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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.09.1938
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- 1938-09-10
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- 10.09.1938
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vr. Ferdinand Porsche, Professor Willy Mes se r s ch m i t t und Professor Ernst Hcinkcl vier Tech niker, ohne deren geniale Leistungen das deutsche Volk um Vieles ärmer wäre. Nach der Überreichung der Preise nahm der Führer selbst zu seiner großen Rede das Wort, in der er, die Gednnken- gängc seiner früheren Reden fortführend und ihre Richtigkeit durch eine Reihe neuer Beispiele erhärtend, mit einer Eindring lichkeit ohnegleichen kulturelle Probleme unserer Zeit beleuchtete und klarstcllte. Der Führer ging zunächst davon aus, daß auch die »unbelehrbarsten Gegner der nationalsozialistischen Bewe gung» heute die großen Erfolge, die das deutsche Volk im Zeichen dieser Bewegung auf allen Gebieten seines Lebens zu verzeichnen hat, schlechterdings nicht mehr übersehen werden können. Der Führer konnte mit Recht für viele Gebiete unseres kulturellen Lebens darauf Hinweisen, daß in unserer Zeit geradezu ein »stürmischer» Schaffcnsaufbruch erfolgt sei. Demgegenüber steht als Tatsache fest, daß gerade jenes Judentum, das wortführcnd in der Gegnerschaft gegen das neue Deutschland auftritt, kulturell gänzlich unproduktiv ist. Der Führer kennzcichnete diese Opposi tion des Weltjudentums als für uns belanglos, denn entschei dend ist, wie sich das deutsche Volk zu dem neuen kulturellen Schaffen stellt. Hier arbeitete der Führer den Unterschied heraus zwischen dem Volk als der »gesunden blutvollcn und volkstrcucn Masse der Deutschen» und einer gewissen abscitsstehendcn Kaste, in der heute nichts anderes mehr zu sehen ist als die letzten Über reste jener sogenannten besseren Gesellschaft, die früher oft ge dankenlos als »Oberschicht« bezeichnet wurde. Der Führer konnte darauf Hinweisen, daß das Volk »in bewundernder Aufgeschlossen heit vor unseren Bauwerken steht-, und daß es stolz ist, in diesen nationalen Leistungen dem erhabenen Ausdruck seines eigenen Fühlcns zu begegnen. Während früher der »Knnstmachcr» und der von diesem be herrschte »Kunstbctricb» maßgebend war, an dein das Volk nicht im geringsten Anteil hatte, ist cs heute der Künstler selbst, der einen direkten Zugang zum Volk gefunden hat. Der Künstler aber, das brachte der Führer in unvergeßlichen Formulierungen zum Ausdruck, hat die Aufgabe, sich nicht einem beschaulichen Leben hinzugeben, sondern die Kräfte und Ideale der Zeit zu ge stalten und dadurch sichtbar zu machen. Die griechische Kunst ist so »eine Proklamation des griechischen Körpers und Geistes au sich», sic erschöpft sich also nicht in der Einzelheit, sondern sic ist Ausdruck der griechischen Welt an sich. In ähnlicher Weise ist die christliche Kunst der »Herold eines Zeitalters, das in seinen! gan zen Wesen, seinen Vorstellungen, seinem Denken und Handeln einen wahrhaft schlagenden Ausdruck findet in seinen Kirchen, seinen Skulpturen, seinen Bildwerken, seiner Musik usw., und darüber hinaus in der sonstigen gesamten künstlerischen Behand lung des allgemeinen Lebens«. An diese Bemerkungen schloß der Führer an eine ausgezeichnete Charakterisierung des Wesens der christlichen Kunst, um sich dann den »Neutönern« zuzuwendcn, die cs nicht lassen können, sich als Prediger einer »neuen Kultur» zu betätigen, weil sic nicht wissen oder nicht zugcben wollen, daß »die Kultur einer Nation der angcsammelte Reichtum kultureller Schöpfungen von Jahr tausenden» ist. Es kommt also nicht darauf an, nun eine neue Kultur aus dem Boden zu stampfen, denn das ist unmög lich, sondern cs kommt auf den Beitrag an, den die Künstler unserer Zeit zu liefern haben als Vermehrung jenes großen, ge waltigen, »seit Jahrtausenden angesammeltcn Reichtums kultu reller Schöpfungen unserer Nation». Dieser Beitrag wird nur dann von Wert und ewiger Gül tigkeit sein, wenn die Werke der Künstler unserer Zeit Ausdruck des Lebens unserer Zeit und der darin wirkenden großen Kräfte und Gesetze sind. Hier ist der Ansatzpunkt, wo unsere Künstler mit der Erfüllung ihrer Aufgabe beginnen müssen. Um falsche Spekulationen in dieser Hinsicht von vornehercin unmöglich zu machen, gab der Führer sehr klare und eindeutige Hinweise auf die Tatsache, daß der Nationalsozialismus keine »kultische Be wegung», sondern eine »kühle Wirklichkeitslehre- darstellt. Der nationalsozialistische Architekt baut also keine Kulträume, son dern Volkshallcn, und die Bewegung wird darüber zu wachen haben, daß es gar nicht erst dazu kommt, daß sich »mystisch ver anlagte, okkulte Jcnseitsforscher» in ihre Reihen einschlcichen. »Unser Kult heißt ausschließlich Pflege des natürlich und damit auch des göttlich Gewoll ten. Unsere Demut i st die bedingungslose Ver beugung vor den uns Menschen bckanntwcr- dendcngöttlichcnGesctzendcsDascinsuudihrc Respektierung. Unser Gebet heißt: tapfere Er füllung der sich daraus ergebenden Pflichten». In programmatischen, tiefschürfenden Ausführungen zeigte der Führer am Beispiel der Baukunst und am Beispiel der Musik die neue Zielsetzung, die der Nationalsozialismus dem Künstler zu geben hat. Die Ausführungen über das Wesen der Musik waren im Rahmen dieser Rede besonders bemerkenswert. Der Führer wandte sich entschieden gegen die Meinung, daß cs eine »musikalische Weltanschauung« gäbe, und er warnte alle Über eifrigen davor, die Pnrtcigeschichte oder die Weltanschauung des Nationalsozialismus musikalisch zu illustrieren. »Dafür ist ausschließlich die Sprache da. Es ist die Aus gabe unserer Dichter oder Denker, nun die Sprache so beherrschen zu lernen, daß sie nicht nur die ihnen vors ch webenden Erkenntnisse klar und wie gcstochen wicdergibt und sie damit den Mitmenschen vermittelt, sondern daß diese selbst darüber hinaus noch durch die Beherr schung der Klangfor m, die in der Sprache liegt, zum Kunstwerk erhoben wird». Was der Führer über die deutsche Sprache gesagt hat, das wird unseren Dichtern und allen, die cs mit der Sprache als Stoff ihres künstlerischen Schaf fens zu tun haben, als freudige Ermunterung dienen können. Entscheidend ist dabei — von welcher Seite aus auch der Künstler an die Gestaltung unseres Lebens Herangehen möge — das Ziel, nämlich der Ausdruck des Schönen und des Ge sunden. »Alles Gesunde allein ist richtig und natürlich. Alles Richtige und Natürliche ist damit schön. Es ist heute aber ebenso wichtig, den Mut zur Schönheit zu finden wie den zur Wahr heit». Nur wenn wir diesen Mut haben, werden wir dem Kultur zerfall begegnen, von dem unser Volk schon in einem beängsti genden Ausmaß bedroht war. Die wirkliche Haltung des Künst lers liegt in seiner künstlerischen Gewissenhaftigkeit. »Sie wird mithclfcn, einst ein ganzes Volk teilnehmcn zu lassen an der Entstehung und Gestaltung der gewaltigen nationalen Kunst werke, nicht nur im groben gesehen, sondern auch in den ein zelnen Feinheiten. Und erst dann wird man wieder von einer wirklich ncncn Kunstepoche reden dürfen, dann wird die Nach welt einst vom Wunder einer Zeit berichten können, in der in mitten einer der gewaltigsten politischen Erneuerungen in der Geschichte, unbeirrt durch allen Kampf und alle Wirrnis der Welt, in den deutschen Landen die Kultur in reichster Entfaltung zu blühen begann». »Unser Volk aber-, so schloß der Führer, »wird in stolzcr Ehrfurcht dann die Werke hüten, die wir heute einfügcn in den ewigen Schah der Kunst». Die Worte des Führers wurden von den Teilnehmern der Tagung, die während der Rede völlig in dem Bann dieser genia len Darlegungen gestanden hatten, mit reichem Beifall ausge nommen. Wie in den früheren Jahren, so wurde auch diese neue Rede nicht nur zur Klärung des kulturellen Lebens unserer Zeit, sondern gleichzeitig zu einer fruchtbaren Ziclweisung, die das Schaffen unserer Künstler befruchten und sie dankbar stehen lassen wird vor der Größe, Schönheit und Erhabenheit ihrer Aufgabe. ?««> Nr. 211 Sonnabend, den 10. September 1088
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