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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.10.1911
- Strukturtyp
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- 1911-10-11
- Erscheinungsdatum
- 11.10.1911
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- Deutsch
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11904 «vrsenLlLtt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 237, 11. Oktober 1911. er sich in Lübeck auf seiner Tour befand, brieflich von dem Chef die Order zugegangen, sofort nach Leipzig zurückzureisen. Dieser Aufforderung kam N. ohne Zögern nach, und hier wurde ihm eröffnet, daß er auf der Stelle entlassen sei, er sei gerichtlich bestraft, habe davon nichts gesagt, und bestrafte Leute könne man im Geschäft nicht brauchen. Der Reisende klagte jetzt auf Gehaltszahlung und Ausstellung eines Zeugnisses bis Ablauf der Kündigungsfrist. In der Verhandlung mußte er zugeben, daß er wegen Unterschlagung mit drei Monaten Gefängnis und wegen betrügerischen Bankerotts und Urkundenfälschung mit fünf Jahren Zuchthaus bestraft worden ist, inzwischen sind allerdings nach der Verbüßung der Strafen schon zwölf Jahre vergangen, ohne daß der Mann sich wieder etwas hat zuschulden kommen lassen. Der Beklagte weigerte sich zu zahlen, die Strafen und der Umstand, daß sie ihm verschwiegen worden seien, begründeten die sofortige Entlassung. Dieser Meinung war das Kaufmanns gericht indessen nicht, die moderne Strömung gehe in durchaus berechtigter Humanität dahin, daß bestraften Leuten, die sich wieder auf den rechten Weg zurückgefunden haben, keine Schwierigkeiten gemacht werden sollen, sich ehrlich durch die Welt zu bringen. Mit der Abbüßung der Strafe sei die Sache als erledigt anzusehen, ein Grund zu sofortiger Entlassung könne eine Strafe und ihr Verschweigen beim Engagement an sich nicht sein, solange der Angestellte seinen Dienst ehrlich und einwand- frei verrichtet. Allerdings läge dieser Entlassungsgrund vor, wenn der Angestellte sich Ungehörigkeiten zuschulden kommen ließe, die allein kein Grund zu kündigungsloser Entlassung seien, doch in Ver bindung mit der früheren Bestrafung das Vertrauen schwer er schütterten, das der Chef seinen Angestellten entgegenbringen müsse. Die Parteien einigten sich auf gütlichem Wege, der Kläger bekommt angemessene Entschädigung und das verlangte Zeugnis. Ne»e vücher, Eatckloge «sw. für V«chhSudler. 66^8^1978 ^ Inster 63. Süddeutsche Monatshefte. Unter Mitwirkung von I. Hofmiller, Fr. Naumann, H. Pfitzner, H. Thoma, K. Voll herausgegeben von P. N. Coßmann. Verlag der Süddeutschen Monats hefte in München 2 A.O., Königinstraße 103. 9. Jahrgang. 1911/12. 1. Heft. 8°. XXXXVIII. 168 S. Aus dem Inhalt. Rundschau: Josef Hofmiller, Anmerkungen zu Büchern. — Grautoff, Französischer und deutscher Buch handel. (Auf diesen Aufsatz kommen wir noch zurück. Red.^I Personalnachrichten. Jubiläumsfeier. — Am 4. Oktober abends fand sich im Ordenshause der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutsch land in Berlin eine erlesene Gesellschaft zusammen, um ihrer Ver ehrung für Herrn Kommerzienrat Hofbuchhändler Karl Siegis- mund in Berlin anläßlich seines 25jährigen Selbständigkeits- Jubiläums in feierlicher Weise Ausdruck zu geben. Man sah die vornehmsten Vertreter des Berliner Buchhandels, sowie Vertreter der großen Verlagshandlungen im Reiche. Es fehlte auch der Steglitzer Bürgermeister nicht, da Herr Siegis- mund im Nachbarvorort ansässig ist. Es gratulierten, wie die »Berliner Börsenzeitung« berichtet, die Vertreter der sämtlichen sieben in Berlin domizilierenden Buchhändler-Fachvereine. Sie gaben ihrer Anerkennung für die außerordentliche und ver dienstvolle Tätigkeit des Jubilars im Interesse des Buch handels herzlichsten Ausdruck und überreichten ihm kost bare Erinnerungszeichen aus dem Gebiete der schöpferi schen Künste mit symbolischen Hinweisen auf den Ehrentag. Herr Siegismund, der seit 1910 Erster Vorsteher des Börsen vereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig ist, war 12 Jahre lang der Erste Vorsteher der Vereinigung der Berliner Mit glieder des Börsen-Vereins und 6 Jahre lang erster Schatz- meister und Vorsteher der Berliner Buchhändler-Bestell anstalt. Herr Siegismund, neben dem seine überaus an mutige Gattin stand, empfing die Ansprachen der vielen Depu tationen bewegt und gab in seinen Antworten ein lehrreiches Bild der Vorgänge innerhalb des deutschen Buchhandels, dessen Aufschwung, wie in den Ansprachen mannigfach durchklang, zum großen Teile mit das Verdienst des Jubilars ist. Bei der sich anschließenden Tafel wurde Herr Siegismund noch vielfach geehrt, u. a. auch durch den Steglitzer Bürgermeister, der mit Recht betonte, daß der Jubilar trotz seiner vielen Ehrenämter, die ihn fast zu oft nach Leipzig riefen, und seiner ausgedehnten Verlags- tätigkeit noch Zeit und Muße finde, als Mitglied der Steglitzer Kommunalverwaltung sich ihren Aufgaben mit Hingabe zu widmen. Einen erfreulichen Ton brachten die vielen Hinweise auf die sozialhumane Tätigkeit Siegismunds in die Reden. Das Fest verlief in anregendster Weise. Der Referent der »Berliner Börsenzeitung« hat aus den Reden den Eindruck gewonnen, wie er zum Schluß sagt, daß nur ein Mann mit dem organisatorischen Genie Siegismunds in ähnlicher Weise für den Buchhandel bahn brechend und für alle Teile erfolgreich vorzugehen vermochte. Ehrung. — Herr vr. jur. I. A. Baumgärtner in Firma Baumgärtner's Buchhandlung in Leipzig, Mitglied der Säch sischen Ersten Ständekammer und bisheriger Senior des Wurzener Domkapitels, wurde vom König von Sachsen als oberstem Stifts herrn zum Propst des Wurzener Domkapitels ernannt.^ Titel»Berleihung. — Herrn Hofbuchhändler Emil Albrecht, Inhaber der altbekannten und angesehenen Firma I. F. Albrecht- sche Hofbuch-, Kunst-und Musikalienhandlung in Coburg, wurde von Sr. Kgl. Hoheit dem Herzog Carl Eduard von Sachsen- Coburg und Gotha der Titel Kommissionsrat verliehen. Professor K. Seltmann -j-. — In Breslau ist der ord. Honorarprofessor in der katholisch.theologischen Fakultät der Breslauer Universität, Domkapitular v. Karl Seltmann im Alter von 69 Jahren gestorben. Der Dahingeschiedene, der aus Neustadt i. Schl, stammte und früher an verschiedenen Orten Schlesiens als Pfarrer amtierte, wurde zu Anfang der neunziger Jahre Kapitular beim fürstbischöflichen Domkapitel in Breslau und später im Nebenamt ord. Honorarprofessor an der Universität, wo er Vorlesungen über Pastoraltheologie, liturgische Fragen und besonders über christliche Mystik hielt. Er war ein gründlicher Kenner dieses Gebiets und hat ein allgemein geschätztes Buch über Angelus Silesius (1896) und eine Mono graphie über Savonarolas »Triumph des Kreuzes« (1898) verfaßt. Uber die mögliche Wiedervereinigung der getrennten christlichen Konfessionen, zunächst in Deutschland, hat er in einer 1903 er schienenen Schrift sehr versöhnliche Gedanken geäußert. Professor Seltmann war seit einer Reihe von Jahren Redakteur des »Schlesischen Pastoralblattes«. Sprechsaal. Nochmals «Der König«. Auf die Ausführungen der Firma Wilhelm Borngräber in Nummer 228 erwidere ich, daß ich schon im November 1909 wäh- rend der Verhandlungen mit dem Herausgeber den Titel »Der König« für meine Ausgabe der Briefe Friedrichs des Großen geprägt habe. Ich habe der Redaktion des Börsenblattes die Briefe des Herausgebers vom 18. und 23. November 1909 im Original vorgelegt, aus denen dies mit absoluter Sicherheit hervorgeht.*) Da Herr Borngräber den Titel »Der König« für sein Buch erst im Januar 1911 schriftlich niedergelegt hat, darf ich also wohl die Priorität für mich in Anspruch nehmen. Die Annahme des Herrn Borngräber, ich hätte erst jetzt, auf diesen Zwischenfall hin, beschlossen, Carlyles berühmtes Buch über Friedrich den Großen zu verlegen, ist nicht zutreffend. Vielmehr habe ich nur aus Rücksicht auf eine neuere, gute deutsche Aus- gäbe, die vor wenigen Jahren in einem anderen Berliner Ver- läge erschienen ist, die Ausführung dieser Idee bisher verschoben, wie ich denn schon des öfteren von Büchern Abstand genommen habe, wenn mir bekannt wurde, daß sie entweder kurz zuvor er schienen waren oder vorbereitet wurden. Das Buch Carlyles sollte und wird in meinem Verlag den ersten Band einer neuen, eigenartigen Bücherreihe bilden, worüber ich an anderer Stelle das Nähere sagen werde. Ebenhausen. Wilhelm Langewiesche-Brandt. *) Wird bestätigt. Red.
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