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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.07.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-07-17
- Erscheinungsdatum
- 17.07.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1914
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. kann.*) Unter den Arbeitspulten im Sortimentskontor bemer ken wir solche, die besonders für die Aufbewahrung und Hand habung von Kartotheken bestimmt sind, überall finden wir in den Räumen praktische Regale, Schränke, Vitrinen, Gestelle, Kon trollkassen usw. der verschiedensten Systeme aufgestellt, darunter auch solche Artikel, die sich zum Vertrieb unter dem bücherkaufen den Publikum eignen. Soweit sie zum praktischen Gebrauch des Buchhändlers selbst bestimmt sind, sollen sie noch in einem anderen Artikel gemeinsam mit ähnlichen Einrichtungsgegenständen, wie wir sie z. B. in der Halle des Kaufmanns oder in der Abteilung für Bibliotheken finden, besprochen werden. Am schwersten haben unter den ungünstigen Raumverhält- nisscn die Schaufenster gelitten. Zwei befinden sich zu beiden Seiten des vorderen Einganges, kommen aber wegen des zer streuten Lichtes der Vorhalle nicht recht zur Geltung. Die übrigen gehen auf die selten von den Besuchern betretenen Höfe hinaus. Alle diese Schaufenster sind von so geringer Größe und Tiefe und sind so unpraktisch eingerichtet, daß es selbst dem besten Dekorateur nicht möglich sein würde, eine einigermaßen befriedigende Bücher auslage in ihnen zustande zu bringen. Das ist um so bedauer licher, weil ebenso wie das Sortiment auch der Verlag ein großes Interesse an der Art der Schaufensterausstattung haben mutz. Denn im Grunde ist diese natürlichste und immer noch wirksamste Reklame des Sortiments auch eine solche des Verlags oder besser gesagt für den Verlag und wäre es also auch für die Verkaufs ausstellung gewesen. Wir kommen nunmehr zu der Frage, wie eine vollkommene Sortimentsausstellung in einem so weltbedeutenden Rahmen aussehen und beschaffen sein könnte, um dem erstrebenswerten Ideal eines Mustersortiments so nahe als möglich zu kommen. Natürlich kann es sich nur um eine Beantwortung der Frage in subjektiver Form handeln, um ein Zukunftsbild, wie es in der Phantasie eines Einzelnen entstanden ist, nicht aber um ein maß gebendes Urteil, das der Allgemeinheit des Sortiments Vorbehal ten bleiben müßte. Vielleicht gibt aber die nachstehende von der Verkaufsausstellung ausgehende Anregung einen Anstoß zur Lösung der Ausstellungsfrage für den Sortimentsbuchhandel. Zunächst die Raumfrage. Ihre vollkommene Lösung könnte nur in der Errichtung eines für den Buchhandel bestimmten und zur Ausstellung des Buches geeigneten Gebäudes gefunden werden. Aus praktischen Gründen müßte sich das Mustersortiment an die Ausstellung des Verlags unmittelbar anschließcn oder ihren Mit telpunkt bilden, aber in einer räumlich abgegrenzten Form, die dem Beschauer sofort sagen müßte: Hier hört der Verlag auf und ein wichtiger anderer Zweig des Buchhandels beginnt. Vor dem Eingang, der natürlich an einer der belebtesten Stellen der Aus stellung gelegen sein müßte, hätte eine Reihe großer Schaufenster mit Musterdekorationen den besonderen Charakter der Veranstal tung anzuzeigen. Ein Fenster könnte ständig den Zeitereignissen und anderer aktueller Literatur, ein zweites wechselweise der Zur schaustellung von Werken einzelner großen Verlagsunternehmun- gen, ein drittes der Kunst, ein viertes dem billigen Buche gewid met werden usw. Dekorateur und Buchhändler hätten sich die Hände zu reichen, um Musterleistungen an Schaufensterausstellun gen zustandezubringen, die photographiert und dem ganzen Buch handel zugänglich gemacht werden könnten. Das Innere des Hauptraumes hätte einen vollständigen Sortimentsladen, vielleicht in Form eines großen Verkaufssaales mit eisernen Galerien an den Wänden (wie sie in so praktischen und raumsparenden Formen in der Ausstellung der Bibliotheken gezeigt werden), darzustellen. Aufgabe des Architekten wäre es, gemeinsam mit dem Buchhändler für die dem Buche entsprechende vollkommenste Umgebung in Formen und Farben zu sorgen. Im Parterre wären neben großen Verkaufstafeln, die die Zurschaustellung von möglichst vielen Büchern ermöglichen, bequeme Ecken mit Sitzgelegenheiten und Leu'tischen einzurichten. In den Nevenräumen könnten eine Muster-Le,Hb,blwthek, ein Bücher- und Zeitschriftenlesezirkel, ein Kunstsalon und eine Lehrmittelabteilung Unterkunft finden. Der *) Wir werden in, Laufe der nächsten Woche das Verzeichnis der dort aufgcstellten Werke veröffentlichen nnd Vorschläge zu seiner Er gänzung gern entgcgcnnehmen. Red. l146 ^ 163, 17. Juli 1914. technische Betrieb der Leihbibliothek und des Bücher- und Jour nallesezirkels wäre im einzelnen zu veranschaulichen. Hinter diesen Räumlichkeiten wären die Kontore mit Musterein richtung für Buch- und Kontenführung und ein als Empfangsraum ausgestattetes Privatkontor für den Chef unterzubringcn. Daran müßten sich noch ein Expeditions und Packraum und hygienisch ausgestattete Toiletten- und Garderabenräume anschliehen. Auch der Frage des Per sonals wäre besonderes Augenmerk zuzuwenden. Es müßte eben alles vorhanden sein, vom Seniorchef mit ergrautem Haare, vom älteren erfahrenen Gehilfen an bis zum Stift und Markthelfer, letzterer vielleicht in der charakteristischen Leipziger Tracht. Im Packraum könnten Muster von Packmaterial und geeignete Trans portmittel für Bücher (Wagen, Fahrräder usw.) ausgestellt wer- den. Eine solche Ausstellung müßte unter allen Umständen den Eindruck eines in sich fest geschlossenen Ganzen machen, eines in allen seinen Teilen vollkommenen Apparates, d^r auf den leisesten Wink seines Vorstehers tadellos funktioniert. Daß es nicht leicht ist, eine solche große Musterausstellung zustande zu bringen, und daß sehr umfassende Vorbereitungen und große Mittel dazu nötig sind, ist selbstverständlich. In ähnlicher Weise wäre es in Zukunft vielleicht möglich, das Sortiment auf einer großen Ausstellung im Musterbetriebe zu zeigen und durch eine solche Veranstaltung nicht nur die Fach genossen mächtig anzuregen, sondern auch dem Publikum eine bessere Meinung von dem Sortimentsbuchhändler und seiner viel gestaltigen Arbeit als Kaufmann und Kulturträger beizubringen. Konkursstatistik. 2. Vierteljahr 1914. «1. Vierteljahr 1914, siehe Nr. 118.) Das Börsenblatt meldete im 2. Vierteljahr 1914 die Kon kurseröffnungen von 9 buchhändlerischen Betrieben (im gleichen Vierteljahr 1913: 16; 1912: 14; 1911: 13; 1910: 18; 1909: 18). Die Zahl der Konkurseröffnungen ist für das ver gangene Vierteljahr auffallend gering, sie bleibt weit unter dem Durchschnitt (16) der gleichen Quartale der letzten 5 Jahre. Die 9 in Konkurs Verfallenen waren sämtlich der buchhändlerischen Organisation angeschlossen gewesen und im Adreßbuch des Bör senvereins verzeichnet. Die 9 Konkurseröffnungen betrafen: 7 regelrecht geführte Sortimentsbuchhandluugen, von denen 2 mit kleinen Verlagsbetrieben verbunden waren, 1 reines Musikalien-Sortiment, und 1 Buchhändler, der erst kurze Zeit vor der Konkurseröffnung seine Sortimentsbuchhandlung verkauft hatte. Der Verlagsbuchhandel ist also in diesem Vierteljahr bei den Konkurseröffnungen so gut wie nicht beteiligt, alle 9 Eröffnungen kommen auf das Konto des Kleinhandels. Die 9 Eröffnungen betrafen 7 natürliche Personen und 2 Ge sellschaften m. b. H. Als Gründungsjahre, beziehungsweise Übergangsjahre an die letzten Besitzer der in Konkurs geratenen Firmen waren fol gende zu ermitteln: 1878 - 1897 -1898 (2mal) — 1906 - 1908 — 1911 — 1912. — Die Konkurseröffnungen erfolgten in den Orten: Berlin — Kropp (Schleswig) — Leipzig — Limbach in Sachsen — Mährisch-Ostrau — Montreux (Schweiz) — Nürn berg — Oberhausen (Rheinland) — Posen. In dem gleichen Zeitraum wurde im Börsenblatt die Beendi gung von 11 Konkursverfahren (1913: 13; 1912: 7; 1911: 15; 1910: 14; 1909: 9) bekanntgegeben, und zwar wurden: a) 7 aufgehoben nach Annahme und gerichtlicher Bestäti gung des Zw a n g s v e r g l e i ch s, d) 4 beendigt nach Abhaltung des Schlußtermins. Die 7 Konkursverfahren, die durch Zwangsvergleich ihr Ende fanden (a), betrafen 4 regelrechte, im Adreßbuch des Börsenver eins aufgeführte Sortimentsbuchhandlungeu (l in Kleinstadt,
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