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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.11.1924
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1924-11-21
- Erscheinungsdatum
- 21.11.1924
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1924
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Der Sinn dieser Veranstaltung muß in dem Bestreben liegen, dem Buch als geistig und technisch gleich Wertvollem Erzeugnis endlich einmal den längst berechtigten Platz neben der Produktion aller anderen Wirtschaftszweige erobern zu helfen. Dazu verhilft in erster Linie die öffentliche Werbung und in ihr als wertvoller Teil des Ganzen das Verleger-Inserat. Die Frage, die hier gestellt wird, betrifft also nicht das »Ob«, sondern lediglich das »Wie«. Es fragt sich nun sehr, ob der bei diesem Wettbewerb eingeschlagene Weg, nämlich die Heranziehung des Börsen blatts, auch tatsächlich die Gewähr für die Erreichung des oben ange deuteten und zurzeit noch in weiter Ferne liegenden Ziels überhaupt bieten kann. Es scheint fast, als wäre die grundlegende Fragestellung sowohl seitens der Veranstalter als auch der ausführenden Organe des Preisausschreibens nicht genügend gewürdigt worden. Denn diese Frage in diesem Zusammenhang stellen heißt sie verneinen! Um diesen Standpunkt einzunehmen, bedarf es nur eines flüchtigen Streifblicks auf die buchhändlerische Organisation, die auch dem »außen stehenden Laien« deutlich zeigt, wie hier — schärfer als in irgendeinem anderen Wirtschaftszweige — die Dreiteilung: »Hersteller«, »Wieder verkäufer« und »Verbraucher« nicht nur betont, sondern durch die Ver kehrs-Ordnung des Börsenvereins auch für jeden dieser Teile aus drücklich festgelegt wird. Daraus folgt notgedrungen eine eutsprechendi Einstellung der verlegcrischen Propaganda zum vertreibenden und verbrauchenden Abnehmerkreis. Händler-Reklame einerseits und Verbraucher-Reklame andererseits: das sind zwei Wege zur Kunden-Werbung! Der Verleger als Hersteller der Ware »Buch« muß beide beschreiten, und daß er das bereits tut, kommt in seinen Vortrags-Abenden, Rundfunksprüchen, Plakaten, Signets, Verschluß marken usw. ja auch in erfreulichem Maße zum Ausdruck. Dennoch kann kein Zweifel darüber bestehen, daß die Verlags-Reklame jede:» der beiden verschiedenen Spezies »Händler« und »Verbraucher« gegen über ein besonderes und für jeden ein anderes Gesicht auf- weist und aufweisen muß, wenn anders sie nicht bloße Schema-Arbeit bleiben soll. In meckiss ros: Die Händler-Reklame legt ihr Hauptgewicht auf das »Angebot«, ein möglichst großes, vorteilhaftes und kauf männisch bis ins kleinste durchdachtes »Angebot«; die Ver braucher-Reklame hingegen legt ihr Hauptgewicht auf die »Nachfrage«, die Erzeugung einer möglichst starken, un mittelbar einsetzenden und durch den Charakter des Marken- Artikels (Verfasser, Verlag, Wissensgebiet, Ausstattung usw.) hervorgehobenen »Nachfrage«. Oder — um die beiden grundsätzlich anders gearteten Richtungsfaktoren der Verlags-Reklame ganz grob und gewiß nur einseitig zu beleuchten: Die Händler-Reklame zielt auf den Vertrieb des Buches, die Verbraucher-Reklame zielt auf seinen Erwerb! Damit soll kein irgendwie geartetes Werturteil, sondern lediglich eine Tatsache ausgesprochen werden, mit der es für jeden Handelnden zu rechnen gilt. Damit aber ergibt sich von selbst die Antwort auf die Frage: Ist das Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel überhaupt der ge eignete Platz, um in seinem Rahmen nach den Worten des Preis ausschreibens die Schwierigkeiten zur werbewirksamen Gestaltung der Verleger-Anzeige zu überwinden? Die glatte Verneinung dieser nicht nur in diesem Zusammenhang sehr wesentlichen Frage führt zwangsläufig zu einem gewissen Bedauern über die mannig fachen Bemühungen der Verlags-Reklame, deren Auswirkungen im »Börsenblatt« zum großen Teil unbeachtet oder doch wirkungslos ver puffen mußten, eben weil der Händler die Reklame seines Geschäfts zweiges mit anderen Augen ansieht als der Verbraucher; Buch- Händle r und Buch -Käufer sind eben durchaus verschiedene Be griffe! Die Folgerungen, die sich aus dieser notwendigen Differen zierung für de» Gesamtbuchhandel ergeben, sind sehr einfach und die Möglichkeiten, den richtigen Weg zur wirksamen Buch-Werbung durch die Verleger-Anzeige zu finden, auch sämtlich vorhanden. Es braucht also nichts Neues geschaffen zu werde», weil alles, was wir brauchen, schon längst da ist und nur darauf wartet, das; mau es nutze. Wir haben die »W e r b e ste l l e« des Börsenvereins, wir haben die Aus land-Zeitschrift »Das Deutsche Buch«, wir haben last not lasst die Werbe-Zeitschristen »N i m in u nd li e s«, »N e uc Rot« n« und »D u u nd d i e K u n ft«. Wir besitzen- dadurch a priori die best geeignete Grundlage für eine echte Reklame im Nahmen der drei hauptsächlichsten Verlags-Sparten: Bücher, Musikalien und Kun st. Was wäre wohl naheliegender gewesen, als auf diesem Feld die Bahn frei zu machen für einen Wettbewerb, der dem Kämpfer in weit größerem Maße, als es innerhalb der einmal gegebenen Grenzen der Börsenblatt-Propaganda geschehen kann, alle Chancen der Aus- Nutzung moderner Satz- und Drucktechnik bietet? Hier hätte der Appell an den Ideenreichtum, an den Witz und an das technisch«' Können des vorwärtsstrebenden Verlagspropagandisten innere und äußere Berechtigung : »Hie kboäus, irio salta!« Wenn das Preisrichterkollegium für den laufenden Wettbewerb aus dieser Anregung- die Erkenntnis schöpft, daß es für den Buch handel anderer Reklamemethoden bedarf, als für die übrigen- Wirt schaftszweige, nämlich- solcher Methoden, die auf die Eigenart der buchhändlerifchen Organisation Rücksicht nehmen und zwischen Händler reklame und Verbraucherreklame streng zu trennen verstehen; wenn schließlich hierdurch erreicht werden könnte, daß auch für die Bör.seu- blattpropaganda bessere technische Voraussetzungen (Einbeziehung- dev modernen Reproduktionsverfahren) geschassen werden, — dann sind diese Zeilen nicht umsonst geschrieben worden. -Im übrigen gebührt dem Verband Deutscher Reklamefachleute aufrichtiger Dank für seinen Versuch, der Buchwerbun-g auf diese Art neue Wege zu weifen, Li«' letzten Endes der gesamten deutschen Wirtschaft dienen und deshalb- allen- Teilen zugute kommen müssen. W. K. Verlust von Drucksachensendungen bei direktem Bezug. (Vgl. Bbl. Nr. 281 und heutige Nr., S. 16 821.) Auf ineinen Artikel im Bbl. Nr. 281 betr. Verlust von direkten Drucksachensendungell fühlt sich der Verein Leipziger Kommissionäre veranlaßt, zu antworten. Ihre Antwort, meine Herren Kommissionäre, habe ich mir denken können, und ich kann Ihnen nur zurnfen: »si taeuissstis«! Solange nicht sämtliche oder doch der größt« Teil der Verleger ein vollständiges Auslieferungslager in Leipzig unterhalten-, ist Ihr Vorschlag einfach un diskutabel. Wenn ich ein Buch von einem Verleger, der nicht in Leipzig- nusliefern läßt, innerhalb 3—4 Tagen gebrauche, so bin ich gezwungen,, cs direkt unter Kreuzband zu beziehen, und- kann nicht beim Bezug, über Leipzig 14 Tage und länger darauf warten. Wenn Sie, meine Herren Kommissionäre, mir garantieren, daß eine Bestellung von einem in Leipzig nicht ausliesernü-en Verleger innerhalb drei Tagen ohne weitere Unkosten für mich durch Ihre Vermittlung erledigt wird, dann will ich Ihren Vorschlag gelten lassen. Dieses Kunststück werden aber auch Sie wohl nicht fertig bringen. Meiner Meinung »ach ist der in letzter Zeit zutage tretende Verlust vielleicht nicht immer auf das Konto der Post zu setzen; in Frage kommen könnte auch die Unredlichkeit einzelner Angestellter bzw. Lauf bursche», die die Kreuzbänder zur Post befördern, und diesen müßte von seiten des Verlags daher genau auf die Finger gesehen werden. Johannes Brettrcich. Hamburger Zugendverband. Dieser Verband, dessen Verhalten wir im Bbl. Nr. 266 vom 8. 11.. 1824 -bekanntgemacht haben, hat eine Erklärung durch seinen Ob mann abgegeben, -die folgendermaßen lautet: »Wie ich erfahre, hat das Rundschreiben' des Hamburger Jug-eud- verbandes vom 17. September d. I. in einer Anzahl von Verlagen dort berechtigten Unwillen hervorgerufeii. Es veranlaßt mich das,. Ihnen mitzuteilen, daß ich als Obmann des Jugendverbaiides von jenem Rundschreiben nichts gewußt habe, daß es ferner niemals die' Absicht des Vorstands des Hamburger Jugendverbaiides gewesen ist, einen weiteren Buchvertri-eb zu eröffnen, daß wir vor allem nicht daran gedacht haben, bei der Weihnachts-messe des Hamburger Ju gendverbandes selbst Bücher zu vertreiben. — Dahingehende Äuße rungen der Geschäftsstelle decken sich nicht mit den Intentionen des Vorstands bzw. des Arbeitsausschusses des Jugendausschusses«. Der Vorstand des H a m bu r g - A l tv n- a c r B u ch h ä u d I e r - V e re i n s. W a ld e mar He l d t, 1. Vorsitze»der. Warnung. Ein gewisser R. Schwabe, dessen Adresse wir noch nicht er mitteln konnten, bietet unter dein Vorgeben, unser Vertreter zu sein, in bayerischen Ämtern Dudens Rechtschreibung der deutschen Sprache für Mk. 3.— statt für Mk. 3.86 an. Für Mitteilungen von Wahr nehmungen, die uns ein Einschreiten gegen diesen Mißbrauch er mögliche»', würden wir dankbar sein. Leipzig. Bibliographisches Institut. 2221'
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