Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.10.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-10-29
- Erscheinungsdatum
- 29.10.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19201029
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192010293
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19201029
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1920
- Monat1920-10
- Tag1920-10-29
- Monat1920-10
- Jahr1920
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
X- 244, 29, Oktober 192», Redaktioneller Tei! eigentlichen Käuferstreik gesprochen werden kann, so mußten wir doch eine sehr starke Zurückhaltung im Bücherkaufen feststellen, die aber damit zusammenhängt, daß eben der Zwangskurs im Verhältnis zum Tageskurs zu hoch war, als daß teure Werke noch beim Ausland sortimenter gekauft werden könnten. Bei aller Anerkennung der von den Herren Referenten vor gebrachten Gründe kann ich nun, da die B, s, A, einmal da ist, nicht für deren sofortige Abschaffung eintreten, sondern ich bekenne mich als Freund eines allmählichen Abbaues, Die Gründe, die mich hierzu veranlassen, sind folgende: Solange der Kurswert der Mark so ties steht, wäre für uns Schweizer Sortimenter die Verdienstspanne zu klein. Das haben wir Ende letzten Jahres gesehen, als deutsche Bücher in Menge zum Kurs 1» und darunter verlaust werden sollten und wir, um unsere erhöhten Spesen zu decken, einen Kurs von 20 an setzten. Als weiterer Grund, der für allmählichen Abbau spricht, ist die Tatsache zu nennen, daß viele Lagerergänzungen mit Partieartikeln zum Kurs 50 eingekauft sind und nun mit Verlust verkauft werden müssen. Ich erlaube mir, Sie vor allem an unser Vereinssortiment in Olten zu erinnern, welches im letzten halben Jahre große Lager- bestellungen vorgenommen hat und dessen Bestände sich naturgemäß nur langsam absetzen lassen. Auch die immer mehr Nachahmer findende Maßnahme deutscher Verleger, besondere Auslandsfrankenpreise festzusetzen, verursacht uns bei manchen Artikeln größere Valutaverluste am Lagerbestande, Es ist interessant, daß gerade solche Verleger, welche im letzten Jahre die Einführung der Balutaordnung nicht genug befürworten konnten, nun die ersten waren, welche durch Schaffung solcher besonder» Schweizerpreise mit dem Abbau begonnen haben. Ich bedaure, daß die Herren Verleger, an deren Adresse wir uns richten, heute nicht anwesend sind. Die Zusicherungen aber, die uns vorhin von Herrn Or Meiner gegeben worden sind, daß uns durch die Differenzierung der Baluta- zuschläge ein Entgelt für entstandene Lagerverluste geboten werden soll, nehmen wir einstweilen gerne entgegen, j Herr Theodor Weitbrecht (Hamburg): Gern und ! dankbar er kenne ich an, daß der Berbandsvorstand diesen Punkt auf die Tages ordnung gesetzt hat, einen Punkt, der für den Exporteur von großer Bedeutung ist, und mit Interesse sind wir den Rednern gefolgt. Aber wir können uns dem Eindruck nicht verschließen, daß diese Frage besser im kleineren Interessentenkreise erörtert werden sollte. Führen wir die Debatte weiter, so kommen wir zu endlosen Aussprachen, und es geht uns sehr viel kostbare Zeit verloren. Ich stelle daher den Antrag, daß wir diesen Punkt von der Tagesordnung absetzen und daß die beteiligten Kreise sich mit dem Börsenvereinsvorstand und der Außenhandelsnebenstelle aussprechen und die Angelegenheit unter sich weiter behandeln, Vorsitzender Herr Walther Jäh (Halle a, S,): Ich bemerke, daß wir diesen Punkt aus die Tagesordnung gesetzt haben aus der Er wägung heraus, daß sich auch im vorigen Jahre die Herbstversammlung mit der Frage beschäftigt hat. Außerdem wollten wir auch dem Ver legerverein, der ja nun leider nicht vertreten ist, den Vertretern des Exportbuchhandels und des ausländischen Sortiments Gelegenheit zu einer Aussprache darüber geben. Der Antrag des Herrn Weitbrecht ist dadurch gegenstandslos geworden, daß niemand mehr auf der Rednerliste steht. Ich erteile Herrn Minden das Schlußwort, Herr Heinrich Minden (Dresdens: Ich bedaure, daß es nicht bis zu einer Abstimmung kam. Als Hauptsache für den Augenblick er scheint mir nun, wenigstens das Positive der heutigen Debatte fest- zuhalten und zu verwirklichen. Die Lieferung an das Ausland sortiment nach Spalte 6 möchte auch ich empsehlen. Die Erfahrungen, die gelegentlich der Unterrichtungsreisen in der Schweiz bzw, in Holland gemacht wurden, vermag ich nicht als erschöpsend anzu erkennen, Immerhin dürsten sie sich bei einem Besuch Skandinaviens möglicherweise an Einzelstcllen wiederholen. Dort kommt die Ge fahr hinzu, daß aus dem Umwege über das jetzt zuschlagfreie Finn land bezogen wird. Ganz anders jedoch scheinen mir die Dinge in Überseestaaten zu liegen. Vielleicht kann zwischen Übersee und dem europäischen Ausland geschieden und wenigstens für elfteres die Berkaufsordnung sofort ausgeschaltet werden, Herrn Helbings Äußerungen lassen es wünschenswert er scheinen, ein neues Flugblatt über Entstehung, Grundgedanken und begonnenen Abbau der Balutaordnung den Auslandsortimcntern reichlich zur Verfügung zu stellen. Eine Erwiderung auf viele einzelne Debattepunkte liegt nur eigentlich am Herzen, Angesichts des noch reichhaltigen Programms glaube ich indes, mir solche versagen zu sollen, Herr Hosrat vr Arthur Meiner (Leipzig): Das letzte, was Herr Minden gesagt hat, existiert schon. Die Begründung der Vcrkaufs- ordnung für Auslandliefcrungen kann ja verbessert und in neuer Auflage hergestellt werden. Es sind auch schon früher kleine Zettel mit den Umrechnungskursen angefertigt worden, die wir den Sorti mentern als Aufklärungsmaterial zur Verteilung an ihre Kunden empfehlen. Ich selbst habe sie in meinem Geschifft schon mit Ersolg angewandt. Wir weiden vom Börsenverein uns gern mit den Ex porteuren in Verbindung setzen, um von ihnen zu erfahren, was für Schmerzen sie jetzt haben und wie weit man sie abstellen kann. Weiteres zur Sache möchte ich hier nicht mehr ausführcn, Vorsitzender Herr Walther Jäh (Halle a, S,>: Wir sind damit am Ende auch dieses Punktes der Tagesordnung, (Fortsetzung folgt.) Kleine Mitteilungen. Goethes »Joseph« (vgl. Vbl. Nr. 208). — Die Rechtsnachfolger Goethes, Sanitätsrat Vnlpius in Weimar und andere, hatten gegen den Entdecker der »Joseph« - Handschrift, Prof. vr. Piper - Altona, ferner gegen den Redakteur des »Hamb. Fremdenblattes«, vr. Wagner, der Proben aus der Handschrift veröffentlichte, und den Inhaber des w ssenschaftlichen Verlages Gente-Hamburg, der die Dichtung als Buch herausgebracht hat, bei der Staatsanwaltschaft Strafverfolgung wegen Verletzung des Urheberrechts beantragt. Die Staaisanwaltschaft hat es aber, wie die Zeitungen jetzt melden; abgelehnt, strafrechtlich gegen die Beschuldigten vorzugehen. öiein Verbot des Papierbindsaden». — Der Papier-Zeitung wird mitgeteilt: In letzter Zeit ist verschiedentlich das Gerücht aufgetaucht, daß die Reichspostverwaltung, einem Antrag der Hanfindustrie Folge leistend, ein Verwendungsverbot für Papicrbindfaden zur Umschnürung von Postpaketen erlassen habe, weshalb Verbraucher und Händler vor Ankauf von Papierbindsaden gewarnt werden. Dieses aus durchsich tigen Gründen in Umlauf gesetzte Gerücht ist frei erfunden und ent behrt jeder Grundlage. Die Reichspostverwaltung denkt nicht daran, ein Verbot der Verwendung von Papierbindfaden zur Umschnürung von Postpaketen und Wertpaketen zu erlassen oder Negreßansprüche abzulehnen für Wertpakete, die mit Papierbindfaden umschnürt waren. Die Reichspostverwaltung ist im Gegenteil bestrebt, auch fernerhin den Verbrauchern die freie Wahl zwischen Hanfbindfaden und Papierbind faden zu überlassen, zumal da der Papierbindsaden durch stetige tech nische Vervollkommnung in der Reißfestigkeit den Ansprüchen der Reichspostverwaltung voll entspricht und in den besseren Sorten stets mit einer Hanfeinlage versehen ist, welche die Dauerhaftigkeit bedeu tend erhöht. Die namhaften Bestellungen von Papierbindsaden, welche die Neichspost selbst für ihren Betrieb laufend und bis in die letzte Zeit bei der deutschen Papiergarnindustrie aufgegeben hat, beweisen am bestell die völlige Haltlosigkeit des oben erwähnten Gerüchtes. Von der russischen Notcnpresse. — Nach einer in Helsingfors ein- gegangenen Meldung aus Petersburg werden in Rußland zur Her stellung von Papiergeld täglich 13 t Papier verbraucht. Da das hierzu nötige Papier (Lumpen) knapp zu werden droht, ist Rußlands Negie rung bemüht, neue Bezugsquellen im Anstande ausfindig zu machen. F. Würtz. Umwälzungen auf dem Gebiet des Schnellprcssenbanes. (Vgl. Bbl. Nr. 229, Seite 1232.) — Uber diese neuartige Schnellpresse, deren Erfinder der Faktor John in Stettin ist, bringt die »Buchdrucker- Woche« Nr. 42/43 nähere Mitteilungen. Es handelt sich um eine Maschine mit feststehendem Fundament. Der Leergang der Ma schine, d. h. der Rücklauf der Druckform, kommt hierdurch in Wegfall. Aus diesem Umstand erklärt sich die größere Leistungsfähigkeit bzw. das bedeutend erhöhte Druckergebnis der Maschine. Der Druckvor gang wird im übrigen folgendermaßen geschildert: Der Druckzylinder steht z. B. zunächst in seiner äußersten Stellung rechts, die Greifer des Druckzylinders sind geöffnet, nnd der Bogen gleitet vom Einfüh rungstisch in die geöffneten Greifer. Der Druckzylinöer bewegt sich nun nach links, bis die Greifer etwa am tiefsten Punkt angekommen sind; der Druckzylinder läuft nun über das feststehende Druckfunda ment, der Bogen, soweit er bedruckt ist, wird mit der bedruckten Seite 131b
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder