Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.08.1917
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- 1917-08-17
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- 17.08.1917
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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VSrlknblau s. d. Dtzchn. Buchh-r.d-:. Redaktionell» Teil. Pik 191, 17. August 1917. vorzüglich redigiert ist, kann diesem Mangel nicht abhelfen. Sie kommt auch nie so schnell an die Front wie die Heimatzeitungcn, die von den Soldaten durch die Post oder unter Kreuzband be zogen werden. Der Zweck, der seinerzeit zu der Schaffung von Feld- und Armeezeitungen führte, bestand darin, ein Bindeglied zwischen Heimat und Feld zu schaffen und dein Soldaten Unterhaltungs- stoff zu bieten. Beides ist durch die lange Dauer des Krieges, wenigstens in dieser Form, überholt worden. Eine Reihe Hei matzeitungen, die an den Peripherien unserer Grenzen er scheinen, gingen zu den sogenannten »Kriegsausgabcn« über, in denen sie den Soldaten täglich die neuesten politischen Neuig keiten und Kriegsnachrichten vermitteln und einen guten, wenn auch begrenzten Unterhaltungstcil anschließen. Weiter kann man in jeder Feldbuchhandlung bis nahe hinter der Front die neuesten Nummern unserer bedeutendsten Tageszeitungen kau fen. Wie groß das Interesse für alle diese Zeitungen ist, zeigen der große Umsatz und die hohen Auflagen, die diese Zeitungen allesamt haben. Durch die lange Dauer des Krieges kommt jedoch ein wichtiges Moment in Betracht, Der Soldat will heute nicht nur zur Unterhaltung lesen, er will aus ihrem politischen Teil ersehen, wie sie zu den einzelnen Fragen steht, die auch ihn täglich und stündlich berühren und inter essieren. Er will in seiner Zeitung die großen weltbewegenden Fragen behandelt sehen, und zwar von seinem Parteislandpunkte aus, wie es bei uns nun einmal — man mag das schön oder nicht schön finden — durch den langen Streit um die Kriegs- ziele hervorgerufen worden ist. Das können die Feld- und Armeezeitungen nicht; daher in der Front als Folge aller dieser Erscheinungen das Anwachsen und die Nachfrage nach der aus gesprochenen Parteipresse, Der unterhaltende Stofs, der heute den Soldaten durch die Feld- und Armeezeitungen geboten wird, könnte leicht auf andere Weise beschafft werden. In erster Linie sollten die Buchhändler Bücher hinaussenden, gute und billige, sie werden genügenden Absatz finden. Dazu könnten auch die Bestände der alten Unter- haltungs- und schöngeistigen Literatur mit verwendet werden. Es steckt noch viel Gutes in den Lagern, ohne daß man zu alten Schmökern seine Zuflucht zu nehmen brauchte. Wie stark das Bedürfnis nach guter Unterhaltungsliteratur sich im Felde be merkbar macht, ist zu oft betont worden, als daß es besonders unterstrichen zu werden brauchte. Außer den Buchverlegcrn aber sollte den Heimatzeitungen geholfen werden. Da kann und muß auch die Militärbehörde mittun. Das Eingehen einer Reihe von Feld« und Armee zeitungen ist sicher kein Schaden — dem Buch- und Zeitungs- ocrlag in der Heimat aber wäre mit den dadurch gesparten Papiermengen schon in mancher Hinsicht gedient. Verein Volkslesehalle, e. V., Braunschweig: Siebenter Jahresbericht 1916 —1817. 8°. 20 S. Konnten wir bereits aus dem Jahresbericht der Städtischen Zen tralbibliothek in Dresden jvgl. Bbl. Nr. 128> entnehmen, daß das Interesse des Publikums für die Bücherwclt im Kriege nicht nur nicht nachgelassen, sondern sogar eine Steigerung crsahrcn hat, so erbringt uns der vorliegende andere Bericht eine weitere Bestätigung dieser Feststellung. Im crstcrcn Falle handelte cs sich um ei» städtisches Un ternehmen. Hier haben wir es mit einer gemeinnützige» Gesellschaft zn tun, die ihre Arbeit mit Hilfe von Stiftungen und Beiträge» lei stet. Diese Arbeit muß umso mehr anerkannt werden, als die Leitung der Volkslcschallc und der angcgliedcrtcn öffentlichen Bücherei in tech nisch vollkommen bibliothekarischer Weise dnrchgesiihrt und eine ge naue Statistik der Entleihungen ausgestellt wird. Diese Statistik ist in vieler Beziehung lehrreich für die Zustände im Kriege, aber auch für die Zukunft im Frieden. Bet einem Bücherbestand von 14 866 Bänden betrugen die Ent leihungen 143126 Bände, eine Ziffer, die, ebenso wie bei der Städti schen Zentralbibliothek zu Dresden, vorher, auch im Frieden, nicht er reicht wurde. Sehr bemerkenswert, wenn auch durch de» Kriegszu stand erklärlich, ist die Verschiebung im Prozentsatz der Anteilnahme weiblicher Leser. Während dieser im ersten Betriebsjahr noch nicht 36"/« betrug, ist er im letzten auf 48,83 "/> gestiegen gegenüber 86,47 °/« männlicher Leser, so daß fast eine völlige Gleichheit in der Benuber- zahl beider Geschlechter eingetreten ist. Im einzelnen gibt die ans 978 der nebenstehenden Seite abgedruckte Statistik der Bücherentleihungcn nach BerusSgruppe» und Literaturgebieten allerlei wertvolle Auf schlüsse. Bemerkenswert, wenn auch nicht verwunderlich, ist die Bevorzu gung der Unterhaltungsliteratur durch die Frauen und deren ver hältnismäßig geringes Interesse für die belehrende Literatur jeder Art. Eine Ausnahme bilden nur die Lehrerinnen mit 32,81"/« beleh render Literatur von den entliehenen Bänden. Aber auch hier über wiegt der Bedarf an Unterhaltungsliteratur mit 67,18°/, um über das Doppelte. Der Bedarf an belehrender Literatur ist bei Lehrern und in de» akademischen Berufen, bei Gelehrte», Schriftstellern und Künstlern am größten und beträgt bei Lehrern 38,67 °/«, bet den übri gen 46,78 "/«. Wie sehr bas allgemeine Interesse sllr Naturwissen schaften vielfach überschätzt wird, beweist die Höchstzisfer von 556 ent liehenen Bänden <— 4,16 "/«) durch Studenten, Seminaristen und Schü ler. Hierin dürste freilich »ach dem Kriege eine bedeutende Verschie bung eintreten, wenn erst die vielen erwachsenen jüngeren Leute, Schüler und Studenten, zurllckgekehrt sein werden, und wenn sich das Allgemeininteresse wieder von den politisch-geschichtlichen Ereignissen und Fragen der Gegenwart abwendet. Eins dürfen wir aus der Gesamtstatistik dieser Bücherei entneh men, eine gute Vorbedcutuug für die Zeit des Friedens. Noch mehr als bisher wird nicht nur der Gebildete, sondern auch die breite Masse des Volkes nach literarischer, wissenschaftlicher und sachlicher Vertie fung streben, um im erheblich verschärften Wett- und Daseinskampse mit dem Auslände bestehen zn können. Was heute in dieser Beziehung die öfsentlichcn Lesehallen und Bibliotheken für die Befriedigung der Be dürfnisse weitester Volkskreise leisten, kann getrost als erfolgreiche Pionierarbeit betrachtet werden. Mit diesem allgemeinen Bedürf nisse muß und wird auch die Freude am Besitze des Buches wachsen und sllr den Buchhändler, der die Zeichen seiner Zeit versteht, jener materielle Vorteil erwachsen, der ihm zugebilligt werden muß, wenn er seine Mission als Kulturträger und Diener der Allgemeinheit des Volkes voll und ganz erfüllen soll. Wenn der Braunschweiger Verein Bolksleschalle e. V. noch neben bei billige Theatervorstellungen, Vorträge, Konzerte »sw. veranstaltet, so folgt er damit dem Beispiele so mancher rührigen Buchhändler, die schon längst derartige Veranstaltungen als im Interesse ihres Berufes liegend gern nnd mit Erfolg dnrchgesiihrt haben. Kurt Loelc. Kleine Mitteilungen. Der neue Leiter des Kricgsprcjseamts. — Durch A. K. O. vom 14. August ist Major im Gcncralstabe Wuerz mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Kriegsprcsscamts beauftragt worden. Ausschuß der Kricgswirtsthaftsstelle für das Zcitungsgcwcrbc. — In de» Ausschuß der zweiten Abteilung hat der Reichskanzler nach stehende Herren berufen: Georg Elsner-Berlin, H. E. Habcrland-Leip- zig, Ferd. Schreiber-München, Paul Schumann-Stuttgart, Gcheimrat Karl SiegiSmund-Beritn und vr. Franz Ullstein-Berlin. Der Aus schuß wählte Gcheimrat Karl Siegismund zum ersten nnd Paul Schu mann zum zweiten Vorsitzenden. Büchcrstcmpel ln Österreich. — Die Korporation der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalienhändler erläßt unterm 4. August in der »Ostcrr.- ungarischen Buchhändler-Corrcspondenz« nachstehende Bekanntmachung: Wir bringen zur Kenntnis, daß mit Rücksicht ans den Beschluß der Kor- porationsvorstchung vom 2. August 18! 7 für die P a n s ch a l i c r n n g des B ii ch c r stc m p c l s vom 1. Juli 1917 ab ei» Betrag von 4 Prozent des Steuersatzes der Erwerbstcner i» Anrechnung gebracht werde» wirb. Die Abrechnungen werden in der nächsten Zeit zum Inkasso vorgelcgt werden. Wir bemerke» ausdrücklich, daß dieses Pauschale dafür zu bezahlen ist, daß die dem Übereinkommen beigctretenen Mitglieder unserer Kor poration ihre sämtlichen Bücher sHanpt-, Hilssbücher, fliegende Konti usw.j nicht zu stempeln brauchen. Als Ersatz dieses Bllchcrstempels kommt eben die Pauschalgebühr in Anrechnung. Die Post im besetzten Gebiet. — Dte Zahl der Orte mit Postan stalten in den besetzten Gebieten im Osten beträgt nach einer neuen amtlichen Zusammenstellung 265. Davon kommen auf das General gouvernement Warschau 84 Postanstalten, auf das im k. u. k. Militär- Generalgouvernement Lublin 83 und aus das im Postgebiet Ob. Ost 38. Zwei Postämter hat lediglich Warschau, wo sich auch ein besonderes Telegraphen- und ein besonderes Fernsprechamt befinden. Das deut sche Postamt Dcmblin ist im Militär-Generalgouvernement Lublin ge legen. Es ist nur sür die Feldpost bestimmt.
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