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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.05.1922
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1922-05-27
- Erscheinungsdatum
- 27.05.1922
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- Deutsch
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Börsenblatt s. b. Dkschn. Buchhimbel. Redaktioneller Teil. X- 122. 27. Mai 1922. diese unter dem Namen Provinsboghandeln, hatte indes sen stets mit allerhand Schwierigkeiten, wie z. B. Raummangel, zu kämpfen, bis sie schließlich vor kurzem — am Rande des Unter gangs — umfassende Reformen, die noch nicht abgeschlossen sind, durchmachte und ab Januar lS2v mit einem neuen Namen (LoktuuMlei-nas Lbileselsirsp) wieder auf die Füße gestellt wor den ist. Seit längerer Zeit sind Unterhandlungen im Gange, um der Kommissionsanstalt ein eigenes Heim zu schaffen, das Buch händlerhaus (HoiidLlläelslls Ilus) heißen wird und eine glatte Ab wicklung des Verkehrs ermöglichen soll. Durch Zuschüsse seitens der Berussvereine und Erhöhung des Aktienkapitals, seiner durch Verkauf des alten früheren Gebäudes ist es gelungen, die Mit tel zum Ankauf eines entsprechenden Hauses flüssig zu machen, doch sind die Akten über diese Angelegenheit noch nicht geschlossen. Die Leidensgeschichte dieses für den norwegischen Buchhandel so wichtigen Organs wäre einer besonderen Schilderung wert. Die Kommissionsanstalt zählte Ende 1920 insgesamt 158 einhei mische und 24 ausländische (skandinavische und 2 amerikanische) Kommittenten und besorgte ferner die Auslieferung für 10 ein- heimische Verleger. Der Verlegerverein ist übrigens zurzeit mit dem Gedanken beschäftigt, in den Städten Bergen und Trond- hjem, die ja buchhandels-geographische Mittelpunkte sind, Aus lieferungslager einzurichten, damit eine gleichmäßigere und billi gere Versorgung der fernab liegenden Provinzen herbeigeführt werde. Es wurde hierbei auch eine Kürzung des Rabatts um 5?L vorgeschlagen, die zum Teil als Ersatz der Frachtspesen dienen sollte. Das Studium der Einzelheiten ist einem Ausschuß über tragen, endgültige Beschlüsse werden erst später gefaßt werden. Der jüngste an Jahren ist der erst im April 1920 gegründete Verein der Buchhändler von Kristiania (Kristiania üviibanälsikoroaiag), der im Mai vorigen Jahres 17 Mitglieder (bei weitem nicht sämtliche Hauptstadtfirmen) zählte. Trotz sei nem kurzen Bestehen hat er bereits namhafte Erfolge erzielt, indem er mehrere Verlagsunternehmungen, die nicht einmal den normalen Rabatt gewährten, zu dessen Erhöhung zu veranlassen wußte. Der Zweck des Vereins ist hauptsächlich wirtschaftlicher Natur, er richtet sein Augenmerk auf die Einschränkung der Han delsunkosten und der Kreditgewährung, Herabsetzung der Post spesen und auf ähnliche Fragen lokaler Art. So faßte er auch den Beschluß, die Sortimentsgeschäfte während der Sommerzeit vom 11. Juni bis 13. August bereits um 4 Uhr nachmittags zu schlie ßen, was hier ja auch leicht durchzuführen ist, da um diese Zeit jeder so früh wie möglich aufs Land hinausstrebt, um den gar zu kurzen Sommer voll auszunützen. Auch während der Tage zwi schen Weihnachten und Neujahr wurde um dieselbe Zeit geschlos sen. Das amtliche Blatt aller obengenannten Vereine ist die jetzt im 43. Jahrgang erscheinende »Kvrsk voirb-uicklsrtickMäe-, die wöchentlich einmal (während der Sommermonate vierzehntäglich) erscheint und deren Bezugspreis in den letzten Jahren mehrmals erhöht wurde. Schließlich ist noch der Buchhandlungsgehilsen- Verein zu erwähnen, der bereits über 35 Jahre besteht und einen Mitgliederstand von mehr als 200 aufweist. Der Verein verfügt über mehrere Stiftungen wie auch über einen Reisefonds von 14 000 Kronen, dessen Zinsen jährlich an zwei jüngere Ge hilfen als Stipendien verteilt werden. Der Verein hat auch 3000 Kronen für die Herausgabe einer Geschichte des norwe gischen Buchhandels bewilligt, in der Hoffnung, daß der Betrag aus dem Erlös des Buches wieder in die Kasse zurückfließen wird. Infolge der Wohnungsnot, die man auch hier kennt, ist die Bibliothek des Vereins schon seit Jahren obdachlos und wird verpackt aufbewahrt, da Räumlichkeiten für sie nicht aufzutreiben sind: Als Vereinsblatt erscheint der Krebs (-Krebsen-). Die Bestrebungen zur Erhöhung des Absatzes der Bücher, die vor einiger Zeit in die Wege geleitet werden sollten, haben zu einem umstrittenen Vorschlag über Satzungsänderung geführt. In der Hauptversammlung des Sortimentervereins am 29. Mai 1920 wurde als Ergebnis der Beratungen eines hierfür eingesetzten Ausschusses ein Antrag eingebracht, wonach an sol chen Orten, an denen der Absatz an Büchern darniederliege, Wie derverkäufer eingesetzt werden möchten. Das ganze Land sollte demnach in Distrikte eingeteilt werden, innerhalb derer die dort 760 ansässigen Sortimenter solchen Wiederverkäufern einen Rabatt von 10?L gewähren sollten, falls der Bedarf durch das Sorti ment bezogen wird. Diese Wiederverkäufer sollten gegen 5 Kr. Jahresbeitrag dem Sortimenterverein als Mitglieder beitreten und verpflichtet sein, die Buchhändlerzeilung zu beziehen. In den Versammlungen soll ihnen kein Stimmrecht eingeräumt wer den, doch können sie ihnen beiwohnen. Die Abtretung des ein mal erworbenen Rechtes als Wiederverkäufe! darf nicht ohne Einwilligung des Vereins geschehen. Sie sollen keine Kommis sionssendungen erhalten, doch soll der zu gewährende Rabatt bei direktem Bezug vom Verleger nur um 157» niedriger sein als der Sortimenterrabatt. Der Kommtssionsanstalt brauchen sie ebenfalls nicht angeschlossen zu werden, sind aber zur Einhal tung der Verkaussbestimmungen gezwungen. Diese Frage hat die Gemüter recht heftig bewegt, die Einwände wurden immer zahlreicher, die Sache immer wieder von neuem angeschnitten. Unter anderem wurde darauf hingewiesen, daß, da ja die Gesuche zur Erlangung derartiger Wiederverkäuferrechte eigentlich nur von nicht fachgebildeten Leuten herrührten, die Gefahr bestehe, daß schon nach recht kurzer Zeit die Majorität innerhalb des Buch handels nicht mehr aus Fachmännern, sondern aus unausgebil- deten Leuten bestehen würde. Diese würden daher auch der Be stellanstalt bloß vermehrte Arbeit und Unkosten verursachen. Außerdem kämen aber derartige Gesuche nicht gerade aus den Gegenden, wo der Absatz tatsächlich einer Förderung bedürfe, und es sei nicht zu vergessen, daß eine derartige Maßnahme dem bestehenden Sortimentsbuchhandel nur zum Schaden gereiche, ohne dabei eine Erhöhung des Absatzes herbeizusühren. Es ist einleuchtend, daß diese Frage eine besonders eingehende Behänd- lung erfordert, daher ist trotz aller bisherigen Erörterungen die Sache noch nicht zum Abschluß gelangt. In der Zwischei^cit sind übrigens neue Verkaufsordnungen veröffentlicht worden, auf die wir bei nächster Gelegenheit zurückkommen werden. Die Stellung des nord-norwegischen Buch handels war ebenfalls der Gegenstand von Besprechungen. Hauptsächlich die großen Entfernungen von der Hauptstadt Kri stiania, dem Zentrum des norwegischen Buchhandels, spielen hier eine große Rolle. Um Bücher auch nur einigermaßen rasch zu erhalten, muß fast alles als Eilgut bezogen werden, wodurch sich dann die Frachtspesen nur noch mehr erhöhen, zumal da die meisten Sendungen der Schnelligkeit und Sicherheit wegen über Trondhjem geleitet werden, sodaß dann immer noch besondere Umladekosten hinzukommen. Eilsendungen von Kristiania nach Bodö nehmen durchschnittlich sechs Tage in Anspruch, während Frachtsendungen, selbst auf der kürzesten Strecke befördert, drei bis vier Wochen unterwegs sind. Die Postbeförderung nimmt etwa 54 Stunden, bis Kirkenäs (am Nordkap!) sogar etwa 150 Stunden in Anspruch. Besonders hervorgchoben wurde auch, daß bei der Versendung von Voranzeigen über Weihnachts- neuigkeiten hierauf nicht genügend Rücksicht genommen wurde, wodurch es vorgekommen sei, daß die Weihnachtsneuigkeiten erst nach Weihnachten eingetroffen seien, obwohl sie vorsichtshalber aus dem viel kostspieligeren Eilwege bestellt waren. Welchen Verlust das hier bedeutet, wo ein großer Teil des Publikums gerade (oder nur) zu Weihnachten Bücher kauft, braucht nicht her vorgehoben zu werden. Aus diesen Erfahrungen heraus wurde der Vorschlag gemacht, die Durchschnittssrachten festzustellen und diese dann mit in die Kalkulation der Bücherpreise einzurechnen. Es würde sich so erübrigen, den bisher üblichen Frachtaufschlag beizubehalten, wodurch dann auch wieder mehr einheitliche Preise zustande kämen. Auch diese Angelegenheit läßt sich nicht kurzerhand erledigen, es sind doch zu viele Teile der Gesamt- heit daran beteiligt. Meines Wissens ist die Sache auch derzeit noch in der Schwebe. Das Lieblingsthema unseres Berufes, die Rabattfrage, erfreut sich natürlich auch hier eines lebhaften Interesses und wird daher stets aufs neue herangezogen. Mitunter können in dieser Frage aus dem bereits oben erwähnten und im allgemei nen ruhigen Tone auch recht scharfe Auseinandersetzungen ent stehen, die schließlich aber doch zur Einigung führen. So wurde sogar von offizieller Seite und öffentlich gegen eine Verlags firma wegen Gewährung von unzeitgemäßem Rabatt Klage
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