Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.09.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1930-09-27
- Erscheinungsdatum
- 27.09.1930
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19300927
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193009274
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19300927
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1930
- Monat1930-09
- Tag1930-09-27
- Monat1930-09
- Jahr1930
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
M 225, 27. September 1930. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. Börsenblatt s. d. Dtschn Buchhandel. Ausstellung der Bremer Presse in der Bücherstube Horst Stubbe i» München. — Zu den vielen bedeutende» Ausstellungen und Ver anstaltungen, die die Stadt München in diesem Sommer Einheimi schen und Fremden geboten hat, gehörte auch die einzige typographi sche Schau, die der Initiative Horst Stabiles zu danken war. In bezug auf räumliche Ausdehnung konnte» zwar die Erzeugnisse der Bremer Presse mit keiner anderen Ausstellung wetteifern: zwei Schränke und wenige Vitrinen genügten stir sie. Aber diese Drucke ans 17 Arbeitsjahren sprachen für den, der sie richtig verstand, eine ebenso lebendige und eindrucksvolle Sprache wie etwa die Sammlung Rohoncz oder die Ausstellung kostbarer Bücher in der Staatsbiblio thek. Diese Bücher, Typen, Initialen, Holzschnittillustrationen, Ein bände zeugen von intensiver Arbeit ebensosehr wie von untrüglichem Gefühl für Form und Wesen der Type. Mit Hofmanusthals »Wege und Begegnungen«, einem schmalen Bändchen, in 200 Ex. gedruckt und heute vollständig vergriffe», beginnt 1813 die Reihe der Hand- presscndrucke, und führt über Tacitus (1914), Faust <1820), Augustin (1825), Homer <1828) u. a. zur Lntherbibel und Deutschen Ver fassung (1829) und endet mit den konsöss von Blaise Pascal, die 1830 in 270 Ex. für die Vereinigung von Freunden der Bremer Presse gedruckt wurden. Seit der Gründung der Presse 1811 in Bremen — durch W: Wiegand und L. Wolde — sind 6 ver schiedene Schriften entstanden. Drei Antiguaschriften, wohl znrlick- gehcnd aus eine Grundform, aber sede für sich eine Individualität bildend, eine griechische Type lder kleinere Grad wird für Zitate verwendet!, die Bibelschrift (auch stir die Reichsvcrsassung verwendet) und die Liturgica sin dem demnächst erscheinenden Nissals Romanun, der Berlage Herder und Filser benutzt). Jede dieser Schriften steht in Harmonie zum Charakter und Rhythmus der Sprache, für die sie verwendet wird, zum Inhalt, den sie ausdrllckt. Lesbarkeit der Tupen, ein bis ins Letzte ausbalancierter Text, gleichmäßiger schwar zer Druck und bestes Papier vereinigen sich in allen Drucken der Bremer Presse zu einem Ganzen, das nur so und nicht anders gedacht werden kann. Hier triumphiert das Handwerk Uber die Maschine. Der einzige Schmuck, der Verwendung findet, sind in Holz ge schnittene Titel und Initialen — von Prof. Anna Simons ge zeichnet —, moderne Holzschnitt-Illustrationen wurden in Aeschylos Prometheus sehr glücklich mit der griechischen Type vereinigt. Die Maroquin- und Pergamenteinbände stamme» von Frieda Thiersch. — Diese typographisch einwandsrcicn, vollendeten Er zeugnisse haben außerdem einen hohen wissenschaftlichen Wert. Die Homerausgabe ist der einzige Druck auf Grund der Forschungen von Pros. vr. E. Schwach, die Lutherbibel ist eine von Pros. C. von Kraus besorgte Ausgabe, die von den Abschwächungen der späteren Jahrhunderte befreit ist; Augustins Livitas vsi ist seit dem Mittel- alter nicht wieder in Folio erschienen; der kritische Apparat stammt hier von Prof. vr. Weyman, usw. Alle Erfahrungen, die man aus der Handpresse mit den Luxus drucken machte, kamen später den im Verlag der Bremer Presse erschienenen Büchern zugute. Diese Werkdrucke befriedigen künstle risch und ästhetisch und sind keineswegs teurer als andere Bücher, dafür aber von besonderer Qualität. — Der Vorwurf, den mau den Handpressen gern macht, dass sic unzeitgemäß sind und snobistische Exklusivität fördern, kann bei der Bremer Presse nicht erhoben wer den: sie dient nicht nur dem Druck-Handwerk, sondern auch der Wissenschaft und wirkt durch ihre Verlagswerke geschmacksläuternd und erzieherisch aus weiteste Kreise. Die Ausstellung bei Stobbe zeigte dies alles mit schöner Deutlichkeit, und man kann nur wün schen, daß noch viele andere Städte diese Schau wiederholen. München. AnnemarieMetner. Aus Frankreich. — Ein sranzösischer Verlag gibt be kannt, bah er demnächst mit einem Buch herauskommen werde, das aus zwanzig ersten Kapiteln noch nicht veröffentlichter Romane bestehen wird. Dem Buch wird eine an den Verlag gerichtete Postkarte beigehestet sein, ver mittels welcher der Käufer dem Verlag Mitteilen soll, welches der zwanzig ersten Kapitel am meisten verspreche. Der' auf diese Weise gewählte Roman soll alsdann veröffentlicht werden. — Die Vorbereitungen für die »Tage des französischen Buches«, die bekanntlich im kommenden Frühjahr stattsinden sollen, werden weiter betrieben. Ein Hauptpunkt dieser Veranstaltung wird ein Gcdcnkbuch sein mit Beiträgen der namhaftesten Schriftsteller, dessen Herstellung namhafte Firmen stisten werden. Was den Charakter dieser »Tage des sranzösischen Buches« anbetrifst, so will mau ihnen die gleiche Bedeutung und ein ähnliches Gepräge geben wie den alljährlichen großen Ausstellungen. Sie sollen nicht nur ein ge schäftliches, sondern auch ein gesellschaftliches Ereignis werden. Man arbeitet also aus einen »Salon cku Invro« hin. Dieser Salon soll vor allem aus den Boulevards und den großen Plätzen stattsinden. Bei schlechtem Wetter sollen zur gleichen Zeit große Räume zur Verfügung gestellt werden, die des Grand Palais, der Oper usw. vr. Ue.-Paris. 81. Liste der Schund- und Schmutzschristcu (SO s. Nr. 215). (Gesetz vom 18. Dezember 1826) Lfde. Nr. Akten zeichen Ent scheidung Bezeichnung der Schrift Verleger Be merkungen 98 Prüft Nr. 108 OPSt. Leipzig vom 25.9.1930 >Die Insel«, Das Ma gazin der Einsamen. 5. Jahrg. Nr. 1, 2 Druckschrift als solche auf die Dauer von 12 Monaten. Verlag Friedrich Radszuweit, Berlin oder Martin Radszuweit, Berlin. Ablauf der Frist 27. 9. 1931. 99 Prüs- Nr. 109 OPSt. Leipzig Vom 25. 9. 1930 »Sexualerregung und Sexualbefriedigung« von Or. lnscl. Wil helm Reich. Münster-Ver lag, Wien. Leipzig, den 25. September 1830. Der Leiter der Oberprüsstelle. In Vertretung vr. Fabian. Verbotene Druckschristen. — Die noch vorhandenen Exemplare der Nrn. 228, 227, 231, 252 des Jahrgangs 29 der Tageszeitung »Die Rote Fahne« sowie die zu ihrer Herstellung bestimmten Platten und Formen sind im Nahmen des K 41 StG.B. unbrauchbar zu machen. sDeuisches Kriminalpolizeiblatt Nr. 750 vom 25. September 1830.) ?ersonalnackrickten. Jubiläum. — Am 15. September konnte Herr Otto Thurm in der Firma gleichen Namens in Dresden das 25jährige Jn- haberjubiläum begehen.— Am 3. Febr. 1862 als Sohn eines höheren Bergbeamten in Nahlendorf bei Roßbach, Kr. Weißenfels, geboren, tibersiedelte er 1871 mit seinen Eltern nach Teplitz in Böhmen, be suchte dort die Schulen und erlernte 1878 bis 1881 in der Firma H. Dominicus in Teplitz und Prag den Buchhandel. 1882 nahm er eine Stellung in der Mittler'schen Buchhandlung in Bromberg an, ging nach dem nach Strehlen i. Schles. und trat 1884 als Abteilungs leiter in die E. Morgenstern'sche Buchhandlung in Breslau ein, in der er 18 Jahre tätig war. Nach kurzer Selbständigkeit in Wien arbeitete er in der Buchhandlung Speyer L Peters in Berlin und Albert Neubert in Halle. Am 15. September 1905 machte sich Herr Thurm dann durch den Ankauf der Buchhandlung G. Stoll (Beutels pacher) in Dresden selbständig. Seine reichen Erfahrungen aus dem Gebiete des Lesezirkelwesens veranlaßten ihn, den Zirkel durch Füh rung von etwa 100 verschiedenen Zeitschriften auszubauen; im Laufe der Zeit übernahm er fast alle Lesezirkel Dresdens. Gleich 1905 glie derte er dem Geschäft ein Zeitschriften-Antiquariat an, das beson ders reich an technischen, Kunst- und belletristischen Zeitschriften ist. — Der Jubilar ist noch gesund und rüstig im Geschäft mit Unterstützung seines Sohnes tätig. Er hofft bestimmt, im Jahre 1936 das 50jäh- rige Geschäftsjubiläum feiern zu können. Sprecbsaal FiihrungslehrgSnge. Ich habe schon vor Jahr und Tag an dieser Stelle darauf hin- gcwiesen, daß die Fremdeuführuug einer derjenigen Berufe fei, die sich sllr Frauen besonders eignen; weiß auch, daß dieser Beruf schon an einzelnen Stellen ausgeiibt wird und daß beide: Frauen und Publikum, damit zufrieden sind. Es sind mir damals auch aus Buch händler-Kreisen einige Anfragen zugcgaugeu, manu und wo ein Lehrgang zur Vorbereitung aus solch einen Berus einmal stattsindc? Ich will zuerst noch einmal aussprechen, welches Interesse ich sllr den Buchhandel hier annehme. Die Führung sollte vom Ortsbuchhandel zentralisiert sein. Orts fremde, die zu den Sehenswürdigkeiten gelange», über die Land schaft, die Stadt, ihre Geschichte, ihre Denkmale jeder Art sich unter richten wollen, sollen wissen, daß der Buchhandel die Führung vermittelt: daß man sich also au eine Buchhandlung zu wenden hat, um die Führung zu bekommen. 939
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder