Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.06.1928
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1928-06-05
- Erscheinungsdatum
- 05.06.1928
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19280605
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192806051
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19280605
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1928
- Monat1928-06
- Tag1928-06-05
- Monat1928-06
- Jahr1928
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
X- 128, 5, Juni 1928, Redaktioneller Teil, vvrsenblatl f.b.Dtschn. Buchhandel. Abermals muß man hervorheben, daß die amerikanische Liste einen sehr fesselnden Einblick in das geistige Leben jenseits des Ozeans gewährt. Vielleicht überwiegen diesmal stärker als im Jahr zuvor die den anwendbaren, zivilisationssördernden Wissen schaften zugehörigen Werke, Allein auch den Geisteswissenschaf ten wird das Verzeichnis gerecht, und man wünschte nur, daß die Ausführlichkeit der bibliographischen Angaben so weit ginge, daß man sich ein besseres Bild von dem betreffenden Werk zu machen imstande wäre. — Die Vereinigten Staaten haben übrigens inzwischen auch eine Liste von 40 ihrer wichtigsten Bücher für das Jahr 1926 bekanntgegeben, die sich in ähnlicher Weife zusammensetzt wie das soeben besprochene Verzeichnis für das Jahr 1925, Jugoslaviens zehn Werke behandeln in der Haupt sache lokale Probleme, Besondere Beachtung verdient die Natio- nalenzhklopädie der Serben, Kroaten und Slowenen, deren erster Band in das Verzeichnis ausgenommen ist. Den Beschluß macht als neues Glied der bibliographischen Runde die Ukraine, deren Zusammenstellung von einem »Comitö acaddmique ukrainien« besorgt worden ist, dessen Sitz nicht angegeben wird. Die Liste der 40 Werke gliedert sich in Geschichte (4), Philologie (11), Archäologie (3), Kunst (3), Theater und Musik (3), Recht (2), Gcfellschaftswissenschastcn (4), Natur wissenschaften (5), Mathematik (2) und Angewandte Wissenschaf ten (3), Von den auch in Deutschland bekannten Werken der Autoren Hruschewskij, Kolcssa und St, Smal-Stockij abgesehen, enthält die Liste eine Auszählung von Büchern, die zum Teil nur für einen sehr eng begrenzten Kreis von Interesse sein dürf ten, und man hat den Eindruck, daß die Ukraine mit der Zu teilung von 20 Titeln ihrer Bedeutung entsprechend vollkommen ausreichend berücksichtigt gewesen wäre. Auffallend ist die große Zahl der außerhalb der Grenzen des Landes, z, B, in Prag, erschienenen Werke, Überschaut man die Gesamtarbeit, die mit der Herausgabe des zweiten Verzeichnisses der empfehlenswertesten Bücher ge leistet worden ist, so wird man den allgemeinen Eindruck als günstig bezeichnen dürfen. Zweifelsohne ist eine ansehnliche und nicht nutzlose Arbeit geleistet worden und man spürt den Willen zur Objektivität und zur Konzentration auf bleibende Werte. Wenn aber die praktische Verwendbarkeit der Liste, auf die es doch in erster Linie ankommt, zur Diskussion gestellt wird, so nmß man leider sagen, daß alle Einwände, dis schon früher an dieser Stelle gemacht wurden, mit verstärkter Kraft erhoben werden müssen, denn die Organisation der bibliographischen Arbeit läßt, wenn nicht alles, so doch das meiste zu wünschen übrig. Die erste Forderung, die an das Internationale Institut für geistige Zusammenarbeit gestellt werden muß, heißt Ver einheitlichung der bibliographischen Titel aufnahme, Jetzt herrscht ein Wirrwarr, der kaum zu über bieten ist, und jede Nation behandelt ihre Liste vollkommen selbstherrlich, nimmt von bibliographischen Angaben auf oder läßt weg, was ihr paßt. Das Ergebnis ist völlige Unklarheit über Charakter, Inhalt, Sprache, Ausstattung, Preis, Erschei nungsort usw, zahlloser aufgenommener Werke, Befriedigen können nur die Bibliographien Finnlands, Ita liens und Rußlands, und gut wäre die bulgarische Liste, wenn sie die Titel auch in der Ursprache brächte. Das Internationale Institut sollte sich nun endlich dazu entschließen, eine allgemein gültige Vorschrift für die Titelaufnahme auszuarbeiten und darauf zu dringen, daß alle Angaben, die billigerweise verlangt werden können, auch wirklich gemacht werden. Der zweite übclstand, auf den schon anläßlich der ersten Liste hingcwicsen wurde, betrifft die Einteilung in vier Kategorien. Auf Einzelheiten soll hier nicht eingegangen werden, allein über schaut man den Bericht im ganzen, so fallen die schwachen Stellen demjenigen sogleich ins Auge, der über die tatsächliche Produk tion der Völker an wertvollen Büchern genauer Bescheid weiß. Eine Revision der Klassifizierung der Nationen und eine Neu einteilung der Kategorien würde daher dem Ganzen zu erheb lichem Nutzen gereichen. Bereinigung der sächsischen Iugendschriften-Ausschiisse. Die sächsischen Jugendschriften-Ausschüsse hielten in Verbindung mit L>er 20. allgemeinen Versammlung des Sächsischen Lehrervereins am 2. April d. I. in Chemnitz ihre 10. V e rt re t e r Ver sammlung ab. Es nahmen 70 Vertreter aus allen Gegenden Sachsens teil. 1. Jahresbericht: O. Gommlich, Dresden. Die Hauptarbeit der Vereinigung war wiederum die Bücher- prüsung. An ihr können -sich nur die 37 Ausschüsse beteiligen, die Mitglied der Vereinigten Deutschen Prüfungsausschüsse sind. 1927 sind durch die Haupt stelle Dresden oder ihre Vermittlung rund 1300 Bücher -und Hefte in Umlauf gesetzt worden, die den prüfenden Ausschüssen zu Werbezwecken überlassen wurden. Auf Anregung des Sächsischen Ministeriums für Volksbildung beurteilten zehn Jugendschriften-Ausschüsse die in den Volksschulen Sachsens ver breiteten Jugendzeitschriften. Die Ergebnisse der Beurteilung wur den von der Hauptstelle Dresden dem Ministerium zugesandt. Die Hauptstelle erhob wie vor mehreren Jahren eine Statistik über die 'finanzielle Unterstützung der Schülerbüchereien durch die Gemeinden und konnte dabei feststellen, daß im Vergleich mit der Vorkriegszeit im allgemeinen höhere Beiträge gezahlt werden. Aber nur eine Anzahl von Gemeinden erkennt die Bedeutung der Schüler- büchcrei als Bi-ldungsmittel durch ausreichende Finanzierung an: jährlich 60 Pf. pro Kopf. 38 Ausschüsse und Obmannschaften haben Jahresberichte einge- saitdt, die «beweisen, daß mit Eifer und Erfolg im Dienste d5r lite rarischen Erziehung gearbeitet worden ist. Aus städtischen Mitteln wurde eine dritte Ntufterbücherei gegründet, die nur für die Dresdner Schulen bestimmt ist. Die zwei anderen Musterbüchereien werden zu Ausstelilungszwecken vor Weihnachten von den Jugendschriften- Ausfchüssen des Landes immer so oft begehrt, daß nicht alle Wünsche zu erfüllen sind. Die Büchereien möchten deshalb auch zu anderer Zeit angesordert werden. Die theoretische Bücherei, die Stoffe zu Vortrags- und Studien- zwecken enthält, wird nach wie vor von Amtsgenossen in Stadt und Land benutzt. Immer häufiger werden Auswahlsendungen von einzelnen Gruppen der Jugendliteratur verliehen und Ratschläge für Einrichtung und Ergänzung von Schülerbüchereien gegeben. Die Verwaltungsarbeit der Hauptstelle hat sich von Jahr zu Jahr so vermehrt, daß sie ohne eine Bücherei- und Schreibhilfe nicht mehr bewältigt werden könnte. Es ist darum zu begrüßen, daß der Landtag und die Stadt Dresden Mittel zur Anstellung einer Hilfskraft «bewilligt haben. Sie ist seit 1. Juni 1927 ständig bei der Hauptstelle tätig. 2. Vom Wand e l in der Arbeit der Jug e nds chrifte n- Ausschüfse: I. Berger, Glösa b. Chemnitz. Die Arbeit der Jugendschriften-Ausschüsse darf wie jede geistige Bewegung nicht unabänderlich starr sein, sondern muß sich, ohne ihr ursprüngliches Wesen auszugeben, immer um neue Aufgaben be mühen, so wie sie die Zeit vorschreibt. Da es ihre höchste Aufgabe ist, >rn den Dienst der Schule zu treten, darf sie sich dem grund sätzlichen Wandel pädagogischer Anschauungen nicht verschließen. Die Jugendschriften-Ausschüsse müssen nach wie vor in der Rich tung arbeiten, die Heinrich Wolgast vor 30 Jahren vorgezeichnet hat. Wenn auch die Sichtung der für die Jugend geeigneten vor handenen Literaturschätze im allgemeinen als abgeschlossen gelten kann, so darf doch die Prüfungsarbeit im Interesse des neuesten Schrifttums und angesichts der Fülle von Neuerscheinungen nicht aushören. Ebenso muß der Kamps gegen das minderwertige Schrift tum trotz des neuen Gesetzes zur Bewahrung der Jugend vor Schund- und Schmutzschristen fortgesetzt werden. Seitdem sich die Schule nicht mehr aus Lesebuch und Lesestunde beschränkt, um die Jugend in die Schätze des Schrifttums einzu- stihren, sondern das ganze Buch als Bildungsmittel von allgemeiner Bedeutung mitten in den Unterricht stellt, ist eine neue Ausgabe an die Jugendschriften-Ausschüsse herangetreten, die gegenwärtig im Vordergrund ihrer Tätigkeit stehen muß: Eö gilt, die Arbeit mit dem Ganzbuch in der Schule zu fördern und Mittel und Wege zu zeigen, wie Dichtungen und belehrende Bücher der gesamten Bil dungsarbeit dienen können. Insbesondere muß dabei das noch wenig «bearbeitete Gebiet der belehrenden Jugendliteratur berück sichtigt werden. 607
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder