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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.10.1923
- Strukturtyp
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- 1923-10-11
- Erscheinungsdatum
- 11.10.1923
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- Deutsch
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7130 »Ürsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. Tic neuen Versicherungs-Beitragsmarken. — Das Neichsarbeits- ministerium teilt mit: »Soweit einem Arbeitgeber die rechtzeitige Beschaffung von Marken für Beitragszeitcn vor dem 1. Oktober in folge eines Umstands, den er nicht zu vertreten hatte, unmöglich war, kann er in der Invalidenversicherung bei der zuständigen Landes versicherungsanstalt und in der Angestelltenversicherung bei der Neichs- vcrsicherungsanstalt für Angestellte die Abgabe von Beitragsmarken zu dem aufgeöruckten Geldwert beantragen. Dabei werden aber im allgemeinen nur Bcitragszeiten der jüngsten Vergangenheit in Frage kommen können. Daß säumige Arbeitgeber den ansgciverteten Bei trag entrichten, ist nur recht und billig. Die Post wird, wie in der Verordnung vom 29. September ungeordnet ist, und auch der Natur der Dinge entspricht, die Beitragsmarken nur zum zehnfachen Geld beträge verkaufen, sie kann nicht die Gründe untersuchen, aus denen die rechtzeitige Verwendung der Beitragsmarken unterblieben ist. An träge, die beim Neichsarbeitsministerium oder Neichspostministerium wegen Lieferung von Beitragsmarken zum alten Preise cingercicht sind, werden an die zuständigen Versichcrungsträgcr zur weiteren Behandlung abgegeben; eine besondere Benachrichtigung der Antrag steller findet insoweit nicht statt. Im übrigen geht ans der Ver ordnung vom 29. September hervor, daß die neuen Beitragsmarken im Verhältnis zum Jahresarbcitsverdienst nicht höher sind als früher. Die Versicherung erfolgt jetzt in einer entsprechend niedrigeren Bei tragsklasse.« Aushebung des Heilverfahrens bei der Rcichsversicherungsanstalt für Angestellte. — Trotz der überaus hohen Beiträge, die für die Angestelltenversichernng gezahlt werden müssen, ist anscheinend kein Geld mehr da, um die so segensreich wirkenden Heilverfahren weiter durchführen zu können. Wie wir aus der Tagespresse ersehen, hat das Direktorium der Neichsversicherungsanstalt für Angestellte an sämtliche Anstalten, die Versicherte im Heilverfahren beherbergen, ein Nund- telegramm gerichtet, wonach überwiesene Versicherte nicht einberufcn und Verlängcrungsanträge nicht gestellt werden dürfen. In einem Crläuterungsschrciben werden die Heilanstalten aufgesordcrt, alle Ver sicherten sofort zu entlassen, gegen deren Entlassung ärztliche Bedenken nicht bestehen. Für die Rückreise werden nur die Fahrkostcn in der vierten Klasse ersetzt. Ferner wird mitgeteilt, daß die Zeitdauer, für die die Einrichtung des Heilverfahrens eingestellt wird, sich vorläufig noch nicht übersehen läßt. Die Heilanstalten werden aufgesordert, die erforderlichen Maßnahmen für die Schließung der Betriebe zu treffen. PersoilalnMWeii. Jubiläum. Aus 25 Jahre selbständiger buchhändlerischer Tätigkeit blicken am 11. Oktober die Herren Ferdinand und Heinrich Zeiser in Nürnberg zurück. Sie übernahmen am 11. Oktober 1898 das väterliche unter der Firma Jacob Zeiser ge führte Geschäft, nachdem sie vorher ihrer Mutter, Frau Marie Zeiser, als Geschäftsführer zur Seite gestanden hatten. Gestorben: am 27. September nach kurzer Krankheit im Alter von 77 Jahren Herr Ernst Schliebs, Geschäftsführer des Centralvereins Deutscher Buch- und Zeitschriftenhändler in Berli n. Der Verstorbene war ein Buchhändler der alten Schule und hat in seinem Leben viele selbständige und leitende Stellungen bekleidet. Nach dem er in Magdeburg, Hamburg, Stuttgart buchhändlerisch tätig ge wesen war, wirkte Schliebs in den 80er und 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts als Prokurist der Leipziger Lehrmittelanstalt in Leipzig und hat namentlich die Abteilung Buchhandel dieses Hauses geleitet. Wenige Jahre später finden wir ihn als Teilhaber und Geschästsleiter der Firmen M. Dcvrient L Co., M. Margnardt L Co. und Mickisch L Co. G. m. b. H., später Mickisch, Segler L Co., sämtlich in Berlin Den vielfachen Aufgaben, die in diesen Stellungen an ihn herantraten, hat sich Schliebs völlig gewachsen gezeigt und die ihm anvertrauten Geschäfte gefördert und entwickelt. Zuletzt war er, wie schon gesagt, Geschäftsführer des Ceutralvercins Deutscher Buch- und Zeitschriften- händler und auch iu diesem Amte hat er sich voll bewährt. Ihm lag besonders die Buch- und Kassenführung ob, für die er alle die Eigen schaften besaß, die für einen solchen Posten wertvoll sind: Sicher heit, Erfahrung, Ruhe. Schliebs war ein liebenswürdiger Mann von goldigem Humor, seine Freunde werden ihn nicht vergessen. ^ 238, 11. Oktober 1923. ßMWlll. (Ohne Verantwortung der Redaktion,' jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen llber die Verwaltung des Börsenblatts.) Zweiter und letzter Brief an Herrn Paul Nitschmann. (Vgl. Bbl. Nr. 230.) Sehr geehrter Herr Nitschmann! Serk langer Zeit hat keine buchhändlerische Kundgebung einen so niederschmetternden Eindruck auf mich gemacht wie Ihre Ant wort auf meinen Offenen Brief. Ist cs wirklich nötig, Behauptungen wie die, das Sortiment trage.die Geldentwertung vom Tage der Be stellung bis zum Tage der Zahlung, noch besonders zu widerlegen, wo doch unsere Richtlinien — ein Unikum in der deutschen Wirt schaft — dem Sortiment die Möglichkeit bieten, sich durch gleich zeitige Zahlung bis zu 20 Grnndmark netto die Schlüsselzahl des Be stell tags, und durch größere Vorauszahlungen die Schlüssel zahl des Eingangstags zu sichern? Welcher andere deutsche Kauf mann verkauft heute noch eine Ware, die er nicht auf Lager hat, zu einem festen P a p i e r m a r k p r e i s e? Welcher deutsche Kauf mann außer dem Buchhändler genießt heute noch den Vorteil, zum Kurs des Zahlungstags abrechnen zu dürfen? Sollten Sie wirklich von den Handelsgebräuchen anderer Berufe und Geschäfts zweige so wenig wissen, daß Ihnen unbekannt geblieben wäre, wie beispiellos günstig die Lieferungsbedingungen sind, die das deutsche Sortiment nach unseren Richtlinien genießt? Sie operieren damit, daß diese Richtlinien für das Sortiment günstiger ausgefallen wären, wenn die weitere Entwicklung der Dinge hätte vorausgesehen werden können; dabei können Sie sich tagtäglich aus dem Handclsteil jeder Zeitung davon überzeugen, iu welchem Maße gerade unter dem Druck dieser Entwicklung die Lieferungs- nnd Zahlungsbedingungen der gesamten Industrie von Woche zu Woche schwerer und schwerer werden, wie z. B. die Papier industrie, mit der der Verlag doch in erster Linie rechnen muß, ihre Bedingungen seit Mitte August nicht weniger als zum vierten Male verschärft hat. Sie wenden ein, wir beide hätten bei unseren Verhandlungen nicht annehmen können, daß die Mark weiter ins Bodenlose fiele; dabei waren die Dollarsprünge schon in der ersten Augusthälfte prozentual — worauf es allein ankommt — min destens ebenso groß als die der letzten Woche. Sie machen geltend, daß wir Mitte August noch nicht an plötzliche Steigerungen der Schlüsselzahl um 100'/» und mehr hätten denken können; dabei haben wir am gleichen Tage, an dem wir die Richtlinien festlegten, die Buchhändler-Schlüsselzahl von 300 001» ans 700 000, also um 133X"/» erhöht! Angesichts all dieser unwiderleglichen Tatsachen möchte ich wirklich wissen, was sich nachträglich an den sachlichen Vor aussetzungen geändert haben soll, die Sie und Ihre Kollegen Diede- rich und Paetsch am 13. August veranlaßten, nach IX-tägigen Be ratungen, nach reiflicher Überlegung und mit wachen Sinnen die be kannten Richtlinien zu unterzeichnen. Statt Ihren Kollegen vom Sortiment die Augen für de» furcht baren Ernst der Lage zu öffnen und ihnen mit wirtschaftlich gesunden und kaufmännisch cinwandsreien Ratschlägen an die Hand zu gehen, empfehlen Sie im letzten Buchhändlergildeblatt Ihren Kollegen, die drückende Notlage mancher Verleger anszunutzen und sie zur offen kundigen Verschleuderung ihrer Verlagswerke zu veranlassen, ein Ver fahren, das Sic in Ihrem eigenen Kreise, also vom Publikum auf das Sortiment angewandt, als unmoralisch verurteilen und bekämpfen. Sie suchen das Sortiment auf die für 21. Oktober in Aussicht ge nommenen neuen Verhandlungen zu vertrösten und ihm Hoffnungen auf eine Erleichterung der heute schon für den. Verl a g fast un erträglich gewordenen Lieferungsbedingungen zu machen, als ob neue Verhandlungen auch nur das Geringste an dem eisernen Zwange der wirtschaftlichen Tatsachen ändern könnlen. Ich fürchte, Sie und derjenige Teil des Sortiments, der »och an Sie glaubt, werden eine bittere Enttäuschung erfahren. In kollegialer Begrüßung Ihr ergebenster Stuttgart, den 5. Oktober 1923. G. Kilpper. » Antwor t. Sehr geehrter Herr Kilpper! Ich freue mich, daß Sie Ihren zweiten Offenen Brief als letzten bezeichnen, denn ich bin der Ansicht, daß sich in einer mit Zündstoff ohnehin reichlich überladenen Wirtschaftspcriodc Wirtschastsfragen in Offenen Briefen nicht erledigen lassen. Darum bedauere ich den non
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