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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.05.1931
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1931-05-28
- Erscheinungsdatum
- 28.05.1931
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- Deutsch
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Ar 120, 28. Mai 1931. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d.Dtschn. Buchhandel. Sommersrcizeit des evangelischen Jungbuchhandels. — Vom 20. bis 28. Juni findet die diesjährige Sommerfreizeit des evangelischen Jungbuchhandels im Erholungsheim Hohegrete bei Au a. d. Sieg (Rheinland, Eilzugstatlon Au a. d. Sieg) statt. Der Tages pensionspreis pro Person betragt Mk. 4.—. Anmeldungen können noch berücksichtigt werden und sind spätestens bis zum 10. Juni an die Geschäftsstelle der Vereinigung Evangelischer Buchhändler E. V., Leipzig C 1, Scherlstr. 2, zu richten. G es a m t t h e in a: »Beruf und Literatur in ihrem Anspruch an uns«. (Das Thema bezweckt die Stärkung der Bcrusssreubigkeit und eine Auseinandersetzung mit der Gegenwartsliteratur.) Arbeitsplan (Elnzelthemen und Nundgesprächel: 1. Selbstbildung und Bildungsmöglichkeiten des Jungbuchhänblers. 2. Die Frau als Leserin (Prof. Menz). 3. Die kaufmännische und praktische Seite im Verlag unter beson derer Berücksichtigung der Werbung. 4. Zwei Verkaussgespräche. (Der Dienst am Kunden.) s. Einführung in die neuere Literatur (an vier Tagen einstllndlg). «.Evangelische Buchkunde (an zwei Tagen zweistündig). 7. Was bleibt von der Kriegsliteratur? (Zwiegespräch.) Referenten: voraussichtlich die Herren Prof. vr. Menz, Ver- lagsbuchhänbier W. Maus, Emil Miller (Kreizeitleitung), Sorti- mentsbuchhänbler Johs. Warneck, Walter Weltbrecht, Syndikus H. Gaede. Die Internationale Buchlunst-Ansstcilung in Paris. — Ein drucksvolle Huldigung slir bas dichterische Schassen, bargebracht von den Auchkünstlern und Werktätigen des Buches aus 20 Ländern, ist die am 20. Mai ln Paris eräsfnete Internationale Buchkunst-Aus stellung (Salon international cku Urrs ckärt) geworden. Von Leipzig geht die Idee dieser Veranstaltung aus. Aus die erste vor vier Jahren dort stattgehabte Internationale Buchkunst-Ausstellung ist jetzt die zweite in Paris gefolgt. Die Buchkunst Frankreichs, als die des Gastlandes der Aus stellung, nimmt naturgemäß den breitesten Raum ein. In Frank reich, das noch heute das Eldorado der Bibliophilie ist, hat man dem schönen, von Kllnstlerhänden und mit dem Auswand aller künstle rischen Reproduktionstechniken geschmückten Buche von jeher 'beson dere Liebe entgegengebracht. So bietet uns die französische Abtei lung Einblick in eine buchkünstlerische Vielsältigkeit und Luxusent saltung, in ein geradezu genießerisches Schwelgen bei der gesamten Buchausstattung, wie sie noch immer das Kennzeichen der französi schen Buchkunst find. Aber es ist dann sehr ausschlußreich zu sehen, wie neben dem vorherrschenden traditionellen Stil, der sich gerade in Frankreich auch auf anderen Gebieten mit zäher Hartnäckigkeit behauptet, auch die jungen französischen Künstler sich burchzusetzen beginnen^ Die von Professor Hugo Steiner-Prag, dem Anreger der Inter nationalen Buchkunst-Ausstellungen, liebe- und verständnisvoll ein gerichtete deutsche Abteilung, der seitens der französischen Besucher die allergrößte Beachtung zuteil wurde, gibt in gedrängtem Rahmen einen Überblick über die deutsche Buchkunst der letzten Jahre und zeigt, wie man bei uns — im Gegensatz zu Frankreich — neben der Illustration niemals den Anspruch und Anteil der Typographie vergißt. Was Deutschland an Schriftproben, Pressendrucken und illustrierten Büchern zeigt, gibt ein eindrucksvolles Bild regen und verantwortungsbewußten Schaffens im Dienste des Buches und seiner höheren Idee. Wie Deutschland und Frankreich sich aus den Gebieten der Buch illustration und Typographie anzuregen imstande sind, so auch in ganz besonderem Maße aus dem Felde der Buchbinbckunst. Deutsch land und Frankreich sind in der Tat die einzigen Länder, die aus der Ausstellung bemerkenswerte Proben neuzeitlicher Buchkunst zü zeigen imstande sind. Was wir an mviernen, mit einem geradezu unerhörte» Aufwand an Handwerk und Kunst gestalteten franzö sischen Kunsteinbänben sehen, ist im Höchsten Maße packend. Aber auch die an Zahl hinter den französischen Einbänden zurllckstehenden Schöpsungen deutscher Binder zeigen unsere Buchbindckunst lm besten Lichte. Hiervon sowie von dem übrigen Inhalt der Ausstellung wird man noch ausführlich sprechen müssen. Daß die Buchkunst eine internationale Angelegenheit ist,' wie auch in anderen Ländern das schöne Buch gepflegt und in Zusammenarbeit der Künstler, Vcrviel- fältigungstechniker, Drucker und Verleger geschaffen wird, davon gibt uns die Pariser internationale Schau bezeichnende Beispiele. Für heute seien nur die Ausstellungen der Tschechoslowakei, Polens, der Niederlande, Österreichs, Ungarns, Finnlands und Jugoslawiens genannt, die einen achtunggebietenden Eindruck vom Hochstand der Buchkunst jener Länder bieten. Die Vorbesichtigung durch die Presse am Mittwoch, dem IS. Mai, gestaltete sich zu einem harmonischen Zusammensein zwischen den aus- stellenbcn französischen Künstlern, den Leitern der ausländischen Abteilungen und den Journalisten. Am folgenden Tage fand ln Anwesenheit französischer Regierungsvertrcter und des deutschen Bot schafters die Eröffnung der Ausstellung statt. Auf dem am gleiche» Abend von der Soeiölö cku livre ckärt im Hotel Claribgc veranstal teten Bankett konnte Professor Steiner-Prag zuerst in französischer und dann in deutscher Sprache den Wünschen sltr einen Erfolg der Ausstellung und dem Dank an die französischen Veranstalter Aus drück geben. Den größten Raum der Ausstellung nimmt selbstverständlich das Schaffen der Gegenwart ein. Aber die Franzosen haben auch eine sehr fesselnde retrospektive Schau ungegliedert, deren Haupt inhalt die Illustrationen Steinlens und die Bucheinbände von Marius Michel bilden. Aus einer kleiner internationalen Exlibrisschau ist Deutschland wohl am stärksten vertreten. Als eine Sensation sür jeden Freund schöner Bucheinbände wirkte die gleichzeitige Erössnung einer Schau historischer Bucheinbände (Sammlung Dutuit), die eine Fülle seltenster Kostbarkeiten der Buchkunst vom 18.—IS. Jahr hundert enthält. E. C. Uber die kulturellen Beziehungen Deutschlands zu Süd-Amerika und Spanien sprach an einem vom Deutsch-Ausländischen Akademiker- Klub Im Kestsaal des Neuen Rathauses in Leipzig veranstalteten Vortragsabend der argentinische Schriftsteller Iso Brante-Schweibe. Iso Braute-Schweide, der heute als Gastdozent des sildamerikanischen Institutes der Berliner Universität und als Anreger des beutsch- südamerikanischen Stubenten-Austausches einer der wichtigsten För derer der beutsch-südamerikanischen Beziehungen Ist, gab ln seinem Vortrag verschiedene auch sür den deutschen Buchhandel sehr inter essante Anregungen zum Ausarbeiten und Vertiefen der schon be stehenden kulturellen Verflechtungen. Ausgehend von dem schon seit Anfang der südamcrikanischen Frciheitsbestrebungen bestehenden In teresse des deutschen Buchhandels sür das junge Staatengcfüge, das sich trotz großer Zensurschwierigkeiten in zahlreichen Publikationen auch politischer Art äußerte, kommt der Vortragende dann aus die Notwendigkeiten unserer Zeit zu sprechen. Er stellt sest, daß zwar heute sür Südamerika und seine Lebensäußerungen das Interesse der deutschen Publlzlstik immer noch in sehr starkem Maße vorhanden sei, daß man aber nicht verstünde, die von dieser Publizistik geschossenen Werte der öffentlichen Meinung Südamerikas entsprechend nahe zu bringen. Aus seiner genauen Kenntnis dieser öffentlichen Meinung heraus forderte der Vortragende, daß man nicht nur Ausstellungen künstlerisch schöner Bücher ln Südamerika veranstalte, sondern daß der deutsche Buchhandel einmal auch durch eine Ausstellung aller sei ner zahlreichen mit Südamerika ln direkter oder indirekter Berüh rung stehenden Werke an Ort und Stelle vor die weitere Öffentlich keit treten möge. (Eine große deutsche Buchausstellung mit Werken aus allen Gebieten wird demnächst in Buenos Aires eröffnet. D. Schristltg.) Diese Gesamtausstellung deutscher Veröffentlichungen über Südamerika in Südamerika würde in erheblichem Maße dazu bei tragen, bas Interesse der öffentlichen Meinung drüben wieder mehr aus die deutsche Publizistik und den deutschen Buchhandel im allge meinen zu lenken, und damit den alten engen Kulturzusammcnhaug wieberherftellen. DaS französische Buch in Südamerika. — Einem längeren Arti kel ln der Pariser Zeitung ckournöe inckustriolls (8. April 1S31) von ihrem Korrespondenten ln Bogota entnehmen wir folgendes: Nach maßgeblichen Meldungen geht der Absatz des französischen Buches im lateinische» Amerika von Jahr zu Jahr etwas zurück. Die statistische» Daten einer großen colombianischen Buchhandelssirma weisen sür die französische Literatur so ungünstige Ziffern aus, daß sogar die Kün digung der Licserungsverträge mit dem in Frage kommenden fran zösischen Exporlhausc erwogen worden ist. Es wird über zu geringes Verständnis.der amtlichen Stellen in Paris für die Buchwerbung in Südamerika geklagt. Der Wettbewerb der Vereinigten Staaten mach« sich weniger auf dem Gebiete der Literatur als dem der Sport- und Mode-Magazine und populärwissenschaftlichen Schriften bemerk bar. England steht jetzt an vierter Stelle in det Einfuhr hinter Spanien, den Vereinigten Staaten und Deutschland. Was die Ge samteinfuhr an Büchern und allen sonstigen Gegenständen der papier- verarbeitenden Industrien anlangt, so kommt Deutschland sogar gleich nach den Vereinigten Staaten, die den ersten Platz belegt haben. Besonders bemerkbar machte sich der Umstand, baß deutscherseits sehr viel in spanischer Sprache Gedrucktes eingefllhrt wird. Die Mehrzahl der sildamerikanischen Studenten liest fließend sranzösischc Bücher; besonders in der Medizin folgt man sranzösischen Fachgelehrten. Die lateinamerikanischen Zeitungen sind in ihrer Berichterstattung und Textgestaltung ganz besonders aus Frankreich eingestellt, dessen par- 527
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