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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.02.1929
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- 1929-02-14
- Erscheinungsdatum
- 14.02.1929
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Weihnachtsfeier für Kinder. — Auch ny Dezember 1928 veranstal tete die Firma L6on Sauniers Buchhandlung in Stet- t t n eine Weihnachtsfeier für die Kinder ihres Kundenkreises. War beim vorigen Male der Saal des Städtischen Museums schon beinahe zu klein gewesen, um die Kinderschar zu fassen, die der Einladung gefolgt war, so war dies diesmal erst recht der Fall. Dicht gedrängt sahen die kleinen und großen Besucher und erwarteten den Weih nachtsmann, den Herr Albert Görner vom Stadttheater Stettin sehr glaubwürdig darzustellen wußte. Transparente Bildchen aus dem Käte-Kruse-Bilderbuch standen seit Beginn der Feier in der Nähe des brennenden Weihnachtsbaumes und wurden eifrig bestaunt und beschaut. Die ganz kleinen Mätze ließen sich auf den Arm heben, die großen sahen darüber weg. Der Weihnachtsmann las, nachdem er die kleinen Gäste begrüßt hatte, aus verschiedenen Märchenbüchern vor, zu denen es auf der weißen Wand wunderschöne farbige Bilder gab, von denen jedes neues Entzücken hervorrief. Da gab es »Puck, den Ausreißer« (Schaffstein, Köln), »Im wunderbaren Puppenlande« (Hahn, Leipzig), einige schwierige Rechenaufgaben aus der »Fidelen« Rechnerei« (ebenda) und allerhand Berschen und Gedichte aus den verschiedenen Bilderbüchern im Hahn'schen Verlag, und immer mehr wollten die kleinen Geister sehen und hören. Nach einer kleinen Pause aber kam das Allerschönste, nämlich ein Puppenspiel, das sich »Waldmärchen« nannte und in einem eigens dazu aufgebauten Pup pentheater vorgeführt wurde. Die Verse stammten von Lisa Schultze- Kunstmann (Stettin), die Puppen waren von der Stettiner Kunst gewerbeschule handgeschnitten worden und zwar bildgetreu nach den Hauptpersonen einiger neuer Bilderbücher: »Sambo« (Stalling, Oldenburg), »Grimbart das Moosmännchen« (ebenda), »Möpschen« (ebenda), »Lilo« (Thienemann, Stuttgart), »Johannes« (»Das Ge heimnis der alten Eiche«, Dresden, Abshagen) und »Hans Sieben- reich« (Gundert, Stuttgart). Die Geschichten dieser Märchengestalten waren zu einem neuen Spiel zusammengebracht worden, in das Knecht Ruprecht natürlich eingriff. In jeder Spielpause gab es eintzn hef tigen Beifallssturm. Die unter die Kinder verteilten Prospekte dieser (und anderer) Bilderbücher, vor allen Dingen Bilder aus den Büchern für die Kleinen des Verlags C. Loewe, Stuttgart sorgten dafür, daß die Namen und Gestalten sich dem Gedächtnis der Kinder einprägten. Dresdner Karnevals-Umzug im Dienste der Buchwcrbung. — Uns wird geschrieben: Auch in diesem Jahre bildete im Dresdner Karnevalszug die Reklamegruppe des Vereins Dresdner Buchhändler eine Hauptattraktion. Originell und modern war die Idee, zwei Kamele für das Buch werben zu lassen. »Kamele lesen keine Bücher« besagte die Deckenbekleidung des einen Zoobewohners, »Siewollen K a m e l e b l e i b e n« war auf dem andern zu lesen. Es erübrigt sich, von dem Jubel zu schreiben, den diese aggressiven Aphorismen auslösten. Gleichzeitig genügten die wenigen Worte auch den Forderungen der modernsten Wissenschaft: ohne direkt zum Kaufen aufzufordcrn, wohnt doch dieser psychologisch gut durchdachten Reklame eine große Werbekraft inne. Th. »Das Plakat und seine Nebenform.« — Lichtbildvortrag des A l l- gemeinen Deutschen Buchhandlungsgehilfen-Ver- bandes (Fachgruppe Buchhandel im D.H.V.) Ortsgruppe Leipzig. Der Vortrag wird wegen der anhaltend strengen Kälte auf Donnerstag, den 21. Februar verschoben, und findet abends 8 Uhr im Lehrsaal der Deutschen Buchhändler-Lehr anstalt, Platostr. 1 a, statt. Buchausstellung in Kowno. — In Kowno fand in der Städti schen Lesehalle vom 1. bis 4. Februar die vierte litauische Buch ausstellung statt. Die erste Ausstellung war 1926 von 41 Ver legern beschickt: 1927 betrug die Zahl der Aussteller 34, und 1928 40. Zur Ausstellung gelangten die im vorigen Jahr in Litauen erschie nenen Bücher. 1926 betrug die Zahl der ausgestellten Werke 1935, 1927 557 und 1928 545. Daneben waren auch Zeitungen, Zeit schriften und statistische Materialien über den Buchhandel und die Buchproduktion Litauens in den letzten zehn Jahren ausgestellt. 1928 sind in Litauen 755 Werke erschienen. An der Ausstellung hatten sich das Unterrichts-, das Außen- und das Vcrkehrsministerium, das Selbstverwaltungsdepartement, die Universität Kowno, die meisten Verleger und einige Schriftsteller beteiligt. Or. W. Ehr. Französische Belletristik in der Prager Stadtbibliothck. — Die Zenlralbibliothek der Hauptstadt Prag veröffentlicht soeben als 6. Band von »8pi8z? knidovnz? dlav. m58ta Urady« (Schriften der Bibliothek der Hauptstadt Prag) ein Verzeichnis ihres Bestandes an französischer schöner Literatur. Der 181 Quartseiten umfassende Katalog bietet eine wertvolle Übersicht über die neue französische Belletristik. Für den Buchhändler ist er ganz besonders wichtig, weil er Verlagsangaben und bei Gesamtausgaben die Inhalts angabe jedes einzelnen Bandes enthält, sodaß er als Supplement zu Thiemes »Guide bibliographique de la littörature sranyaise« (1907) benutzt werden kann. Jedenfalls wird der übersichtliche, für die Hand des Lesers bestimmte Katalog seine propagandistische Auf gabe, zum guten Buche hinzuführen, gewiß erfüllen. W. T. Aus den Vereinigten Staaten. — Anfang Januar ist ein großer Kraftwagen, halb Personen-, halb Lastwagen, mit der Aufschrift Bookmobile von der H. W. Wilson Co. in New Aork in Verbindung mit anderen Firmen, hauptsächlich Herstellern von Hilfsmitteln für die Büchereien, in den Verkehr gestellt worden. Die Verleger- und Sortimenter-Vereinigungen haben sich an der Rundreise, die 3 Jahre dauern soll, beteiligt; man will sämtliche Büchereien und Buchhandlun gen besuchen und sie mit ihrem Handwerkszeug bekannt machen (die Fa. Wilson ist Verleger verschiedener Nachschlagewerke und Buchzeitschrif ten). Publishers' Weekly bilden das Fahrzeug ab, wie es vor der Bücherei der Columbia Universität in New Dort wartend steht. ' Eine Miß Laughlin, die schon Reisebücher über England und Frankreich herausgegeben hat, hat den Plan zu einer Buchhändler reise nach England entworfen. Sie gibt in Publishers' Weekly eine genaue Beschreibung davon, einschließlich einer Karte von England mit den zu besuchenden Plätzen. Die Rundreise soll etwa am 30. Mat in England beginnen und 5 Wochen außer der Fahrt dauern. Neben den wichtigen Buchhandelsorten sollen alle Plätze besucht werden, an denen die großen Schriftsteller wirkten oder die Helden ihrer Ge schichten gelebt haben. Tag für Tag wird die Reise im voraus be schrieben, die den teilnehmenden Buchhandlungsgehilfen eine immer währende Erinnerung sein soll, aus der sie für ihren Beruf immer neue Kräfte schöpfen werden. Es wird erwartet, daß die Prinzipale ihren jungen Leute Reisezuschüsse geben, um sich dadurch wertvolle Verkäufer zu erziehen. Die Reise soll auf 25 Teilnehmer beschränkt sein, um übersichtlich zu bleiben. Nachdem man England buchhänd lerisch erforscht hat, wird ein Abstecher über den Kanal gemacht und Paris flüchtig berührt werden, um dann von Cherbourg zurückzu dampfen. Das Basteln der Knaben wird auch in Amerika mit in die Er ziehung einbezogen. Als man bei uns noch nichts vom Rundfunk wußte, machte sich in Amerika schon jeder Knabe sein eigenes Emp fangsgerät. Neely Hall, der schon mehrere Knaben-Handfertigkeits- bücher und viele Aufsätze geschrieben hat, regt jetzt in einer Schrift die Knaben an, sich ein eignes Büchergestell anzufertigen. Das Ding wird abgebildet, es ist ein Gestell mit 4 Fächern und macht einen schmücken Eindruck. Zunächst soll der Knabe seine Bastel- bücher hineinstellen und sich dann langsam, auch unter Opferung des Taschengeldes, eine eigne Hausbllcherei zusammensuchen. — Helen Moran untersucht die anerkannte Tatsache, warum Kurzgeschichteu in Büchern nicht gehen wollen, während alle Welt zu den kurzen Ge schichten in den Monatsheften greift. Sie sagt, daß sie auf ihre Fragen immer die gleichen Antworten erhielte: »Ja, in Büchern, das ist doch ganz etwas anderes«. Sie kommt zu dem allein richtigen Schluß, daß man in Büchern mehr erwartet und dauernd gefesselt sein will. Man will mit dem Helden oder der Heldin einer Ge schichte eine längere Zeit Zusammenleben und deren Schicksale mit erleben, und man will nicht nach einigen Seiten wieder aus der Welt des Scheins in die rauhe Wirklichkeit zurückgerissen werden. Die Universitätsverlagsgesellschaften in den Vereinigten Staa ten gehen immer mehr in den allgemeinen Verlagshandcl über. Die »Columbia University Preß«, also der Verlag der großen New Dorker Universität, hat jetzt eine Hauszeitschrift gegründet: »The Critical Crown«. Die Zeitschrift will die Tätigkeit der Universitätspressen im allgemeinen und die der Columbia University Preß im besonderen fördern, sie bemerkt aber dabei, daß ihre Verlegertätigkeit sich auf erzieherische Werke beschränken werde. — Auch die Har vard Universitäts-Presse hat eine Werbeschrift herausgegebcn, da sich die Werke dieses Verlages eines großen Leserkreises erfreuen. Cs ist ein kleines Heft mit einer Zeichnung, die einen alten Torweg der Universität wiedcrgibt, es enthält Besprechungen der Veröffent lichungen dieses Verlages und trägt die Überschrift: »Harvard Uni versity Preß offcrs for your January reading«. — Die Aale Uni versität hat zur Feier der Wiederkehr des Tages, an dem vor 100 Jahren die erste Ausgabe des englischen Wörterbuchs von Noah Webster herausgegeben wurde, eine kleine Ausstellung eröffnet. Die Ausstellung enthält Handschriften aus jener Zeit zur Wörterbuch frage, und eine Auswahl von Wörterbüchern, die das Werden des englischen Wörterbuches überhaupt zeigen. In der letzten Woche vor Weihnachten ist in New Aork vom Museum für französische Kunst und von den »Vereinigten Franzö sischen Verlegern«, unter Leitung von vr. Champenois, eine Aus stellung veranstaltet worden. Es wurden französische Handschriften, seltene Bücher und neue Ausgaben französischer Werke gezeigt. Sch. 175
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