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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.09.1936
- Strukturtyp
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- 1936-09-03
- Erscheinungsdatum
- 03.09.1936
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- Deutsch
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Kunst-Nachrichten i»Grotze Deutsche in Bildnissen ihrer Zeit« Die Ausstellung »Große Deutsche in Bildnissen ihrer Zeit« im Berliner Kronprinzenpalais bleibt des großen Besuchserfolges wegen noch bis gegen Ende September geöffnet. Sie wurde in den ersten drei Wochen des Monats August von rund 23 000 Personen besucht und ist damit die bestbesuchte Museumsausstellung seit vielen Jahren. Aus dem Verkauf der Bildkarten in der Ausstellung lassen sich in teressante Kenntnisse der besonderen Neigungen des Publikums ge winnen. Abgesehen von den weltberühmten Werken Dürers wird das Bildnis des Komponisten Liszt von Ary Scheffer am meisten ver kauft, an zweiter Stelle das Bildnis des zwölfjährigen Mozart und an dritter Stelle die Bildkarte nach der Büste Rainer Maria Rilkes von Huf. Regeln für den Museumsbesucher Die Staatlichen Museen in Berlin hatten für die Olympia besucher einen kleinen, in seinen knappen Angaben sehr übersicht lichen und nützlichen Führer herausgegeben. Beherzigenswert sind die folgenden Regeln für den Besucher, die dem Text des Heftchens voran gestellt sind: 1. Vergiß nie, daß du den großen und kleinen Meistern Achtung schuldest, die in diesem Museum zu dir sprechen. 2. Darum fasse nichts an! Die Hand ist der Feind der ausgestellten Werke. Sie gehören nicht dir allein, sondern dem ganzen Volke. Auch deine Enkel wollen sehen, wvs du sahst. 3. Sprich leise! Nicht alle Besucher sind von deinen Ansichten ebenso begeistert wie du. 4. Glaube nicht, du müßtest das ganze Museum an einem Tage durch wandern! Besser, weniges gründlich, als vieles flüchtig sehen. 6. Glaube nicht, du seiest mit dem Werke fertig, wenn du die Be schriftung gelesen hast! Lesen ist gut, sehen ist tausendmal besser! 6. Glaube nicht, Museen seien nur für die Regentage da! Bei schönem Wetter siehst du alles klarer und besser! 7. Wenn du etwas wissen willst, wende dich an den Museumsbeamten! Er ist für dich da. 8. Schließ dich einer Führung an, wenn du Zeit und Lust hast! Sie kostet wenig und du hast mehr vom Museumsbesuch. 9. Wenn dir etwas an den Museen nicht gefällt, schreibe an den Generaldirektor der Staatlichen Museen, Berlin C 2, am Lust garten. 10. Glaube nicht, daß es mit einem Museumsbesuch getan ist. Je öfter du kommst, desto mehr wirst du finden. Preußen erwirbt den Welsenschatz Im Berliner Schloßmuseum fand am 18. August vor geladenen Gästen die Vorbesichtigung des Welfenschatzes statt, dessen Erwerbung durch den Preußischen Staat als ein kunstpolitisches Ereignis erster Ordnung bezeichnet werden darf. In seiner Ansprache wies der Generaldirektor der Staatlichen Museen, Prof. vr. Kümmel, darauf hin, wie auf Grund langwieriger, durch den Preußischen Finanzminister Prof. Dr. Popitz geführter Verhandlungen, im Einvernehmen mit dem Reichs- und Preußischen Minister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung, Rust, die Erwerbung dieser Kunstschätze für den preußi schen Staat möglich wurde. Man hatte vielfach geglaubt, der Welfen- schatz, der noch in seiner Gesamtheit im Jahre 1930 für Deutschland hätte gerettet werden können, sei uns für immer verlorcngegangen. In der Tat befand er sich bereits in den Vereinigten Staaten, und nur der Umschwung der wirtschaftlichen Lage dieses Landes machte die Wiedererwerbung des größten Teils möglich. Eine Anzahl der Stücke hatte zwar inzwischen den Weg in öffentliche und private Sammlungen dort gefunden, aber zum Glück sind die großartigsten und glücklicherweise gerade die von Heinrich dem Löwen unmittel bar in Auftrag gegebenen Werke beisammengeblieben, sodaß das jetzt Wiedergewonnene mit gutem Recht als der Welsenschatz bezeichnet werden kann. Zu gleicher Zeit waren bedeutende Neuerwerbungen zu sehen, die von den Staatlichen Museen seit 1933 vorgenommen wurden, eine Auswahl der künstlerisch und historisch wichtigsten Stücke, die zum Teil aus den bekannten Sammlungen Figdor, Feist und Nemes stam men. Diese Gesamterwerbungen bedeuten, wie hervorgehoben wird, einen in der hundertjährigen Geschichte der Staatlichen Museen einzig dastehenden Zuwachs für fast sämtliche ihrer Abteilungen. Gestaffelte Beiträge in der Reichskammer der bildenden Künste Nach Genehmigung durch den Neichsfinanz- und den Rcichspropa- gandaminister ist die Reichskammer der bildenden Künste im Inter esse der Anpassung ihrer Kammerbeiträge an die soziale und wirt schaftliche Lage der Künstlerschaft dazu llbergegangen, statt des Ein heitsbetrages eine Beitragsstaffelung nach der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit ihrer Zugehörigen durchzuführen. Die unterste Bei tragsstufe bleibt hierbei zunächst überhaupt unveranlagt. Die Höhe der Beiträge wird bei den kulturerzeugenden Berufen in Hundert sätzen des Einkommens und bei den kulturwirtschaftlichen Berufen in Hundertsätzen des Jahresumsatzes berechnet. Die Veranlagungs bescheide gemäß eigener Einschätzung gehen den Kammerzugehörigen bereits laufend zu. Auskünfte über die Beitragshöhe erteilen die Landesleitungen. An sie sind auch berechtigte Beanstandungen, Ein sprüche oder begründete Stundungsersuchen in schriftlicher Form zu richten. Kunsthochschulen in Weimar Der Neichserziehungsminister Rust hat die Verfügung erlassen, daß die unter Leitung von Professor Dr. S ch u l tz e - Naumburg stehende Staatliche Hochschule für Baukunst und die Staatliche Hochschule für bildendeKün st e in Weimar ihren Hochschulcharakter behalten und in Zukunft als Hochschulen zu führen sind. Die Staatsschule für Handwerk und angewandte Kunst behält ihren Charakter als Fachschule. Diese für das Kunstleben wichtige Entscheidung wird dadurch noch hervorgehoben, daß der Rcichserziehungsminister zur Eröffnung des Wintersemesters sein persönliches Erscheinen zugesagt hat. Amerikanische Versteigerungsergebnisse New Aorks bedeutendstes Versteigerungsinstitut, die ^88oo1at1c>Q — Mucker 80tn 6 all er Ls 8, gibt die Ergebnisse der Saison 1935/36 bekannt. Danach haben in der Zeit vom 3. Oktober bis 4. Juni siebenundneunzig Versteigerungen statt- gefnnden, deren Gesamtergebnis 3 218 283 Dollars betrug. Gemälde sind daran mit weniger als 12"/», nämlich 370 630 beteiligt; Bücher, Manuskripte und Autogramme mit 840 465; Bilddrucke mit 280 517; Möbel, Teppiche, Bildtcppiche, Silber, Skulpturen und anderes mit 1 746 671 Dollars. Das Ergebnis für Bücher und Drucke, zusammen 1100982 Dollar, ist das höchste für derartiges seit dem Zusammenschluß der beiden Institute im Jahre 1929 erzielte. Den überhaupt höchsten Preis der Saison, 8 28 000, brachte ein Exemplar der Erstausgabe von Shakespeares Dramen aus dem Jahre 1623; für ein ebensolches von Miltons Verlorenem Paradies, 1667 gedruckt, zahlte man 17 500 8; für die erste Ausgabe des Look vk Oourmvn ?ra^er aus dem Jahre 1649 15100 8- Von den Gemälden erreichte van Goghs »Frühling bei Arles« mit 15 000 8 das höchste Gebot; Whistlers »Nocturne« brachte 12 000 8 und Dürers Stich »Adam und Ewa« 10 000 8- Ein gotischer Brüsseler Bildteppich mit einer Darstellung des Hofes des Königs David aus der Zeit um 1510 wurde für 13 000 8 ersteigert. Internationaler Kunstgcschichtlicher Kongreß In der Zeit vom 31. August bis zum 9. September 1936 findet in der Schweiz der XIV. Internationale Kun st geschicht liche Kongreß statt. Die Sektionssitzungen, die vom 4. bis 6. September in Bern abgehalten werden, beschäftigen sich u. a. mit den Themen »Die Kunst der Antike und des Orients in ihrer Be ziehung zur europäischen Kunst«, »Die vorromanische und die roma nische Kunst«, »Die gotische Kunst«, »Die Kunst der Renaissance und des Barocks«, »Die Kunst des 18. Jahrhunderts«, »Die Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts«, »Hilfswissenschaften der Kunstgeschichte« und »Theorie und Geschichte der Kunstkritik«. Der Kongreß ist als Wanderkongreß organisiert. Er wird in Basel eröffnet, verweilt zwei Tage in Zürich, drei Tage in Bern, einen Tag in Lausanne und wird in Genf abgeschlossen. Durch die Wahl dieser verschiedenen Tagungs orte soll Gelegenheit gegeben werden, die kleinen Schweizer Städte kcnnenzulernen, deren Kirchen, Klöster und Schlösser weniger be kannt sind, aber doch bedeutende kunstgcschichtliche Werte enthalten. Kongreßsprachen sind Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch. An dieser Tagung wird auch eine starke deutsche Abord nung unter Führung von Professor vr. Pinder vom Kunstgeschicht lichen Institut der Universität Berlin teilnehmen. Für die Teilnehmer sind zahlreiche Besichtigungen vorgesehen; wir erwähnen davon folgende Bibliotheksbesuche. In Basel: Uni versitätsbibliothek: Die Bedeutung Basels für die Buchdruckerkunst;
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