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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.07.1893
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 20.07.1893
- Sprache
- Deutsch
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1K6, 20. Juli 1893. Nichtamtlicher Teil. 4285 richtsjahre an uns gestellt wurden, und eine ganz unbedenkliche Erscheinung. Ich möchte bitten, beziehungsweise wünschen, daß Sie an mich auf diesen Gegenstand bezugnehmende Fragen richten, eventuell Decharge erteilen. Vorsitzender: Hat jemand etwas zu erinnern? — Es scheint nicht der Fall zu sein. Schatzmeister: Dann werden Sie mir erlauben, Ihnen initzuteilen, daß die Herren C. Reger und Th. Daberkow bereits gestern eingehend alle Berichte revidiert und mir diesbezüglich Decharge erteilt haben. Es ist leider keiner von den Herren hier, der Ihnen diese Mitteilung machen könnte, daher ich das selbst besorgen muß. Vorsitzender: Ich frage die Versammlung, ob sie dem Herrn Schatzmeister Decharge erteilt? (Ruse: gewiß, gewiß!) Der Antrag ist einstimmig angenommen. Ich ersuche nun den Herrn Schatzmeister, daß er einen Voranschlag für das kommende Vcreinsjahr vorlege. Schatzmeister: Ein spezifizierter Voranschlag liegt nicht vor. Die Einnahmen werden sich Heuer genau wie im vorigen Jahre beziffern, die Ausgaben werden in Hinsicht, als besondere Kosten nicht zu erwarten sind, niedriger; somit wird die Gefahr eines Defizits vollkommen ausgeschlossen sein. Vorsitzender: Ist die Versammlung einverstanden, daß der soeben erstattete Kassabericht gleichzeitig als Voranschlag be trachtet werde? (Ruse: ja!) Wir kommen nun zum Punkte 3 der Tagesordnung. Herr Dcuticke hat das Wort. Herr Deuticke: Geehrte Herren! Der Gegenstand, zu dem ich das Wort ergreife, ist der Hauptpunkt der heutigen Verhandlung und ich möchte mir erlauben, in kurzem über die Vergangenheit und über die momentane Sachlage desselben zu sprechen. Wie Sie wissen, ist die Anregung zu diesem löb lichen Unternehmen seiner Zeit von seiten der Gehilsenvertretung in der Korporationsversammlung 1891 ausgegangcn. Es war damals nicht möglich, sofort in Verhandlungen cinzutreten, und der Herr Vorsteher hat die Frage bereitwillig einem Komitee übertragen, welches in verschiedenen Sitzungen, die im Laufe des Jahres 1891/92 stattgesunden haben, die Angelegenheit einer gründlichen Beratung unterzog. Es stellte sich bei diesen Konserenzen heraus, daß eine Durchführung in dem Sinne, wie der Anreger es sich gedacht, nicht möglich erschien, weil dazu die Grundlage eines allgemeinen Gesetzes, etwa wie heute das Krankenkassen - Gesetz, noch nicht da ist. Es blieb deshalb nichts übrig, als die Gründung einer Jnvalidenkasse durch eine freie Vereinigung anzustrebcn, und dies geschah in der Weise, daß die ganze Angelegenheit dem »Vereine der öster reichisch-ungarischen Buchhändler« zugewiesen wurde, in der Ab sicht, für das Ganze eine größere Ausdehnung zu gewinnen. Die Angelegenheit wurde gemäß Beschlusses der letzten Haupt versammlung übernommen und das bereits bestehende Komitee durch zwei Delegierte des Vereines verstärkt. Dasselbe hat im Laufe des vorige» und dieses Jahres sehr viele Sitzungen ab gehalten. Die alten Schwierigkeiten traten auch jetzt wieder zu tage. Die Hauptschwicrigkeit aber war, daß die Vertreter der Wiener Gehilfenschaft die Sache auch ihrerseits in die Hand genommen hatten, ein Umstand, welcher als Durchkreuzung der stattfindenden Beratungen sich sehr peinlich und sehr unangenehm fühlbar machte. Die Herren haben eine direkte Aufforderung an die Wiener Prinzipale gerichtet, haben die Unterschriften einiger Firmen erlangt und gingen, unbekümmert um die statt findenden Beratungen, ihren eigenen Weg. Wir unsererseits wollten selbstverständlich eine Angelegenheit, mit deren Förderung wir beauftragt waren, nicht fallen lassen. Es wurden Ver handlungen mit den Vertretern der Gehilfenschaft angebahnt, bei denen aber leider starke Differenzen zu tage traten. Gemäß eines im Komitee gefaßten Beschlusses vom 1. März d. I haben wir, auch nachdem die Unterhandlungen mit den Gehilfen abge brochen waren, die Angelegenheit unentwegt weiter verfolgt und Sechzigster Jahrgang, das Resultat dieser Verhandlungen ist in dem heute vorliegenden Statuten-Entwurse enthalten. Auch seitens der Gehilfenschaft war ein Statuten-Entwurs ausgearbeitet, welcher vom vorliegenden vielfach abweicht. In demselben werden u a. die Gehilsen mit einem verhältnismäßig sehr kleinen Beitrag, mit 59 Kreuzer monatlich, herangezogen, und zwar in dem Sinne, daß jeder Gehilfe in Wie» in gleichem Grade zu zahlen hätte; ferner, daß ein gewisser Zwang in der Weise gedacht war, daß die Prinzipale sich vereinbaren und die Erklärung abgeben sollten, niemanden auszunehmen, der sich nicht zur Zahlung dieses Betrages verstehen wolle; ferner, daß Jüngere in derselben Weise belastet werden wie die Alten. Weiter, daß der Beitrag so verteilt war, daß die Chefs ^/z, die Gehilfen nur '/z der Prämie zu zahlen hatten und der vom Chcs zu fordernde Betrag aus 1 Gulden nonniert werden sollte. Wir glaubten auf diese Forderungen nicht eingehen zu sollen, sondern einigte» uns zu dem Beschlüsse des Komitees der Sitzung vom 1. März d. I; derselbe lautet: »Das Altersversorgungs-Komitee lehnt das von der Ge hilfenschaft der Wiener Korporation vorgelegte Projekt einer Altersversorgung ab, weil das seitens derselben beigebrachte Gutachten als nicht zutreffend anerkannt wurde und die ver- sicherungs-technische Ausarbeitung im Gegensätze steht zu den Gutachten, welche der Verein von anerkannten Sachverständigen erhalte» hat. Auch konnte die dazu berufene Kommission sich nicht damit einverstanden erklären, daß jeder Gehilfe ohne Unterschied des Alters und des Verbleibens in Oesterreich die gleichen Beträge bezahle, und daß ebensowenig den Prin zipalen zugemutet werden dürfe, für alle Gehiifenstellen die beantragte ^/,-Ouote zuzusteuern, und daß am allerwenigsten ein Zwangsmittel zu solcher Leistung zu schaffen möglich sei. Dagegen wird das Komitee, gemäß dem ihm erteilten Aus trage, die weiteren Schritte zur Gründung einer Alters- und Jnvaliden-Unteistützungskasse unternehmen und in einem Cir- kular an die sämtlichen Mitglieder des österreichisch-ungarischen Buchhändler-Vereines unter Bezugnahme aus die mitgeteilten Gutachten, entsprechende Vorschläge machen.« Und zwar soll: a) die zu schaffende Institution in erster Linie eine Jn- validitätsnnterstützung sein, erst in zweiter und dritter Linie eine Witwen- und Waisen- — sowie Altersversorgung; b) der Eintritt zu dieser Kasse soll sowohl Gehilsen, wie auch Prinzipalen (welche selbstredend ihre Beiträge allein zu tragen haben, aber ganz gleichmäßig an einer Unterstützung par tizipieren) gestattet sein; c) sollen die zu leistenden Beiträge von Gehilsen und Prinzipalen in gleichen Teilen zu bezahlen sein; ä) soll die Kaffe von einem Ausschüsse, der in gleichen Teilen aus Gehilsen und Prinzipalen besteht, verwaltet werden. In diesem Sinne ist nun das Komitee an die Ausarbeitung des Statutenentwurfes gegangen. Derselbe lehnt sich im wesent lichen an das bestehende Hilss-Kassengesetz an. Wir sind bei den Beratungen im engeren Komitee, zu denen der Vertreter der Versicherungsgesellschast -Janus« als Sachverständiger beigezogen worden war, zu einem Resultate gekommen, das den Ideen der Herren Gehilsen nicht ganz entsprechen dürfte, indem die Beiträge von uns leider viel höher angesetzt werden mußten. Als Basis diente die Berechnung bei 200 Teilnehmern, welche es ermöglicht, eine jährliche Rente von 300 fl. unter allen Um ständen, oder wenigstens mit ganz geringen Abweichungen zu zahlen. Letztere würde» nur dann eintreten, wenn die Zahl der Bewerber eine außerordentlich große wäre. Das engere Komitee hat überdies die Ansicht, daß die hier ausgerechneten Beträge viel höher sind als die Kasse je zur Erfüllung ihrer Verpflich tungen notwendig haben wird. Wie die Berechnung der Gehilfen schaft genauer nachweist, haben wir einen ziemlich stark fluk tuierenden Gehilfenstand in Wien. Wenn nun diese nur für
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