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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.05.1931
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1931-05-28
- Erscheinungsdatum
- 28.05.1931
- Sprache
- Deutsch
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>l? 120, 28. Mai 1031. Redaktioneller Teil. — Svrechsaal. Börsenblatt f. b.Dtschn.Buchhandel. lamentarischem und politischem Leben beispielsweise mehr Raum ge widmet wird als dem der Nachbar-Republiken. Umsoweniger wird hier verstanden, daß besonders in den letzten beiden Jahren das ver mögende Frankreich so wenig für die Propaganda für seine Handels-, Kunst- und buchgewerblichen Erzeugnisse getan hat, wo doch die süd- amerrranischen Staaten als ein denkbar günstiges, dem französischen Gedanken zugewandtes Absatzgebiet zu gelten haben. Wenn das fran zösische Buch in Südamerika stärkste Einbuße erleidet, so geschieht dies aus Mangel an ausreichend unterstützter Werbung. Der Wettbewerb ist vor allem von Seiten der angelsächsischen Länder außerordentlich scharf, vom Rundfunk bis zur P'rinzenreise wird jedes erdenkliche Beeinflussungsmittel zur Wirkung gebracht, um den Vormarsch der englischen Sprache und Literatur zu sichern. Aus den Bereinigten Staaten. — »Was ist wichtig?« über schreibt Publishers' Weekly einen Aufsatz. Die Zeitschrift will damit Antworten auf die Frage erhalten, welche Gegenstände zur ausführ lichen Besprechung auf der Frühjahrstagung der Sortimenter-Ver einigung in Philadelphia am wichtigsten sind. Die Verhanölunggs- punkte sind einzeln aufgeführt, und alle Buchhändler des Landes, auch die, welche nicht zur Versammlung kommen, werden gebeten, ihre Meinung darüber zu äußern. — Die amerikanischen Waren häuser haben schon vor langer Zeit Buchabteilungen gegründet. Es wird einige Hundert solcher Buchabteilungcn in den Staaten- geben, und sie sind von allen Seiten anerkannte Verkaufsstätten für das Buch. Jüngst hat ein Ausschuß von solchen Warenhausbuchleuten und Verlegern unter dem Vorsitz des bekannten Mr. Cheney, der das Buchgeschäft zu untersuchen hat, getagt. Es wurde über Werbung ge sprochen, die ja bei Warenhäusern besonders wichtig ist. Cheney warnte die Warenhausleute, ihre Buchabteilungen zu vernachlässigen und sie wie irgendeine Abteilung zu behandeln. Die Abteilung leide, wenn sie Bücher genau so verkaufen wollten wie andere Waren, also Verkaufsgewohnheiten anwenden, die für Bücher nicht paßten. Die Verleger sollen Listen aufstellen mit Büchern, die sich für die Warenhäuser besonders eignen. Die Verleger wurden auch darauf aufmerksam gemacht, daß 26 v. H. aller Verkäufe aus kleinen Aufträgen beständen, an denen weder Verleger noch Buchhändler etwas verdienten. Wenn die Verleger den Rabatt herabsetzten, würde der Nutzen so gering sein, daß Luft und Liebe am Geschäft verloren gingen und sich niemand mehr große Mühe um die Buchabteilungen geben würde. — Auf einer Versammlung ebenfalls von Warenhaus leitern sprach Mr. Chen-ey über die »Buchkampsprcise« und er erklärte das Unterbieten im Buchhandel für gleich nutzlos für den Händler wie für den Verleger und für die Käufer. Er gab als Bei spiel den 10-Centsverkauf eine Buches an, das mit 96 Cents ausgezeichnet war. Der Käufer, der durch solche Kampfpreise ange lockt wird, bekommt von dem Geschäft eine schlechte Meinung. Er weiß ganz genau, daß er nichts geschenkt bekommt, und den Preis unterschied in anderen Abteilungen für andere Waren mitbezahlett muß. Er führte noch manche andere Gründe an, die alle darin gipfeln, den Preiskampf im Buchhandel für unnütz und verwerflich zu erklären. Die Universitätspressen spielen in England und Amerika eine besondere Nolle. Ausgehend von den ältesten Universitätspressen in England bei den Universitäten Oxford und Cambridge haben sich auch die größeren amerikanischen Hochschulen eigene Verlagshäuser zugelegt. Im vorigen Sommer hatten sich sieben solcher Pressen zu sammengetan und gemeinsam ihre Bücher zum halben Preise ver kauft; in diesem Frühjahr waren es elf Universitätspressen. Die Buchhändler erhielten auf die herabgesetzten Preise 26 v. H. Ver gütung. Es ist eine eigene Liste dieser Bücher gedruckt worden, die von der Presse der Universität Philadelphia zu beziehen ist. — »8t3p!e 8toek« nennen die Amerikaner die in jedem Geschäft den Grundstock des Lagers bildenden Bücher. Publishers' Weekly will von Zeit zu Zeit berichten, wie diese und jene Buchhandlungen diese Bücher aufstellcn, um die Allgemeinheit anzuregen, ihnen mehr Be achtung zu schenken. Es wird ein Musterbeispiel im Grundriß ab gedruckt mit Angabe der nötigen Gestelle und Tische. Sch. Spreckfaal Welt-Goethe in Goethe-Welt-Letter. Unter dieser Spitzmarke schreibt vr. Wilhelm Stapel im Mai heft des »Deutschen Volkstums«: Zum hundertsten Todestage Goethes im nächsten Jahre muß was gemacht werden. Unter auderm wird für den Plan geworben, eine Welt-Goethe-Ausgabe auf Subskription zu machen. Der Volksstaat Hessen und die Stadt Mainz laden dazu ein. Man will für 500 Mark nicht nur eine »abschließende wissenschaftliche Her ausgabe des Textes« bieten, sondern auch ein »edles typographi sches Gewand«. Zu diesem Zweck hat Professor C. H. Kleukens eine besondere »Goethe-Welt-Letter« erfunden. Wenn, wie man wohl annehmcn darf, diese »Goethe-Welt- Letter« die ist, in welcher der Subskriptions-Aufruf gedruckt wurde, dann haben wir Schauerliches zu erwarten. Diese Antiqua ist eine Augenqual. Da ist keine organische Gliederung des Textes in Sätze und Worte, da ist nur ein gleichmäßig laufendes Band von lauter einzelnen Buchstaben. Das ist typographischer Kollektivis mus. Die kollektivisierten Buchstaben-Individuen flimmern einem vor den Augen. Diese typographische Barbarisierung des goethe- schen Werkes wird dadurch noch besonders peinlich, daß man patriotische Töne anschlägt: »wie sehr der Deutsche der Gegenwart trotz aller wirtschaftlichen Nöte sich seines Deutschtums und seiner Verpflichtung gegen deutsche Größe bewußt ist«. Goethe gehört der Welt. Er gehört vor allem dem deutschen Volke. Er gehört in jede Schule, in jede Bücherei, in jedes wissenschaftliche Institut. Er gehört in jedes Haus. Wir bieten den deutschen Staaten und Städten, den deutschen Wirtschaftsführern und den deutschen Ge sellschaften mit kulturellen Zielen (man beachte die hübsche Rang ordnung) Gelegenheit usw.« Siebenmal »deutsch«. Wenn man das Deutsche so sehr betont, so lasse man der Welt das deutsche Gesicht Goethes und drucke diesen Beitrag des deut schen Geistes zur Kultur der Welt in einer edlen Fraktur. Wir empfehlen den Subskribenten, nur unter der Bedingung zu sub skribieren, daß der Welt-Goethe in Fraktur gedruckt wird. Es dürfte wohl ausgeschlossen sein, daß sich noch ein drittes Mal ein Verleger mit einer großen Goethe-Ausgabe in Antiqua befassen, oder daß sich Stifter des für eine solche Ausgabe nötigen Niesen- kapitals, vollends in heutiger Zeit, finden sollten. Und das ist auch gut so, denn nicht umsonst hat Goethe geschrieben: »Gotischer Stil der Baukunst und die Gestalt unsrer Buchstaben find als gleiche Offenbarung deutschen Gemütes zu erachten«, und Goethes Mutter: »Froh bin ich über allen Ausdruck, daß Deine Schriften, alte und neue, nicht mit den so fa talen lateinischen Lettern das Licht der Welt er blickt haben«. Göttingen. Gustav Ruprecht. Rhein-Mainischer Aungbuchharrdlerkreis. Unsere Bücherkunölichcn Arbeitsgemeinschaften unter Leitung von Herrn Stadtbibliotheksrat vr. Johannes Beer werden wir am 3. Juni, 20 Uhr 30 im Hospiz Krouenhof, Scharnhorststr. 20 (Nähe Hauptbahnhof), Frankfurt am Main fortsetzcn (dann wieder regelmäßig: alle 14 Tage Mittwochs abends). Und zwar werden wir die Behandlung von »Nordamerika« innerhalb der politisch wirtschaftlichen Gruppe länder- und völkerkundlicher Literatur durch Verlesung mit Besprechung der Einzelreferate und ein Schluß- rcferat abschließen. An den nächsten Abenden soll dann die politisch wirtschaftliche Literatur über »Afrika« behandelt werden. Der Abend ist also besonders günstig für Neuhinzukommende, und wir laden nochmals herzlichst zur Beteiligung und aktiven Mitarbeit ein. K ö n i g st e i n i/Taunus, Haus Schlier. Hans Köster. Inhaltsverzeichnis. Bekanntmachung des Gesamtvorstandes -es B.-V. betr. die Firm« Modernes Antiquariat Ernst Fritsch. S. 621. Artikel: Richtlinien für die Behandlung von Zcitschriftenfragen. S. 521. Der Buchhandel in den baltischen Nandstaaten. Von Alfred Stender. S. 522. Richtlinien für das Zitieren von Büchern und Aufsätzen. S. 524. Daniel Defoe. Von Max Hosmaun. S. 525. Wöchentliche Übersicht über geschäftliche'Einrichtungen und Veränderungen. S. 526. Kleine Mitteilungen S. 526^528: Die zu Kantate gefaßte Entschließung gegen die Kürzung der Kulturetats / Luftfahrt ausstellung / Sommerfreizeit des evangelischen Buckhandels / Die internationale Buchkunst-Ausstellung in Paris / Uber die kulturellen Beziehungen Deutschlands zu Südamerika und Spanien / Das französische Buch iu> Südamerika / Aus den den Vereinigten Staaten. Sprechsaal S. 528: Welt-Goethe in Goethe-Welt-Letter / Nhein.- Main. Jungüuchhändlerkreis. Verantwort!. Schriftleiter: Franz Wagner. — Verlag: Der Börsen verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändler-Haus. Druck: E. Hcürich Nach?. Sämtl. in Leipzig.—.Anschrist d. Schnsttetrung u. Expedition: Leipzig, Gerichtswegs iBuchhändlcrhausj. Postschlicbsach 274/75. 528
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