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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.07.1917
- Strukturtyp
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- 1917-07-12
- Erscheinungsdatum
- 12.07.1917
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- Deutsch
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Nr. 160. riat wsrStgglich. Gür^WitgUt-der d«s DSrjsnversIi»« Di» ganze Seite unisapt 5SO vlrrgejpalt. "petitzeilen. dis 3«»"!» >>< Erlcheipt SerktSgUch. ist ->er iSezugspeeis im Milgl weiter« tkxeinplare zuin eigenen petitzeilen. dis jährlich freiGejchSstsstells oder ZSMarS krsDoftli innerhalv des Deutjchsn Rosche». Aichtarlt, Deutschen Deiche zahlen kür jede» Exemplar 30 lich. lar» ISHrllch. . , talitgNeder !w r» Seile berechnet. — In dem illustrierten Teil: jür Mitglieder < tilr jede» Exemplar 30 MarS dez.!! des DSrsenvereln» die viergespaltene "petitzsile oder deren ! , ach den» Ngsland erfolgt Lieferung N Raum 15>pf^>/. S. 13.50M-. V-S. 2ö W.. 6.50 M.; für Nicht- t über Leipzig oder durch Kreuzband, an Aichtä-itaUeder in N Mitglieder 4d Hf-, 32 M., tzd LN., 1S0 M. — Deilagen werden < diesem Falle gegen S Marl Suschiag für jedes Slemplar.?? nicht ongMommev.—Deiderseitiger Erfüllungsort ist Leipzig < Leipzig, Tonnerstag den 12. Juli 1917. 84. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Friedrich Gebhardt, -j- den 6. Mai 1917. Ter Berliner Buchhandel hat durch den Tod des Besitzers der Verlagsbuchhandlung Franz Bahlen, Friedrich Gebhardt, einen schweren Verlust erlitten. Seiner schwergeprüften Familie ist der trensorgende Gatte und Vater, seinem Ge schäft der sichere Führer genommen; manche unter uns haben in ihm einen lieben treuen Freund, alle einen hochgeschätzten Berufsgenossen verloren. So trauern viele um den allzu frühen Heimgang des verehrten Mannes, und ihm ein Wort treuen Gedenkens nachzurufen, ist der Zweck dieser Zeilen. Friedrich Gebhardt wurde am 27. Dezember 1857 in Wal denburg in Schlesien geboren. Er hat in seinem Ellernhause in der treuen Hut von Vater und Mutter eine frohe Kindheit verlebt, und gern erzählte er von fröhlichen Tagen jener fernen Zeit. Die Verhältnisse machten es erwünscht, daß er sich früh einem Beruf widmte, und wohlwollende Lehrer, die dem aufgeweckten und strebsamen Schüler ihre Teilnahme schenkten, veranlaßten ihn, sich dem Buchhandel zu widmen. Er trat als Lehrling in die Buchhandlung von Hermann Reibt in Waldenburg ein, und hier benutzte er jede freie Stunde dazu, neben seinen buch händlerischen Kenntnissen auch seine allgemeine Bildung zu för dern. Mit eisernem Fleiß wurde frühmorgens und abends bis tief in die Nacht hinein gelernt, und als Gebhardt nach sieben Jahren, von den Segenswünschen seines Lehrherrn und Chefs geleitet, Waldenburg verließ, da hatte er einen Schatz van Kenntnissen gesammelt, der ihm die sichere Grundlage für einen gedeihlichen Aufbau seines ferneren Lebens bot. Zunächst erfüllte er seine einjährige Militärpflicht bei dem Königsgrenadier-Regiment in Liegnitz. Er war mit Begeiste rung und voller Hingabe Soldat; sein kräftiger Körper machte ihm die Anstrengungen leicht, und als das Jahr vorüber war, wurde Gebhardt zum Unteroffizier und Offizier-Aspiranten be fördert. Nun hieß es zur Berufsarbeit zurllckkehren. Es fand sich eine Stelle bei Ebbecke in Wiesbaden, in der Gebhardt bis zur Einberufung zu einer militärischen Übung 1883 verblieb. Nach deren Ableistung trat dann die entscheidende Wendung in seinem Leben ein, die ihn nach Berlin führte. Franz Bahlen in Berlin suchte einen ersten Gehilfen. Geb hardt, der bisher noch nie in einem Verlage gearbeitet hatte, bewarb sich um die Stelle, und Vahlen hatte einen so günstigen Eindruck von ihm, daß er sie ihm übertrug. Bald hatte er sich in die neue Tätigkeit hineingefnnde», und wie sehr er den Erwartungen Bahlens entsprach, zeigt, daß dieser ihn bald zu seinem Bevollmächtigten ernannte und ihn am l. Januar 1898 als Teilhaber in die Firma aufnahm. Die Tätigkeit bei Franz Vahlen stellte große Anforderungen an Gebhardt; von früh bis spät wurde gearbeitet, und karg war die zugemessene Muße. Aber Gebhardts Arbeitskraft und -freudigkeit war nicht zu er schöpfen. Unverdrossen stand er auf seinem Posten und ge wann sich dadurch nicht nur rückhaltlose Anerkennung seines Ehefs, sondern auch die Achtung und Beachtung der Autoren des Verlages, die den stets bereiten Mitarbeiter zu schätzen wußten. Unter rastloser Arbeit gingen die Jahre dahin. Da erkrankte Vahlen 1897 und starb nach mehrmonatlicher Krank- ! heit am 18. Mai 1898, ohne einen männlicheil Erben zu hinter- j lassen. Die Testamentsvollstrecker, zu denen Max Winckelmann gehörte, mußten daher das Geschäft verkaufen, und sie wußten, daß sie es keinem treueren und fähigeren Nachfolger anver trauen konnten, wie dem durch vieljährige Arbeit bereits völlig mit ihm verwachsenen Gebhardt. Am 5. November 1898 ging der Verlag von Franz Vahlen in seinen Besitz über. Es war die Zeit, in der sich das deutsche Rechtsleben auf das Inkrafttreten des Bürgerlichen Gesetzbuches rüstete, und die dadurch für den juristischen Verlag zu einer Zeit höchster Anspannung aller Kräfte wurde. Mit vollem Verständnis stand Gebhardt den Aufgaben gegenüber, die ihm hier entgegen traten. Er stand damals in den Jahren höchster Arbeitskraft, und wie er sie restlos für die Entwicklung seines Verlages ein setzte, so konnte er sich auch bald eines wachsenden Erfolges erfreuen. Das erste große Werk, das zwar noch Vahlen dem Verlage zugeführt hatte, das aber von Gebhardt hergestellt und veröffentlicht wurde, war die Handausgabe des Bürgerlichen Gesetzbuches von Neumann, die sich größter Wertschätzung erfreut und bisher in sechs Auflagen erschienen ist. Unter Gebhardts Pflege entwickelte sich der Verlag von Jahr zu Jahr zu größe rem Umfange und nahni zu an Ansehen und Bedeutung im Buchhandel und in der Jnristenwelt. Mit sicherem Blick ver folgte er die Bedürfnisse des deutschen Rechtslebens in Wissen schaft und Praxis, und die vornehme Art seiner Geschäfts führung führte ihm hervorragende Autoren zu, die dem Verlage treu verbunden blieben. Ganz besonders richtete er sein Augen merk auf die Schaffung großer Kommentare zu wichtigen Ge setzen. Schon Vahlen hatte eine Reihe solcher maßgebenden Kommentare veröffentlicht, so den ausgezeichneten Kommentar zum Strafgesetzbuch von Olshausen, den Kommentar zur Zivil prozeßordnung von Wilmowski und Levy, den Kommentar zum Reichsgesetz über die Zwangsversteigerung von Jaeckel, die Preußischen Kostengesetze von Mügel und andere. Ihnen fügte Gebhardt den jetzt Wohl in erster Reihe stehenden Kommentar zur Grundbuchordnung von Güthe, den Kommentar zur Reichs versicherungsordnung von Stier-Somlo, die preußischen Diszi- plinargesetze von Rheinbaben und neben anderen einen neuen großen Kommentar zur Zivilprozeßordnung von Skonietzki und Gelpke hinzu als Ersatz für den von Wilmowski und Levv, der nach dem tragischen Tode des letzteren mit der 1892 er schienenen sechsten Auflage erloschen war. Als 1914 der Krieg ausbrach, trat auf dem Gebiete des juristischen Verlages zunächst fast ein völliger Stillstand ein. Als dann aber die zahlreichen Kriegsgesetze erlassen wurden, sorgte Gebhardt dafür, daß die wichtigeren unter ihnen rasch in guten Ausgaben bei Franz Vahlen erschienen, und als ein Denkmal dieser gewaltigen Zeit auf dem Gebiete der Rechts- liieratur steht das von Güthe und Schlegelberger herausgegebene große »Kriegsduch« da, das alle Kriegsgesetze mit der amt lichen Begründung und der gesamten Rechtsprechung und Rechtslehre epthält, und von dem bis jetzt vier Bände er schienen sind. Als Vahlen 1870 seinen Verlag gründete, erwarb er als Grundlage von der Groteschen Perlagshandlung Grnchots »Beiträge zur Erläuterung des deutschen Rechts«, die heute 8l3
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