Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.03.1929
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1929-03-26
- Erscheinungsdatum
- 26.03.1929
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19290326
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192903262
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19290326
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1929
- Monat1929-03
- Tag1929-03-26
- Monat1929-03
- Jahr1929
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Fr 72, 26, März 192S. Redaktioneller Teil, Börsenblatt f.d.Dtschn.Buchhandel. der Verband bei der Behandlung solcher Gegenstände aufwies. Den Versuchen, einen deutschen Sortimenterbund zu gründen, stand der Verband dauernd ablehnend gegenüber. Er nahm die gleiche Stellung dem 1909 geplanten Sortimentsausschuß gegen über ein und war froh, daß statt dessen die besondere Herbst tagung der Kreis- und Ortsvereine eingerichtet wurde. Den Pro testen aus den Reihen der Kreis- und Ortsvereine gegen die Er klärung der 47 Verleger, die erfolgte, als der Vorstand des Bör- senvereins die größten Auswüchse in der Ausnutzung der 88 11 und 12 der Berkaufsordnung zu beseitigen suchte, schloß sich der Verband nicht an. Er war Gegner des Börsenvercinsvorstands in dessen Stellung, die Warenhäuser an den Buchhandel anzu schließen. Von besonderen Kriegsmaßnahmen zu Beginn des Kriegs hat sich der Verband serngehalten, er lehnte es ebenso ab, das Publikum zu schnellerer Bezahlung der ausstehenden Rechnungen aufzufordcrn. Der Wirkung einer Verordnung, die den ministe riellen Behörden und Instituten Sparsamkeit zur Pflicht machte und übertrieben ausgelegt wurde, trat er entgegen und mit Er folg, In der buchhändlerischen Mustermesse (»Bugra«-Messe) sah der Verband ein erfolgloses, das anerkannte Sortiment schädi gendes Unternehmen. Der Verband zeigt im Wechsel der Jahre und der leitenden Persönlichkeiten entschlossenes Borangehen und, wie sich mehrfach im vorangehenden zeigte, selbständige Stellung. 1900 beschloß er als Ziffer 3 seiner Verkaufsbestimmungen die Gewähr eines Skontos bis zu 5N »auf Verlangen«; er mußte darauf verzichten, sodaß als einziges Neues der Satzungen und Verkaufsbestimmun gen von 1901 der 8 9, das Verhältnis zwischen Verband und Dresdner Verein betr,, ist, Rudolf Heinze trat sein Amt mit dem Programm an, in Sachsen mit der gänzlichen Aufhebung des Kunden- und Bibliothekenrabatts voranzugehen. Im März 1902 beschlossen Sächsischer Verband und Dresdner Verein in Er wartung der Zustimmung aller Kreis- und Ortsvereine die Ab schaffung jeden Rabatts oder Skontos an Private auf Bücher, Zeitschriften oder andere Gegenstände des Buchhandels vom 1, Juli 1902 oder 1. Januar 1903 ab. Sie blieben damit ziem lich allein und setzten an Stelle des vorigen Beschlusses den des nur 2Aigen Skontos bei Barzahlung oder längstens halbjähr licher Ausgleichung, und ztvar mit Ausschluß der 3 Mark oder weniger kostenden Gegenstände sowie der Schulbücher, Lehrmittel und Zeitschriften. Diese Verkaufsbestimmungen jedenfalls be währten sich, aber eben darum wies Rudolf Heinze 1903 auf das doppelte Ziel der Beseitigung des noch zulässigen Skontos und der Herabsetzung des beigen Bibliothekenrabatts hin. Der Ver band nahm Bestimmungen in seine Verkaufsbestimmungen auf, die über die vom Börsenverein geschützten hinausgingen, und setzte auf Zuwiderhandlungen, die nicht auf Grund der Verbands oder Börsenvereinssatzungen (Ausschließung, Sperre) behandelt werden mußten, eine Konventionalstrafe von 10—15 Mk. Den Vorstoß, den Rudolf Heinze unternommen hatte, das Ziel zu er reichen, das er nach seinem Scheitern erneut aufgestellt hatte, unternahm nach ihm Albert Diederich, und selbst zehn Jahre nachher hatte es noch so den Charakter des Vorstoßes, daß man es von dritter Seite gewissermaßen damit entschuldigte, daß Diede rich eben eine Kraftnatur sei. Sein Amt war 1914 abgelaufen; er übernahm es noch für ein Jahr; 2. Vorsitzender wurde Focken, der von da ab, 1920/21—22/23 als Schriftführer, im Vorstand bleibt. Diederich beantragte 1914Aufhebung jeden Kundenrabatts; es wird vertagt. 1915 wird Diederich in Anbetracht der Kriegs zeit in Widerspruch zu den Satzungen wiedergewählt. Er be antragt Abschaffung von Behördenrabatt und Kundenskonto. Jenes wird auf gelegenere Zeit aufgeschoben, dieses angenommen. Im Februar 1917 erfolgte die Verbandseingabe an die Regie rung, in der um den Verzicht auf den beigen Behördenrabatt er sucht wurde, zu Pfingsten erklärte die Regierung Ihr Einverständ nis. Erhalten blieb der Rabatt von 714 ^ für Bibliotheken mit mehr als 10 000 Mk. Jahreshaushalt, der 1920 aufhören sollte; der Verband setzte diese Bestimmung ausdrücklich nicht in den Text seiner Verkaufsbestimmungen, sondern als eine nur noch für kurze Zeit geltende Ausnahme in eine Fußnote. 1918 wurde Diederich abermals und zuletzt nochmals 1921 auf drei Jahre wiedergewählt, sodaß er im ganzen von 1908 (oder 1907) bis 1924 1. Vorsitzender war. Im Laufe der Kriegszeit verstummten schließlich die Schlcu- dereibcschwerden gegen Sortimenter; die Not der Zeit selbst sprach ihr Wort; nicht dagegen die wegen Unterbietung des Laden preises bei direkter Lieferung an Anstalten und Behörden durch den Verlag, und mehr denn je wurde auf das einzige Mittel hin gewiesen, das helfen könne, die Abänderung der Satzungen des Börsenvereins. In den Nachkriegsjahren stieg die Flut der kleinen und kleinlichen Beschwerden gegen Ortsgenossen, auch Buchhandlungen und Warenhäuser so an, daß der Verband an die Persönliche Selbsthilfe der Mitglieder appellierte. Für die Teuerungszuschläge setzte sich der Verband so stark ein, daß er nicht nur ihn selbständig zu erhöhen, sondern, wenn der Börsen verein weiterhin den verschlechterten Bezugsbedingungen, die den Zuschlag wirkungslos machten, seiner Nichteinhaltung überhaupt gegenüber nicht eingriffe, Schadenersatzklage gegen den Börsen verein in Aussicht stellte. Die Anwendung der Schlüsselzahl ist zuerst in der Hauptversammlung 1921 des Verbands vorge schlagen worden. Mit dem Ende der Zeit, in der Diederich 1. Vorsitzender war, war die Zeit der »Bewegung«, die 1878 begann, die Ver bandsaufgabe, die 1879 übernommen wurde, in einer in sich vollendeten Weise abgeschlossen und — wenn man das Damals als Gegenwart empfindet, und es liegt noch nahe: freilich auch — eine neue im Entstehen. Das Ziel der »Rabattpolitik», das 1879 aufgestellt worden war, war erreicht. War mit dem Ziel er reicht, was mit dem Ziel erreicht werden sollte? Wie Klagen und Beschwerden vor dem Beginn sich ausbreitetcn, fließen die Klagen und Beschwerden über Unterbietung des Ladenpreises, Umgehung des Sortiments, Rabatt- und Ziclvcrkürzung, Schul-' büchergeschäft u. a. über das Ende hinweg. In welcher Weise dies im Verband, in Hayno Focken zum Ausdruck kommt, kann in der Zukunft als das nicht am wenigsten Bemerkenswerte und vielleicht als das Bemerkenswerteste in der Entwicklungsgeschichte des Verbands erscheinen, soviel wir sie heute übersehen können. Den Kämpfern der Geschlechter der Kröner und Brockhaus ge bührt Dank, Dank und Ehre dem Führer Albert Diederich, seinem Vorläufer Rudolf Heinze, den Männern, die dem Verband so aufopfernde und hochstehende Arbeit gewidmet haben wie Erich Ehlermann, der Geschichte gebührt, daß man sich Rechenschaft darüber gibt, was sie bieten konnte und nicht bieten konnte und die Lehre daraus zieht. Inwieweit die angedeutete Stellung später als entwicklungsgeschichtlich kennzeichnend erscheinen wird, läßt sich heute nicht bestimmen. Der Kampf ist keineswegs aufge geben, aber es tritt ein Ton hinzu, den man noch nicht gehört hatte. Focken, mit her Ruhe einer tiefen Einfühlung, spricht von vollen Aktentaschen, äußerer Erneuerung, begrenztem Wert theo retischer Ausbildung, Sommerakademien und Freizeiten, auf denen Persönlichkeiten, auf die es ankommt, nicht gefördert wer den, theoretischem Staub, langatmigem Theorctisicrcn, aufge bauschter und gänzlich überflüssiger Problematik; er spricht vom warmen Verstehen, von sittlichen Grundsätzen, vom guten Willen, von innerer Erneuerung, von Ausbildung, die praktisch sein müsse und Werbekursen, die sich im Rahmen praktischer Aus bildung halten müßten, vom wohlgeleiteten Betrieb, der allein Schwerpunkt aller Ausbildung sei. In Dresden, Chemnitz, Meißen, Plauen, Zittau, Bautzen, Freiberg, Limbach, im Rittersaals auf dem Ohbin hat der Ver band seine Versammlungen gehalten. Geselliges Beisammensein, festliche Veranstaltung hat die Versammlungen auch des Säch sischen Verbands begleitet und verschönt. Was Perthes und Frommann von Zusammenkünften über ihre Bedeutung im Dienste des Handels hinaus gedacht und gesagt haben, ist im Buchhandel lebendig, und deshalb war es schön nicht nur auf dem Opbin und dem Gipfel des Fichtclbcrgs, sondern auch in Limbach, er hatte und hat auch hier seine Kapazitäten, Frohge müter wie Bräuninger, Jos. Feiler, Ad. Beschoren, der 1918 fiel, und einen Verbandsdichter H. F. SSI
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder