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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.02.1929
- Strukturtyp
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- 1929-02-14
- Erscheinungsdatum
- 14.02.1929
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- Deutsch
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X- 38, 14. Februar 1929. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn.Buchhandel. Ungarns vor Trlanon mit seinen 17 Millionen bedeutend. Pro duktion und Absatz heimischer Neuerscheinungen erreichten in den Jahren 1823—27 ein Ausmaß, wie ein solches selbst in den besten der Vorkriegsjahre kaum zu verzeichnen war. Die Gesamtproduktion an ungarischen Büchern war sGroßungarn) im Jahre 1813 2377 im Nachkriegsungarn <14 des früheren) 1821 2318 im Nachkriegsungarn <14 des früheren) 1827 3728 Auch der Sturm, der über das Wirtschaftsleben Mitteleuropas und nicht im geringsten über Ungarn zog und manche festverwnrzelt scheinende Unternehmung in vielen anderen Geschäftszweigen zum Kall brachte, verlies für den ungarischen Buchhandel leidlich. Es kamen unter den vielen hundert Bnchhandlungsfirmen des Landes bloß 2—3 Insolvenzen vor, darunter allerdings auch das völlige Er löschen einer angesehenen alten Firma. Durch den Friedensschlutz zu Trianon büßte Ungarn zwei Drittel seines Hoheitsgebietes ein. Zu einem Abbau, wie ein solcher, diesem Umstand zufolge, in ver schiedenen Industriezweigen durchgefllhrt werden mußte, kam es im Verlagsbuchhandel nicht. In richtiger und rascher Erfassung der Lage sah sich dieser vielmehr vor der Aufgabe, den Abgang der bedeutenden Konsumentenzahl durch Einsetzung neuer Kräfte und auss äußerste gesteigerte Werbearbeit im verbliebenen Teile des Landes nach Möglichkeit auszugleichen. Die Fülle der in den letzten Jah ren zur Ausgabe gelangten Werke und der mit diesen erzielte Er- solg scheinen es zu bestätigen, daß diese Arbeit vom Glück begünstigt war. Obwohl die Ausfuhr ungarischer Druckwerke in die Nachfolge staaten gänzlich unterbunden ist, erscheinen ln dem durch das trau rige Kriegsende wirtschaftlich herabgekommenen Lande gegenwärtig noch etwa 8V8 Zeitungen und wissenschaftliche Kachblätter. Be achtenswert ist ferner, daß der Absatz an Büchern im Vergleich zu dem früher in Großungarn erzielten trotzdem beträchtlich gesteigert werden konnte. Neben den ungarischen Neuerscheinungen gelangten sehr viele Übersetzungen ausländischer Werke von Bedeutung mit Erfolg zur Ausgabe. Es folge hier eine auszugsweise Aufstellung von Erscheinungen der letzten Jahre, mit denen ein bedeutender Verlagserfolg — je 3- bis 25 vüü Exemplare — erzielt wurde. Ady, Poetische Werke, 10 Bde. Pengö «7.— Erdös, Renöe, Romane GLrdonyi, Romane 48 134.— 328.— Csatho, Romane 12 128.— Herczeg, Kranz, Werke 3« 248.— Hcltai, Werke 18 ««.— Jükai, Werke 58 488.— Karinthy, Werke 18 72.— Klassiker sungarische) 48 148.— Rövat-Lextkon 28 «88.— Jack London, Romane 18 75.— Mul mir, Franz, Werke 28 125.— Mora, Franz, Werke 8 48.— Moricz, Zs., Werke 15 144.— 12 Schriftsteller der Petöfi- Gesellschaft 12 88.— Rolland, Romain, Werke 18 88.— Szabä, D., Werke 15 128.— Szederkönyl, Romane 3 58.- Wells, Romane 28 78.— Technika Viläga <Welt der Technik) 1 48.— Cholnoky, Beltatlas 1 82.— Dieser Aufstellung schließt sich noch eine lange Reihe anderer Publi kationen der letzten Jahre und eine noch größere Liste der Serien werke der Vorkriegsjahre an. Zu beklagen ist, baß sich der Ver trieb dieser Werke säst gänzlich dem Wirkungskreis des Sortiments buchhandels entzog. Sie wurden unter Ausschaltung des Sorti ments eigens für die zu diesem Zweck geschaffenen Ratenoertriebs- abtcilungen der einzelnen Verlagsgeschäste hergeftellt und Lurch diese ab gesetzt. Der Entzug des bedeutenden Kapitals, das im Wege des Raten geschäfts für Bücher verausgabt wurde, mußte sich im Sortiment durch Abnahme des Absatzes bemerkbar machen. Der jährliche Um satz in den Ratengeschäften der Verleger übertraf übrigens viel fach den vom Gesamtsortiment erzielten Umsatz. Die Produktion für Zwecke des Ratenvertriebs verteuerte außerdem die betreffen den Werke, war schließlich auch aus die Kundschaft, die sonst gegen Barzahlung zu kaufen pflegte, im allgemeinen von wenig vorteil hafter Wirkung und beeinflußte selbst den Verkauf billiger Werke sehr ungünstig. Dem Vertrieb von Reihemverken auf Abzahlung erwuchs eine neue Form, die sich — nach der raschen Folge ähnlicher Versuche zu schließen — auch zu bewähren scheint. Es werden gut ausgestattete Werke herausgebracht und an Stelle des Ratenkredits gegen Barbezahlung des monatlich Erscheinenden — in der Regel 2 bis 4 Bände — billigst geliesert. Die Werbe arbeit der Agenten wirb durch reichliche Zeitungsreklame und durch Prospekte ersetzt. Die Kalkulation dieser Vertriebsart stützt sich aus den Massenvertrieb der für diesen Zweck hergestellten Werke. Be liebte Lektüre — »Werke der Unsterblichen« —, gute Ausstattung und billige Preise sind Vorbedingung. Diese Art des Vertriebes bürgerte sich in Ungarn als Abwehr der Konkurrenzaktion einer ausländischen Firma ein, welche auch in Deutschland mit gleichen Versuchen austrat. In aussälliger und aus giebiger Reklame bot diese fremde Firma ihre Erscheinungen »unentgeltlich« an und lieferte tatsächlich auch gegen Ein hebung nur der Versandspesen überallhin, wo es ihr, dem eigent lichen Zwecke entgegen, nicht gelungen ist, die gleichzeitige teuerere und gebundene Ausgabe mit Erfolg zu empfehlen. Ohne das Resultat des gerichtlich eingeleiteten Verfahrens wegen unlauteren Wettbewerbs abzuwarten <s. Bbl. 1828, Nr 10, 83, 87), nahmen mehrere heimische Verleger Veranlassung, diese im Grunde schädigende Aktion durch ähnliche Unternehmungen zu unter binden. Zwischen diese Konkurrenz des teueren Ratenwerkes und dis billigen »Barserten« fällt das Wirkungsseld des Sortiments. Leider aber mußte selbst dieses eine bedenkliche Schmälerung erfahren. Als noch böserer Feind als das Abzahlungsgeschäft erwies sich dem Sor timentsbuchhandel eine immer mehr Platz greifende neue Verkaufs- wetse, welche, vom Verlagsbuchhandel gefördert, sich auch zu be währen scheint. Um die drohende Gefahr eines Abbaues abzuwehren und in Anbetracht der wirtschastlichen Verhältnisse glaubte der Verlag die Rechtfertigung dafür zu finden, neben den üblichen Vertriebsarten, demnach neben dem direkten Ratenvertrieb und dem Vertrieb durch das reguläre Sortiment, auch noch den Vertrieb durch Reisende aus zubauen. Die Einstellung einer unbeschränkten Anzahl solcher — hier Kolporteure genannt — bot keine Schwierigkeit. An stellungs losen Beamten, Kaufleuten — ob Männer oder Frauen — mangelte es nicht. Der Reifevertreter, der sich den Zutritt in die Bureaus größerer Institute, Geschäftshäuser, Banken, Fabriken usw. zu verschaffen hat, bezieht die Neuerscheinungen unmittelbar vom Verlag, aus eigene Rechnung, um dieselben bann in jedem Arbeitszimmer, von Tisch zu Tisch gehend, jedem Angestellten einzeln vorzulegen. Es entwickelte sich hierbei selbstredend einerseits auch eine Kreditgewäh rung, deren Gefahren der Agent selbst trägt, und andererseits ein Unterbieten, ein völliges Aufheben der Ladenpreise. Es liegt auf der Hand, daß die vielfachen Aderlässe an seinen Erwerbsquellen geeignet waren, den Sortimentsbuchhandel Ungarns empfindlich zu schädigen, was letzten Endes auch dem Verlag selbst keinesfalls wünschenswert erschien. Die notwendige Behebung dieser störenden Erscheinungen wird von beiden Seiten entgegenkommend angestrcbt und es ist voraus zusehen, daß die hierüber stattfindenden Aussprachen ein zufrieden stellendes Resultat zeitigen werden. Budapest. BölaKcmsny. Derlegeralmanache. <S. a. Börsenblatt Nr. 285 vom 8. Dezember 1828.) Unter den Nachzüglern, die feit Besprechung der übrigen Ver- legeralmanache eingegangen sind, findet sich eine Anzahl sehr inter essanter Erscheinungen. An erster Stelle sei der Furche-Alma- n a ch aus das Jahr 1828 genannt. In dem Vorwort »Der Verlag an bas Publikum« brückt der Verlag die gleichen gegen die bisherige Form der Verlcgcralmanachc sprechenden Bedenken aus, die Ich bereits in meinem ersten Aussatz äußerte. Er verwirft die »Kosthappen«, die »bors ck'oouvros«, die zum Blättern und Probieren verführen, aber das geistige Band, bas von einem Beitrag zum anderen führt, vermissen lassen. Der Al- manach ist ausschließlich auf eine Persönlichkeit gestellt, auf Friedrich Julius Stahl, an dessen Sendung der Verlag glaubt und von dem er überzeugt ist, baß er sich in der Neuausgabe des Verlages auch buch händlerisch durchsetzen wird. So bringt der Almanach ausschließlich eine Auswahl aus den Schriften Stahls, mit einer Einführung von Franz Jrmer, die vom Leben und der Persönlichkeit Stahls erzählt. Die Auswahl beschränkt sich aus kurze, aphoristische Stücke aus den 171
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