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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.06.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-06-25
- Erscheinungsdatum
- 25.06.1914
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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^ 144, 25. Juni 1914. Redaktioneller Teil. Börsenblatt j. d, Dtschx. Buchhandel. Winterhalbjahres durchweg die Läden an Sonntagen von 11)4 bis Z Uhr geöffnet hielt, während des Sommers dagegen meistens schloß, mancher Verdienst, der jetzt dem hinsichtlich der Verkaufszeit wesent lich begünstigten Bahnhofsbuchhandel zufällt, genommen worden ist, denn die Kundschaft des Buchhandels pflegt die jetzt für den Sonntags- verkanf frcigegebcnen frühen Morgenstunden nicht zu benutzen. — Der schon in frühere» Berichten geäußerte Wunsch, Drucksachen nach Ostasien auf dem kürzeren Wege Uber Sibirien versenden zu können, hat bis heute immer noch keine Erfüllung gefunden. Bezüglich des Gewichtes von Drucksachen ist der Vorstand des »Börseuvcreins der Deutsche» Buchhändler« von neuem in einer Eingabe an den Staatssekretär des Reichspostamts dahin vorstellig geworden, daß eine Erhöhung des Gewichts bis zu 3 lg für Drucksache» nach dem Auslande zngelassen werde. Der gesamte Exporthandel würde eine solche Verbesserung der Versendungen im Auslandsverkehre freudigst begrüßen. — Seine besondere Aufmerksamkeit wird der Buchhandel demnächst den« schon längst erwarteten und in der Tages- und Fachpresse vielfach besproche nen Entwurf eines Jugendschutzgesetzcs znwenden müssen. Im Hin blick auf die strittigen Fragen der guten Sitte und des Geschmacks sowie die flüssigen Grenzen zwischen freier künstlerischer und gewerblicher Betätigung und der sittlichen Gefährdung sind die Bedenken der an dem Handel mit Gegenständen der Kunst und Literatur be teiligten Kreise, daß bei der Durchführung des zu erwartenden Gesetzes seitens der berufenen Organe die Bedürfnisse und Interessen des Ge werbes nicht immer ausreichende Berücksichtigung erfahren werden, nicht von der Hand zu weisen. — Erwähnenswert ist schließlich noch eine im deutschen Buchgewerbe neuerdings getroffene Einrichtung, die sog. »Deutsche Bücherei«, deren Zweck in einer möglichst lückenlosen Sammlung aller in deutschen Verlagen erscheinenden Bücher besteht. Der Hamburger Buchhandel nimmt an der Förderung dieser Einrich tung regen Anteil. Ebenso hat er auch eine Beteiligung an der im Jahre 1914 in Leipzig zu eröffnenden »Internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik« in Aussicht genommen. Leihbibliotheken und Journallesezirkel. Der Verkehr in den Leihbibliotheken hat sich im allgemeinen in den Grenzen des Vorjahres bewegt. Dadurch, daß einige vielbespro chene Bücher das literarische Interesse eines größeren Leserkreises weckten, erfreuten sich die privaten Leihbibliotheken wieder eines rege ren Besuches, so daß schließlich das Gesamtergebnis des Berichts jahres hinter dem vorjährigen nicht zurückgeblieben ist. Das Lese- bedürfnis der großen Masse der Bevölkerung wird in der Hauptsache durch die öffentlichen Büchcrhallen befriedigt, während die Benutzung der privaten Leihbibliotheken heute im große» und ganzen durch einen verhältnismäßig kleinen Teil des lesenden Publikums erfolgt. Die Nachfrage nach Lesemappcn ist im Berichtsjahre trotz der Zu nahme der Bevölkerung nicht gewachsen, und es bedurfte aller An strengungen, um den Bestand an Abonnenten ans der Höhe des Vor jahres zu halten. Diese Erscheinung wird teils auf das Überangebot von Lektüre an allen stärkeren Verkchrspnnkten der Stadt, teils auf die ungünstige Wirtschaftslage des Berichtsjahres zurückgeführt. Neu- gründnngen von Lesezirkeln waren nicht zu verzeichnen, da es schwer hielt, neue Abonnenten zu gewinnen. Musikalien. Der allgemeine Geschäftsgang im Handel niit Musikalieu beivegte sich im großen und ganzen in den Bahnen des Vorjahres. Wenn auch die Umsätze durchweg eine beachtenswerte Steigerung erfahre» haben, so dürften doch die Erträgnisse infolge der vermehrten Unkosten sich ziemlich gleich geblieben sein. Die Kauflust des Publikums wurde durch einige auf den Markt gebrachte Neuheiten belebt; Musik leichteren Genres, wie Operetten und moderne Tänze (One step, Two stcp und Tangos, erfreute sich der besonderen Gunst des Publikums. Dadurch wurden allerdings manche ältere Erscheinungen auf dem Musi kalienmarkte ziemlich vernachlässigt. Im Herbste kam wiederum ein neuer Band »Musikalische Edelsteine« heraus, der alle gangbaren Sachen enthielt, und den Markt zeitweilig völlig beherrschte und selbst andere sog. Konknrrenzsammlungen, an denen es auch diesmal nicht fehlte, nicht aufkommen lieh. Gegen Ende des Berichtsjahres machte sich bereits eine lebhafte Nachfrage nach den billigen Ausgaben der Richard Wagnerschcn Werke, deren Verlagsrecht Anfang Januar 1914 frcigegeben wird, bemerkbar. Der Erfolg des Verkaufs dieser Musik stücke wird in seinem vollen Umfange jedoch erst in den Gcschäfts- ergcbnissen des Jahres 1914 zum Ausdruck kommen. K unsthaude >. Im Handel mit Kunstwerken machte sich in, verflossenen Jahre die allgemein gedrückte Wirtschaftslage und die politische Unsicherheit in einer merklichen Zurückhaltung des Käuferpnbliknms geltend. Auch die bevorstehenden steuerlichen Mehrlasten infolge der neuen Wehr- vorlagc dürften manche» Käufer zu größerer Bedachtsamkeit und Spar samkeit bei Neuanschaffungen von Kunstwerken veranlaßt haben. So mußte auch trotz des im großen und ganzen ziemlich flotten Geschäfts ganges das Gesamtergebnis des Berichtsjahres 1913 als weniger zu friedenstellend bezeichnet werden als dasjenige des voraufgcgangencn JahrcS, da die der Zahl nach erzielten Mchrumsätzc den Mindererlös ans dem Verkauf größerer Kunstwerke nicht wettmachen konnten. Einen wesentlichen Grund dafür, daß der Hamburger Kuusthandel in den letzten Jahren eine unverkennbar rückläufige Bewegung verfolgt, er blickt man in den beteiligten Kreisen in dem fortbestehenden Zwiespalt in der Kunstanschauung. Die Sammler von Werken der alten Schule, die sonst zu den Hauptabnehmern des Knnsthandels zählten, halten mit dein Ankauf vorsichtig zurück, da sie nicht wissen, ivie sich der Wert der Bilder in Zukunft gestalten wird, und in Kunstwerken der moder nen Richtung, denen der größte Teil des kaufenden Publikums immer noch ziemlich fremd gegcnubcrstcht, beschränkte sich der Umsatz ans ein sehr geringes Maß. Mit ernsten Besorgnissen sieht der Knust Handel dem unter dem Protektorat namhafter Persönlichkeiten Ham burgs ins Leben gerufenen Kunstausstellungsunternchmen und dein in Verbindung hiermit der Verwirklichung entgegengehcnden Plane der Errichtung eines eigenen großen Kunstansstellungsgcbäudcs für die Hamburger Künstlerschaft entgegen. Diesem Unternehmen, das den An- und Verkauf von Kunstwerken, die Veranstaltung von Kunst auktionen und dauernden Kunstausstellungen bezweckt, leiht der Staat durch die kostenlose Hergabe eines geeigneten Platzes für die Errich tung des Ausstellungsgebändes seine Unterstützung, wodurch der hiesige Knnsthandcl, der ohnehin schon durch die ständige» Ausstellungen und Gemäldeverküufe des hiesigen Kunstvereins schwer geschädigt wird, sich sehr benachteiligt fühlt, überdies verspricht man sich in Kunst handelskreisen von diesem Unternehmen insofern wenig Erfolg, als eS die Lücke, die das Fehlen eines großen Ausstellungspalastes, in dem alljährlich periodische Ausstellungen aller Art stattfinden, bildet, nicht ausfüllen dürfte. Eine Besserung des Knnsthandels und einen nen nenswerten Nutzen für den gesamten Detailhandel erhosft man ledig lich von der Errichtung einer großen Ausstellungshalle, über die alle größeren Städte Deutschlands bereits verfügen, und die es ermög licht, durch alljährlich wiederkehrende Veranstaltungen größeren Stils den für eine Großstadt wie Hamburg immer noch recht bescheidenen Fremdenverkehr wesentlich zu heben. Der Kunsthandel fordert daher dringend die Ausgestaltung des ermähnten Unternehmens in dieser Richtung, weil er hieraus auch eine Belebung des Verkaufs von Kunst werken nach auswärts, der bisher leider sehr zu wünschen übrig ließ, mit Sicherheit erwartet. Kleine Mitteilungen. Buchhändler-Verband sür das Königreich Sachsen. — Mit seiner Sonntag, den 5. Juli, in Annaberg stattfindende» Hauptversammlung jsiehe die Einladung an der Spitze dieser Nummer) verbindet der Ver band einen Besuch von Sachsens höchstem Berggipfel. Das Programm für den Vergnügungsteil der diesjährigen Zusammenkunft lautet: Sonnabend, den 4. Juli 1914, abends 7.05 von Obcrwiescnthal aus Besteigung des Fichtelberges, Stunde angenehmer Weg. Ge selliges Beisammensein im Fichtelberg-Hotcl mit unseren Damen und werten Gästen. Gesangliche Darbietungen des bekannten erzgebirgi- schen Volkssängers Günther-Gottcsgab. Es kann allen Teilnehmern ein schöner Genuß versprochen werden, nötig aber ist, daß auch eine genügende Anzahl Kollege» mit ihren Damen sich einstellt, damit die Einladung Günthers sich lohnt. — Sonntag, den 5. Juli 1914, früh Wanderung vom Fichtelberg über »Neues Haus«, oder »Rotes Vorwerk«, oder Keilberg je nach Leistungsfähigkeit und Schlafbedürf nis des einzelnen in 1 bis 3 Stunden nach Oberwiesenthal. Abfahrt von Oberwiescnthal nach Annaberg 10.40, Ankunft in Annaberg 12.08. 141 Uhr steht im Hotel Museum ein kaltes Büfett bereit, das der Verband seinen Mitgliedern und deren Gästen bietet. — Pünktlich )41 Uhr Hauptversammlung in« Hotel Museuni, Annaberg. Während der Verhandlungen Führung der Dame» durch Annaberg. — Ge meinsame Tafel im Hotel Museum nachmittags 4 Uhr. Neuzeitliche Leistungen Leipziger Offizinen. — über der alles- bchcrrschenden buchgewcrblichen Weltausstellung in Leipzig soll die Arbeit nicht vergessen werden, die sich unterdessen in fortschreitender Entwicklung z. B. in Leipziger großen leistungsfähige» Offizinen voll zieht. Wie schon früher angedeutct wurde, beginnen sich unsere be deutenden Druckfirmen immer mehr des neuen Tiefdruckverfahrens zu bedienen. Wie weit man bereits auf diesem Gebiete gekommen ist, davon legen einige wundervolle Proben der Firma F. A. Brockha » s rühmliches Zeugnis ab. Unter der von Or. Nicolaus zusammen- gcstclltcn Postkartenscrie »Die Entwicklung des Bilddruckcs« für die Bugra finden sich zwei Blätter in Dreifarben-Tiefdruck (Blühende Rasenstücke und Herbstlandschaft), die die Vorzüge des neuen Ver fahrens deutlich erkennen lassen. Wie zwei andere größere Blätter 1031
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