Nr. 122 (N. S3). Leipzig. Sonnabend den SO. Mai 1931. V8. Jahrgang. RLÄMwmller Teil Am 27. Mai 19ZI starb Lerr Verlagsbuchhändler vr.b.c. Heinrich Heise in Fa. Franz Vahlen in Berlin. Er hat in den Jahren 1924 bis 1928 als Mitglied des Rechnungsausschusses dem Börsenverein wertvolle Dienste geleistet. Wir gedenken aber mit besonderem Dank seiner hingebungsvollen ehrenamtlichen Arbeit für die buchhändlerischen Erholungs heime. Mit diesem Werk, durch das so vielen unserer Berufskollegen Freude und Erholung gebracht wird, bleibt der Name Leise für immer verbunden. Leipzig, den 29. Mai l9Zl Der Gesanltvorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig Or. Friedrich Oldenbourg Äeinrich Boysen Or. Lellmuth von Lase Ernst Reinhardt Paul Nitschmann Friedrich Alt Or. Gustav Kilpper Albert Diederich Duchhändler-Derband Hannover-Draunschweig E. D. Einladung. Der 44. ordentliche Verbandstag findet Sonntag, den 28. Juni 1831, 10 Uhr vormittags in Hildesheim statt. Wir laden unsere Mitglieder hiermit zur Teilnahme ein. Tagesordnung, Jahresbericht und nähere Mitteilungen über die Veranstaltungen gehen den Mitgliedern rechtzeitig zu. An träge zur Hauptversammlung sind satzungsgemäß 14 Tage vor der Tagung schriftlich beim Vorstand einzureichen. Osnabrück-Hildesheim, den 27. Mai 1831. Der Vorstand: B. Hanckel, 1. Vorsitzender. G. Müller, 1. Schriftführer. Vom amerikanischen Büchermarkt. Von Egon Eisenhauer. Eine teilweise Erklärung der unbefriedigenden Lage des amerikanischen Buchhandels gibt ein Bericht der Lmerioao I-!brar>- Lssociativll mit einer Schilderung der Finanznot, unter der die öffentlichen Bibliotheken im Lande leiden und die sie zu wesentlicher Einschränkung ihrer Neuanschaffungen nötigt. Lei der sehen sich zur selben Zeit, da die allgemeine geschäftliche De pression für die Bibliotheken sich in außerordentlicher Zunahme der Lesesaalbesucher äußert, aus gleicher Ursache alle städtischen Behörden zur Beschneidung ihrer Ausgaben gezwungen, was eine Herabsetzung der üblichen Zuwendungen auch für die öffent lichen Bibliotheken zur Folge hat. Besonders im Westen und Süden der Union sind zahlreiche Stadtgemeinden durch Bank krachs benachteiligt worden, und es ist bemerkenswert, daß die von starker Preissenkung und Arbeitslosigkeit gefolgte landwirt schaftliche und industrielle Überproduktion hier im letzten Jahre die Zahlungseinstellung von über 1500 Bankfirmen herbeige- sührt hat. Daher haben die öffentlichen Bibliotheken fast aus nahmslos mit vermindertem Einkommen bedeutend erhöhten Anforderungen des Lesepublikums zu genügen, und tatsächlich war der Andrang der Besucher noch nie so außerordentlich stark wie in den letzten Monaten. Gegenwärtig üben die öffent lichen Bibliotheken auf stellungslose Personen große Anziehungs kraft aus, deren Zahl für das ganze Land aus 6 bis 7b- Mil lionen geschätzt wird. Nicht wenige davon benützen die Zeit unfrei williger Muße dazu, früher Versäumtes mit dem Studium ernster Bücher nachzuholen oder sonstigen literarischen Bedürf nissen Rechnung zu tragen, eine angenehmere Beschäftigung, als es zumeist die vorherige im Erwerbsleben war, und selbst die jenigen, die nur zum Ausruhen die Lesesäle aufsuchen, erhal ten dadurch Gelegenheit, ihren Geist zu nähren und neuen Mut für die Suche nach Arbeit zu gewinnen. S2S