Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.03.1929
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1929-03-14
- Erscheinungsdatum
- 14.03.1929
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19290314
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192903142
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19290314
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1929
- Monat1929-03
- Tag1929-03-14
- Monat1929-03
- Jahr1929
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Ferner: am 10. März an den Folgen eines Unfalles Herr Ludwig Holpern, langjähriger Vertreter des Verlags für Kunst und Wissenschaft Albert Otto Paul in Leipzig im 52. Le bensjahre. Nachdem der Verstorbene vor dem Kriege für verschiedene buch händlerische Firmen erfolgreich tätig war, trat er 1918 in den oben genannten Verlag als Reisevertrcter ein. Er hat in diesen 10 Jahren ganz Deutschland bereist und viel zur weiteren Verbreitung der in diesem Verlag erscheinenden »Miniatur-Bibliothek« beigctragcn. Seine Liebenswürdigkeit und sein offener und ehrlicher Charakter haben ihm viel Freunde verschafft, und viele werden sein frühes und so unerwartetes Hinscheiden bedauern. Ferner: am 11. März nach schwerem Leiden Herr vr. Oscar Iolles, Direktor und Aufsichtsrats-Vorsitzender der H. Berthold Aktien-Gesellschaft in Berlin im 69. Lebensjahre. Der Verstorbene war drei Jahrzehnte Leiter des Bertholdschen Unternehmens. Aus dem Banksach hcrvorgegangen, trat er am 5 April 1899 in die Firma ein. Dank seiner vorzüglichen Geistes gaben eignete er sich schnell die nötigen Fachkenntnisse an und war bald mit dem Wesen einer Schriftgießerei vertraut. Sein kauf männisch geschulter Blick ließ ihn richtig erkennen, wie der Betrieb zu einem Groß-Unternehmen ausgebaut werden konnte. So schloß er eine Anzahl kleiner Betriebe zusammen, schnell entstanden Filialen in Stuttgart, Petersburg, Wien, Moskau, Leipzig und Riga, Interessengemeinschaften wurden ausgenommen und bedeu tende Schriftgießereien der Berthold A.-G. angegliedert; ans diese Weise wurde der Berthold-Konzcrn geschaffen. Durch nie erlah mende Willenskraft, Scharfblick und Umsicht ist es vr. Jolles ge lungen, diesen Welt-Konzern zu schaffen und ihn zu einer fabelhaften Leistungsfähigkeit erstarken zu lassen. Er studierte selbst mit Liebe und Verständnis die alten Schriftschätze. Auf seine Anregung wur den die Schriften von Unger und Walbaum wieder hervorgebracht. Fachmänner und Künstler zog er heran, um neue schöne Schriften schaffen zu lassen. Auf seine Veranlassung wurde wertvolles Mate rial für die Geschichte der Schriftgießerei zusammengebracht, so ist die Schrift von Professor Hermann Hülle über den alten chinesischen Typendruck und seine Entwicklung in den Ländern des fernen Ostens, die viele Freunde im Buchwesen gewonnen hat, auf seine Anregung hin entstanden. Besonders erwähnt sei hier die von ihm selbst her- ansgegebene Bibliographie: Die deutsche Schriftgießerei. Eine ge werbliche Bibliographie, die seither — ebenfalls auf seine Anregung hin — in Klimschs Jahrbuch fortgesetzt wird. Seine eigene Schöpfung ist weiter die Abteilung »Privatdrucke« der Berthold A.-G., der seine ganz besondere Liebe gehörte. Zahlreiche Drucke sind aus dieser Abteilung bereits hervorgegangen, die die besondere Aufmerksamkeit der Bücherfreunde auf sich zogen. Der Play erlaubt nur ein gedrängtes Bild von dem zu ent werfen, was vr. Oscar Jolles geleistet hat. Nicht nur das Bcrt- holdsche Unternehmen, sondern das gesamte Schriftgießerei- und Buchgewerbe betrauert in ihm eine Persönlichkeit von hervorragenden Fähigkeiten und einen liebenswürdigen Menschen. Todesnachrichten aus Wissenschaft, Literatur und Kunst. — Am 2. März starb im Alter von 84 Jahren der Wirkl. Geh.-Nat vr. W i l h. von Bode, Berlin, Generaldirektor a. D. der Staatsmuseen; im Alter von 87 Jahren in Freiburg Kirchenmusikdirektor Johannes Dieb old, bekannter Komponist; in München am 27. Februar Freiherr Hugo v. Habermann, Gründer der Münchener Se zession, im 80. Lebensjahre; in Peking Geheimrat Prof. vr. Otto Jackel, berühmter Paläontologe, im Alter von 66 Jahren; in Stuttgart vr. William Küster, Professor für Chemie an der Techn. Hochschule; in Berlin im 79. Lebensjahre Prof. vr. H einrich Meißner, langjähriger Direktor der Preuß. Staatsbibliothek; in Brünn im Alter von 55 Jahren der Dichter des dortigen National theaters Franz Neumann, Komponist und Dirigent; am 1. März in Berlin der Graphiker Ernst Oppler im Alter von 61 Jahren; in Wien Prof. vr. Clemens Freiherr von Pirquet, berühmter Kinderarzt, im 54. Lebensjahre; in Solln im 69. Lebensjahr vr. Karl Reiche, Professor der Botanik an der Universität München; in Magdeburg im Alter von 60 Jahren Prof, vr. Ernst Schreiber, Direktor der Mediz. Klinik; am 25. Fe bruar in Wien der Schriftsteller KarlSloboda im 54. Lebens jahre; in Bargteheide im 81. Lebensjahre der schleswig-holsteinische Heimatdichter Johannes Suck; in Berlin im Alter von 66 Jah ren der frühere Ordinarius der deutschen Sprache und Literatur an der Universität Kiel Prof. vr. Eugen Wolfs; in Dresden im 81. Lebensjahre Prof. vr. Heinrich Zschalig, Sprachforscher und Schriftsteller. Sprecüsaal Dank an den Verlag. In den Höheren Einjährigen Fachkursen der Deutschen Buch händler-Lehranstalt wurde im Kursusjahre 1928/29 in Wissenschafts kunde der Versuch gemacht, in steter Verknüpfung mit dem Buche und dem Buchhandel zu bleiben, vom Buche auszugehen und zum Buche hinzuführen. Zur Belebung wurden neben der mehr schemati schen Darstellung der einzelnen Wissenschaftskreise viele Einzel gebiete in Form von Referaten behandelt. Jeder Referent hatte die Aufgabe, eine kleine Bibliographie der wichtigsten und neuesten Werke zu liefern und unter Benutzung und Vorlage des reichen Propaganöamaterials auch die einzelnen Verlage zu charakterisieren. Um das buchhändlerische Material heranzubekommen, hatten wir uns an die Verleger gewandt. Es war eine große Freude, in welch entgegenkommender und großzügiger Weise uns zahlreiche Ver leger nicht nur mit Werbedrucksachen, sondern auch mit den Wer ken selber unterstützten. Auf diese Weise wurde es möglich, äußerst instruktive, praktisch wertvolle Referate u. a. über fol gende Gebiete zu halten: Jugendschriften und Bilderbücher, Ka lender, Sport, Baukunst der Gegenwart, die Abstammungslehre und ihre Entwicklung, die Jugendbewegung, das Deutschtum im Aus lande, Imperialismus, wissenschaftlicher Okkultismus, Musikalien verleger, juristische, medizinische, theologische, geschichtliche, schön geistige Verlage usw. usw. Hier sind nur die Referate genannt, die sachlich und buchhändlerisch wirklich ausgezeichnet waren. Für die gewährte Unterstützung sei den beteiligten Verlagen herzlichst gedankt. Die Verleger sprachen mehrfach den Wunsch aus, einen Ver treter zum Anhören des Referates entsenden zu dürfen oder ihnen wenigstens eine Abschrift des Referates zu überlassen. Aus schul technischen Gründen und aus Gründen der Arbeitsweise der Refe renten konnte diesem Wunsche nicht entsprochen werden. Wir bit ten, uns das nicht zu verübeln. Die Verleger hätten sicher große Freude daran gehabt, zu sehen, wie die Leute durch diese Arbeits weise praktisch in den Buchhandel eingesührt wurden und mit welchem Eifer sie sich einführen ließen. Sollte der eins oder andere Verleger durch die Art, wie die jungen Leute an ihn herantraten, sich belästigt gefühlt haben, so bitte ich, dies zu entschuldigen. Leider versuchen manche Leute, die etwas arbeiten sollen, zunächst und möglichst viel andere in Bewegung zu setzen. Solches Vorgehen wird nach besten Kräften unterbunden werden. Für das kommende Jahr möchte ich an den Verlag die Bitte richten, das Material dem Kursusteilnehmer nicht persönlich, sondern der Lehranstalt zu überlassen. Dadurch bekämen wir einen Grundstock an Anschauungsmitteln, und wir wären der Peinlichkeit überhoben, die Verleger alljährlich schröpfen zu müssen. Aus diplomatischen Gründen wurde vermieden, bestimmte Ver lage zu nennen. Alle aber, die geholfen haben und zum Teil wert volle Werke in größerer Zahl überließen, seien unseres Dankes gewiß! Sie können versichert sein, dieser Anschauungsunterricht hat sich gelohnt. vr. iur. K. Ludwig. Anfragen. Wer besitzt eine neuzeitliche Schulbücher-Lagerkartothek und welche Firma würde ein Probeexemplar abgeben? Welche Verlagsfirmen können über Erfahrungen mit dem Kardex bzw. Optima-System in der Buchhaltung berichten? Welche Literatur oder sonstige theoretische Unterweisung gibt es zur Einführung in die Praxis der Leihbibliothek? In welchem Kinderbuch ist der Vers: »Suppe, Fleisch, Kartoffel- klos, das ist alles toute meine «Hose« enthalten? Von wem ist das Gedicht: »Des Malers erstes und letztes Bild«? Wer kennt: Jolles, mystische Erscheinungen, neu Hrsg, von Walter von Bühl? Frdl. Auskünfte gibt die Schriftltg. d. Bbl. weiter. DrE^E^H e d'r i ch^'/"ch?. ^Sämtl?'tn Leipzig'. — Anschrift? SchristtÄur" ^ Deutschen . 292 . Schrtstlettung u. Expedition: Leipzig C 1. Gerichtsweg "E" A Auchba'nd?eÄusü PoMchli"bs!Ä/75.'
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder