4512 X- 246, 20. Oltober 1934. Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. «t <tb« Lnzio und Zingarella Eine Erzählung von Hirten und Römer» Luc/rall^tartllttH- von //ernnro?! //A-en/vilL ö", / 02 betten. 6e/!e/tet 2.- ft?, /.nrnen 2.ä'o Die Liebesgeschichte, die die südriroler Dichterin erzählt, ist von großer innerer Zartheit, obgleich sie im Rahmen eines weltgeschichtlichen Dramas steht. Mil wenigen, sichere» Strichen wird das großartige Bild der Stadt Rom ent worfen, die unter den Rcnaissancepäpsten zu irdischer Macht und Herrlichkeit emporgestiegcn ist. Auch Luziv, der Hirte, wird immer wieder in ihren Bann gezogen, zumal ihm aus der Begegnung mit der Römerin Zingarella ein rauschhaft schönes Lebensglück erwuchs. Aber die Ewige Stadt, die sowohl Segen wie Fluch für jeden bereit hält, der gleich Luzio nordisches Blut in den Adern trägt, bewahrt in ihrer Schicksalsurne ein dunkles Los für das Paar. In dem Gewitter, das mit den Kriegsscharcn der Spanier und den Landsknechten Frundsbergs über die cntgöttcrte Stadt des Genusses herein bricht, wird der Licbesbund jäh zerrissen. In bewegter, farbcnsatter Sprache und mit außerordentlicher sinnlicher Kraft ist das große Bild entworfen, in dem die Vergänglichkeit menschlicher Macht und die Ewigkeit der cinfach- naturhaftcn Dinge gleichnishaft gegenübergestellt sind. So gewinnt die von südlicher Anmut und Wärme bcglänzte Liebesgeschichte einen tiefen, lange nachhallenden Klang. T G. Grote.Verlag.Berlin