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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.12.1927
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- 1927-12-15
- Erscheinungsdatum
- 15.12.1927
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X» 281, 15. Dezember 1927. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. noch wenig bemerkbar gemacht hat, eine Tatsache, die der Buch handel wohl ganz besonders bestätigen kann. Der übliche Kon junkturbericht der Industrie- und Handelszeitung lautet denn auch sehr viel pessimistischer. Es heißt da: Die Geschäftslage tm Monat November entsprach in weiten Zweigen des Einzelhandels nicht den Erwartungen. Am Schuh handel hatte die milde Witterung im Oktober vielsach noch zu Neu anschaffungen leichte» Schuhwerks Anlaß gegeben, sodaß bei Ein setzen der Kälte die Mittel zur Beschaffung warmer Wintersachen fehlten. Aus der Wäschcbranche wird berichtet, daß die Umsätze in geringeren Qualitäten sich noch am günstigsten anlietzcn, was unter anderem mit auf die relativ geringe Arbeitslosigkeit unter der städtischen Arbeiterbevölkerung zurückzuführen ist. Neuan- schassungen in Luxuswaren hielten sich in engeren Grenzen. Das Publikum zieht es anscheinend in diesem Jahre vielsach vor, die vorhandenen Pelzmäntel um- und ausarbciten zu lassen. Da im Einzelhandel mit Qualitätsseidcn über eine gewisse Stockung des Geschäftsganges geklagt wird und ebenfalls im Automobilhandel bei hochwertigen Wagen ein Rückgang der Umsätze sestzustellen ist, dürste hierin eine allgemeine Auswirkung der Geldverknap- pung und des Rückgangs der Gewinne Im Börsengeschäft zu er blicken sein. In Städten mit ausgesprochener Beamtenkundfchast klagt man über zunehmende Kreditsorberungen. So wird aus einer mitteldeutschen Großstadt berichtet, daß heute bei einer Reihe von Geschäften 4l> Prozent der Umsätze Uber Buch gehen gegenüber etwa nur 5 Prozent vor dem Kriege. Vielsach hat hier die Ankündigung der Besoldungscrhöhung zu größeren Anschaffungen Anlaß gegeben, die dann Einschrän kungen der Lebenshaltung zur Folge haben mußten, als die end gültige Regelung der Besoldungsresorm auf sich warten ließ. Gegen Ende des Monats setzte bereits in starkem Maße die Werbung für das Weihnachtsgeschäft ein. Indessen lassen sich eigentliche Weih- nachtsgeschenkcinkäufe nur vereinzelt seststellen. Die Erwartungen, die im Einzelhandel aus das Weihnachtsgeschäft gesetzt werden, sind geteilt. Es steht zu hassen, daß die Wünsche des Einzelhandels auf ausreichende Offenhaltung der Geschäftsräume bei den zu ständigen Stellen aus Verständnis stoßen werben. Dem Buchhandel wird dieses allgemeine Stimmungsbild zur Beurteilung seiner eigenen Aussichten vielleicht manchen Fingerzeig geben. Die Preisentwicklung in den bisher abgc- lausenen Monaten 1927 geht aus nachstehender Tabelle des Großhandelsindex der Frankfurter Zeitung hervor: Juli 1914 -- 100 Gruppe T ^ Gruppe M.IH i Gruppe IV ^Ver- IN» W^en 31. Januar . . 155.36 146.84 130.59 128.89 123.82 137.77 28. Februar . . 163.73 149.50 132.05 130.08 122.43 137.82 31. März . . . 152.49 151.43 131.02 127.02 123.52 137.24 28. April . . . 152.52 153.62 128.21 127.50 125.44 137.67 31. Mai.... 154.15 168.01 127.48 126.79 125.92 138.45 30. Juni . . . 160.34 159.71 126.94 I2S.II 126.42 140.29 Lg. Juli . . . 147.59 163.40 127.04 125.23 127.37 137.28 30. August . . 142.55 167.67 125.65 125.00 128.90 136.48 29. September . 141.53 166.15 124.37 124.81 131.07 136.23 31. Oktober . . 144.64 166.03 124.04 126.05 131.47 137.60 30. November . 146.90 167.24 125.06 126.50 131.77 138.46 Der Großhandelsindex des Statistischen Reichsamts, den wir zum Vergleich folgen lassen, gibt ungefähr dasselbe Bild: 1913 — 100 I. Agrar- stoffe II. Kolo- III. Jnd. RlMtoste IV. I Prod.- Mittel Zus. V. Gesamt- Monatsdurchschn. Januar 1927 140.3 129.3 128.8 129.3 150.9 141.6 135.9 Februar 139.1 128.0 129.3 129.1 151.0 141.6 135.6 März 136.0 127.7 130.3 128.8 152.0 142.0 135.0 April 135.2 126.6 129.9 129.0 153.6 143.0 134.8 Mai 139.3 128.7 131.2 129.4 155.5 144.3 137.1 Juni 139.9 127.8 131.6 129.9 158.2 146.0 137.9 Juli 137.5 129.8 132.2 130.0 160.0 147.1 137.6 August 138.6 128.8 13 4.0 130.3 162.0 148.3 137.9 September 138.9 130.2 134.1 130.6 165.8 150.7 139.7 Oktober 137.7 131.4 134.0 130.9 169.4 152.9 139.8 2. Nov. 1927 135.5 132.8 134.0 131.1 171.3 154.0 139.3 9. .. 137.1 132.2 134.4 131.2 171.3 154.1 140.0 15. „ 137.7 133.2 134.1 132.3 171.7 154.8 140.3 26. „ 139.1 132.5 134.2 132.4 172.1 155.0 140.9 Aus dem Buchgewerbe wird berichtet, daß die Beschäftigung im Buch- und Steindruckgcwerbe etwas nachgelassen hat, doch war die Lage nicht einheitlich. Im Papiergroßhandel wird über Verschlechterung des Geldcingangs geklagt. Die Neuproduktion des Buchhandels hatte ihren Höhepunkt im Oktober bereits erreicht. Das Novemberergebnis zeigt ein Nachlassen um fast 8 Prozent. An erstmalig im Börsenblatt angekündigten Neuigkeiten wurden nur noch 1868 gezählt gegen 2026 im Oktober 1927 und 1527 im November 1926. Das Mehr in diesem Jahr gegenüber 1926 bleibt aber demnach also doch bestehen. Ob es der Markt wird anfnehmen wollen und können? Unter diesen Umständen verdienen naturgemäß alle Ver suche, den Buchabsatz zu fördern, doppelte Beachtung. Die Gründung des Deutschen Buch-Clubs in Hamburg, die einen sol chen Versuch darstellt, hat mancherlei Staub aufgewirbelt. Inter essant ist, daß die Gründung durch amerikanische Vorbilder an geregt worden ist, die ihrerseits wieder durch die Buchgemein schaften angeregt waren. Es hat sich also ein nicht uninteressanter Kreislauf abgespielt. Was man in Amerika aus der Idee ge macht hat, läßt sich vielleicht am besten aus einer der Book Review der New Uork Times entnommenen Anzeige ersehen, in der das System des bereits 40 000 Abonnenten zählenden Book- of-the-month-Club folgendermaßen beschrieben wird: Die Ver leger legen alle wichtigeren Veröffentlichungen vor dem Erschei nen (in ackvancs vk publication) dem Prüfungsausschuß des Klubs vor, der aus fünf Mitgliedern besteht. Von den von diesem an erkannten Werken werden ausführliche Charakteristiken in die »Book-of-the-month-Club News« ausgenommen, die den Abon nenten als Zeitschrift regelmäßig zugehen, und zwar wird das nach Ansicht des Ausschusses beste Buch als »das Buch des Mo nats« angezeigt, 7—10 andere werden als Ersatzmöglichkeiten danebengestellt. Der Abonnement hat die Wahl, das Buch des Monats zu nehmen oder ein anderes, und muß im letzteren Fall die entsprechende Bestellung ausgeben. Äußert er sich nicht, so crhäll er das Buch des Monats durch die Post zugestellt. Außer dem hat er aber immer noch das Recht des Umtausches, sofern ihm nach Einsichtnahme das Buch des Monats oder der ge wählte Ersatzband nicht gesällt. Der Schlußsatz der Anzeige heißt wörtlich: ^nck tlls cost ol all tlless Services iS — notllillZ. Von pav oniv kor tks dvvü zou «ant, and tor ttiein von MV oolv tlre same priee as il von got tbein trom Ille pudlislrer in inseil — bv mail! Der Book-of-the-month-Club liefert also zum Laden preis zuzüglich Porto. Der Anreiz zum Anschluß wird lediglich in der Bequemlichkeit und in einem gewissen Appell an eine Art Snobismus gesucht, diesem Klub anzugehören, der so trefflich arbeitet. Im übrigen hat der Klub schon eine Konkurrenz, die Literary Guild. Ihr System ist etwas anders. Ausgewählt werden noch unveröffentlichte Manuskripte. Jeden Monat wird eins veröffentlicht. Davon wird eine Auflage für die Abonnen ten gesondert hergestellt und besonders gebunden. Es gelangt gleichzeitig mit der Versendung der übrigen Auflage an den Buchhandel in die Hand der Abonnenten. Der Abonnent er fährt vorher nicht, was er erhält. Die Literary Guild Preist das als Vorzug an und behauptet, diese Buchsendungen seien den Weihnachtsüberraschungen gleich. Dbat is «bv Obristmas cvmes to Ouiiü members t«slvs trmes a >-sar. Auch die Literary Guild arbeitet dabei mit dem snobistischen Moment. Von csn Iiovv ensov tbs ckistinction ok dkillg tb« List in vvuv comiouuitv to reack tiio booüs timt tlre Nation will l>c ckäsenssing a te« «eeüs later. Außerdem aber stellt sie einen großen Preisvorteil in den Vordergrund. In ihren Anzeigen schreibt die Headline: 12 doolrs a vesr kor tds pries vk 6. Sie behauptet: übe Service vk tllö OojlU costs vou notdinZ — it saves von adout one-tralk. Dazu er klärt sie sich imstande, weil die Sonderherstellung und der sichere Absatz ihr entsprechende Ersparnisse ermöglichten, die sie mit den Abonnenten teile. Dabei wird auch von Vorausbezahlung ge sprochen, und das erklärt sich aus folgender Zahlungsordnung: Der Abonnent verpflichtet sich: I «111 pav von P t.vo upvu receipt ok voor kirst dooü, guck b 3.Al a montlr tor s montk- only. vuring tbs las! 7 montlr vk tke xear I pav voo notbinx. In return >'oo will send me, pvstaZe prepaick, one ne« boolc eacü montll kor one 1454
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