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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.09.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1936-09-03
- Erscheinungsdatum
- 03.09.1936
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- Deutsch
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Leidenschaft, die nämlich, Bücher zu besitzen. Die Bibliophilie, die oft genug zur Bibliomanic ausartete, ist aber eine Leidenschaft, die sich nur verhältnismäßig Begüterte leisten konnten und können. Die Bibliophilie aber ist eine echte Sammel lcidenschaft. Die Sammelleidenschaften indessen stehen heute in voller Blüte und es ist gar nicht so selten, daß selbst ein kleiner Angestellter oder Bcainter monatlich ein ganz nettes Sümmchen für seine Briefmarkensamm lung opfert. Im Berliner Westen gibt cs jedenfalls bedeutend mehr Briefmarkcnhandlungcn als Buchhandlungen! Warum sollte der Buchhandel nicht auch an der Sammelleiden schaft der Massen ieilhaben? Die denkbar günstigsten Voraussetzungen für eine rege und vielgestaltige Büchersammcltätigkcit sind doch ge geben: schließlich erscheinen alljährlich mehr neue Bücher als Brief marken! Für die große Masse kommt natürlich das Sammeln sel tener und kostbarer Bücherschätze nicht in Frage. Aber es gibt ja genug dankbare und naheliegende Gebiete, die auch dem kleinsten Geldbeutel, der geringsten Bildung zu erschließen sind. Es gab vor dem Kriege und gibt wohl auch heute noch eine ganze Menge Leute, die alles über Bismarck sammelten. Ich hatte einen Schulfreund, der ganz aus eigenem Antrieb — er war sehr musikalisch — alle irgendwie erreichbaren Opcrntexte zusammentrug. Wie aber das Briefmarkensamineln ohne die Initiative des Handels sicher nie über den Umfang des Sammelns von Bierdeckeln oder Streichholzschach teln hinausgekommen wäre, so komnit auch das Bllchersammeln mangels Organisation und Werbung seitens des Handels nicht vor wärts. Wenn wir uns aber darüber klar geworden sind, daß auf diesem Wege bei entsprechender Förderung, Leitung und Beein flussung auch kulturelle Werte zu schaffen sind, so gibt es meines Erachtens keine beachtlichen Einwände, die gegen eine umfassende und tatkräftige Werbung für das Büchcrsammeln vorzubringen wären. Wenn jemand eine Büchersammlung zusammenträgt, etwa über das Flugwesen, die Germanen, das Bauerntum, den National sozialismus, den Weltkrieg, den Rhein, Romane deutscher Land schaften, phantastische Literatur, die Olympischen Spiele, den Hund, Anekdotenbücher, die Mutter, deutsche Abenteurer in aller Welt, den Zirkus, Kalender, Weihnachtsbücher usw. usw. — wenn jemand seine Freude am Sammeln und seine Geldmittel in eine solche Sache hineinbaut, schasst der nicht etwas, das vielleicht einmal wertvoll werden kann, wird der nicht schließlich doch in die Bücher hinein gucken, die er zusammenträgt, hat der nicht, wenn er schon sammelt, hier eine wirklich lohnende Aufgabe? Natürlich müßte eine derartige Bewegung von einer dafür ge eigneten und dazu berufenen Stelle organisiert werden. Es müßte in großem Maßstab durch Zeitungs- und Zeitschristcnaufsötze usw. für diesen Gedanken geworben, Vorschläge (besonders mit Rücksicht auf die kleinsten Geldbeutel der Schüler) ausgcarbeitet werden, über haupt müßte die Sache nach bewährtem Muster aufgezogen werden, es wären Vereinigungen ins Leben zu rufen, eine Zeitschrift eigens dafür zu gründen, der Buchhandel müßte in Ausstellungen Vorbilder geben, Grundstöcke, Kataloge schassen. Genau wie die durchschnittlichen Briefmarkensammlungen kei nen nennenswerten Handelswcrt erlangen, jedenfalls keinen, der im Verhältnis zu Mühe und Kosten stände, würden natürlich solche Büchersammlungen in vielen Fällen keinen lohnenden Wert be kommen, wenn auch der Anreiz, die Aussicht, einmal in späterer Zeit vielleicht eine begehrte Rarität zu besitzen, immer vorhanden ist. Auch würden wohl mit der Zeit solche Grundstöcke von anderen Sammlern, öffentlichen Bibliotheken, von Vereinen, Verbänden, Antiquariaten usw. gefragt werden. Den Antiquariaten erwüchse da bei die Aufgabe, wertvollere Sammlungen nach Möglichkeit bevor zugt zu behandeln, zusammenzuhalten und für Sammler und solche, die es werden wollen, als Ganzes wieder bereitzustcllen. Das alles sind nur Ansätze, erstmalige Überlegungen. Bei ein gehender Befassung mit der Sache werden sich wahrscheinlich noch ganz andere Gesichtspunkte ergeben, werden Ziele erstehen von viel leicht weittragender Bedeutung. Jedensalls bin ich der Meinung, daß hier eine Möglichkeit besteht, zusätzliche Käuserkreisc zu erschließen und vielen guten Büchern, die »liegen«, doch noch zum Absatz zu verhelfen, so dem Berlage Kapital beschaffend für neue Verlagspläne. Wer macht den nächsten Schritt? Die Aufgaben der fachlichen Schulungsblätter der Deutschen Arbeitsfront DAF.-Schulungspresse und allgemeine Fachpresse müssen sich ergänzen Von Paris Biallas, Leiter des Presseamtes der DAF. Der nachstehende in der »Deutschen Arbeits-Korrespondenz- erschienene Aufsatz des Leiters des Presseamtes der DAF. wird sicher das Interesse unserer Leser finden. D. Schriftltg. Jede große Organisation ist bestrebt, die Verbindung zu ihren Mitgliedern so eng wie möglich zu gestalten. Eines der wesent lichsten Mittel hierzu stellt die Presse dar. Je nach dem Zweck und Ziel der betreffenden Organisation ist die Presse derselben verschiedenartig gestaltet. Die Aufgaben der Presse einer solchen Organisation und der aus dieser Ausgabe heraus sich entwickelnde Aufbau der Presse kann immer nur das eine Ziel haben: die Or ganisation bei der Führung ihrer Mitglieder zu unterstützen. Alles was darüber hinausgehen würde, wäre von Übel. Eben sowenig wie im nationalsozialistischen Staate die Presse nicht mehr wie im liberalistischen System eine Großmacht für sich darstellt, sondern vielmehr ein Machtmittel des Staates — und zwar eines der wichtigsten —, ebensowenig darf auch in einer Organi sation die Presse zum Selbstzweck werden. Unter diesen grundsätzlichen Gesichtspunkten ist auch der Auf bau der Presse der Deutschen Arbeitsfront zu verstehen. Der Zweck dieses Aufsatzes soll sein, klar und eindeutig die Aufgaben des wich tigsten Teils der DAF.-Presse, der sogenannten »Fachlichen Schu- lungsblätter-, herauszustellcn. Jeder Leser dieser Blätter soll wissen, was die Deutsche Arbeitsfront mit ihnen bezweckt, und ebenso soll ihre Bedeutung für die gesamte deutsche Fachpresse herausgestellt werden. Schon durch ihre Auflagenhöhe stellen die 7S8 sachlichen Schulungsblätter den Kern der DAF.-Presse dar. Des halb wird auf die übrigen Presseerzeugnisse hier nicht näher ein gegangen. Sie seien nur kurz aufgezählt: »Der Angriff», die Tageszeitung der DAF.; die Zeitschriften »Arbeiterlum», »Aus bau» und »Schönheit der Arbeit»; die »Deutsche Arbeits-Korre spondenz» (DAK), früher »Informationsdienst», die amtliche Korrespondenz der DAF. und NSG. »Kraft durch Freude»; die Werkzeitungen der DAF. und die Programmhefte der NSG. »Kraft durch Freude». Ganz kurz einiges über die Entwicklung der fach lichen Schulungsblättcr, der Mitteilungs blätter und der Fachzeitschriften. Ihr Aufbau ist engstens mit dem Werden und Wachsen der Deutschen Arbeits front verknüpft und durch die Entwicklung der Organisation be stimmt. Als am 2. Mai l9S3 die Gewerkschaften übernommen wurden, fand man sowohl organisatorisch als auch auf dem Gebiet des Pressewesens ein ungeheures Durcheinander vor. Die erste Aufgabe bestand daher darin, die Organisation zu vereinfachen, d. h. es wurden die großen einheitlichen Berufsverbände der Ar beiter und Angestcllltcn, zu denen später die Unternchmerverbände traten, geschaffen. Dementsprechend wurden auch die Hunderte von Zeitschriften oder Mitteilungsblättern der Gewerkschaften zu sammengelegt oder eingestellt, bis für jeden Verband nur noch ein einziges Mitteilungsblatt bestehen blieb. Dann kam der Zeitpunkt, da es möglich war, die Deutsche Arbeitsfront vom System der Berussverbände zur Betriebs-
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