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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.10.1911
- Strukturtyp
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- 1911-10-11
- Erscheinungsdatum
- 11.10.1911
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- Deutsch
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,1k 237, 11, Oktober 1911. Nichtamtlicher Teil, «Srs°»il-tt >, d, Dtschn, «»ch-»nd-I, 11901 Leistrmgsfähigkeit besitzen, wie die geplanten staat lichen Einrichtungen, Indem wir unsere Eingabe zu dem vorliegenden Gesetz entwurf gütiger Berücksichtigung empfehlen, zeichnen wir in größter Ehrerbietung Leipzig, den 9, Oktober 1911, Der Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Karl SiegiSmund. Georg Krehenberg, Curt Ferna». Artur Seemann, Max Kretschmarin. Hermann Scippel. Vortragsabende. x. Daß der Absatz von Büchern durch Vortragsabende gesteigert werden kann, ist zweifellos. Doch ist die Erhöhung der Nachfrage im einzelnen Falle niemals eine so große, daß sie als Gegengewicht in Betracht kommen kann, wenn ein Autor seine Vortragsveranstaltung selbst finanziell riskieren muß, — Mir ist der Gedanke riesig sympathisch, daß rednerisch begabte Buchhändler, vor allem Sortimenter, Rundschauuorträge halten und die nach ihrer Ansicht wert vollsten Bücher, die in einer bestimmten Zeitfrist erschienen sind, besprechen und empfehlen, während auch die betonte Erwähnung des Minderwertigen dabei nicht fehlen darf, wenn ein objektiver und nicht ein subjektiv-ungünstiger Ein druck heroorgerufen werden soll. Derartige Vorträge durch Buchhändler werden oft sehr gern auch durch größere Vereine, die kaufkräftige und kauflustige Mitglieder haben, akzeptiert, — Ich habe seinerzeit als Vorstand der Münchener Schrift stellervereinigung »Orion« regelmäßig über Neuerscheinungen berichtet. Das nachhaltige Interesse für das eine oder andere Buch mag dabei doch erregt worden sein. Es wurden Notizen gemacht, und in weiteren Bekanntenkreisen der Zuhörer spricht sich dann die Kunde von dieser oder jener Neuerscheinung doch herum. Ich konnte als Buchhändler die Nachfrage einigermaßen kontrollieren. — Ob es sich rentieren würde, wenn Verleger, besonders schöngeistiger Literatur, durch berufene Redner Propagandavorträge über einzelne ihrer Verlagsartikel und Autoren in Gestalt von Vor tragsabenden veranstalten würden, wage ich nicht zu be urteilen, Ich habe aber das Gefühl, daß der Absatz hier durch gesteigert werden könnte. — Wenn sich die selbständige und ästhetisch begründete literarische Urteilskraft der Sorti menter immer noch mehr hebt (und dies zu erreichen, wäre ein wichtiger Teil buchhändlerischer Erziehung!), so käme in Frage, ob nicht auch das Aussenden literarischer Bulletins in bestimmten Zwischenräumen, die der Buchhändler an feinen Kundenkreis und darüber hinaus ergehen ließe, nicht noch erfolgreicher wäre als Vortragsabende. — Ich habe einmal als Buchhändler durch Verabfassung einer solchen literarischen Berichterstattung in Flugblattform Mehrabsatz bestimmter Bücher erzielt. — Es geht bei den Büchern manchmal wie bei den Frauen: dis, von denen nicht ge sprochen wird, sind nicht die schlechtesten; aber die, von denen gesprochen wird, werden nun einmal eher gekauft, — Lite rarische Vortragsabende, die von Buchhändlern ausgehen oder auch von ihnen selbst gehalten werden, könnten, ein interessiertes und kaufkräftiges Auditorium natürlich vorausgesetzt, eben falls namhafte Erfolge erzielen, — Bei Vorträgen in Arbeiterkreisen haben nachdrückliche Hinweise auf Broschüren und lesenswerte Literatur häufig ersichtliche Erfolge. — Findet wie in Freidenkeroereinen, Feuerbestattungs- KörlrMatt für dm Deutschen Buchhandel, 7S, Aahraang. vereinen usw, nach dem Vortrag Verkauf einschlägiger Lite ratur statt und es befinden sich darunter eben im Vorträge empfohlene Schriften, so kann man oft leicht sofort die Probe aufs Exempel machen und der betreffende Versammlungsverkäufer darf noch namhafte Bestellungen auf die empfehlend erwähn ten Bücher entgegennehmen, während der eine oder andere Zuhörer seinen Buchhändler mit Bestellung der vom Vor tragenden erwähnten Schriften beauftragt oder sogar für die regelmäßige Nachfrage aus demBereiche einer bestimmten Bücher gruppe interessiert wird. Jedenfalls stellen Vortragsabende im allgemeinen die Möglichkeit neuer Absatzquellen dar ebenso wie dis bereits angeregte Herausgabe regelmäßiger literarischer Berichte (gedruckt oder in Maschinenschrift) gebildeter und urteilskräftiger Sortimenter an ihren Kundschaftskreis und darüber hinaus. Statt der Kataloge und neben den Kata logen, die doch im wesentlichen nichts bieten als Bücher titel, versuche man in solchen Berichten die ein gehendere Besprechung einzelner weniger Bücher, wobei nicht immer bloß Neuerscheinungen in Betracht kommen müssen, sondern auch frühere Erscheinungen erwähnt werden können, die vielleicht bisher nicht den gebührenden buch händlerischen Erfolg hatten. — Meine Erfahrung als Buch händler, Literat und Redner berechtigt mich jedenfalls zu der Behauptung, daß Vortragsabende im allgemeinen sicher absatz mehrend auf den literarischen Markt zu wirken vermögen. Nürnberg. Ludwig Aub, XI. Für die Vortragsabende kann ich mich ganz und gar nicht begeistern. Für den Buchhandel springt dabei ganz bestimmt nichts heraus. Ich persönlich lese seit mehreren Jahren nicht mehr öffentlich vor — und tu's auch nicht mehr. Paul Schreibart. XII. Noch niemals hat die deutsche Erzählungskunst soviel ausgezeichnete Vertreter gehabt wie heutzutage. Das kann nur bestreiten, wer nichts von der Sache versteht oder wem Mißgunst böswillig die Augen verbindet. Wie aber soll bei solcher Fülle von Talenten jeder einzelne sein Heer von Lesern haben? Nicht zu machen — auch nicht mit Vorträgen. Ist es nicht schon verwunderlich genug, wieoiel Bücher heute in Deutsch land gekauft werden, wo man doch schon mit unzähligen anderen modernen Dingen gerade genug beschäftigt ist? Wenigstens ist es mir immer ein Rätsel, wo die heute doch tausendfach in Anspruch genommene Menschheit noch die Zeit zum Bücherlesen hernimmt. Ein Autor, der in eine Vor lesung locken soll, muß wenigstens ein großes Tier sein. Würde mir der Vorschlag gemacht, mit meinen Werken eine Vorlesung zu veranstalten, dann würde ich zu den Ver anstaltern sagen: »Schön, aber wenn Sie wolle», daß jemand kommen soll, dann machen Sie wenigstens bekannt, daß in den Zwischenpausen gratis Bier und warme Würstchen ver abreicht werden«. Heinrich Lee, XIII. Mein Urteil über Vorlesungen zum Zweck der Absatz oermehrung von Büchern muß ich dahin zusammenfassen: Modeschriftsteller brauchen solche Vorlesungen nicht, und einen Schriftsteller erst durch Vorlesungen in die Mode bringen zu wollen, ist entweder ganz erfolglos, oder die Kosten — eine Vorlesung in jeder Stadt — würden riesengroß werden und selbst nur einen zweifelhaften Erfolg ergeben. Ein viel besseres Mittel scheint mir die Presse. Aller dings ist diese ein sehr schwer zu spielendes Musikwerkzeug. Prof, vr, Eduard Engel. IS41
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