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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.03.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-03-18
- Erscheinungsdatum
- 18.03.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. 63, ^8. März 1914. Kaiserliche Akademie der Wissenschaften in Wien. Die philo sophisch-historische Klasse der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien hat folgende Unterstützungen bewilligt: Aus dein Erträgnisse der Landau-Stiftung: Professor E. Sellin zum Abschlüsse der in Ba- lata-Sichem geleiteten AnSgrabnngen einen weiteren Beitrag von 20 000 Kronen. Aus Klassenmitteln: Professor Konrad Zwierzina in Graz zur Herausgabe der kleineren Gedichte des »Strickers« eine Neise- snbvention von 080 Kronen. Aus dem ans diese Klasse entfallenden Erträgnisse der Treitl-Stiftnng: der Phonogramm-Archivs-Kommis- sion als Dotation 3000 Kronen. Personalnachrilhten. Auszeichnung. — Aus Anlaß der Internationalen Baufachaus stellung 1913 ist dem Verlagsbnchhändler Herrn Richard Möckcl in Leipzig vom Könige von Sachsen das Ritterkreuz 2. Klasse des Albrechtsordens verliehen worden. Jubiläum. - Im Hause L.A.K ittlerin Leipzig kam am 18. März der erste Markthelfer Herr Franz Lindner, geboren am 20. August 1840 zu Stötteritz, das 50jährige Jubiläum seiner Tätigkeit feiern. In dieser langen Zeit hat er mit großer Treue, unermüdlichem Fleiß, Ausdauer und regem Geschäftsinteresse seinen Posten ausgefüllt. Seine Tätigkeit wurde nur einmal, durch seine Teilnahme am Feldzüge 1866, unterbrochen, den er als sächsischer Jäger mitmachte und in dem er m der Schlacht bei Königgrätz, bei Problus schwer verwundet wurde. So fort nach seiner Wiederherstellung nahm er seine Arbeit bei L. A. Mitt ler wieder auf und hat sie bis auf den heutigen Tag fortgesetzt; ungeachtet seines hohen Alters, er steht im 75. Lebensjahr, schafft »der alte Lindner« rüstig fort, und am Donnerstag, dem Hauptspeditions tage, gibt es nichts, was ihn zurückhalten könnte, selbst ernstes Un wohlsein überwindet er, um seine Pflicht erfüllen zu können. Die Me daille fiir Treue in der Arbeit ist ihm schon früher verliehen worden. Albert Gobat s. — Wie der »Frkf. Ztg.« aus Bern gemeldet wird, ist Albert Gobat, der Direktor des Internationalen Friedensbureaus, am 16. März während einer Kommissionssitzung zusammengebrochen und kurze Zeit darauf gestorben. Er stand im 71. Lebensjahre. Ehe er die Leitung des Bureaus übernahm, war er Sekretär der interparla mentarischen Union und hat in dieser Tätigkeit den Nobelpreis er halten. Im vorigen Jahre stellte er sich an die Spitze der Parlamen tarier, die die französisch-deutsche Annäherungskonfcrenz nach Bern einberufen hatten. Richard Scholl; f. Berichtigung. — Wie uns aus dem Leserkreise mitgeteilt wird, ist der in Nr. 47 als verstorben gemeldete Berufs- genosfe nicht identisch mit dem früheren Prokuristen der Firma H. Scholtz in Breslau, Richard Scholtz. Die Nachricht betraf einen Namensvetter, der im Buchhandel nie hervorgetreten ist, aber im Musikleben Breslaus eine gewisse Rolle gespielt hat. SpreihsM. Neformgedanken eines jungen Sortimenters. Das Alte stürzt, es ändert sich die Zeit. »Auslieferung nur in und via Leipzig.« Solche und ähnlich lau tende Anzeigen kamen mir in letzter Zeit wiederholt zu Gesicht. Dem Sortimenter wird also in diesen Fällen zugemutet, nicht nur das Porto der Sendung, sondern auch die Berpackungsgebühren des Kommissionärs zu zahlen. Ich selbst hatte vor einiger Zeit mit einem Verleger eine schriftliche Auseinandersetzung in dieser Angelegenheit. »Beziehen Sie auf buchhändlerischem Weg, da ich doch sonst die Spesen meines Kommissionärs Ihnen berechnen mühte«, war die Antwort. Obwohl ich Sortimenter bin, fand ich den Vorschlag des Ver legers, auf »buchhändlerischem Wege« zu beziehen, so wenig kaufmän nisch und zeitgemäß, daß ich mir die Mühe gab, im Anschluß daran ein wenig über die buchhändlerischen Bezugsformen nachzudenken. Da ich sie nicht immer sehr zweckmäßig fand, versuche ich, nachstehend einige Anregungen und Vorschläge zu machen, den buchhändlerischen Verkehr so zu gestalten, daß er unfern heutigen Verkehrsmöglichkciten und den Ansprüchen einer schnell lebenden Menschheit besser entspricht. Kommt ein Kunde ins Geschäft und ich erkläre ihm, daß, falls er keinen Ausschlag zahlen wolle, ein Buch, das im Umkreis von 20N km erschienen ist, 14 Tage zur Besorgung brauche, so kann es wohl ge schehen, daß der Kunde den Kopf schüttelt, dem Verleger den Betrag direkt mit der Bestellung einschickt und das Buch iunerhalb 48 Stunden in Händen hat. Denn es denken ja nicht alle Verleger wie K. R. Langewiesche u. a., die nur durch den Sortimenter liefern. Wollen wir Sortimenter die Vermittler zwischen Verleger und Publikum bleiben und nicht nur gelegentlich die Nolle des Auskunft gebenden spielen, so müssen mir suchen, bei geringeren Spesen schneller zu liefern. Viel wäre schon erreicht, wenn jedes Buch in Leipzig ausgeliefert würde. Aber wie wenig verläßlich ist dieser Bezug, selbst wenn un Adreßbuch bei dem betr. Verleger ein a steht! Da für den in größerer Entfernung von Leipzig wohnenden Buch händler das Fllnfkilopaket die vorteilhafteste Bezugsart bildet, kommt das Kilo mit Verpackungsgebühr immerhin auf rund 20 zu steheu. Wäre es da nicht zweckmäßiger, wenn sich immer mehr Verleger finden würden, die direkt mit ^ Porto liefern und so die Gebühren, die sie für Auslieferung oder für Porto nach Leipzig aufwenden, dem Sortimenter zugute kommen ließen? Aus welchem Grunde z. B. ein Verleger, mit dem ich »korrekte Beziehungen« unterhalte, der mir sogar zum Bar preis iu Vierteljahrsrechnung liefert, Fünfkilopakete nicht direkt mit >6 Porto liefert, sondern statt dessen die ganze Fracht von München nach Leipzig zahlt, ist mir unverständlich. Doch vor allem: können wir keine Verbilligung des Drucksachen tarifs erreichen, wenn der Börsenverein dafür eintritt? Einen Aus nahmetarif haben wir schon im Bücherzettel. Ein billigerer Tarif fin den Versand von Büchern als Drucksache würde nicht minder berechtigt sein und nicht znm wenigsten im Interesse der Postverwaltung liegen, deren Einnahmen wachsen würden. In der Schweiz tosten Drucksachen bis 50 § 2 e., 250 ^ 5 e, 500 A 10 e. Übersetzen wir diesen Tarif in Pfennige und fügen hinzu: bis 1000 ^ 15 Pfge., so haben wir, was wir brauchen. Falls sich die Postverwaltung zu einer allgemeinen Herab setzung des Tarifs nicht verstehen sollte, ließe sich folgende Änderung denken: Büchersendungen von Verlegern an Sortimenter werden unter besonderer Bezeichnung (ähnlich wie Bücherzettelj zu dem vorgeschla genen Tarif befördert. Diese Sendungen sind bei einem Postamt auf zuliefern und werden nicht durch den Briefträger bestellt, sondern sind abzuholen. Für die Post bedeutet dies eine große Erleichterung und für den Buchhändler, der seine Postpakete abholen läßt, keinen Nachteil. Bedenkt man, zu welchem Tarif die Post Tageszeitungen zustellt, so ist man wohl berechtigt, anzunchmcn, daß die Postvcrwaltung bei dem vorgeschlagenen Tarif durchaus kein Opfer brächte, zumal da mit einer bedeutenden Zunahme des Verkehrs zu rechnen wäre. Es wird also Aufgabe des Sortiments sein, zunächst eine Ver billigung des Drucksachcntarifs bei der Postverwaltung anzustreben und anderseits die Verleger dafür zu gewinnen suchen, daß sie direkte Lieferungen in Postpaketen mit halber Portoberechnung aus führen. Ich bin überzeugt, daß sehr viele Verleger gern und freiwillig berechtigten Wünschen des Sortimenters entgegenkommen. Aber auch die Zahl derjenigen Verleger ist nicht gering, die jedwedem Wunsch des Sortimenters ihr Ohr verschließen. Will er sich Gehör verschaffen, so muß er sich bewußt sein, daß er als Einzelner nichts erreichen wird, sondern nur dann, wenn er sich zu einem Bunde zusammenschließt, der seine Interessen vertritt. Dieser Bund braucht und soll nicht gegen den Verlag gerichtet sein, aber seine Mitglieder sollen denjenigen Ver leger unterstützen, der m i t dem Sortiment arbeitet, und die Unter stützung demjenigen Verleger verweigern, der gegen die Interessen des Sortiments verstößt. Wie ich mir die Organisation und die Aufgaben dieses Bunde? denke, darüber vielleicht ein andermal. Mülhausen, Elf. Hans Meue r. Neues Dcrvielfiiltigungsverfahren. lVgl. Nr. kv.s Ein Verfahren, wie es der Herr Kollege in Nr. KV beschreibt, existiert tatsächlich, aber neu ist es keineswegs. Ich habe schon vor W Jahren vergröberte und verkleinerte Druckerzeugnisse gesehen. So viel mir bekannt ist, wurde dieses Verfahren zuerst in Parts zur Anwendung gebracht, doch haben wir jetzt auch in Deutschland tüchtige Fachleute basiir. Ich empfehle die Reproduktionsanstalt vr. Rokotnitz, G. m. b. H., Berlin-Schöneberg, Hauptstr. S, die Vorzügliches leistet. Natürlich stellt sich das Verfahren viel billiger als Neusatz, sonst hätte es ja auch nicht viel Zweck. Im übrigen beweist die Fragestellung, daß der Herr Einsender sich eine ganz falsche Vorstellung macht. Alle Anstalten, die sich mit solchen Vervielfältigungen befassen, betrachten ihr Verfahren als strenges Geheimnis, und einfache »Maschinen« dafür gibt es überhaupt noch nicht. Die Herstellung ist sehr komplizier«. Die Vergrößerung oder Verkleinerung erfolgt durch photographische Übertragungen. Berlin, IS. März 1914. Louis Lam m. Verantwortlicher Redakteur: Emtl Thomas. — Verlag: Der Börsevoeretn der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BuchhändlerhauS. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Lxpeottton: Leipzig, Gerichtsweg SS lBnchhäodlerhauS). 420
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