Feierliches Bekenntnis der deutschen Dichter Österreichs In der feierlichen Stunde, in der sich das deutsche Volk in Österreich zum großdeutschen Reich und damit zur Erfüllung seines völkischen Schicksals bekennt, erachten es auch die Dichter des Landes für ihre Pflicht, einmütig ihr leidenschaftliches Bekenntnis zum Deutsch land Adolf Hitlers auszusprechen, und alle, die sie je als Erzähler, Lyriker und Theaterdichter ergriffen und be wegt haben, aufzufordern, am 1V. April sich zum Reich und zum Führer zu bekennen. Der Bund deutscher Schriftsteller hat, alle früheren nationalen Bestrebungen des österreichischen Schrift tums in sich aufnehmend, vor eineinhalb Jahren die Schrift steller Österreichs ausgerufen, sich auf den Boden des deutschen Volkstums und des Bekenntnisses zum neuen Deutschland zu vereinigen. Der Ruf hatte vollen Erfolg. In einer Zeit, in der die Machthaber von gestern sich anmaßten, allein für Geist und Kultur Österreichs sprechen zu dürfen, haben sich also die Dichter, die bisher für Leser und Zu schauer im deutschen Sprachgebiet und in der ganzen Welt als Gestalter und Deuter Österreichs bekannt geworden sind, niit verschwindenden Ausnahmen zur unlösbaren Schick- salsgc meinschaft aller Deutschen bekannt. Um so mehr hat der Bund deutscher Schrift steller heute Anlaß, vor dem deutschen Volk, aber auch vor den Vertretern des geistigen Lebens in allen Kulturnationen der Welt seiner tiefen Be glückung über das deutsche Geschehen der letzten Wochen Aus druck zu geben. Die Dichter und Schriftsteller Österreichs e r - blicken in der Schaffung Großdeutschlands nicht nur eine politische, auch eine kulturelle Tat von größter Bedeutung. Sie erkennen in dem Nationalsozialismus eine schöpferische gei stige Bewegung, die berufen ist, alle im deutschen Volk ruhenden Gaben zur vollen Entfaltung zu bringen und eine alte, in die Irre gegangene Welt von Grund auf mit jugend licher Kraft neu zu gestalten. In die Stimme des »Ja-, die sie am 10. April abgeben, schließen sie ihr Bekenntnis ein zur Mitarbeit an dieser Zukunft und zum Einsatz ihrer Kräfte für sie. Der Bund deutscher Schrift st eller Österreichs: Die Vor st ands Mitglieder: Max Mell, Wladimir v. Hartlieb, Hermann Heinz Ortner, Franz Spunda, Friedrich Schreyvogl, Egmont Colerus, Erwin Rain- alter, Hermann Graedener, Mirko Jelus ich, Josef W en t ew, Max Stebich, Hermann Stuppäck. Heroldsrufe 1SSS Wann, o Wann? Wann doch, wann erscheint der Meister, der, o Deutschland, dich erbaut, wie die Sehnsucht edler Geister ahnungsvoll dich längst geschaut: eins nach außen, schwertgewaltig, um ein hoch Panier geschart! Innen reich und vielgestaltig, jeder Stamm nach seiner Art! Seht ihr, wie der Regenbogen dort in sieben Farben quillt? Dennoch hoch und fest gezogen wölbt er sich, der Eintracht Bild. Auf der Harfe laut und leise sind gespannt der Saiten viel, jede tönt nach ihrer Weise, dennoch gibt's ein klares Spiel. Oh, wann rauschen so verschlungen eure Farben Süd und Nord! Harfenspiel der deutschen Zungen, wann erklingst du im Akkord! Laß mich's einmal noch vernehmen, laß mich's einmal, Herr, noch sehn! Und dann will ich'S ohne Grämen unfern Vätern melden gehn. Lübeck, 1858 Emanuel Geibel Erfüllung Antwort aus Deutsch-Österreich Zum 10. April 1S38 Achtzig Jahre sind vergangen, seit der Heroldsruf erscholl, seit aus Dichterherzen klangen solche Worte sehnsuchtsvoll: Worte, die zur Tat geworden über Nacht in großer Zeit; und so halte Süd und Norden sich zur Dankespflicht bereit. Willst als deutscher Mann du gelten, treu du deiner Heimat sein, schlage fest in unsres Helden, deines Führers Rechte ein! Gib dein „Ja" ihm, fest vertrauend, der uns Retter war in Rot, der an Deutschlands Größe bauend, allen Freiheit gibt und Brot! Deutsche Männer, deutsche Frauen tretet nun zur Urne hin, helft den deutschen Dom erbauen in des Führers höchstem Sinn! Keiner zaudre, keiner fehle! Alles sei ein Volk ein Reich! Jeder komme, jeder wähle. Jeder tu's dem Führer gleich! Dann wird uns ein Reich erstehen, wie's kein Dichter je gedacht und dies Reich wird ewig stehen in des Deutschen Volkes Kraft! Wien, 1938 Rudolf Krey Hauptschriftleitcr! Walter Hers Litton: Letpz 896 öu?chschnittltch mkt Angebötene und Gesuchte Bücher. - Zu^' Lett tft°Keisltste"Nr 8 gMg! Nr. 83 Freitag, den 8. April 1989