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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.02.1891
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1891-02-16
- Erscheinungsdatum
- 16.02.1891
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- Deutsch
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- Saxonica
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1) England, dessen Beiträge, mit Ausnahme derjenigen der be rühmten Oiarsnäon?r«8s in Oxford und des Herrn Ouaritch, keinen großen Umfang und keine große Bedeutung haben. 2s Frankreich, das, wie überall auf Ausstellungen, auch hier den Vogel abschießt und reiche Beiträge vieler seiner besten Verleger sandte. 3) Nord amerika und 4) Schweden, beide unbedeutend. 5) Deutschland und Oesterreich, nach Frankreich die umfangreichste Sammlung und zwar eine Kollektiv-Ausstellung, auf Wunsch des Ausstellungs- Komitees von dem Centralverein für das gesammte Buchgewerbe aus seinen Beständen geliefert, mit Ausnahme ,der Beiträge von neun Firmen, die direkt gesandt hatten Diese waren: Die Kaiserliche Reichsdruckerei, die Schriftgießerei Musch, Franz Lipperheide, C. Angerer L Göschl, Carl Fromme, Carl Gerold's Sohn, die Gesellschaft für vervielfältigende Kunst, Friedrich Jasper und R. Paulussen. 6) Dänemark, selbstverständlich die größte Abteilung, jedoch nicht viel mehr als ein Drittel um fangreicher als die französische. Den Schluß bilden Handzeichnungen dänischer, norwegischer, schwedischer und finnischer Künstler. Man wollte gern eine Ausstellung der Künstler aller Länder, jedoch das Komitee hatte sich selbst eine zu kurze Frist gestellt, um diese besonders schwierige Aufgabe lösen zu können; nur Franz Lipperheide hatte seine bekannte Sammlung gesandt. Der Katalog von 156 Seiten ist sehr gut gedruckt und in einer altertümlichen Ausstattung durchgeführt. Belehrende Be merkungen, namentlich zu dem historischen Teil, machen den Katalog noch wertvoller. Was wir aus demselben und den zahlreichen fachkundigen Artikeln der Tagesblätter lernen können, ist hauptsächlich folgendes. Obenan steht, was wir seit einer Reihe von Jahren betont haben und zu wiederholen nicht müde werden dürfen, die große Schlagfertigkeit der Franzosen, sobald der Sammelruf zu einer Ausstellung ertönt; die Organisation des »osrels äs tu lidrairis« bietet hierzu die beste Handhabe. Die Franzosen versäumen keine Ausstellung; nirgends stellen sie schlottrig aus, immer das Beste, was sie haben und in dem besten Kleide. In allen, nicht zur Sache gehörenden Aeußerlichkeiten zeigen sie sich einfach und nett; die Rahmen und die Auslagen werden nicht als Ausstellungen von Kunsttischlerarbeiten, mit ein wenig Kunst oder Buchgewerbe als Zugabe, betrachtet. Der Centralverein für das gesamte Buchgewerbe könnte mit der Zeit der Zentralpunkt für das buchgewerbliche Ausstellen Deutschlands werden, und die Jahresausstellungen im Buchhändler hause können als gute Vorübungen dienen, namentlich darin, nur Gutes auszustellen und im entsprechenden Gewände. Obwohl noch sehr weit vom Ziele entfernt, war es doch dem Central verein möglich, innnerhalb weniger Tage und zwar unter für ihn zufällig schwierigsten Verhältnissen dem Kopenhagener Verein eine respektable Sendung zu machen, ohne welche Deutschland nur durch neun Firmen repräsentiert gewesen wäre. Hätte man die Zeit nicht gar zu knapp bemessen, so hätte die deutsche Ausstellung weit bedeutender und zweckmäßiger ausfallen können. Vergleichen wir ferner den Umfang und den Inhalt der wirklich hübschen Kopenhagener historischen Ausstellung mit dem, was das deutsche Buchgewerbemuseum bereits jetzt innerhalb vier undzwanzig Stunden als historische Ausstellung bieten kann, so muß es dem Centralverein Befriedigung gewähren, so daß er nicht nötig hat, gleich dem Vogel Strauß seinen Kopf unter die Flügel zu stecken; »weil man noch so viele sieht, die nicht da finde, denn die Zahl der Inkunabeln (bis 1520 gerechnet) allein übersteigt die ganze historische Sammlung in Kopenhagen und die Ausfüllung der mancherlei Lücken, welche das XVII. und XVIII. Jahrhundert bieten, läßt sich durch strenge Einteilung der vorhandenen, wenn auch nicht übermäßig großen Fonds, mit der Zeit erreichen. Wäre da der Gedanke so ganz ungereimt, im Interesse des Buchgewerbes an eine Wander-Ausstellung zu denken, wie wir bereits photographische und andere Ausstellungen oft gehabt haben*)? Betrachten wir noch die große Aufmerksamkeit, mit welcher die Kopenhagener Presse die Ausstellung behandelt hat, so glauben wir, daß im allgemeinen bei dem Nichtfachpublikum dort sich mehr Interesse kundgiebt, als hier. Der Bibliothekar der Universitäts- Bibliothek, Emil Hannover, behandelt die Ausstellung der älteren Litteratur und des Bucheinbandes in einer Reihe wertvoller Abhandlungen; der genannte Oberbibliothekar der Königlichen Bibliothek Bruun schildert die neuere Ausstellung in höchst klarer Weise und giebt in vier größeren Aussätzen eine sehr interessante Zusammenstellung der Vorzüge und der Mängel des englischen, amerikanischen, französischen und deutschen Druckes, bei welcher allerdings dem letzteren nicht der erste Platz zuge sprochen wird. Die Artikel enthalten eine Menge von treffenden Bemerkungen, auf die wir heute nicht ausführlicher eingehen können. Schließlich haben wir noch eines stattlichen Heftes in 4». zu gedenken, der Jahresschrift des Vereins 1890. Sie bringt einen ausführlichen Artikel des Herrn Justizrat Bruun über Gotfred von Gehmen (34 Seiten mit vielen Abbildungen und Faksimiles). Einen sehr hübschen Aufsatz: »Brief von einem Buch liebhaber über Grolier und seine Zeit« liefert Carl Elberling mit vorzüglichen Abbildungen, und eine Biographie Plantins mit Faksimiles und Abbildungen stammt von Emil Gigas. Schließlich folgt ein Bericht über die Wirksamkeit des Vereins im Jahre 1889—90. Die ganze Ausführung des Jahresberichts verdient von technischer Seite die größte Anerkennung und legt, wie das Innere, Zeugnis ab für das ernste Streben des jungen Vereins. 0. 6. V. ll»e»t8«Iivr Vater Ait- Wirkung von vaobAsaossea bsrauszoxedsn von Ourt Ueiss- daeb. 1l. äsbrxanx unk ä»8 ckabr 1891. 16". 180 8. IVeiwar 1891, llsrmann VVsissdscd. Io llrisltusebeukorwut Asb. Ait Meist! lt. Nachdem seit 1884 Hermann Weibbach in Weimar die Redaktion des »unter Mitwirkung von Fachgenossen» entstandenen deutschen BuL- händlerkalenders besorgt hat, hat nach seinem frühen Tode der Sohn, Herr Curt Wcißbach, die Bearbeitung und Herausgabe unternommen. Der erste aus seiner 'Hand hervorgcgangcnc Jahrgang, der elfte der ganzen Folge, liegt uns vor. Er bietet die gleiche äußere Erscheinung und innere Einrichtung wie seine Vorgänger; beides ist praktisch erprobt und bestens eingeführt, und cs ist nicht zu zweifeln, daß auch dieser neue Jahrgang seine Freunde gefunden haben wird. Für diejenigen, welche den Kalender noch nicht kennen, wollen wir hier eine kurze Inhaltsangabe bringen und uns erlauben, gelegentliche Bemerkungen daran anzuknüpsen. Eine reichliche Hälfte des Kalenders ist durch Notizblätter mit dem Vordruck der Tage des Jahres ausgcfüllt, von welchen letzteren die Fest tage der verschiedenen Bekenntnisse als solche gekennzeichnet sind. Hier bleibt freilich manches zu wünschen. Bezüglich der Kennzeichnung der Festtage kann cs sich für einen Geschästskalender unseres Erachtens doch nur darum handeln, festzustellen, an welchen Tagen in bestimmten Gebieten die Arbeit ruht. Der Kalender giebt in dieser Richtung nicht die erwartete Ausklärung, indem er die Bedürfnisse des Buchhandels außer Betracht läßt und auch im übrigen nicht sorgfältig genug unter scheidet. So versieht er, um nur ein Beispiel anzusühren, den Grün donnerstag und Karfreitag beide sowohl mit dem evangelischen als auch katholischen Festtagszcichcn, während man doch weiß, daß der crsterc in evangelischen Landen jo wenig ein Feiertag mit obligatorischer Ar beitsenthaltung ist, wie der letztere in katholische». Der 6. Januar wird nicht nur von Katholiken, sondern auch in großen evangelischen Gebiete» als hoher kirchlicher Festtag angesehen, z. B. in Sachsen. Ausfallen muß cs ferner, daß der Bußtage, und zwar sowohl der beiden sächsischen, als auch des Preußischen, gar keine Erwähnung geschieht; auch das in Sachsen und anderweit streng gefeierte Rcformationsfest am letzten Oktober ist nicht berücksichtigt. *) Einen wie hohen Wert die Franzosen aus das Ausstellcn legen, zeigen jetzt zwei, namentlich in wissenschaftlicher Litteratur bedeutende Firmen Firmin Didot Frsres und Äauthier Villars L Co., die in säst allen bedeutenden Städten Deutschlands eine Wander-Ausstellung ihres Verlags veranstalten.
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