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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.05.1922
- Strukturtyp
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- 1922-05-27
- Erscheinungsdatum
- 27.05.1922
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- Deutsch
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X- 122, 27. Mat 1922. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. ist und daß der Buchhandel, im allgemeinen betrachtet, nicht mehr I Preisen zuzuschreiben«. Den allgemein vernehmbaren Klagen das hohe Ansehen genießt wie früher. Es ist daher die Aufgabe eines jeden von uns, seine Pflicht zu tun, damit wir aus diesem — wenn auch unverschuldeten — Ungemach, in dem wir uns be finden, wieder herauskommen». Dann hob er hervor, welchem unheilvollen Einfluß der Buchhandel durch den Verkauf auslän discher Bücher infolge des niedrigen Kurses der norwegischen Krone unterworfen sei. Bei dem damaligen Kurs (jetzt steht es noch schlimmer! Vers.) wurden schon die schwedischen Bücher um etwa 50 bis 805?, die dänischen um etwa 15 bis 20"/» des Laden preises verteuert. Dies seien doch beträchtliche Aufschläge, die auf das Publikum abschreckend wirken müßten. Sofern der Kurs noch weiter finke, laufe der Buchhändler beim Verkaufe aus ländischer Literatur große Gefahr; denn um sich einigermaßen zu schützen, um seinen Bedarf decken zu können, müsse er ständig Va luta aufkaufen. Das ließe sich aber nur dann machen, wenn man auch genügend verfügbares Kapital besitze; sei dieses nicht schon im Lager und in Außenständen festgelegt, so habe man doch auch andere Verwendung dafür. Das früher am Agio Verdiente und noch mehr dazu sei bereits längst durch die Deckung von Kurs verlusten während der letzten Jahre draufgegangen. Von den Handlungsunkosten sprechend, greift er dann eine Probe heraus, die sich auf ein reines Sortimentsgeschäft stützt, wobei das Post. Paketporto noch gar nicht berücksichtigt ist. Das letzte Vorkriegsjahr 1013 und als Höhepunkt der Hoch- konjunktur das Jahr 1919 in Vergleich gezogen, ergeben sich folgende Prozentsätze. Frachten und Inserate einbezogcn, be- trugen 1913 die Unkosten 155? (10"/» des Gesamtumsatzes), im Jahre 1919 mit nahezu dreieinhalbmal so großem Umsatz etwa 165?. Der prozentuale Reingewinn war indessen geringer als im Jahre 1913. Trotz des bedeutend größeren Umsatzes betrugen die Gehälter im Jahre 1919 fast 637» (gegen 575? im Jahre 1913) der Gesamtunkosten. Das Frachtenkonto betrug 1913 etwa Itz^A des Gesamtumsatzes oder 10tzs;A der Gesamtunkosten, 1919 belief es sich 27« bzw. 10/4^. (Diese Probe scheint mir die Absicht des Redners nicht ganz zu stützen. Vers.) Nach der erwähnten Hochkonjunktur, die ja nicht ewig dauern konnte, haben sich die Arbeitsverhältnisse wie in anderen Berufen auch in den graphischen Gewerben bedeutend verschlechtert; fort- währende Streike, Lohnkämpfe, Preiserhöhungen und andere Schwierigkeiten haben auch die Lage des Buchhandels nachteilig beeinflußt. Erst vor kurzem war wieder ein Generalstreik über ganz Norwegen verhängt. Brachte dieser auch den Anstiftern nicht den erhofften Erfolg, denn er wurde bald abgeblasen, so sind doch derartige Störungen des öffentlichen Lebens, wie sie jetzt fast ständig auf der Tagesordnung stehen, durchaus nicht geeignet, zu normaleren Bahnen zu führen, zumal da auch die Arbeitslosigkeit in ungeheurem Maße zunimmt. Die in der norwegischen Buchhändlerzeitung stets zur Jahreswende veröffentlichten Rückblicke Heden diese Mißstände recht wehmütig hervor. Da heißt es an einer Stelle: »Das Jahr 1919 brachte bloß Sorgen und Unruhe; die durch den Krieg hervorgerusene unglückliche Entwicklung ist in einem rascheren Tempo fortgeschritten. Die Bllcherpreise sind fortwäh rend gestiegen und immer noch im Steigen begriffen, der einheit liche Preis wird Wohl auch bald der Vergangenheit angehören. Während früher die Buchdrucker es waren, die sich um den Ver leger rissen, ist es heute umgekehrt (inzwischen hat sich das Blatt wieder gewendet. Vers.), und ist es dem Verleger endlich gelungen, ein Manuskript zum Druck unterzubringen, dann geht ein Unmenge Mühe und Zeit durch die Überwachung der recht- zeitigen Fertigstellung der Arbeit verloren. Dasselbe gilt von den Buchbindern. Die betreffenden Verleger haben es aber trotz dieser Schwierigkeiten erreicht, daß sie zu Weihnachten 1919 sogar eine beängstigend große Anzahl Weihnachtsbücher auf den Markt bringen konnten. Diese waren teils in, teils außerhalb der Haupt stadt Kristiania, teils in Dänemark und teils sogar in Deutschland gedruckt oder gebunden worden. Dementsprechend gestaltete sich auch das Weihnachtsgeschäft recht zufriedenstellend und er reichte die Rekordhöhe des Vorjahres, obwohl beim Publikum schon eine starke Tendenz zur Sparsamkeit bemerkbar war. Die hohen Umsatzziffern sind aber zweifellos den höheren Bllcher- nach wird jedoch auch das Weihnachtsgeschäft von Jahr zu Jahr schlechter, zumal da die Bllcherpreise im Sinken begriffen sind. Was hier über das Jahr 1919 gesagt wurde, wiederholt sich fast gänzlich im Bericht über das Jahr 1920, und wie bereits erwähnt, sind die wetteren Aussichten alles andere als glänzend zu nen nen. Herabsetzung der Gehälter, Einschränkung oder gänzliche Entziehung der Weihnachtsgeschenke, denen dann die Kündi gungen der Angestellten bald folgen dürften, sind der beste Be weis hierfür. In nachahmenswerter Weise haben die norwegischen Ver leger sich entschlossen, um ein allzu großes Umsichgreifen der Bllcherteuerung wenigstens ihrerseits zu vermeiden, ihre Kalkulationen während der besprochenen Zeit auf eine andere Grundlage zu stellen, wonach sie sich selbst mit einem nur gerin gen Nettogewinn begnügen, um dadurch sowohl dem Publikum, als auch dem unzufriedenen Sortiment einigermaßen entgegen- znkommen. Schon dieses Beispiel zeigt — neben anderen —, daß im norwegischen Buchhandel gottlob auch heute noch ein patriarchalisch-kollegiales Zrisammenwirken der gesamten Be- russgruppen in einem solchen Maße erhalten ist, wie man es heutzutage nur noch seilen antrifst. Hat der eine oder der andere Teil einen Wunsch oder eine Klage vorzubringen, dann geschieht dies nicht mit dem großen Aufwand von Stimmitteln und der Unduldsamkeit, wie dies sonst fast täglich zu beobachten ist, sondern in angemessener, sachlicher und verständiger Art. Hieraus er folgen dann die meist wohlwollenden »Auseinandersetzungen», die gewöhnlich in recht kurzer Zeit und für alle Teile zufrieden stellend verlaufen. Verleger wie Sortimenter suchen einander schon von Beginn an zu verstehen; gegenseitiges Wohlwollen und das aufrichtige Bestreben, die Interessen der Gesamtheit wahrzunehmen und zu fördern, erleichtern die glückliche Abwick- lung auch der schwierigsten Angelegenheiten. Diese Art Behand lung von Bcrusssragen ist jedenfalls eher geeignet, das gute Ver hältnis zwischen Verlag und Sortiment zu fördern, und sollte Wohl auch überall von neuem angestrebt werden. Das innere Leben des Buchhandels wird auch hier von den berufenen Organen wahrgenommen, die aus einer Anzahl Berufsvereinen bestehen, die untereinander ein enges Ver hältnis aufrecht erhalten. Zu den Verhandlungen eines Ver eines entsenden auch die anderen Vereine ihre ständigen, zu die sem Zweck in der Jahresversammlung ausersehenen Vertreter, um so ihre speziellen Interessen wahrzunehmen. Ferner arbeiten in jedem Verein verschiedene Ausschüsse an der Lösung von schwierigeren Fragen, wie dies ja auch anderswo der Fall ist. Die älteste Berufsorganisation innerhalb des norwegischen Buchhandels ist der S o r ti m e n I e r v e r e i n (ven norsüs üog- Inmälerkoreninx), der am 1. Januar v. I. unter großen Sympa- thiekundgcbungen seitens des Gesamtbuchhandels sein 70. Wie genfest begehen konnte. Mitgliedcrzahl 223. über dessen Tätig keit während der letzten Jahre weiter unten. Als der nächst älteste folgt der Unter st lltzungsber ein <ve norsiis LoAlianckleros üncksrstoottslssskonck), der am 11. November 1920 aus eine 50jäh- rige Tätigkeit zurückbltcken durfte und damals über 173 Mit glieder (davon 56 Gehilfen) zählte und über mehr als 80 000 Kr. Kapital verfügte. Die Summe der bis dahin ausgezahlten Unterstützungen betrug über 60 000 Kronen; das Kapital sollte anläßlich des Jubiläums aus freiwilligen Spenden mit 20 000 Kronen auf rund 100 000 Kronen gebracht werden, doch dürfte bisher bloß die Hälfte des erwünschten Zuschusses einge laufen sein. Hier mag noch erwähnt werden, daß der norwegische Buchhandel im Jahre 1920 für die notleidenden Gehilfen in Wien über 3000 Kronen aufgebracht hat. Nach dem Unter- slützungsveretn folgt der über 35 Jahre bestehende Bnchhand- lungsgehilfen-Verein, und ferner der Verleger verein (von norsLk l"orl»oWsikorenillx), der eine 25jährige Tätigkeit hinter sich und während dieser Zeit viel zur Gesundung der Verhältnisse beigetragen hat. Dann besteht noch derVercin der Provinzbuchhändler, dessen Hauptaufgaben sich auf die Regelung des Kommtssionsverkehrs und den Ausbau der Kommissionsanstalt in Kristiania erstrecken, die eigentlich durch Aktienanteil der Mitglieder unterhalten wird. Jahrelang wirkte 7öS
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