Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.06.1922
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- 1922-06-06
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129, k. Juni 1922. Redaktioneller Teil. Die Uneinigkeit innerhalb des Sortiments in bezug auf den Teuerungszuschlag wurde in den Reihen des Reisebuchhandelz auf das lebhafteste beklagl, und man fand es unverständlich, daß es in dieser Lebensfrage des Sortiments und des ganzen Buch handels überhaupt Meinungsverschiedenheiten geben konnte. Unter dem Druck dieser ganzen mißlichen Verhältnisse war auch der Verein der Reise- und Versandbuchhandlungen gezwungen, mit den Verlegern, mit denen er vorzugsweise arbeitet, Sonder- vereinbarungen anzustreben mit dem Ziele des Fortfalls des Teuerungszuschlages bei ausreichender Rabattierung. Bei einer Reihe bedeutender Verleger haben diese Bestrebungen Anklang gesunden, und es sind entsprechende verbindliche Vereinbarungen getrossen worden. Da es sich aber nur um wenige Verleger bzw. um wenige Werke in sehr hoher Preislage handelt, die das Sor timent in der Regel ohnehin zuschlagfrei liefert, so gingen die ge troffenen Vereinbarungen an dem Gesamibuchhandel ziemlich spurlos vorüber. Die Aussichten des Reise- und Versandbuchhandels erscheinen nicht als sehr rosige, zumal da wir mit weiteren starken Preis erhöhungen und mit einer weiteren Verschärfung der allgemeinen Teuerung rechnen müssen. Es heißt also auch für ihn wie für den gesamten Buchhandel vorbauen, soweit dies die jetzige Wirtschaftslage zuläßt. Viel gewonnen wäre schon, wenn es den einzelnen Zweigen des Buchhandels gelänge, zu Kantate sich aus eine einheitliche Formel bezüglich des Teuerungszuschlages zu einigen. Der Reise, und Versandbuchhandel wird gern bereit sein, an dieser Einigung im Rahmen des Notwendigen und Mög lichen zu seinem Teile tatkräftig mitzuarbeiten. Die in unserem letzten Jahresbericht erwähnten Verhand lungen über einen Abbau in der V e r k a u f s o r d n u n g für Auslandlieferungen haben im April v. I. zu einer Fest setzung geringerer Mindestaufschläge geführt. Für die Ausfuhr in das hochvalutige Ausland wurde ein Mindestaufschlag von 1007», für die Ausfuhr in das mittelvalutige Ausland ein Aus schlag von 60A «uf die Jnlandpreise vorgeschriebe». Die starke Entwertung, die die deutsche Mark im Laufe des letzten Berichts jahres erfahren hat, veranlatzte zahlreiche Verleger, die Auf- schlüge von sich aus zu erhöhen, weil selbst bei einem Aufschläge von 100?S der Auslandverkaufspreis des deutschen Buches noch nicht im entferntesten seinem inneren Werte und dem Preise gleichwertiger ausländischer Bücher entsprach. Leider wurde bei diesen Aufschlägen nicht nach einheitlichen Richtlinien Ver fahren; dt« Verleger setzten Aufschläge in den Verschiedensten Höhen fest. Der Ausländer, der keine Richtlinien mehr für die Preispolitik des deutschen Buchhandels zu erken nen vermochte, befürchtete, andere als die tatsächlich vom Verleger vorgeschriebenen Auslandpreise zahlen zu müssen. Der Gedanke an die Übervorteilung löste zahlreiche Klagen aus, die die Reichsregierung veranlaßten, auf einheitliche Richtlinien für die Mindestausschläge im Buchhandel hinzuwirken. In er neuten Verhandlungen der großen Valutakommission des Bör senvereins sind derartige Richtlinien, die die Billigung der Re gierung gefunden haben, beschlossen worden. Danach sind vom !. April d. I. an nur noch zwei Gruppen von Aufschlägen zu lässig, .nämlich eine Gruppe ä. von 1007° für hoch- und 60?S für mittelvalutige Länder und eine Gruppe ü von 200^ für hoch- und 120?L für mittelvalutige Länder. Den Verlegern steht es frei, zu erklären, welcher der Gruppen sie sich mit ihrem ganzen Verlage oder einzelnen Verlagswerlen anschließcn wollen; nur für Finnland ist eine Ausnahme geschaffen, es darf nur als mit- telvalutiges Land nach Gruppe ^ behandelt werden. Die Frei heit der Verleger, Preise in ausländischer Währung festzusctzen, ist bestehen geblieben, jedoch ist aus Wunsch der Regierung die Gcnehmigfing des Reichsbevollmächtigten der Außenhandelz nebenstelle nötig geworden, die dieser versagt, wen» durch diese Auslandpreise die Konkurrenzfähigkeit mit gleichen oder ähnlichen Werken der ausländischen Literatur gefährdet erscheint. Es ist zu hoffen, daß diese neue Regelung, die dem Ausländer eine klare Übersicht über die Preispolitik des deutschen Buchhandels ermög licht, die Klagen des Auslandes zum Verstummen bringt. Der Umfang der Ausfuhr mit Gegenständen des deutschen Buchhandels aus dem örtlichen Bereich unserer Vereinigung hat im letzten Berichtsjahr ganz bedeutend zugenommen. Es ist nicht nur eine große Steigerung dem Werte nach eingetretcn, die sich an sich ja schon aus der allmählich eingetretenen Erhöhung der Jnlandpreise erklären würde, auch die Ausfuhr nach Gewichts- zissern ist beträchtlich gestiegen. Allein die Zunahme der Aus fuhr in Paketen und Frachtsendungen beträgt beim Vergleich der für das Weihnachtsgeschäft besonders in Frage kommenden Monate September bis Dezember im Jahre 1921 gegenüber dem Jahre 1920 etwa 557°. Hierdurch hat sich auch für die für uns zuständige Zweigstelle Berlin der Außenhandelsnebenstelle ein großes Maß von Mehrarbeit ergeben, das nur durch Einstellung neuen Personals und Erweiterung der Geschäftsräume zu bewäl tigen war. Wenn sich trotzdem in der Weihnachtszeit des ver gangenen Jahres der Verkehr nicht immer so schnell abwickelte, wie es mit Recht von den Firmen gewünscht werden konnte, so war dies einem durch damals noch bestehenden Raumschwieriz- keiten verursachten Pcrsonenmangel, der durch Ausfälle infolge der Grippe noch vermehrt wurde, zuzuschretben. Die Außenhan- delsnebcnstelle hat, wie sie uns mitteili, Vorkehrungen getroffen, die derartige unliebsame Verzögerungen im kommenden Weih nachtsgeschäft aller Voraussicht nach nicht wieder eintreten lassen. Die Heranziehung eines brauchbaren buchhändlert- scheu Nachwuchses haben wir uns auch im vergangenen Jahre angelegen sein lassen. Ein Andrang zum Buchhandel, wie er sich in den Jahren 1918—1920 bemerkbar gemacht hatte, ließ sich im vergangenen Rechnungsjahr nicht wahrnehmen; im Gegenteil waren mehr Lehrlingsstellen gemeldet, als Bewerber bzw. Bewerberinnen vorhanden waren. Die Beratung sür junge Leute und junge Mädchen, die sich dem Buchhandel widmen wol len, erfolgte auch im letzten Jahre wieder durch den Geschäfts führer der -Korporation-, Herrn Rudolf Möhring, dem wir auch künftig offene Lehrstellen mitzuteilen bitten. Der M i t g l i e d e r st a n d unserer -Vereinigung- betrug am Schluß des Rechnungsjahres 1920/21 589; es wurden neu ausge nommen 81 Mitglieder, es schieden aus 54, 8 verloren wir durch den Tod, sodaß unsere -Vereinigung- zurzeit 588 Mitglieder zählt. Durch den Tod unseres Kollegen Hermann Klemm, in Firma Verlagsanstalt Hermann Klemm, A.-G., der dem Vor stande als stellvertretender Vorsitzender angehörte, haben wir einen besonders schmerzlichen Verlust erlitten. In dem im kräf tigsten Mannesalter dahingerafften Berufsgenossen verlor unsere »Vereinigung- einen außerordentlich tatkräftigen und liebens würdigen Kollegen, dessen Heimgang wir aufrichtig betrauern. Von unseren Mitgliedern starben ferner die Herren: Max Barella, Wilhelm Dierig, Ernst Fuhrmann, Ed- mund Meyer, P. Joh. Müller, Richard Ryll und Albert Seydel. Auch diesen Toten werden wir ein ehren volles Gedenken bewahren. Zur Aufnahme ins »Adreßbuch des Deutschen Buchhandels- hatten sich im vergangenen Rechnungsjahre 80 Firmen (43 Verlagsftrmen und 37 Sortimentsfirmen) ge meldet; davon konnten wir zur Aufnahme 58 Firmen (33 Ver lagsfirmen und 25 Sortimentsfirmen) empfehlen. Der Vorstand setzt sich zurzeit zusammen: Georg Eggers, Vorsitzender; Erik Spemann, stellvertretender Vorsitzender; E r n st S ch m e r s a h l, Schriftführer, Hermann Albers, stellvertretender Schriftführer; Max SPielmehcr, Schatzmeister, und Paul Nit sch mann, Vertreter des Ber liner Sortimenter-Vereins. Nachschrift: Diese Herren wurden bei der Neuwahl des Vorstandes in der ordentlichen Hauptversammlung des Vereins am 8. Mat sämtlich einstimmig wiedergewählt.
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