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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.05.1931
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- 1931-05-30
- Erscheinungsdatum
- 30.05.1931
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122, 30. Mai 1931. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. ten Lesesaals in der volkstümlichen Bücherei. 10. Anschauliche Bilder ans der Kinder- und Jugendbüchereiarbeit. 11. Die technischen Hilfs mittel der Büchereipädagogik in der Ausleihe (Theke, Buchkarten apparat). 12. Wichtige neuere technische u. ä. Einrichtungen (Spritz verfahren). 13. Bilderreihen über den Weg des Buches in der Bü cherei, über die Ausbildung der Bibliothekarinnen. 14. Ausführliche Untersuchungen über ausländische Literatur in der volkstümlichen Bücherei, vor allein skandinavische nsw. — Als Ergänzung für das in der Ausstellung Gezeigte dienen die deutschen und dänischen Bücherei einrichtungen Flensburgs sowie das ländliche und kleinstädtische Bü- chereimesen der Umgegend. Bastei, Verein jüngerer Buchhändler zu Dresden. — Am 15. Mai 1931 fand abends 8 Uhr im Trompeterschlößchen die gut besuchte Hauptversammlung statt. Der Jahresbericht wurde von Herrn Pietzsch vorgetragcn. Im verflossenen Winterhalbjahr wurden aus Borstandsbeschlus; hin die Versammlungen bedeutend ausgebaut und zwar soll der 1. Freitag des Monats den geschäftlichen Mitteilungen dienen, während am 3. Freitag Vorträge bzw. Aussprachen in Form einer freien Arbeitsgemeinschaft abgchalten werden sollen. Drei derartige Abende fanden bis jetzt statt: Eine Diskussion, geführt von Herrn Hübler unter dem Motto: »Was ist vom Weihnachts geschäft zu erwarten«; ein Vortrag des Herrn Peter Alicke über seine »Eindrücke als Buchhändler in Paris und London«: ein wohl- gelnngener Vortrag »Vom Manuskript zum Buch« von Herrn Proku rist Stötzner. Auch im neuen Vercinsjahr sollen diese Vorträge regelmäßig fortgesetzt werden. — Herr Andrae trug den Kassen bericht vor. Sodann schritt man zur Vorstandswahl. Herr Prokurist Stötzner, zum Wahlleiter ernannt, dankte zunächst dem Vorstand, besonders dem Vorsitzenden Herrn Kruppa für seine außerordent lichen Verdienste und Mühewaltungen für die Bastei. Auf Antrag des Herrn Stötzner wurde der Vorstand in seiner jetzigen Zusammen setzung einstimmig wiedergewählt: 1. Vorsitzender Herr Kruppa, stellvertretender Vorsitzender Herr Jähnig, Schriftführer Herr Pietzsch, Kassierer Herr Andrae, Vergnügungswart Herr Hübler, Wanderwart Herr Beyer. Schon jetzt weisen wir auf unser Weih nachtsvergnügen, das am 3. Januar 1932 im Hotel Bristol statt finden soll und ganz besonders auf das 75jährige Stiftungsfest, das für 5. und 6. März 1933 vorgesehen ist, hin. W. P. Die Vereinigung ehemaliger Schüler der Deutschen Buchhändler- Lehranstalt zu Leipzig E. V. beging am 13. Mai im Festsaale des »Künstlerhauses« die Feier ihres 5jährigen Bestehens. Nach einleitenden Musikdarbietungen des Leipziger Tonkünstler- Orchesters (Schmidt-Elsey) begrüßte der 1. Vorsitzende Herr Martin Hoede die erschienenen Gäste und Mitglieder. Als Ehrengäste konnten die Herren Neulich und Stadtrat Krüger als Vorstandsmitglieder des Allgemeinen Deutschen Buchhandlungsgehilfen-Verbandes, Leipzig, und die Herren Richter und Otto vom Vorstand des Buchhandlungs- gehilfen-Vereins zu Leipzig begrüßt werden. Darauf ging der Redner in kurzen Zügen auf die Entwicklung der »Vereinigung« ein und be tonte zum Schluß, daß das 5jährigc Bestehen beweise, daß die Schülervereinigung notwendig sei, und er forderte gleichzeitig die Mit glieder auf, weiterhin an dem Ausbau zu arbeiten, um das Ziel, eine Vereinigung aller ehemaliger Schüler der Deutschen Buch händler-Lehranstalt zu sein, bald zu erreichen. — Für die Ausgestal tung des darauffolgenden geselligen Teiles des Abends sorgten die Mitglieder Erich Pietsch als Violin-Solist, und Herdi Zada mit ihren Rezitationen und Liedern zur Laute, die sie in netter Weise vortrug. Lustige Tanzweiscn hielten die Teilnehmer bis nach Mitter nacht in fröhlicher Runde zusammen. Aus Frankreich. Der französische Fremdeuverkehrsminister hatte die Gewerbekammer der französischen Verleger aufgefordert, in den Reisehandbüchern jeweils die Jahreszahl der Herausgabe zu vermerken, und dies in einer möglichst deutlichen Weise. Diese Auf forderung wird nicht allseitig begrüßt; so schreibt z. B. die große Tageszeitung für Theater, Literatur, Kunst usw. Lvmoeckia u. a.: »Herr Görard hat die außergewöhnlichen Umstände der Vorbereitung, der Herstellung und der Propaganda für die Reisehandbücher ver gessen. All dies verursacht beträchtliche Kosten, die nur durch eine sehr große Zahl verkaufter Exemplare amortisiert werden können. Eine Auflage eines Reisehandbuches wird aber — von Ländern, die Mode sind, abgesehen — nur recht langsam abgesetzt. Unter diesen Umständen trägt die Angabe der Jahreszahl das Risiko in sich, zwischen den Käufern und den Buchhändlern zu Diskussionen zu führen und damit unsre französischen Neisebücher zu benachteiligen.« Wer sich für die Geschichte der Entwicklung des französischen Buchhandels interessiert, sei auf einen großen Artikel über den 534 Orcle cke la l-ibrsirie, also die hauptsächliche Organisation dieses Buchhandels, aufmerksam gemacht, der in der Nummer 43 der ?ous les 1.ivr68 (herausgegeben von den Messageries Hachette) vom 15. April erschienen und mit vielen Illustrationen geschmückt ist. Letzthin fand in Paris im Ministerium für Landwirtschaft ein Kongreß »Rückkehr auf das Land« statt zur Unterstützung der Be strebungen, die nicht nur der in Frankreich bekanntlich sehr starken Landflucht begegnen wollen, sondern die auch darauf abzielen, die landflüchtig Gewordenen wieder der heimatlichen Scholle zu gewinnen. Im Verlauf dieses Kongresses wurden die Verbreitung des Buches auf dem Land und die Schaffung von Wanderbibliotheken als beste Mittel zur Erreichung der obigen Ziele bezeichnet. Was speziell die Landbibliotheken angeht, so sollen diese besonders populär-wissen schaftliche Werke über die Landwirtschaft, die Hygiene, die Führung eines Haushaltes und ferner »gesunde und der Erholung dienende Romane« bieten können. »Wir müssen — so wurde u. a. ausge führt — gegen die Überschwemmung der großen Städte dadurch an kämpfen, daß wir die Erziehung des Bauern organisieren, daß wir ihn lehren, wie man auch auf dem Lande ein komfortables Leben führen kann, und daß wir ihm vor allem gesunde Zerstreuungen bieten, unter denen das Buch an erster Stelle zu stehen hat. Kommt der Bauer nicht zum Buch, so muß das Buch zum Baueru kommen.« Diese und ähnliche Ausführungen wurden sehr begrüßt. Die Pariser Messe (9. bis 25. Mai), die an wirtschaftlicher Be deutung ständig zunimmt, hatte eine starke Teilnahme des franzö sischen Verlages und Buchhandels zu verzeichnen. Der Orele ck? la Uibrairie hatte dringend zur Teilnahme aufgefordert. An die Besucher wurden rund 80 000 Prospekte und ein über alle Verlage unterrichtender Katalog verteilt. Dis Miete eines 4X3 Meter großen Standes mit Mobiliar usw. kam auf 1800 Franken zu stehen, die des kleinsten Standes von 3,5X2,5 Meter auf 1250 Franken. Das Auflegen eines Buches kostete 13 bis 21 Franken, das Auslegen eines ganzen Jahrganges einer Zeitschrift 70 Franken, der Quadratmeter Wanbfläche 80 Franken. ue-Paris. Von arabischer Jugend. — Wie es im übrigen Orient darum steht, weiß ich nicht, in Tunis und in ganz Tunesien fand ich es so — und ähnlich in Ägypten: Die muselmanische (arabische) gebildete Ju gend ist tief romantisch veranlagt und ergibt sich — heute noch — Schwärmereien, die das Zeitalter des jungen Goethe und Ugo Foscolos kennzeichneten. Spricht man von orientalischer gebildeter Jugend, so muß man vorerst scharf unterscheiden: Die jungen Leute, die in europäischen (französischen) Lyzeen ihre wissenschaftliche Ausbildung erhielten, sind in ihrem Äußeren und in ihren Anschauungen sehr verschieden von ihren Kameraden, die in rein muselmanischen Schulen erzogen wurden und ihre religionsphilosophischcn, juristischen und sprach wissenschaftlichen (literarischen) Studien dann in einer der uralten Moschee-Universitäten vollenden: in der malerischen Landestracht (der Gandhoura) mit übereinandergeschlagcnen Beinen auf dem Bo den hockend rings um die Säule, an der Professor L. lehrt — in glei cher Tracht und Stellung, den Turban würdevoll ums Haupt ge schlungen —, manchmal noch aus einem grammatischen Lehrbuch aus dem 16. oder 17. Jahrhundert. Anders die erstgenannten: Abgesehen von der meist mehr gelb lichen Hautfarbe und dem mehr oder minder ausgeprägten orienta lischen Typus und einem unsrer Jugend fremden Ernst unterscheiden sie sich — modern und elegant gekleidet — kaum von europäischen Studenten — bloß der hohe rote Tarbusch (Fez) oder die enganschlie ßende Chechia (mit der schweren schwarzen Seidentroddel) ziehen be wußt und scharf den Trennungsstrich. Auf rein wissenschaftlichem Gebiete geben sie europäischen Gleich altrigen nichts nach: ich traf viel außerordentliche Begabungen beson ders auf mathematischem, technischem und sprachwissenschaftlichem Ge biete: mancher setzt seine Studien an der Universität Algier oder an Hochschulen in Frankreich fort. Doch mag die Verschiedenheit in Kleidung und Anschauung der konservativen Ltuckiank cke la Orancke No8ede6 und der moderner gesinnten Zöglinge der Lyzeen noch so groß sein — in einem Punkte (abgesehen von der Politik) sind sie völlig eins: in einem ausgespro chenen — im heutigen Europa der »modernen Sachlichkeit« wohl nicht mehr anzutreffenden — schwärmerischen Nomantismus. Und zwei Bücher (in französischer Sprache) sind — wie ich persönlich feststcllte die bevorzugten Lieblinge der tunesischen Jugend zwischen 15 und 25 Jahren: Lamartine: Rafael und Goethe: Werthers Leiden. Und ich staunte nicht, bei meiner Ankunft in Kairo, das sich nach Konstantinopels Bekehrung zum Latein-Buchstaben zur Zentrale isla mischen Geisteslebens und arabischen Schrifttums (zum Leipzig des nahen Orients) zu entwickeln scheint, in der Reihe neuerdings
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