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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.11.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-11-25
- Erscheinungsdatum
- 25.11.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. .>« 286, 25. November 1S2V. noch als lnngendnrchschossencr Genesender - dann nach einigen Monaten kam die Kunde; der junge Offizier — er war der Jüngste i im Ofsizierkorps — ist gefallen. Den gleichen Weg, glücklicherweise ohne den tragischen Ans I gang, schlug der junge Prinz ein, der bei seinen frühesten An : kaufen nie über drei Mark hinausging, weil er cs nicht konnte,! und das in vornehm ruhiger Weise sagte, wenn er von der aus- ^ ländischen Pension in den Ferien zurnckkchrend vom nahen elter , lichc» Schloß ans mich besuchte. Mit den Jahren wuchsen Inter- ^ esse, Verständnis und Mittel; Hoheit kannte das ganze Lager, selbst der Standort der Blätter und Bücher war ihm vertraut. Das rege Interesse und die äußerst liebenswürdige Art, die der Prinz bei seinen Besichtigungen an den Tag legte, prägten mir das Bild des jungen Sammlers ebenso fest in die Seele wie die Gestalt des gefallenen achtzehnjährigen Offiziers mit seinem Feuereifer für Graphik. Wäre ich ein Antiquar großen Stils gewesen, würden meine Aufzeichnungen internationale Beziehungen schildern könne» und nicht so am Lokalen haften, oder vielleicht richtiger: dann wären sic Wohl überhaupt nicht festgehalten worden. Der Ge schäftsmann großen Formats findet dazu keine Zeit, ich glaube, selbst dann nicht einmal, wenn er sich zur Ruhe gesetzt hat; dazu gehört eben die Beschaulichkeit des Dnrchschnittsmcnschcn, der sich mit Liebe der Borkommnisse in seinem beschränkten Kreise ;>, erinnern die Gabe hat und diese für wichtig genug hält, um zu glauben, das; solche Schilderungen von tatsächlicheil Verhält nissen und Individualitäten doch etwas Typisches haben und z» einer Darstellung des Verkehrs zwischen Sammlern iind Händ lern, wie er im letzten Viertel des neunzehnten und Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts sich herausgcbildet hatte, das Ihre beitragen mögen. Vielleicht ist das der Fall, dann wäre mein Zweck erreicht. araucii. Die körperliche and geistige Rüstigkeit des Geburtstagskindes insu noch manche wertvolle literarische Gabe crhossen b t s e a t » r. Langenscheidt. Paul: Der Sprung ins Dunkle. Roman 8". 256 S. Berlin, I),-. Paul Laugenscheidt. Ladenpreis 19. — , ged. .(L 2-1.—. Lein eigner und zugleich bester Autor zu sein, ist gewiß nichts All tägliches. 4*ei Paul Langenscheidt trifft dieser ungewöhnliche Fall zu Der Sprung ins Dunkle« macht das Dutzend seiner Romane voll Ein Dutzend, aber beileibe keine Dutzendware! Der Sprung ins Dunkle« ist die Heirat. Der Held der Geschichte ist zugleich ihr Er zahler. Er schildert sein Leben, seine übereilte Verlobung und dav folgende lang« Martyrium einer unglücklichen Else Ein prächtiger sohn wird Trost und Freude in Fahren seelischer Pein. Der im Leben so gar nicht seltene Typ des hysterisch» Weibes in der Ehe wird in allen seinen physischen und psychischen Zusammenhängen erfasst und ausführlich geschildert, dazu die ttnnvelt mit wenigen, aber kräftigen Ltrichn gezeichnet und rechtzeitig nnd geschickt das versöhnende Mo ment mit der Tragik des Menschenschicksals verflochten so kann auch der gesunde Humor des Dichters zur Geltung kommen Parole für Doch lassen «vir den Roipan seinen Weg allein machen! Fn dem Augenblicke, in dem diese Zeilen die Presse verlassen, feiert Paul Langenschcidt leinen lili. Geburtstag. Da müssen wir wohl gratulieren und uns etivas ausführlicher mit dem Dichter beschäftigen mit dem Buchhändler tut's das Börsenblatt nun einmal bei Ge burtstagen nicht unter siebzig. Der bekannten Berlcgcrsamilie sei neS Namens angehörig, studierte Paul Langenschcidt neuere Sprache», ein Zeichn dafür, daß man ihn an einen ganz anderen Platz stellen wollte, als den. den er schließlich gewählt hat. Noch verhältnismäßig jung, schritt er zur Gründung seines Verkagsunternehmciis Die literari scheu sporcn verdiente er sich mit einer Reihe von Dramen, die über säst alle Bühnen Deutschlands gingen. Biel später verfiel er ans den Roman. »Arme kleine Erm« war hier das erste Glied einer Kette wohl verdienter Bnchrsolgc. Neu aufgelegt sind kürzlich seine Gedichte »Fm Blüte,>sch„ec<, vermehrt um eine epische Dichtung -Herzogin Agnes«. Ein LebcnSbnch schuf er unter dem Titel -Diplomatie der Ehe-. Die Fähigkeit feinster seelischer Analyse in Verbindung mit der Entfal tung gesunden WirklichkeitösinncS, die strenge im Aufbau der Ha»d- lting ein Ergebnis dramatischer Schulung sind die Hanpteigcn- schaften unsres Dichters. Ein Buch Soldatenherzen-, das er draußen im Felde, wo er als Rittmeister nnd Führer einer Sanitätskompagnie weilte, geschrieben, gewährt tiefe Einblicke in die Seele des Feld- Meine MineUungen. Das neue Rcichsarchiv in Potsdam. - Dieser Tage trat in Berlin zum ersten Male die Historische Kommission zusammen, die vor kurzem für das in Potsdam zu gründende neue Reichsarchiv eingesetzt worden ist, nnd der eine Anzahl hervorragender deutscher Staatsmänner. Politiker und Gelehrter »„gehören. Das Potsdamer Archiv ist bestimmt, die Akten der Neichsämter zu vereinigen und den Mittelpunkt für die Erforschung und Schilderung der Rcichsgeschtchte von 18117 an zu bilden. Der zunächst in Potsdam befindliche Grund stock ist das frühere Archiv des Großen Gencralstabs, das nun durch die archivalischcn Bestände der hauptsächlichsten Neichsämter ergänzt werden soll, vom Auswärtigen Amt, Rcichsamt des Innern, Kolonial amt usw. Für das neue Neichsarchiv sind 84 höhere Beamtenstellen vorgesehen. Präsident ist der frühere bayerische Oberst v. M e r tz. Unter ihm sollen vier Direktoren stehen, zwei ehemalige Offiziere für den rein militärischen Teil, ein archivalischer und ein historischer Di rektor. Der ans den letzteren Posten berufene Professor Karl Alexan der v. Müller hat den Nnf abgelehnt, da seine Stellung an der Münche ner Akademie der Wissenschaften nnd seine wissenschaftlichen Arbeiten ihn in seiner bayerischen Heimat festhalten. PersonalnaitjrlAen. Gestorben: am 19. November schnell nnd unerwartet Herr Direktor Gustav Galt, Prokurist der Firma Friedrich Pustet in Ne gens- bnrg, der der Verstorbene durch T", Fahre lang reges Ge schäftsinteresse nnd treue Anhänglichkeit bewiesen hat. Durch strengste Pflichterfüllung hatte er sich bis zu der Stellung eines Direktors emporgearbeitet und konnte sich stets des vollen Vertrauens seiner Ehefs und allgemeiner Achtung nnd Wertschätzung erfreuen. Tie wärmsten Nachrufe an seinen. Grabe gaben das best, Zeugnis hierfür. Spre-saal. Zur Aufklärung des Publikums über die Verteuerung der Bücher und Musikalien Fn der gegenwärtigen Zeit anhaltender Teuerung aus allen Ge bieten kann das Publikum nicht nachdrücklich genug darauf hingewiescn werden, daß Bücher und Mnsikalien immer noch die billigsten, von de, Verteuerung am wenigsten betroffenen Artikel sind. Dem größten Teil des Publikums ist dieses noch gar nicht bekannt: mancher würde viel leicht weniger zaghaft sein beim Einkauf von Büchern und Noten, wenn er diese Tatsache erwäge» würde. Darum ist es für den Sortimenter wie für den Verleger von besonderer Wichtigkeit, daß die Allgemeinheit genügend davon unterrichtet wird. Ein Plakat zum Aushang an der Schaufensterscheibe und im Verkaufsraum, etwa lautend: Bücher u. Musilalien sind noch die billigsten Erzeugnisse. sie sind im allgemeinen nur um das bis S sacke teurer als vor dein Krieg, während alle anderen Waren das IO-, 20- nnd Mehrfache kosten. Man beachte diele Tatsache besonders beim Einkauf von dürfte am besten diesen Zweck erfüllen nnd das Weihnachtsgeschäft be leben. Der einfachste und rascheste Weg, in den Besitz eines solchen zu gelangen, wäre, wenn die Geschäftsstelle des Börsenvcrcins die so fortige Herstellung (im Format des Börsenblattes) übernehmen nnd den Sortimentern Abzüge zu billigstem Preise ans Bestellung liefern würde. Auch eine derartige Anzeige der Orts- und Kreisvercine in den Tagesblättern könnte das Fnteressc des Publikums „och „ich, ans Bücher nnd Noten lenken und die Kauflust günstig beeinflussen. Stuttgart Albert Auer. (A Der Verlag des Börsenvcreins nimmt vorstehende Anregung ans nnd ivird ein auffallendes Plakat Herstellen lassen, das er zum Selbstkostenpreis (etwa 1 ./i das Stück) ans besondere Bestellung ab gibt. Zettel siehe im Bestellzcttelbogen. Red BcrknuivorN. Rcd. ^ Richard dl l b c r - BcrlaF: D c i^r s c^i.
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