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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.09.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1930-09-27
- Erscheinungsdatum
- 27.09.1930
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- Deutsch
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X! 225, 27, September IWO. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. Dtschn Buchhandel. Entscheidungen gut zu handhaben ist. Die Beispiele sind weit zu- sammengctragen, tatsächlich von Luther bis ans das heutige Zei tungsdeutsch. Ganz einfache Fehler des Geschäftsbriefstils werden besprochen, die sich täglich wiederholen: »Teile hierdurch mit«, »füge hierdurch ergebenst an«. Von hier aus geht es bis zu schwierigeren, stilistischen Erscheinungen wie der »Hanptwörterkrankheit«, der Neigung, Begriffe und Abstrakta zu bilden, statt Zeitwörter zu be nutzen. In dein Aussatz von Ehlers (Bbl. Nr. 75) sind dazu seinerzeit schon Beispiele angeführt worden (»Zur Vorführung gelangen« statt »vorfllhrcn«). — Hier ist nun auch die Grenze des Buches. Es geht auf S p r a ch r i ch t i g k e i t, es ist vorwiegend gra m m a - tisch. — In der Stilistik liegen aber, gerade wenn man an die aufgeputzte Sprache der heutigen Propaganda denkt, die schlimmsten Fehler! Den Buchhandel braucht man nur an die Übertreibungen und die Redereien mancher Werbedrucksachen oder Anzeigen zu erinnern. Im »Rundbrief der Jungbuchhändlcr« ist neulich wieder ein solcher »Fehler« festgehalten worden, eine ge radezu barbarische Phrase über ein neues Kriegsbuch. Gegen diesen Krebsschaden ist wohl noch an keiner Stelle mit dem genügenden Nachdruck etwas gesagt worden! XV. L. Neue Literatur zum amerikanischen Vuch- und Schriftwesen. Von Ludwig Schüz (Chicago). ckones, Llewell^n. Low to reack Looks. New Vork, W. W. Norton L Oo. 1930. 13, 229 8. 8° Leinen. Z 2.50 Der Journalist Llewellyn Jones, von dem im vorigen Jahr die geistvolle Publikation »Low to eritieire Looks« erschien, verzichtet erfreulicherweise in seinem obigen neuen Werk darauf, literarische Empfehlungen in Form einer Aufstellung der »Fünfzig« oder »Hun dert besten Bücher« zu geben. Solches Unternehmen hat sich bekannt lich schon als undankbar erwiesen. Jones, der wohl weis;, das; Bücher nnd deren Besitz an einen schmalen Platz im amerikanischen Leben gedrängt sind, will seinem Publikum das Bücherlesen schlechthin als eine Lebensfreude, eine Lebensnotwendigkeit, als eine Heran bildung der Persönlichkeit und eine leicht erlernbare Kunst nahe bringen. Sein Buch hat etwas wie volkserzieherischen Wert, denn es zeigt — neben der Klassifikation der Weltliteratur und ihrer großen Autoren — die ideelle Auswirkung der schönen Literatur und Poesie sowie die Zeitlosigkeit guter alter Werke. Es unterrichtet ferner über Erstausgaben und moderne populäre Editionen, es spricht von der Bedeutung des wissenschaftlichen und philosophischen Lesens, wie es endlich das Buch als Schönheitsobjekt, vom Gesichts winkel des Druckes und Einbandes gesehen, herausstellt. Jones, der sich von der Hebung des Bücherbesitzes und der Entwicklung der »Lesekunst« beim amerikanischen Volk kulturell äußerst viel ver spricht, hat sich hier einer nachahmenswerten Aufgabe unterzogen. larg, William. American Lirst Lckitions and tkeir Driees. Odieago, W. larx, 1930. 114 8. KI. 8° K 5.— Das im vorigen Jahre erschienene umfangreiche Werk Merle Johnstons über amerikanische Erstausgaben, das eingehend Bücher von 105 Autoren beschreibt, hat den Nachteil, daß es keine Preise bringt. Der Chicagoer Buchhändler Targ hilft dem in seinem Büch lein, das die Erstausgaben der Hauptwerke von 225 Autoren des 19. und 20. Jahrhunderts, von Washington Irving bis,zu den Dramen Eugen O'Neills, verzeichnet, dankenswert ab. Die Titel sind knapp gegeben, hier und da mit kurzen Bemerkungen, während die Preise keine eigentlichen Auktionsergebnisse darstellen, sondern möglichst objektiv als jeweilige Durchschnittsansätze vom Verfasser angenommen sind (»result in pari ok a elose stuck^ ok kunckrecks ok catalogues ancl reeorcks«). Die Vorrede spricht von warmer Bttcherneigung und sieht steigende Bedeutung und Bewertung der amerikanischen Erstausgaben in naher Zukunft. d4ott,LrankL. ^ Listor^ ok American Uagarines. 1741— 1850. Illustrateck. New Vork, ^ppleton L Do. 1930. 18, 848 8. 8° Leinen. § 10.— Das umfangreiche Werk kommt aus berufener Feder, denn der Autor ist Direktor der »8ekool ok ckournalism« in Iowa City. Es stellt die Geschichte der Entwicklung des Zeitschriftenwesens in Ame rika bis zum Jahre 1850 dar und spiegelt ein gut Stück Kultur geschichte der Vereinigten Staaten wider, namentlich in der 2. Abtei lung, die der Verfasser »Periode des Nationalismus und der Expan sion (1794—1850)« nennt. Kein anderer als Benjamin Franklin hatte den ursprünglichen Plan, der dürftigen literarischen Produktion der Zeitungen aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts durch Heraus gabe einer monatlichen Zeitschrift abzuhelsen, den er im Februar 1741 mit seinem wohl vorbereiteten »Oeneral IVlagarine anck Listorieal Dkroniele kor all tke Lritisk Llantations iu America« in die Tat umsetzte, allerdings mit der Enttäuschung, daß ihm der Drucker Andrew Bradford drei Tage zuvorkam mit der Veröffentlichung seines >Montd1z7 View ok tke Lolitieal 8tate ok tke Lritisk Oolonies«. Diese beiden Journale sind somit tatsächlich als die ersten periodisch erschienenen Zeitschriften in Amerika anzusprechen. Mott hat sein Buch gut gegliedert und es mit kulturhistorisch wertvollen Abbil dungen versehen. Möglichst vollzählig sind die Revuen aller Wissen schaften und Richtungen besprochen, von den ersten Magazinen an, die sich textlich zumeist auf Wiedergaben aus Zeitungen, Büchern und Pamphleten beschränkten, bis zu den bedeutsamen politischen Jour nalen der vierziger Jahre. Das auch typographisch und vor allem auch verlagsgeschichtlich interessante Werk bringt eine übersichtliche chronologische Liste aller aufgeführten Zeitschriften. Ein zweiter Band — von 1850 bis zur Gegenwart — soll in späterer Zeit folgen. IVledlurtrie, Douglas 6-, anck widert L. ^llen. ckotkam IVleeker, Pioneer Printer ok Kansas. Witk illustrations. Oki- eago, Lznieourt Dress. 1930. 169 8. gr. 8° Leinen. 650 Kx. Z 6.- Douglas C. McMurtrie ist in seinen druckgeschichtlichen For schungen ungemein fruchtbar, wie cs seine eingehenden Darstellungen über die Anfänge der Typographie in den Staaten Louisiana, New Mexico, New Jork und Wisconsin erkennen lassen. Wenn er kürzlich wiederum im Verein mit Albert H. Allen eine einschlägige Arbeit über die ersten indianischen Drucke des heutigen Staates Kansas vor legt, so haben beide Autoren das Verdienst, erstmalig interessante Einzelheiten über die frühesten Druckerzeugnisse (und ihren Her steller) des damaligen sogenannten Indianer-Territoriums ans Licht gebracht zu haben. Die Untersuchungen basieren in der Hauptsache auf dem unlängst aufgefundenen und sorgfältig geführten Tagebuch des Missionsdruckers Jotham Meeker, der in den Jahren 1834—54 als Leiter der »Baptist Mission Preß« tätig war, die abwechselnd in Shawanoc, Stockbridge und Ottawa ihren Sitz hatte. Die den histo rischen und technischen Ausführungen McMurtries beigegebene Biblio graphie von 89 Titeln, fast alle in indianischen Sprachen, zeigt, daß erst im Jahre 1834 das erste Buch in dem immensen Territorium ge druckt wurde. Aus der Missionspresse gingen dann später meist er bauliche und grammatische Werke sowie Übersetzungen hervor, von denen mehrere Textseiten hier abgebildet sind. Soweit Exemplare der Druckerzeugnisse Meekers in Bibliotheken nicht auffindbar waren, unternahm Albert H. Allen die bibliographische Beschreibung auf Grund der genauen Angaben des von ihm bearbeiteten Meeker'schen Tagebuches, das in Auszügen dem hübsch ausgestatteten Werke bei gegeben wurde. Dukkus, L. L. Looks. Ikeir plaee in a Deinoeraex- Loston, Lougkton Wkklin Do. 1930. 225 8. 8° Leinen. Z 2.— Der Autor, der im Aufträge der Carnegie Corporation eingehende Untersuchungen über das amerikanische Bücherwesen vom kommer ziellen und ideellen Standpunkt aus unternahm, kommt — wie so manche besorgte Stimmen der letzten Zeit — zu dem Schluß, das; Amerika keine bücherlesenöe Nation ist. Er schreibt diese Tatsache weniger der Apathie des breiten Publikums zu — nach seinen Erfah rungen haben Millionen Jankees unbewußt das Verlangen nach guter Buchlcktüre — als vielmehr dem mangelnden System der Verleger, weite Volkskreise durch zielbewußte Propaganda zu er fassen und anzuregen. Duffus' Buch ist daher in weitem Sinne eine Aufforderung an die Verleger, Bibliothekare und Buchhändler, durch sorgfältige Prüfung des Lesegebietes und geeignete Anzeigen und Vertrieb breite Schichten mehr lesewillig zu machen, kulturellen Dienst am Volk zu tun. Daneben gibt der Verfasser eine gedrängte Geschichte des amerikanischen Buchhandels seit der Kolonialzeit. Er erweist sich ferner als ein gründlicher fachlicher Kenner des Verlags buchhandels und seiner Methoden, des Vertriebs, der Autoren, der Statistik, der Einrichtung der Buchklubs (von Deutschland ausgehend) sowie des entwickelten Standes der amerikanischen Bibliotheken. Duffus, der auch novellistisch hervorgetreten ist, scheint sich hier auf seinem eigensten Gebiet zu befinden. Drepperck, Dari W. Larlz^ ^inerioan Prints. Witk illustra tions. New Vork, Denturz? Do., 1930. 20, 232 8. 8" Leinen. § 4.- Das Buch ist seiner persönlichen Form und den Abbildungen nach ein kleines Kunstwerk, ein Kunstlexikon, das erste in seiner Art. Im Nahmen einer Geschichte der frühen amerikanischen Graphik, von ihren Anfängen etwa 1630 bis zum Jahre 1860 ist hier ein gutes Spiegel bild der mannigfachen Kunstblätter gegeben sowie eine Erklärung der verschiedenartigen graphisch-technischen Verfahren. Gründliche Stu- 937
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