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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.06.1922
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1922-06-03
- Erscheinungsdatum
- 03.06.1922
- Sprache
- Deutsch
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.V; >28, Z. Irin! 1922. Redaktioneller Teil. vvrsnrbUM f. d. Dtschir. vilchhaadet. jeder im Warenhandel kaufmännisch Ausgcbtldete gelangwcilt hätte (wegen der Selbstverständlichkeit des als erstrebenswert Hingestellten): bei der Erwähnung der Benutzung eines Blaustifts in besonderen Fällen wurde nervös oder auch überlegen ablehnend mit den Achseln gezuckt, und als dann gar noch der Gebrauch des Notstifts zur sinnfälligen Dar stellung und Festlegung gewisser Vorgänge empfohlen wurde, La ward ich gemahnt an Wilhelm Büschs köstliche »Bilder zur Jobsiadc«, die sich dort befinden, wo es heißt: »Uber diese Antwort des Kandidaten Jobscs geschah ein allgemeines Schütteln des Kopfes«. Ein schlagender Beweis dafür, daß noch viel, sehr viel Aufklärungsarbeit im Sinne des Vor- tragsthcmas innerhalb des deutschen Sortiments zu leisten ist. Ich will zugeben, daß man im Verlauf von nur Stunde dauernden Ausführungen, in denen die gesamte Materie natürlich nur skizzenhaft behandelt werden kann, noch kein vollständiges Bild von den Vor zügen des Cramcrschen Systems vermittelt erhält. Das war ja aber auch nicht der Zweck des Vortrags. Wohl aber konnte man wertvolle Anregungen mitnehmen, die sich durch gründliches Studium seiner Schrift zum Ganzen abrunden lassen, falls man cs nicht vorzicht, sich durch persönlichen Augenschein an Ort und Stelle, also in A. Scheurlens Buchhandlung, Heilbronn, von dem Wesen und dem Werte neuzeitlicher Geschäftseinrichtung zu überzeugen. Mit einer seltenen und — ich will es offen sagen — mir fast unverständlichen optimistischen Bereitwillig keit gibt Herr Cramer immer und immer wieder schriftliche und münd liche Auskünfte und opfert damit einen guten Teil seiner kostbaren, für das eigene Geschäft so dringend nötigen Arbeitskraft dem Wohl des deutschen Buchhandels. In ^welchem Maße und mit welcher Selbst losigkeit dies bisher geschehen ist, das wissen nur wenige, die ihm nahe- ftchcn, und es würde nicht in seinem Sinne liegen, wollte ich mich darüber weiter verbreiten. Denn wenn er auch erwartet, daß bei An fragen an ihn Rückporto beigelegt wird, so wird er wohl immer der Bescheidene bleiben, der die Bedeutung dessen, was er seinen Berufs genossen zu bieten vermag, eher unter- als überschätzt. Womit nicht gesagt sein soll, daß er Organisationen von Betrieben kostenlos aus-- führt. Mir persönlich erzählte Erfahrungen, die er gemacht hat, ver anlassen mich, diese zarten Andeutungen einzuschieben, die er selbst öffentlich wohl nie tun würde. Vergebens suche ich jetzt nach einem passenden Schluß für meinen Bericht, der ja eigentlich weniger ein Bericht als ein Stimmungsbild und ein Mahnruf an das deutsche Sortiment ist. Die üblichen Wendun gen versagen. Nur noch soviel, und dies aus innerster Überzeugung, ans dem Gefühl uneingeschränkter Hochachtung vor solch zäher Beharr lichkeit heraus: ich habe den Eindruck, daß wir es hier mit einer Per sönlichkeit zu tun haben, die dem Buchhandel in unserer schweren Zeit noch unendlich viel zu nützen vermag, wenn erst ihre Bedeutung im vollen Umfange erkannt sein wird, was mir jetzt noch nicht der Fall zu sein scheint. Das Sortiment sollte die Gelegenheit, sich aufhelfen zu lassen, nicht versäumen. Deshalb widme ich diese wenigen Zeilen nicht nur dem Freunde, der trotz vieler Enttäuschungen mit allen Fasern seines Herzens an seiner großen Idee vom Wiederaufbau hängt, son dern auch dem vorwärtsstrebenden Buchhandel, der entschlossen ist, mit dem bequemen Schlendrian vergangener Zeiten zu brechen und neue Bahnen zu beschreiten zu seinem eigenen Nutzen. Glückauf! Mine Mitteilungen. Zur Vervollkommnung der Bibliographie des Börsenblattes. — Eine große Verlagsbuchhandlung teilt der Deutschen Bücherei mit, daß sie beschlossen hat, künftig alle Neuerscheinungen zwecks Auf nahme in den bibliographischen Teil des Börsenblattes unter Kreuzband einzusenden. Diese Maßnahme sei der Beachtung aller Verleger empfohlen, da nur die Mitarbeit jedes einzelnen die Vervoll kommnung der Bibliographie im Interesse des Buchhandels verbürgt. Einsendungen, die unter Kreuzband erfolgen, haben vor allen übrigen Eingängen den Vorzug, da ihre Ausnahmen noch am Tage des Eingangs in die Druckerei gegeben werden. Aus dem Börsenblatt gehen die Aufnahmen automatisch in das Wöchentliche Verzeichnis über. Die Anschrift der Deutschen Bücherei, die mit der Bearbeitung der Biblio graphie betraut ist, lautet: Leipzig, Straße des 18. Ok tober 8 9. Bücherverkehr zwischen dem Deutschen gleiche und dem König reiche der Serben, Kroaten und Slowenen. — Artikel 15 des Gesetzes (vom 11. Mai 1922) über einen vorläufigen Handelsver trag zwischen den genannten Ländern lautet: Im Interesse der Förde rung der wechselseitigen wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen ist die Negierung des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen damit einverstanden, daß in bestimmten regelmäßigen Zwischenräumen Bücher, Zeitschriften und andere verlagsmäßig erschienene Drucksachen sowie sonstige Erzeugnisse des graphischen Gewerbes mit einem eigenen direkten Bücherwagen, der ohne Umladung aus Deutschland nach dem im Königreiche der Serben, Kroaten und Slowenen gelegenen Bestimmungsorte geleitet und nach völliger Entladung auf schnellstem Wege zurückgeleitct wird, befördert werden. Die näheren Vereinbarun gen werden von den Eisenbahnvcrwaltungcn eventuell unter Zu ziehung von Vertretern des Buchgewerbes und des Buchhandels der beiden vertragschließenden Teile getroffen werden. lOVjähriges Jubiläum einer Buchdruckerei. — Die Buch druckerei Theodor Müller in Nordhauscn, in denn Verlage die Nordhäuser Zeitung und Generalanzeiger erscheint, konnte am 23. Mai auf 10V Jahre eines erfolgreichen Wirkens zurückblickcn. Ihr Gründer war Johann Gottfried Müller, der seinem Betriebe 1835 auch eine Verlagsbuchhandlung anglicdertc, die bis zum Anfang der 70er Jahre bestanden hat. Diese vertrieb hauptsächlich die von Müller in Eisenstereotypiedruck hergestclltcn Schulbibcln, die guten Absatz fanden. Die Nordhäuser Zeitung hat aus Anlaß des Jubiläums eine ausführliche Geschichte der Buchdruckerei veröffentlicht. C. A. Wagner Buchdruckerei -l.-G.. Freibnrg i. Br. — Bilanz auf 31. Mäiz 1922. Aktiva. .K § 34? 700 283 t>00 Beleck gunq 4 000 Kassebestand, Bank- und Poslscheckguthaben 58 7^4 38 Außennände 715 492 54 770 465 46 2 200 052 38 Passiva. Aktienkapital 1 000 000 Geieyl. Reservefonds 75,00 Hypothek 25 - 000 659 316 82 Reingewinn . - 213 735 ">6 2 200 052 38 Gewinn, und Velluiirechnung 1921 22. Soll. § Generalunkosten 1 287 250 31 Steuern und Umlagen 185 402 83 Ab'ckireidungtN 56 191 85 Reingewinn 213 735 56 1 742 580 05 Haben. Vortrag ans 1920/21 19 663 20 Druckarbeiten I 722 Uln 85 l 742 580 05 77 Der Aufsichtsrat besteht aus den Herren Bankier Ad. Krebs. Vors., R.-A. Mrrbe, Prio. Deutler. Baurat Schieble und Frl. Franziska Wagner, sämtlich in Freiburg i. Br. (Deutscher Reicheanzeiger Nr. 123 vom 29. Mai 1922.) Ullstcin-A.-G. in Berlin. — Das Unternehmen bringt den Rechen- schaftdbcricht für das erste Geschäftsjahr als A.-G. zur Veröffentlichung. Nach dem Vcrwaltungsbcricht wurde bei einem Kapital von 20 Millio nen Mark ein Bctriebsüberschuß von 21,09 Millionen Mark erzielt. Auf der Verlustseite werden die Gründungskostcn mit 2.27, die Hand lungsunkosten mit 7,55, die Steuern mit genau einem Fünftel der Hanbluugsunkosten und Abschreibungen mit 1.11 Millionen Mark auf- gesührt. Dem Werkerhaltungskonto sind 10 Prozent des Aktien kapitals, also 2 Millionen Mark zugeführt. Nach Absetzung einiger weiterer Posten verbleibt ein Reingewinn von 4.07 Millionen Mark, aus dem die Gesellschaft eine Dividende von 20 Prozent ver teilt, bet einem Neuvortrag von 219 794 Mark. Im einzelnen erwähnt der Bericht, daß das erste Geschäftsjahr der Gesellschaft im Zeichen stetig fortschreitender Entwertung der deutschen Mark stand, die ein weiteres Auschwellen der Preise aller Rohstoffe, Bctricbsmaterialicn und der Unkosten zur Folge hatte. Trotz aller Schwierigkeiten sind die Auslagen der verschiedenen Blätter in ausstet- gender Entwicklung; auch der Absatz der Schnittmuster, Modealbcn und der Erzeugnisse des Buchvcrlages, einschließlich des der Gesellschaft an- gegliedcrteu Propyläenvcrlages, hat sich befriedigend gestaltet. Das Anzcigengeschäft hat zu günstigen Ergebnissen geführt, obwohl allgemein dem Anzeigenteile der Zeitungen du<ch die vom Reich usw. neugeschasfe- neu Ncklamemvglichkeiten ein scharfer Wettbewerb entstand. Dieser Wettbewerb dürfe als innerlich überwunden gelten, weil allgemein die Schwachen dieser Ncklamcart bemerkt würden. 801
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