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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.05.1926
- Strukturtyp
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- 1926-05-22
- Erscheinungsdatum
- 22.05.1926
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- Deutsch
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x° 117, 22, Mai 1926. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Eine der wichtigsten Neuerscheinungen ist »A. Schilling, Die Lehre vom Wirtschaften« (Berlin 1925, BDJ-Ver- lag). Kein leicht geschriebenes Buch, keines, das fertige Rezepte gibt, denn Schilling gibt eine streng wissenschaftliche Theorie der Zusammenhänge in der Wirtschaftsorganisation. Sein Werk ist ein bedeutsames Fortschreiten zu dem Ziel, die rationalen und die irrationalen Elemente in der Wirtschaft zu erkennen. Erst wenn dies« beiden Elemente klar (auch im Buchhandel) geschieden sind, wird man dazu kommen, zu erkennen, welche Teile einer Wirtschaft oder eines Betriebes nach sogenannten --rationalen Grundsätzen« zu leiten sind. Man wird dann von aussichtslosen Experimenten abkommen, die etwas mit Zahlen oder Kurven erfassen wollen, dessen Feststellung sich der reinen Rechnung ent zieht. Eine solche Betrachtung wird vielleicht einige Enttäuschun gen ersparen können, die sonst notwendig den allzu kühnen Er wartungen gegenüber einer »Konjunkturprognose« eintrcten müssen. Für den Werbeleiter im besonderen ist interessant, wie Schilling auch die Werbeabteilung in den zwangsläufigen Gang eines modernen Betriebes einordnet. Ein weiteres bedeutsames Unternehmen beginnt im »Hand wörterbuch der Betriebswirtschaft« (Stuttgart 1926, C. E. Poeschel) zu erscheinen. Schon die bisher vorliegenden drei Lieferungen lassen ein äußerst wertvolles Nachschlagewerk erwar ten. Eine ganze Reihe der Artikel geht den Buchhandel un mittelbar an. So z. B. drei Artikel über Abrechnungs-Weisen (Clearingverkehr) in den verschiedensten Zweigen. Leider entspricht der kleine Abschnitt, der die Abrechnung des Buchhandels betrifft, nicht dem neuesten Stand. Ein Vergleich der üblichen Methoden ist sehr anregend. Am Schlüsse der Artikel ist die wichtigste Lite ratur verzeichnet. Ferner enthalten die Biographien der bekann ten Betriebswirtschaftler Angaben über ihre Schriften. Eine be sondere Neuerung stellen die monographischen Artikel über die betriebswirtschaftlichen Verleger -dar, deren einschlägige Fachwerke aufgeführt werden. In den ersten Lieferungen finden wir die Firmen: ABC-Verlag Georg Flock-Leipzig, Auslandverlag G. m. b. H.-Berlin, außerdem einen Sonderartikel »Adreßbücher«. Be sonders wichtig für die Werbeabteilung sind die Artikel, die die Berufe innerhalb eines Industriezweiges analysieren, z. B. Be rufe im Bekleidungsgewerbe, Bereise im Bergbau. Eine derartige, äußerst begrüßenswerte Analyse wird manche Aufklärung über die Schichtung der Käufer und Interessenten geben. -Sie zeigt, wie -vielfältig die Hilfskräfte und die Bedürfnisse sind und wohin das Werbeangebot zweckmäßig geleitet wird. Man -wird darüber noch eingehend nach Abschluß des Werkes sprechen müssen. Im »Handwörterbuch der Staatswissen-schas- t e n« (Jena, Gustav Fischer) finden wir in der 55.Z56. Lieferung den von Mataja verfaßten Artikel über die Reklame. Er fällt insofern etwas aus -dem Rahmen des Handwörterbuchs heraus, als, Matajas bekannter Einstellung entsprechend, nicht der Versuch gemacht wird, die Reklame in die Staatswissenschaft organisch einzufügen. Es bleibt -im wesentlichen bei -einer Darstellung der geschäftlichen Werbemethoden der letzten Jahrzehnte, und der Artikel würde in dieser Form besser in ein betricbs- oder privatwirlschaftlichcs Sammelwerk passen. Das Handwörter buch der Staatswissenschaftcn will seiner Anlage nach die Grund lagen der Staatswissenschaft möglichst zeitlos schildern. Da geht es nicht, eine so wichtige, soziologische, gruppenbildende Erscheinung wie die Werbung auf die Geschästswerbung und deren Erschei nungsformen innerhalb einer bestimmten hochkapitalistifchen Epoche zu beschränken. Nur bei zwei staatswissenschaftlichen Schrift stellern habe ich bisher -eine richtige Einschätzung gefunden: O. Spann und -Schulze-Pfälzer. Gehl man der Literatur nach, so schiene der Rhythmus -seine Bedeutung im Tänzerischen, Musikalischen und Künstlerischen zu erschöpfen. Einzig Karl Bücher hat in seinem -bekannten Werk »Arbeit und Rhythmus- (6. Ausl., Leipzig 1924, E. Reinicke) in einem besonderen Kapitel den Rhythmus als öko nomisches Entwickliingsprinzip dargestellt. Da der Hauptteil des Buches sich mit der Arbeit der Gewerbe und ihrer rhythmi schen Arbeitsgänge befaßt, ist die Bedeutung dieser Untersuchun gen für Taylorismus und Arbeitswissenschaft nicht genügend be achtet worden. Auch -die Werbung wird die Wirkung des Rhyth mus beachten müssen. Man denke an den sprachlichen Ausbau von Wcrbetexlen und Wcrbeschlagworten, ferner an die Titelwahl. Nie bars der Rhythmus unterbrochen werden. Zweckmäßigcrwcisc wird die Werbelehre an Büchcrs Arbeit anknüpsen. Zahlreich ist die Literatur über die Geschäftsorganisation, an der die Wcrbeabteilung natürlich lebhaft interessiert ist. Wer etwa gewünscht hat, einmal eine Zusammenstellung alles dessen zu -haben, was wirklich brauchbar aus dem reichen Inhalt der Organisatlonszeitschriften der letzten Jahre ist, der wird -das Er scheinen von »V. Vogt, Taschenbuch der Geschästs- t e ch n i k« (2 Bände, Stuttgart 1926, Verlag für Wirtschaft und Verkehr) begrüßen. In musterhafter Weise ist kurz und bündig alles Wissenswerte zusammengetragen, kritisch ausgewählt, sodaß sosort auch -der Grad der Brauchbarkeit einer Einrichtung beurteilt werden kann. Keine Frage der inneren Organisation dürfte ver gessen sein. Von Sondcrarbciten sind erwähnenswert: »K. Th. Fried- länbcr, Fabrikation und Verlauf« (2. Ausl., Berlin 1925, Organisations-Verlag). Fricdländer untersucht die viel fältigen Zusammenhänge zwischen Fabrikation und Verkauf. In teressantes Material zum Zwischcnhan-delsstreit im Buchhandel. Zeigt es doch die Gefahren einer Ausschaltung des Kleinhändlers, bzw. einer Zwischenschaltung von Großhändlern. Es enthält viele Bestätigungen dafür, daß unser Festhalten am Einzelsortiment im allgemeinen vollständig richtig ist, daß nur bei wenig Aus nahmen eine andere Arbeitsverteilung zwischen Verlag und Sorti ment stattsinden könnte. »A. Jsaac, Betriebswirtschaft liche Statistik« (Berlin 1925, Jnbustrieverlag Spaeth L Linde) gibt einen Überblick über die betriebswirtschaftliche Sta tistik, und zwar ebenso über die theoretischen Grundlagen wie auch ihre praktischen Anwendungsgebiete. Die Statistik des Buch handels ist auch heute noch meist rückblickend, beschrankt -sich meist -auf Abs-atzstatistik und dient vielfach nur der Kontrolle anderer Teile der Buchhaltung, statt durch rasche Auswertung die Entschlüsse der verantwortlichen Leiter zu unterstützen. Diese erschöpfende Darstellung mit ihren zahlreichen Literatnrangaben wird die Aus wertung moderner Statistik im Buchhandel erleichtern können. Die -amerikanische Praxis wird noch auf lange Zeit hinaus ein gewisses Vorbild bleiben können. Auch buchhändlerische Be triebe mit gleichförmigem Arbeitsablauf (Auslieferung usw.) wer den Nutzen aus dem Gantt-Verfahren ziehen können. Sehr gut unterrichtet darüber »W. Clark, Leistungs- und Mate rialkontrolle nach dem Gantt-Verfahren« (Mün chen 1925, R. Oldenbourg). Die Gantt-Kartcn erlauben einen raschen Überblick zwischen Soll und Ist-Stand der geleisteten bzw. disponierten Arbeitsmenge und zeigen rasch Fehler der Organisation. -I. M. Witte, Amerikanische Bnro- o r g-a n i-s a t i o n« (2. Ausl., München 1926, R. Oldenbourg) gibt einen -knappen Überblick der für Deutschland wichtigen Er fahrungen, ein Bureau rationell zu organisieren. Hauptpost, Boten- systcm, Mahn- und Terminsysteme, automatische Versorgung mit Bureanmaterial, Leistungskontrollen, Einrichtungen zur Bequem lichkeit der Arbeitsausführung werden erläutert. Gerade auch im Bure-aubetrieb ist es wichtig, den richtigen Menschen mit dem richtigen Werkzeug an den richtigen Platz zu stellen und ihm noch viel mehr als einer Maschine reibungslose Arbeit zu ermöglichen. Eingehend schildert alle diese For derungen und die Wege zu ihrer Erfüllung »R. Seyffcrt, DerMenschalsBetriebsfaktor- (Stuttgart 1922, C. E. Poeschel). Da sich das Buch besonders mit dem Kleinhandel be schäftigt, sei das Sortiment darauf hingewiesen. (Schluß folgt.) Bibliographische Plaudereien aus 25jähriger Tätigkeit bei »Gracklaucr«. Wenn man so Jahrzehnte hindurch Tag für Tag in dein weiten Reich der Blichertitel arbeitet, sucht und sichtet, so stößt man dabei ganz ungewollt auf allerlei merkwürdige und eigenartige Erscheinungen der Bibliographie. So dürfte es z. B. ein Kuriosum sein, daß die Werke des Schriftstellers Friedrich Friedrich seinerzeit bei dem be- 651
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