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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.09.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1930-09-27
- Erscheinungsdatum
- 27.09.1930
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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32S, 27. September 1930. Sprechsaal. Börsenblatt s.d.Dtschn. Buchhandel. Eine der Ortsbuchhandlungen hätte demnach unter ihrem Per sonal eine Kraft aufzunehmen, die grundsätzlich mit solchen Führun gen Bescheid weiß und die örtlichen Verhältnisse zu ihrem besonderen Studium macht, sodaß sie über alles, was nicht ganz ins Speziali- stische schlägt, Auskunft geben kann. Diese Kraft muß selbstverständ lich die Verbindung mit Behörden, Museen, Geschichts-, Verschöne rungsvereinen aufrecht erhalten (und ist in der Pflege dieser Be ziehungen zugleich eine wertvolle Brücke zu geschäftlichen Verbin dungen). Sie hat die Vereinsabende mit wissenschaftlichen Vorträgen zu besuchen und auch die Verbindung mit der Presse aufrecht zu er halten (kann also auch als Berichterstattern, auftreten und in dieser Eigenschaft ein besonderes Vertrauensverhältnis zwischen ihrer Firma und der Öffentlichkeit schaffen). Diese Kraft nun ist von denen, die nach einer Führung ver langen — also von den Fremden —, zu engagieren; es muß da ein bestimmter Stundensatz festgelegt werden. Der Ertrag gehört dem Geschäft, doch sollte der Führer wenigstens beteiligt sein! Das Geschäft hat selbstverständlich Anspruch auf den Ertrag, da ihm ja die fest besoldete Arbeitskraft für eine oder mehrere Stunden ent zogen wird. An der Außenseite des Geschäftes ist ein Hinweis anzubringen, daß Führer gestellt werden. Im übrigen muß die Erfahrung uns lehren, wie die Sache sich gestaltet; oder ob wir das alles den Ver- kehrsvereincn und ihrer mehr geschäftlichen Routine als einer wissen schaftlichen Verantwortung überlassen wollen. Nun das Praktische: ich veranstalte vom 5. bis 11. Oktober eine Heimatkundliche Führungsfahrt von Naumburg bis Arn stadt. Diese Fahrt geht selbstverständlich durch eine bestimmte Land schaft, um diese zu erläutern; aber die Erläuterung geschieht doch zugleich im grundsätzlichen Sinn: wie sind Kirchenbau werke zu erklären, wie sind Burgen, wie Stadtbefestigungen entstan den und wie haben sie sich entwickelt, was hat sie zu Fall gebracht? Wie ist die Lage der Städte, wie ist die Führung der alten, wie die der neuen zu erklären? Wie ist das Verhältnis von Stadt zu Land, wie die Industrie, wie die Landwirtschaft zu schildern usw. Das alles sind Dinge, Fragen, Probleme, die überall wieder kehren und die aus größeren Gesichtspunkten erläutert sein wollen. Wird es nicht wertvoll sein, die Art der Darbietungen zu erproben und das Grundsätzliche sozusagen ins reine zu bringen? Verbindung mit den allgemeinen Vorschlägen, die ich oben machte, möchte ich deshalb auf diese meine Führungsfahrt aufmerk sam machen. Wir treffen uns abends in Naumburg, besuchen bann Freyburg, Kösen, Nudelsburg, Apolda, Weimar, Erfurt und die Wachsenburg bei Arnstadt und nehmen jedes Motiv aus Stadt und Land wahr, uitt aus dem Besonderen das Allgemeine zu entwickeln. Bad Berka. vr. Th. Sche ff er. Umbenennung türkischer Ortsnamen. In Nr. 205 vom 4. September 1930 wird unter »Verkchrsnach- richten« empfohlen, auf allen nach der Türkei gerichteten Sendungen die türkischen Ortsnamen in der neuen Schreibweise zu gebrauchen. In einer nachfolgenden Liste wird eine Reihe wichtiger Orte aufgeführt. Wir erfahren aus der Liste, daß wir künftig keine Briefe mehr nach Konstantinopel, sondern nach Istanbul, nicht mehr nach Adrianopel, sondern nach Edirne senden sollen; aus Trapezunt sollen wir Trabzon, aus Dardanellen Canakkale machen. Warum eigentlich? Weil die türkische Postverwaltung das beschlossen hat und anders adressierte Briefe nicht bestellt? Sie denkt gar nicht daran, denn sie kennt die Bestimmungen des Weltpostvereins, wonach jeder Vertrags staat verpflichtet ist, Postsendungen auch dann zuzustellen, wenn die Aufschriften in fremder Sprache abgefaßt sind. Da nun auch Orts namen Bestandteile einer Sprache sind, gibt es keine rechtliche Möglichkeit, die Bestellung einer Sendung zu verweigern, weil in der Aufschrift nicht der amtliche Name des Ortes gebraucht ist. In Deutschland besteht eine wenig würdige Eilfertigkeit, sich jeder Namenswandlung im Auslande anzupassen. Einmal ist sie sachlich unbegründet, denn in den allermeisten Fällen werden Sen dungen aus dem Auslande auch dort anstandslos bei Angabe der alten Namen bestellt, wo die neuen Namen als Kampfmaßnahme gegen das eingesessene Deutschtum zu betrachten sind. Zum andern aber ist sie im Hinblick auf das Ringen des Auslanddeutschtums um seinen geistigen Besitz geradezu verwerflich. Wir wissen uns von nationalem Eigensinn vollkommen frei, wenn wir die Bewahrung des deutschen Namensgutes — zu ihm gehören auch solche Namen, die wohl fremden Ursprungs sind, aber im Deutschen eine be sondere Gestaltung erfahren haben — als eine Pflicht und eine praktisch-politische Notwendigkeit fordern. Denn ein großer Teil des Volkstumskampfes ist Sprach- und Namenkampf, und wenn das deutsche Volk aus augenblicklichen geschäftlichen Vorteilen heraus instinktlos auf seine Rechte verzichten sollte, so würde es eines Tages am eigenen Leibe spüren, daß nicht die großen Geschehnisse im Völker leben, sondern die kleinen Alltäglichkeiten über die Zukunft einer Nation entscheiden. Muß sich der Verfasser der bewußten Mitteilung nicht noch nachträglich wundern, daß die deutschen Briefe in der Türkei immer richtig befördert worden sind, als dort noch in arabischen Lettern ge schrieben wurde? Auch damals hieß Konstantinopel Istanbul — sollen wir uns nun zu diesem Namen nur deshalb bekehren, weil er durch die Einführung der lateinischen Schriftzeichen im Türkischen auch denen bekannt geworden ist, die bisher nichts von ihm gehört haben? vr. Thier selb er, Deutsche Akademie, München. Zu dieser beherzigenswerten Zuschrift der Deutschen Akademie, die ja bekanntlich für die Erhaltung der alten deutschen Bezeichnun gen jetzt ausländischer Ortsnamen eintritt, möchten wir doch bemer ken, daß im Telegrammverkehr mit der Türkei nur die neuen Orts namen Gültigkeit haben. Auch sind uns schon vereinzelte Beanstan dungen der türkischen Post bei Verwendung der alten Ortsbezeich nung Konstantinopel gemeldet worden. In der in Nummer 205 veröffentlichten Liste muß es übrigens richtig heißen: Fethiye, nicht Fethiya und Skutari, nicht Skudari. Die Schriftltg. Duchhändlerische Arbeitsgemeinschaften in Frankfurt a. M. 1. Herr Professor vr. Gerh. Menz, Leipzig, ist leider verhin dert, am Montag, dem.6. Oktober zu uns zu kommen. Sein Vortrag musste daher aus Sonntag, den 5, Oktober, abends8Uhr, verlegt werden. 2. Die Arbeitsgemeinschaft »Was wird verlegt? Und warum dieses!« wird aus Wunsch von Herr» Adolf Reumann nicht durch eine» Vortrag eingeleitet, sondern durch ein Zwiegespräch zwischen ihm und seinem Mitarbeiter Herrn vr. Kurt Schauer eröffnet. 3. Uber die Fahrtkosten-Rückerstattung wird jedem angemeldcten Teilnehmer direkt noch genaue Mitteilung gemacht werden. 4. Bis heute sind rund lüg Anmeldungen clngcgangen, sodast der Saal im Hospiz Kronenhof zu klein wird. Wir werden also einen größeren Saal mieten müsse». Auch hierüber ersolgt noch genaue Mitteilung. — Wer sich noch nicht «»gemeldet hat, tue dieses jetzt sofort. Es kan» sonst eventuell nicht für genügend Sitzplätze garantiert werde». N h c i n - M a i n i s ch c r I u n g b u ch h ä n d l c r k r e i s HansKöfter, Königstein i. Ts., Olmühlwcg 3. Inhaltsverzeichnis. Bekanntmachung der Geschäftsstelle des B.-V. betr. Titelseite des Bbl. S. 933. Artikel: Vierzig Jahre deutscher Buchhändler in Buenos-Aires. Von Gustav Krause. S. 933. Französische Kultureinfliisse im Ausland. S. 935. Sprachleben und Sprachschäden. S. 936. Neue Literatur zum amerikanischen Buch- und Schriftwcscn. Von Ludwig Schüz. S. 937. Besprechungen: Oatalo^ue Valckrag. S. 938 / VIeZZ's Inter national Directory. S. 938. Kleine Mitteilungen S. 938—939: Jubiläum Nud. Schoen- born's. Buchh., Sagan / Ausgleichsverfahren / Werbung im Kunsthandel / VI. Internationaler Kongreß der Fachpresse / Allsstellung / Ausstellung der Bremer Presse / Aus Frankreich / 51. Liste der Schund- und Schmutzschriften / Verbotene Druck schriften. P c r s o n a l n a ch r i ch t c n S. 939: Jubiläum Otto Thurm, Dresden. Sprechsaal S. 939: Führungslehrgänge / Umbenennung tür kischer Ortsnamen / Buchhändlerische Arbeitsgemeinschaften in Frankfurt a. M. Berantwortk. Schriftletter: Franz Wanne r. — Verlag: Der Börsenveretn der Deutschen Ruchhändler zu Leipzig, Deutsches BuchhänblerhauS. Druck: E. HedrichNachf. Sämtl. in Leipzig. — Anschrift d. Schriftleitung u. Expedition: Leipzig C 1. Gerichtsweg 26 iBuchhänblerhaus). Postschließfach 274/78 940
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