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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.04.1926
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- 1926-04-17
- Erscheinungsdatum
- 17.04.1926
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89, 17, April 1928. ÄedEwncllei Teil. sind mir bisher noch nicht bekannt geworden, würden auch kaum mit Erfolg ausgcübt werden können, da ihnen schnell das Hand werk gelegt werden würde. Die Furcht davor ist vielleicht bei manchem die Ursache gewesen, daß er sich noch nicht zum Bei tritt entschlossen hat. Eine bequemere Art der Verrechnung gibt es nicht! Zur letzten Kantate-Versammlung ist auch die Fortbildung unseres buchhändlerischen Nachwuchses eingehend besprochen wor den, und der Verband der Kreis- und Ortsvereine hat auf seiner Hcrbsttagung in Homburg versucht, diese wichtige Frage weiter zu entwickeln, indem er den Anwesenden Gelegenheit gab, praktisch die Art des Unterrichts in den Somincrakademien kenne» zu lernen. Dieser Ausgabe hat sich Herr Professor vr. Menz auf der Saalburg mit großem Geschick unterzogen, nachdem Herr vr. Oldcnbourg zuvor einige einleitend« Worte dazu gesprochen hatte. Die Veranstaltung hatte den Zweck, Vorurteile gegen die Unter- richtswcise zu beseitigen, resp. lebhafteres Interesse dafür anzu- rcgen. Wenn auch die später in der Versammlung vorgcnommcne Sammlung von Mitteln kein befriedigendes Ergebnis hatte, so haben doch verschiedentlich die Teilnehmer ihrer Befriedigung über das Gehörte Ausdruck gegeben. Es wäre vielleicht besser gewesen, nienn die Liste zur Einzeichnung im Saal zirkuliert hätte, anstatt nur am Eingang ausgelegt zu sein. Unterdessen ist ja auch die Fortbildungsfrage durch Veran staltung eines sehr gut besuchten Propogandisten-Kursus noch von einer andern Seite angefaßt worden. Der Erfolg der Aufforde rung hat für Verleger wie Sortimenter den Beweis erbracht, daß dafür in allen Kreisen ein tveitgehendes Interesse vorhanden ist. Auch die Herren Or. Diederichs und die Leiter der übrigen Som mer- und Winterakademien sind nicht untätig gewesen, sodaß man auf eine gedeihliche Weiterentwicklung dieser eminent wichtigen Angelegenheit rechnen kann. Wenn man nicht auch schon in andern Städten als Leipzig, Berlin, Breslau und Stuttgart sich zur Einrichtung von Unterrichtskursen entschlossen hat, so sind daran die wenig erfreulichen wirtschaftlichen Verhältnisse schuld. Existenzsorgcn und Kapitalmangel drücken auf die Unternehmungs lust. Wenn erst hier mal eine Besserung eingetreten ist, wird die Sache nicht mehr zur Ruhe kommen. Im Zusammenhang« mit der soeben besprochenen Angelegen heit steht die Werbetätigkeit, die allerdings nicht nur den Jung buchhandel angchi, sondern inehr noch die Chefs selbst. An An regungen läßt es der Börsenvcrcin durch seine Meldestelle gewiß nicht schien, sodaß inan schon eher von einem Zuviel sprechen kann. Bei der allgemeine» Geldknappheit wird sich die Umsatz- zifser jedenfalls nicht erheblich erhöhen lassen, un-d cs wird sich nur mehr um einen Wettkampf zwischen den Buchhändlern han deln, wer den größten Teil des Umsatzes an sich zu ziehen weiß. Am 15. Juli v. I. hat der neue Vorstand offiziell sein Amt a »getreten, das ihm durch den von der Kantate-Versammlung ge wählten Verband Hannover-Braunschwcig übertragen ist, und in der Herbstversaminlung in Homburg hat er sich zum ersten Mal betätigt. Leider konnte das Stenogramm der Verhandlung, die recht interessant war, aus inneren Gründen im Börsenblatt dies mal nicht zum Abdruck kommen, was mancher bedauert haben wird. Nur die Referate sind im Börsenblatt veröffentlicht worden und dürften manche Anregungen gegeben haben. Den ausgezeich neten Referenten sagen wir an dieser Stelle nochmals unscrn herz lichsten Dank für die große Mühe, die sic sich gegeben haben und womit sie zum Gelingen der Tagung wesentlich beitrugen. Auch des stimmungsvollen Berichts des Kollegen Hayno Focken möchten wir dankbar gedenken. Die brieflichen Eingänge betrugen 264, die Ausgänge 156 Briefe und Karten. Leider hat der Verband der Kreis- und OrtS- vereine das Hinscheiden des Vorsitzenden des ihm angeschlossenen Krcisvercins der Rheinisch-Westfälischen Buchhändler, unseres ver ehrten Kollegen Paul Stue rin er in Kvln-Maricnburg, am 15. März d. I. zu beklagen gehabt. Der Verstorbene hat sich unter seinen Kollegen besten Ansehens erfreut und ist für die gemein samen Berufsinteresscn stets warm eingetretcu. Er wird bei uns in freundlichem Andenken bleiben. Zum Schluß wiederholen wir unsre bereits in Homburg münd lich ausgesprochene Bitte, daß die uns angeschlossenen Kreisvcreinc ihre Satzungen und Mitgliederverzeichnisse unserm Schristsührer einsenden möchten. Bisher sind diesem Wunsche nur drei Vereine nachgekommen. Georg Schmidt. Zur Wirtschaftslage. Von Prof. vr. G. Menz. Die Beurteilung der wirtschaftlichen Lage zeigt noch immer kein einheitliches Bild. Das preußische Ministerium für Handeß und Gewerbe sieht die Dinge aus Grund der Handelskam me r b e r i ch te folgendermaßen an: »Die Wirtschaftslage erfuhr im März auf einzelnen Gebieten eine kleine Belebung. Bei dem Tiefstand der Schlüsselindustrien (Kohle und Eisen) und der Landwirtschaft kann jedoch noch nicht von einer allgemeinen Besserung der Lage gesprochen werden. Die Börse scheint allerdings bei ihrer festen Haltung, die sich gegen Monatsschluß noch steigerte, eine Besserung zu erwarten. Die Dis kontherabsetzung der Reichsbank und die gesteigerte Geldslüssigkeit, die größere Aktivität der Handelsbilanz im Monat Februar, die Verabschiedung des Steuermilderungsgesetzes, die Abnahme der Kon kurse und Wechselproteste, die leichte Besserung des Arbeitsmarktes, der Rückgang der Neichsindexzifser für die Lebenshaltungskosten von 138,8 auf 138,3 sowie der Bauindexziffer von 163,4 auf 160,1, die verhältnismäßig günstigen Dividendenabschlüssc der Großbanken so wie der Fortschritt in den Fusionsvcrhandlungen der deutschen Eisen industrie und in den Kartellverhandlungen der internationalen Eisen industrie erscheinen allerdings geeignet, den Aufschwung an der Börse zu rechtfertigen«. Weniger optimistisch betrachtet die »Industrie- und Handelszeitung« die Lage. Sie schreibt: »Rückblickend auf die wirtschaftliche Entwicklung tin Monat März kann man feststellen, daß eine Belebung, auf die an der einen und anderen Stelle gehofft war, noch nicht eingetretcn ist, daß aber auch auf der anderen Seite von einer ausgesprochenen Verschlechterung der Wirtschaftslage keineswegs gesprochen werden kann. Ganz all gemein kann von einer Wirtschaftsstagnation gesprochen werden. Es bleibt abzuwartcn, ob als Erfolg der wirtschastspolitisch so außer ordentlich wichtigen Ergebnisse des Monats März sich vielleicht eine gewisse Belebung bemerkbar machen wird. Nachdem die verschie denen Neichsressorts ihre Programme entwickelt und diese unter einigen Abänderungen vom Reichstage ihre Sanktion empfangen haben, bürste bie Ansicht, daß nunmehr, wo eine Beurteilung der Ncgierungsmaßnahmen — auf steuer- und mirtschaftspolitischem Ge biete — möglich ist, nicht so ganz abwegig sein, daß ein größeres Zutrauen in die Zukunft auch eine wirtschaftliche Betätigung irr verstärktem Maße aufkommen läßt. Die Ende März erfolgte Dis kontherabsetzung der Neichsbank läßt erkennen, daß die bisherige Politik konsequent weitergeführt werben soll; auch das Fortschreiten der Krcditverhandlungen (Exportkredite, Nussenkredit) und die Ge Währung von Krediten (Banmarkt, Reichsbahn) dürften jedenfalls in dieser Richtung Erfolge zeitigen, wenn auch die Tragweite dieser Maßnahmen bei dem gewaltigen Arbeitsbebürfnis unserer Industrie nicht überschätzt werden darf. Nimmt man die Ziffern über Ar beltslosigkeit und Konkurse als Gradmesser fiir unsere wirtschaftliche Lage, so ergibt sich, daß auch diese Ziffern in gewissem Maße für ein Anffangen der Abwärtsbewegung sprechen, ohne allerdings einen Anhalt für eine Besserung bereits zu geben. Die letzte Ziffer über Arbeitslosigkeit ergab am 15. März 2,017,000 Hanptuntcrstütznngs- empsänger gegen 2,056,000 am 1. März. Nach den Berechnungen der Finanzzeitschrist »Die Bank« nahm die Zahl der verhängten Kon kurse und Geschäftsanfsichten ebenfalls ab. Das Preisniveau der Rohstoffe erfuhr nach den Berechnungen der »Industrie- und Han- bclszcitung« im März keine nennenswerte Veränderung. Die Groß handelsindexziffer sank von 128,02 ans 127,90 also um 0,1 Wich tig ist bei Beurteilung dieser Ziffer für die Koniunktnrentwicklnng, daß die industriellen Rohstoffe eine Senkung erfuhren, die durch Preissteigerungen für landwirtschaftliche Produkte wetlgemacht wurde«. 479
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