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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.05.1922
- Strukturtyp
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- 1922-05-27
- Erscheinungsdatum
- 27.05.1922
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- Deutsch
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X; 122, 27. Mai 1922. Redaktioneller Teil. geführt, denn obwohl der Verlegerverein bereits im September 1919 neue Rabattsätze festgesetzt hatte, lieferte die angegriffene Firma immer noch zu den veralteten und unauskömmlichcn Be dingungen. Es wurde seitens letzterer hervorgehoben, daß es sich um wissenschaftliche Werke hairdle, die einen günstigeren Rabatt nicht zuließen, andererseits falle aber fast der volle (Wprozentige) Rabatt dem Kristiania-Sortimenter zu, der doch bei freier Zusendung seitens des Verlegers und ohne besondere eigene Vertriebsmaßnahmen oder Unkosten aus der Hand ver kaufe. Derartige Fälle sind ja überall nur zu bekannt, sodaß sich hier ein weiteres Eingehen darauf erübrigt. Daß es der Ver einigung von Kristiania-Sortimentern immerhin gelungen ist, mehrere Verleger zur Gewährung eines höheren Rabatts zu bewegen, habe ich bereits erwähnt. So hat auch der Verleger verein vor längerer Zeit einen Beschluß gefaßt, wonach auf neu hergestellte Schulbücher und Neuauslagen von Schulbüchern, welche srüher mit 205S rabattiert wurden, künftig ein Rabatt von 25^ gewählt und außerdem 5"/» Kriegszufchlag (dieser ist inzwischen aufgehoben) berechnet werden können; des wetteren sollen neue Belletristik, wissenschaftliche und andere Literatur wie auch Jugendschriften mit 38?S und schließlich neue, in Heften erscheinende Fortsetzungswerke mit 35-S rabattiert werden. Frei exemplare werden hingegen nicht gewährt. Auch stellte der Ver- legervercin dem Sortimenterverein anheim, daraus hinzuweisen, daß nicht am Verlagsorte ansässige Sortimenter einen der Ent fernung von diesem entsprechenden Zuschlag für Frachtersatz be rechnen können. Kürzlich hat der Sortimenterverein denjenigen Punkt seiner Satzungen, wonach Lehrernauf Hand- und Lehr bücher, die als Hilfsmittel beim Unterricht angeschafft würden, 10?L Rabatt bewilligt werden, aufgehoben. über die Handhabung der Neuigkeitenversendun gen sind aus Sparsamkeitsrücksichten zum Teil ganz berechtigte Wünsche geäußert worden. Die Novitäten werden hier noch meist unverlangt und in mehreren Exemplaren versandt, wobei auf die Eigenart der beschickten Sortimentsfirmen mitunter nicht ge nügend Rücksicht genommen wird. Firmen, die für gewisse Werke durchaus keinen Absatz finden können, werden durch derartige Zusendungen schwer belastet, denn die Frachtspescn sind ja beson- öers hoch, und auch die Rücksendung solchen unverkaufbaren Kon- ditionsgutes kostet so viel, daß durch diese planlose Novitäten versendung das Spesenkonto ins Unermeßliche steigt, wodurch wieder der Geschästsgewinn illusorisch wird. Ebenso wurde be reits 1928 der Vorschlag gemacht, sich unverlangte Sendungen von schwedischen Verlegern zu verbitten, da ja die Fracht spesen zum Teil in schwedischer Währung bezahlt werden müß ten, was den Bezug ohnehin beträchtlich verteuere (dabei ist Norwegen ein -glückliches hochvalutiges- Ausland). Auch die sür jeden Sortimenter so ärgerliche frühzeitige Besprechung von No vitäten in der Presse, bevor diese überhaupt zur Anzeige oder in die Hände des Sortiments gelangt sind, hat verschiedene Klagen herbeigesührt. Ganz und gar läßt sich ja dieses übel nicht besei- tigen, denn es wird immer Firmen geben, die derartige Bücher bloß dann beachten, wenn sie ausdrücklich verlangt werden, über die Verwendungsarbeit des Sortiments können auch die Ver leger so manches Lied singen. über die Abrechnungstermine wurde im norwegi schen Verlegerverein eine Satzungsänderung angenommen, die nach längeren Auseinandersetzungen im Juli vorigen Jahres auch vom Sortimenterverein gutgeheißen wurde. Danach ist Ser Verleger berechtigt, nach Ablauf des ersten Halbjahres noch vor Ende des Monats Juli für die innerhalb des Zeitraumes vom 1. Januar bis einschließlich 30. Juni gelieferten, und vor Ende Oktober sür die vom l. Juli bis 30. September gelieferten festen Sendungen Zahlung zu fordern. Diese Maßnahme bedeu tet ein Novum sür den norwegischen Buchhandel, der bisher in alter Weise bloß einmal jährlich abrechnete. Es soll sich hierbei eigentlich mehr um Schulbuchlieferungcn handeln, doch ist dies in der neuen Fassung des betreffenden Punktes nicht ausdrück lich erwähnt, sodaß der Verleger berechtigt ist, auch andere feste Lieferungen mit einzubeziehen. Diese Neuerung wird nun Wohl auch die ohnehin schon angestrebte Einschränkung, des Kunden kredits in rascheren Fluß bringen. Im übrigen sei noch er wähnt, daß ein besonderer Ausschuß zur Überwachung der pünkt- lichen buchhändlerischen Abrechnung jährlich gewählt wird, der die säumigen Abrechner an ihre Pflicht zu erinnern hat; dies galt bisher natürlich bloß für die jährliche Abrechnung, die gegen Ende Februar, und für die Bezahlung des Saldos, die Anfang März zu erfolgen hatte. Von anderen auch heute noch aktuellen und viel erörterten Fragen, wie z. B. der ständigen Schwankungen von Druck- Papier- und Bücherpreisen, Ausstattung von Büchern, Büchernot, Bestrebungen nach Aufhebung oder Einführung von Zöllen und nicht zuletzt der leidigen Va luta f r a g e, möchte ich diesmal absehen. Die Verhältnisse sind auf der ganzen Welt so ziemlich gleichmäßig zerfahren, überall hört man dasselbe Lied, dieselben Klagen, daß aber das nordische mehr oder minder hochvalutige Ausland als -Paradies des Buchhandels» — wie es vor zehn Jahren von Herrn I. F. Leh mann in München (Bbl. 1912, Nr. 114) genannt wurde — be trachtet werden kann, wird Wohl kein Einsichtiger mehr behorchten wollen. Die Unsicherheit der Verhältnisse und die Trostlosig keit im allgemeinen habe ich bereits eingangs erwähnt. Bezeich nend dafür ist auch der Umstand, daß die im Jahre 1915 infolge Gchilsenmangels auf Initiative des norwegischen Buchhand- lungsgehilfen-Vereins und mit Unterstützung des Verleger, und des Sortimentervereins gegründeten Buchhändler-Lehrkurse, die 1917 wegen Teuerung und Wohnungsmangel verschoben wur den, nun abermals ausgesetzt werden müssen, und zwar aus — Überfluß an Gehilfen und Mangel an Anstellungsmöglichkeit. — Ebenso wurden die 1918 zur Regelung der Gehälter gesetzlich vorgeschriebenen Vereinbarungen, die jährlich erneuert werden sollten, Wohl, wie vorgeschriebe«, gekündigt, doch traut sich keine der Parteien (Angestellte und Prinzipale) die neuerliche Gehalts regelung richtig in Angriff zu nehmen, denn niemand kann wissen, wie sich die Verhältnisse weitercntwickeln werden. Man wartet, hofft — und sieht der Zukunft sorgenvoll entgegen. Felix Värkonhi. Leitsätze für den Werksatz. Auf Veranlassung des Graphischen Klubs Stuttgart bearbeitet von Stuttgarter Prinzipalen und Gehilfen. Herausgegeben von der Fachschule für das Buchdruckgewerbe in Stuttgart. 8". 48 Seiten. Zu beziehen durch die Ge schäftsstelle des Vereins Stuttgarter Buchdruckereibesitzer, Stuttgart, Eberhardsbau. Broschiert 7.50 ausschließ lich Porto. Zweifellos hat der Werksah in den letzten AI Jahren eine merk liche Veredelung erfahren im Vergleich zu den Verflachungen, die im vergangenen Säkulum vorherrscheirö waren. Tüchtige Typographen, wie Buchgewerbler und namhafte Künstler, die ihr Können in den Dienst der Schriftgießereien stellten, haben zu diesem Fortschritt wesent lich beigetragen. Die »Leitsätze« stellen, wie aus dein Vorwort er sichtlich ist, einen Versuch dar, die gesunden und fruchtbaren Gedanken der heutigen Reformbewegungen aus dem Gebiete des Werksatzes im Sinne altbewährter Grundsätze zu verwerten. Dieses löbliche Streben verdient Anerkennung, denn trotz der unverkennbar eingetretenen Ver edelung ist in manchen Druckereien und auch bei manchen Verlegern ein Sichgehenlassen anzutrefsen. Schließlich muß auch berücksichtigt werden — und dieser Ansicht ist auch der Verfasser —, daß die für die Satzherstellung eingeführten technischen Neuerungen (Setzmaschinen) die Schönheit und Güte des Werkdrucks nicht gerade günstig beeinflußt haben. Die rein technischen Unterweisungen müssen bei der Besprechung der Leitsätze ausschetden; es sind allerdings einzelne Kapitel hierunter, die auch den Verlagsbnchhandel lebhaft interessieren. Die Ausfüh rungen über die feststehende Naumverteilung, über Einzug und Aus gang und über manches andere verraten ein tiefes Schürfen in all das, was dem Merksatz den Stempel der Qualitätsarbeit aufdrückt und die Erzeugnisse des Buchdruckcrhandwerks in mehr künstlerische Bahnen lenkt. Über Einzelheiten kann man ja geteilter Meinung sein, aber im großen und ganzen wird man den »Leitsätzen« beipflichten. Vor Jahren hat bereits die Typographische Gesellschaft in Leipzig auf dem Gebiete der Ausschlußregeln bahnbrechend gewirkt. Deren »Re geln« galten und gelten noch bei den meisten Buchdruckern als »typo graphisches Gesetz«. Die neuzeitliche Geschmacksrichtung fordert allcr- 76!
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