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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.10.1911
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- 1911-10-11
- Erscheinungsdatum
- 11.10.1911
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- Deutsch
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11918 Börsenblatt f. d. Dtschn. Yuchkandrl. Fertige Bücher. Zk 287, 11. Oktober 1911. Universitätslehrer über die Walther SchüÄinq, Professor der Rechte, Marburg Die Generation, die unter dem unmittelbaren Eindruck der Reichsgründung groß geworden war, hat sich an dem nationalen Gedanken genügen lassen Keule be ginnt eine neue Generation in das politische Leben ein zutreten, die den vielfach zur Phrase gewordenen Na tionalismus, d. h. sin bewußtes Staatsbürgertum er setzen will. In einem konstitutionellen Staate kann man sein Staatsbürgertum aber nicht anders betätigen als durch eine bewußte Anteilnahme an den politischen Kämpfen der Gegenwart. Angesichts des Bestrebens der führenden Geister der Gegenwart, ein neues Zeit alter des deutschen Idealismus heraufzuführen, wird das endlich erwachende Interesse an der inneren Po litik, das dem Zeitalter des bloßen Nationalismus überhaupt fremd gewesen, in den Dienst der zu großen Kulturideen gestellt werden müssen. Die unter diesem Zeichen vom Diederichschen Verlage begründete „Po litische Bibliothek" und die von dort herausgegebenen „Staatsbürgerlichen Flugschriften" halte ich deshalb füreinesderfruchtbringenden literarischenAnternehmen l der Gegenwart. vr. von Amira, Professor der Rechte, München Auch ich bin der Meinung, daß in unserer Zeit der Ästhetizismus eine viel zu große Nolle spielt. Ob er es in der Literatur tut, entzieht sich freilich meinem Arteil, weil mir die statistischen Unterlagen fehlen. In des habe ich doch den Eindruck, daß die „Forderung, sich für das Allgemeinwohl zu betätigen" nicht erst jetzt erhoben zu werden braucht, sondern längst und sehr entschieden erhoben wurde und immer wieder erhoben wird. Zeugnis dafür gibt eine ganze große Gruppe von Kongressen, die sich alljährlich wiederholen und die noch ihre eigne Literatur haben; außerdem R. Schmidts Zeitschrift für Politik und die sehr er giebige Produktion von Broschüren über politische Spezialfragen. — Daß sich das politische Interesse mit kulturellen Fragen verknüpft, halte ich nicht nur für erwünscht, sondern für eine garnicht zu vermeidende Tatsache. Es läßt sich nicht einmal, wie sich Bismarck einbildete, die äußere Politik gänzlich von Kultur- fraqen trennen, die innere ist überhaupt um dieser willen da. — Eine Serie von Büchern, die in popu lärer Form, aber mit gründlichem Inhalt (und zugleich I zu billigem Preis) das Interesse an öffentlichen An- k gelegenheiten reizen und wach erhalten, wird gewiß r dazu beitragen, unserem Volk eine bessere politische Er- > ziehung beizubringen. Freilich wird man sich über die Größe des Leserkreises keinen Illusionen hingeben dürfen. Das Lesen ernster Bücher ist nun einmal nicht nach dem Geschmack der Menge, zu der ich auch den landläufigen Philister aller Rangstufen rechne. In wieweit aber gerade das mir übersandte Buch von Wells dem von Ihnen bezeichneten Zweck förderlich sein wird, vermag ich nicht zu beurteilen, weil ich von amerikanischen Dingen so gut wie nichts verstehe Ich kann nur sagen, daß ich das Buch mit Vergnügen, und nicht ohne in mancher Äinsicht belehrt zu werden, gelesen habe. Professor Christoph Schrempf-Stuttgart Als Nichtpolitiker, der ich bin, muß ich darauf ver zichten, in Fragen der Politik, auch der politischen Er ziehung unseres Volkes, eine Meinung zu haben. Aber einen Gedanken wage ich doch zu der Idee der politi schen Bibliothek zu erinnern, einen Gedanken, der eben die Idee in mir wachgerufen hat, daß ich vielleicht nicht zum dezidierten Nichtpolitiker geworden wäre, wenn ich beizeiten gefunden hätte, was die „Politische Bibliothek" bieten soll: eine ernsthafte, genießbare politische Belehrung, der ich hätte zutrauen dürfen, daß sie mich über Parteiphrase und Parteizank hinaus heben würde. Vielleicht bin ich nicht der einzige Nicht- politikcr, auf den das zutrifft. And so wünsche ich zur Ausführung dieser Ideen alles Glück: daß nämlich zu erst die Ausführung auch der Idee entspreche; und daß dann auch der Erfolg nicht ausbleiben möge. W. von Blume,Professor der Rechte, Halle Ich mußte es ja mit großer Freude begrüßen, da ich, wo immer ich kann, dazu mitwirkc, unser Volk zu po litisieren. Denn dessen einer Teil betrachtet die Politik als eine höchst widerwärtige, der andere betrachtet sie als eine kinderleichte Sache — daß es sich um eine sehr ernsthafte, sehr notwendige Sache handelt, daß jeder Staatsbürger politisch gebildet sein muß wie jeder Kaufmann kaufmännisch, jeder Landwerker ge werblich, das erkennen dis wenigsten. Die große Menge läßt sich Politik verspielen, macht Zwischen rufe, klatscht Beifall oder Pfeift, je nachdem. Allen- falls pfeift sie mal die Melodie mit oder veranstaltet selber eine Dilettantenvorstellung. Aber daß hier jeder in Reih und Glied gehört, um Dienst zu tun wie im Leer, mag man nicht einsehen. And die falsche Auf fassung wird durch die politische Schundliteratur ge fördert, durch gewissenlose Parteiführer ausgenuht. Wie bessern? Eine Erziehungsfrage und folglich eine
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