R- 111, lS. Mal 1928. Fertige Bücher. vbrynblatl s. d. DUcha. Vuchh-ndel. 4821 Verlag l.eipris „Lüetiei', ^16 WAV lesen sollte" Unter dieser Überschrift veröffentlichte kürzlich Or. E. Delpy in der »Leipziger Illustrirten Zeitung* vom 23. April 1926 einen Aufsatz: „LparierALnAk äurcbl 6ie neuesten Li-sckeinunAen äer Lelletristi^" und schrieb am Schluß seiner Ausführungen über den Roman von Oskar OlMli Oie?rin2e88in von oukei »Dieser neue Roman deS sungen Münchner Erzählers, dessen Erstlingswerk »HannS FiedlerS goldenes Jahr* aushorchen ließ, well in ihm ein zeitgemäßes Thema, die Sehnsucht des Groß städters nach eigener Scholle mit ungewöhnlich frischer, warmherziger Art und dabei doch mit -m geschliffenen Mitteln eines geschulten Geschmackes sehr fesselnd behandelt wurde, entführt seine Leser auf ebenen Erzählungsbahnen mühelos in ein buntschimmerndeS Reich lockenderFahrten durch dlr Schönheiten dieser Erde. — AuS der Stille deS Alpenwinkels taucht der neue Roman in daS brausende Leben der großen Welt. Er sucht eS auf, wo eS am verführerischsten schäumt und funkelt: km Strom des GoldeS, der daS Lcbensschiff einer strahlend jungen, deutsch-amerikanischen Dollarprknzessin trägt. Erbin eines unermeßlichen Vermögens, zieht Eileen Köhler mit Ihrem Luxuskreuzer »Bealitude* hinaus auf die Meere, in die lockende, blaue Ferne, um irgendwo und Irgendwie das große Glück zu finden, den verborgenen Sinn ihrcS Daseins zu erfahren. So fährt sie dahln, von Gestade zu Gestade, von Fest zu Fest. Ihre Sehnsucht wächst und wächst— dem Glück begegnet sie nicht. Zum Schluß findet sie einen Verlorenen, den sie dem Tode ertrotzt, findet lhn als daS glühendste und reinste Herz, dem sie jubelnd ihre Liebe schenkt, mit dem sie eine kleine, selige Weile im blendenden Strahl deS Glückes steht. DleseS Glück bezahlt sie mit dem Leben. Man sieht — auch hinter diesem glitzernden Gesellschaftsroman, der ln der Fülle seines Geschehens mit der bunt dahingleltenden Galerie scharf profilierter Typen aus dem Internationalen High-ltfe in reizvoll schillernder Weise daS Europa von heute beleuchtet, steht eine ethische Ab sicht des Verfassers. Oskar Gluth will mehr, als uns nur unterhalten. Sein neues Buch ist ein zweiter Ruf gegen die gleißende Leere deS GesellschaftSlebenS unserer Zelt und ein schönes Sichbekennen zum allelnerlösenden Heil der selbstlosen Hingabe an einen geliebten Menschen und an die großen, brennenden Fragen der europäischen Gegenwart.* broschiert N. 4.-, Ganzleinen Äk. 6- VorruASLNAeliot — — VorruAsanAekot — r