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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.05.1926
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- 1926-05-15
- Erscheinungsdatum
- 15.05.1926
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IN, IS. Mal 1928. Redaktioneller Teil. Verband der Buchhändler Pommerns. Einladung zur 24. Hauptversammlung am Sonntag, dem 30. Mai 1928, vormittags llil Uhr. im Hotel Brandenburg zu Stralsund. Tagesordnung und Mitteilungen über die weiteren Veran staltungen gehen den Mitgliedern direkt zu. Wir bitten um recht zahlreiche Beteiligung und machen aus 8 4 b/8 unserer Satzungen ganz besonders aufmerksam. Stettin, den 11. Mai 1926. Der Vorstand. Zur Wirtschaftslage. Von Prof. vr. G. M e n z. »Wie nicht anders zu erwarten war, hat der Monat April der deutschen Wirtschaft keine grundlegend neue Konjunkturent wicklung — weder zum Guten noch zuin Schlechten — gebracht. Wie wir schon wiederholt ausgesührt haben, bedeutet das Aus sangen der Verschlechterung unserer Wirtschaftslage ungeheuer viel, und alle Anzeichen deuten darauf hin, daß tatsächlich die endgültige Konsolidierung Platz greift. Die Zahl der ungeord neten Geschäftsaussichten und erössneten Konkurse hat im April auch weiter abgenommcn. Die Erwerbslosigkeit erfuhr ebcnsalls einen Rückgang. Allerdings darf man bei der Beurteilung des Einlens der Hauptuntcrstützuugsempsänger im Reich von I 942 000 am I. Slpril aus 1884 000 am IS. April nicht außer acht lassen, daß im April ein saisonmäßig bedingtes Fallen der Arbeits losigkeit regelmäßig stattfindet, sodatz der erwähnte Rückgang der Erwerbslosen verhältnismäßig gering erscheint. Die Lebens haltungskosten erfuhren im Reichsdurchschnitt während des Mo nats April eine geringe Steigerung, die nach den Erklärungen des Statistischen Reichsamtes aus die Erhöhung der Wohnungs mieten zurückzusühreu ist. Nach den Berechnungen der »Indu strie- und Handels-Zeitung» hat das Großhandelspreisniveau keine wesentliche Veränderung erfahren: immerhin ist aber die Bewegung der einzelnen Warenprrisgruppen insofern bemerkens wert, als die Getreidepreise im April ganz außerordentlich stark gestiegen sind, während die übrigen Preise fast durchweg sanken. Alles in allem kann man wohl sagen, daß die allgemeine Auf fassung von unserer wirtschaftlichen Lage aus der Vollversamm lung des Industrie- und 'Handelsiagcs treffend zum Ausdruck kam, indem die maßgebenden Führer einmütig einen vorsichtigen Opti mismus bekundeten». Dies« Ausführungen der Industrie- und Handels-Zeitung fassen treffend zusammen, was im allgenteinen über die Lage gegenwärtig zu sagen ist. Die auf Grund der Be richts der preußischen Handelskammern im preußischen Ministe rium für Handel und Gewerbe zusnmmengcstcllte Übersicht, die die obigen Angaben in vieler Hinsicht ergänzt, ist, wie in der letzten Zeit immer wieder sestgcstellt werden konnte, auch diesmal wieder etwas optimistischer. Es heißt dort: »In der Wirtschaft hat die Wiedergewinnung normaler Ver hältnisse auch Im Monat April Fortschritte gemacht. Dies trat aus dein Kapitalmarkt am stärksten hervor, während die Lage des Arbeitsmarltes sich noch nicht wesentlich bessern konnte. Auch die starke Aktivität in der Handelsbilanz in, März 1926 vo» 248 Mil lionen kann als ein Zeichen fortschreitender Gesundung angesehen werden. Doch gibt die Lage des Bergbaus und der eisenschaffende» wie vor allem der eisenverarbeitenden Industrie immer noch zu Be sorgnissen Ansatz. Hier sind die Gründe im wesentliche» im Aus land zu suche» (englischer Bergbau, sranzösische und belgische Wäh rung): doch machen sich sowohl in Frankreich und Belgien wie auch in Italien und Amerika Anzeichen für bas Abflauen der Koninnkinr bemerkbar. Mit Däneniark und Portugal konnten Meistdegiinski- gungsvcrträgc abgeschlossen werden. Die Verhandlungen mll Spa nien, Japan. Türkei, Österreich und Schweden nahmen ihren Fort gang. Der neue Abschluß der Kattvereinbarnng verstärkte das inter nationale Zusammenarbeiten. Beachtung fand auch der Abschluß einer amerikanischen Anleihe von slins Millionen Dollar ans ein Jahr znm Zinssatz von 5'/, v. H. seitens der Stadt Hamburg und tätzt zun, erstenmal« erträgliche Zinsbedlngnnge» des Auslands er kennen». 614 Hier verdient d«r Schlußsatz besondere Beachtung. In der Tat dürste vor allem ein solcher Abbau der Zinssätze am messt«» zu einer Gesundung unsrer Wirtschaftslage beitragen können. Bei der Beurteilung des Verhältnisses ztvischen Wirlschasts- und Ar- britsmarkllvge macht das Rcichsarbeitsblatt besonders darauf aus merksam, daß eine Besserung einmal durch die Dumpingclnslüsse der Jnslationsländer, namentlich Frankreichs, ausgehalten, zum andern aber auch durch di« Rationalisierungsbestrcbungen inner halb unsrer eigenen Wirtschaft beeinflußt werde, Rationalisierung mache teilweise Arbeitskräfte dauernd entbehrlich. Insofern könne trotz beträchtlicher Arbeilslosenzahl di« Wirtschaftslage doch auf dem Weg« zur Gesundung sein dank wachsender Rentabilität in folge fortschreitender Rationalisierung. Die Arbeitslosigkeit kann dann nur durch Umschichtung beseitigt werden, die in einer ge sundenden, im Ausstieg befindlichen Wirtschaft ja auch eher durch- zuführen fein wird. Aus der Vollversammlung des deutschen In dustrie- und Handelstages, auf die schon oben verwiesen wurde, faßte dessen erstes geschäftssührendes Präsidialmilglied Reichs minister a. D. Hamm seine Ansicht von der Lage solgendermaßen zusammen: »Die gegenwärtige Wirtschaftslage ist ltberaus ernst. Den» tu dieser Zeit mutz es sich entscheiden, ob sich Deutschland die Krast zu weiterem friedlichen Ausstieg und zu friedlicher Ausweitung seines Lebensraumes schassen kann oder nicht. Die Lage ist aber durchaus nicht hoffnungslos. Wir haben die Grundlagen unserer Wirtschaft, die großen Prodnklionsftätlen, Arbeitswillen und Arbeitskraft und den Witte» unseres Volkes zur Selbstbehauptung erhalten und sind daran, Technik und Leistung zu verbessern. Wir dürfen auf Erfolg hoffen, wen» mit dieser Hossnung der männltchc Wille zur Gesun dung und auch zu den ernsten Notwendigkeiten Hand tn Hand geht, die dieser Ges,indungSweg mit sich bringt, und dieser Wille zu einem Gesamtwillen wird». Anhaltspunkt« für «!n«n nicht unberechtigten Optimismus lassen sich in der Tat hier und da Nachweisen. Die deutsche Land wirtschaft hat I92S schon wieder mehr Kali lausen können als 1913. Sie kaust« außerdem dank der Entwicklung unsrer Stick- stofswerle das Kilo Stickstoff, das früher für rund l.35 Mark aus dem Ausland eingeführt werden mußt«, jetzt für I.IO Mark im Inland. Für di« Roheisen- und Stahlerzeugung werden folgende Zahlen genannt: in Millionen t, 1913 1824 I9SS Roheisen 10.9 7.8 I0.Y Stahl 11.5 9.8 IL.L Di« Vorkriegsziffern sind also wieder erreicht. Allerdings ist zu bedenken, daß dabei di« infolge >des Krieges gewachsene Pro duktionskapazität vorläufig nur zu etiva 6k>A ausgenutzt ist. Die Steiukohlensörderung ist nur noch um 6?? gegen 1913 zurück, die Kokserzeugung um 15??: die Braunkohlensördcruiig aber ist um 60?? höher. Die gesamte Stromabgabe aller öffentlichen und pri vaten Werke soll schätzungsweise bereits 1924 um 45?? mehr als l9I3 betragen haben. Die Wagengestellnng der Reichsbahn erreichte I92S gut 93?? der Vorkriegsleistung. Die Handelsslotte, der >919 nur noch etwa ein Zehntel des Vorkriegslonnenraumc» geblieben war, hat sich wieder aus etwa 50?? davon gehoben, ungeachtet der tech nischen Verbesserungen, die mit der Verjüngung im Wiederaufbau möglich wurden. Das sind Zahlen, die zu Hoffnungen berechtigen. Unbefriedigend ist allerdings immer noch die Lage des Außen handels. Auch der Sparcinlagcnstand auf den Kopf der Bevölke rung, der 1913 rund 29l Mark betrug, ist vorläufig nur aus 37 Mark gebracht (Oktober I92S). Die Kapitalbewirtschaftung verlangt also die größte Sorgsamkeit. Darüber, sowie auf das damit «ng zusammenhängende Zmsproblem wies Reichsbankpräsi dent vr. Schacht auf dem Industrie» und Handelstag nach dem Be richt der Industrie- und Handels-Zeitung mit folgenden Wor ten hin: Die Geldmarktlage sei äußerst labil: man wisse nicht recht, ob es sich um eine Flüssigkeit am Geld- oder Kapitalmarkt handle. Die Bedenken, daß das setzt angeboteue Geld seiner Zweckbestimmung nach doch nicht genügend langfristig sei für die Anlagen, i» die cs jetzt hlneingcdrängt würde, bildeten das einzige hemmende Moment, das die Nclchsbank abhalte, nicht sofort mit der Diskontrate weiter
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