorischen Wert der Leipziger Waguersammlung treffend gewürdigt. Wiederbeginn der Arbeiten des Deutschen Archäologischen Instituts. Das Deutsche Archäologische Institut, dessen Zwciginstitute in Nom und Athen im Kriege stillgclegt werden mußten, kann, wie der eben ausgegebene Jahresbericht ausfllhrt, eine Wiederaufnahme seiner Aus landsarbeit melden. In Nom haben langwierige Verhandlungen, bei denen die Da seinsbedingungen der deutschen wissenschaftlichen Institute außer durch die diplomatischen Vertreter durch Gehcimrat Kehr, den früheren Leiter des Preußischen Historischen Instituts in Nom und jetzigen General direktor der Staatsarchive, dann durch den Generalsekretär, Professor Dragendorff, und den neucrnanntcn ersten Sekretär des römischen In stitutes, Professor Walter Amelung, die besonderen Dascinsbedingungen des Archäologischen Institutes vertreten wurden, zu einem Abkommen mit der italienischen Negierung geführt. Das gestattet die Weiter- sührung des Archäologischen Institutes, das ja seit Jahrzehnten Ge lehrten aller Nationen Gastrecht gemährt hat. Die Instituts bi- bliothek wurde aus ihrer Einschließung in der Engelsburg befreit und den deutschen Gelehrten wieder übergeben. Noch fehlt aber vor allem ein Ersatz für das durch Euteignung den Deutschen genommene Jnstitutsgcbäude auf dem Kapitol, so daß die Bibliothek noch nicht wieder aufgestellt und der Benutzung zugänglich gemacht werden konnte, was nicht nur den Deutschen zugute kam. Hoffentlich werden auch hier Mittel und Wege zur Lösung gefunden. Professor Stndniczka-Leipzig hat die Zweiganstalt in Athen, die, dem Schutz der griechischen Negierung anvertrant, von dieser mit vor bildlicher Treue gehütet war, übernommen und wieder geöffnet. Sein Wirken während des Winters hat besonders viel dazu beigetragen, dem Institut seine alte Stellung wiederzugcben und einem endgültigen Leiter die Wege zu ebnen. Der frühere Leiter, Professor Karo-Halle, hat es abgelehnt, wieder auf seinen athenischen Posten znrückznkehren, er trat in die Zentraldirektion des Archäologischen Instituts ein, für die sein Hallenser Vorgänger, Professor Karl Robert, das Mandat nieder legte. Die größte der Sericnpublikationcn des Instituts, die Veröffent lichung der antiken Sarkophag-Neliefs, die diese Denkmälcrklasse erst der Wissenschaft erschlossen hat, wird Robert demnächst in einem wei teren Bande sortsctzen. Aus Stndniczka sind Professor Ferdinand Noack-Berlin und Professor Ernst Bnschor-Freiburg nach Athen gefolgt. Eine hochherzige Stiftung gestattete dem Institut, Dr. Kirrt Müller für einige Monate nach Athen zu entsenden zur abschließenden Bearbeitung der Funde von Tiryns. 811
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