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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Strukturtyp
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- 1924-11-21
- Erscheinungsdatum
- 21.11.1924
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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blattes vom Meßamt aus eine Vergütung für diese Propaganda erhält. (Nein! Red. d. Bdl.) Für Aussteller anderer Branchen (zum Beispiel der Technischen Messe) mag der Werbebeitrag be rechtigt sein, da diese Firmen allein in bezug auf Propaganda auf das Messeamt angewiesen sind. Es wäre also zu wünschen, daß der amtliche Werbebeitrag für den Buchhandel gekürzt oder vollkommen gestrichen würde. Ich halte es nicht für nötig, daß das Bugrahaus zur Frühjahrsmesse und zu den Kantate- Tagungen geöffnet ist, sondern schlage eine Abstimmung vor, ob man die Frühjahrsmesse ausfallen läßt und zu den Kantate- Versammlungen einen Tag zum Besuch der Bugramesse freihält, für den durch die Werbestelle größere Reklame gemacht werden müßte. Erforderlich ist es auch, daß die ausstellenden Firmen einheitlich den festgesetzten Ausstellungstermin einhalten und nicht, wie es diesmal war, bereits Mittwoch oder Donnerstag einpacken und dadurch neuankommende Käufer verscheuchen.« Der Verlag B. G. Teubner in Leipzig äußerte sich folgendermaßen: »Die auf dem Verkaufsstand meiner Firma er zielten Verkäufe waren befriedigend. Die entstandenen Spesen stehen ^durchaus in einem richtigen Verhältnis zu dem erzielten Nutzen (Frage 1). Sie bewegen sich in ungefährer Höhe von 5?L zu dem Umsatz. Einige neue Verbindungen (Frage 2) sind angeknüpft worden, wenn auch nur in beschränktem Maße. Diese neuen Kunden wären ohne die Messe nicht so ohne weiteres zu erreichen gewesen. Im großen und ganzen handelt es sich aber bei den Bestellern um Firmen, die auch sonst von den Vertretern meiner Firma besucht worden wären und die in Ermangelung einer besonderen Ausstellung auf der Bugramesse sich auch direkt an meine Firma gewandt hätten. Geklagt wird allgemein über zu hohe Spesen. Für Len Aus steller ist der Werbebeitrag entschieden zu hoch. Für die Einkäufer ist es eine Härte, beispielsweise für ein Meßabzeichen einen Betrag von 5 oder 10 Mark anzulegen. Zu Kan tate eine besondere Bugra-Messe abzuhalten, halte ich für über flüssig. Wenn schon zur diesjährigen Herbstmesse für meine Firma das Ergebnis ein befriedigendes gewesen ist, wobei viele besondere Umstände mitspielten, so ist der Erfolg auf früheren Messen oftmals hinter den Erwartungen zurückgeblieben.« Aus München liegt folgende Beurteilung der Messen vor: "Zu Ihren Fragen möchte ich nur vom Standpunkt des streng wissenschaftlichen Verlags aus Stellung nehmen. Für den schön wissenschaftlichen und populärwissenschaftlichen Verlag erscheint die Bedeutung der Messe in ihrer bisherigen Form Wohl ziem lich unbestritten. Etwas anderes ist es aber mit dem wissen schaftlichen Verlag, und ich glaube nicht zu viel zu sagen, wenn ich behaupte, daß die Meßleitung der Aufgabe gegenüber, den wissenschaftlichen Verlag mit Erfolg heranzuziehen und ihm die Messe nutzbar zu machen, vollkommen versagt hat. Die Arbeits- und Verkaufsbedingungen sind vollkommen andere, trotzdem hat es aber die Metzleitung für richtig befunden, keine Unterschiede zu machen. Es machte sich nach dem Kriege beim wissenschaftlichen Verlag das Bestreben bemerkbar, über den Kreis des ganz strengen Fachsortiments und des Fachwissen schaftlers hinaus Absatz in weiteren Kreisen akademisch Gebil deter zu suchen. Dazu gehört aber auch die Bearbeitung der jenigen Sortimentsbuchhandlungen, welche nicht schon wie bis her sich auf den Vertrieb streng wissenschaftlicher Bücher spezia lisiert haben. Dies sind in Deutschland etwa 500 Firmen; meines Erachtens kämen mindestens weitere 500 für größere Teile der wissenschaftlichen Verlagsproduktion in Betracht, und um -diese mitzugewinnen, ist der wissenschaftliche Verlag gerne zur Bugramesse gegangen. Was aber ausgeblieben ist, sind die Sortimenter. Die Gründe liegen einmal an der überzahl der Messen. Ich will von den Frankfurter und sonstigen Messen absehen, aber schon dreimalige Ausstellung in Leipzig ist für bestimmte Verlagsgruppen zuviel. Es wäre für alle Ausstellen den von größerem Erfolg, wenn nur einmal, und zwar i-m Herbst, die Bugramesse st a 1 t f i n d e t und nicht wie bisher dreimal. Bei der heutigen Geldknappheit fährt kaum ein Einkäufer dreimal nach Leipzig, aber sicher kämen noch viele Hunderte, wenn sie es nur einmal nötig hätten, dorthin zu kommen. Weitere Voraussetzung ist natürlich, daß die Vorteile für den Provinz-Buchhandel entsprechend vergrößert werden, und zwar durch Zusammenlegen der entsprechenden Verlags gruppen, ferner durch Verbilligung der Besuchsspesen. Ein Zu sammenschluß der wichtigsten Firmen könnte sicher zu einem Druck auf die Meßleitung führen. Unter den augenblicklichen Umständen übersteigen die Ausstellungsspesen teilweise so wesent lich den materiellen und ideellen Erfolg, daß man für das gleiche Geld viel wirksamere Propagandamaßnahmen unternehmen kann. Die Bedeutung der. sogenannten Repräsentationsreklame darf wirklich nicht überschätzt werden, und was das Anknüpfen neuer Verbindungen betrifft, so ist es auch nicht teurer, wenn einer der maßgebenden Leute von einem Verlag einmal im Jahre einL Rundreise in Deutschland unternimmt, als dreimal in Leip zig auszustellen. Entschließt sich die Meßleitung nicht dazu, mehr auf besondere Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen, so Wird die Zeit nicht fern sein, daß große Teile des Verlags andere Wege beschreiten; sie wieder zur Bugramesse zurückzuführen, wird sehr schwer sein. München, 24. Oktober 1924. H. Kliemann, i. H. R. Oldenbourg.« Aus Berlin erhielten wir nur zwei Antworten. Die Firma Walter de Gruyter L Co. in Berlin schreibt: »Die Spesen waren bis vor einem Jahre verschwindend gegen den erzielten Umsatz — jetzt sind sie viel zu hoch, zumal da der Werbebeitrag alles Maß übersteigt und für den Buch handel ganz nutzlos ist. N e u e Verbindungen sind er folgt, doch nicht im erwarteten Maße. Dagegen ist es für Ver lag und Sortiment angenehm und wertvoll, eine Stätte und Gelegenheit zu mündlicher geschäftlicher Aussprache zu haben/ abgesehen von der durch die Messe dem Sortimenter gebotenen Möglichkeit, sich w aMura Neues und Altes anzusehen, das ihn für seinen Wirkungskreis interessiert. Es ist uns sehr zweifelhaft, ob die .Meßleitung' — falls das Metzamt darunter verstanden ist — die Interessen des Buch handels vertreten kann. Dazu ist unseres Erachtens nur der Veranstalter der Bugramesse, der B u ch g e w e rb e v e r e i n, imstande, am besten mit dem Börsenverein bzw. dessen Werbe- stelle. Die Bugramesse kann sich nur halten, wenn der Besuch der Sortimenter ganz erheblich stärker wird als in der letzten Zeit, etwa auf die Zahl während der Jnflationszoit.sich wieder hebt. Daß der Besuch so schwach war, liegt ja wohl jetzt an den Zeit- und finanziellen Verhältnissen; ob er sich erhöhen wird durch deren Besserung, bleibt abzuwarten. In jedem Falle müßte intensiv darauf hingewirkt werden, daß die Sortimenter es nicht sür überflüssig halten, jährlich zweimal eine Orientierungs- und Einkaufsfahrt nach Leipzig zu machen, und daß auch die Leip ziger Sortimenter sich nicht das Ansehen der Ausstellung er sparen zu können glauben. Die Anzeigen im Börsenblatt ge nügen nicht. An sich sollte die Kantatemesse die gelegenste sein, weil zu Kantate ohnehin viele Sortimenter in Leipzig sind, aber die Tage sind dann immer so besetzt, daß der Besuch der Bugra nicht möglich wird, zumal wenn das Meßhaus gerade nur an den Tagen, an denen die wichtigsten Verhandlungen stattfinden, geöffnet ist. Im ganzen sind drei Buchmessen gewiß zu viel, es ist aber schwer zu sagen, welche man ausfallen lassen soll. Erlaubt es dem Sortimenter die verfügbare Zelt nicht, die Kantatemesse zu besuchen, so ist sie freilich überflüssig. Wird die Leipziger Buchmesse (alle anderen sind unbedingt Mer- flüssig) ein anderes, besseres Bild bieten, wenn das geplante Buchmehhaus in der unmittelbaren Nähe des Buchhändler hauses die seither zersplitterten Buchausstellungen vereinigt? Man sollte es annehmen, nicht nur erhoffen dürfen.« Die Verlagsbuchhandlung Reimar Hobblng in Ber lin urteilt: »Der Rückgang der Erfolge der Leipziger Messe dürfte wohl, neben den allgemeinen ungünstigen wirtschaftlichen Verhältnissen der letzten Jahre, auf die Zersplitterung der Messen: Frankfurt, Köln ufw. zurückzuführen sein, da im Gegen satz zu früher der Metzaussteller, anstatt zweimal im Jahr je eine Woche nach Leipzig zu gehen, beinahe monatelang die der-
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